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Krebs: Fachbegriffe und Abkürzungen

Lexikon von A bis Z

Aktualisiert am:

  • Die Krebsmedizin ist voll von Abkürzungen, Fremdwörtern und Fachbegriffen – Betroffene begegnen ihnen im Arztgespräch, in Befundberichten, in den Medien oder auch bei der Informationssuche im Internet. 
  • Ohne zu verstehen, was die einzelnen Fachbegriffe bedeuten, ist es schwer, Diagnosen oder Behandlungsvorschläge zu verstehen und für sich zu bewerten.
  • Mit dem Lexikon der Fachbegriffe möchte der Krebsinformationsdienst Ratsuchenden eine Hilfestellung geben.

Gut zu wissen

Das Lexikon kann auch als Broschüre "ABC der Fachbegriffe und Fremdwörter in der Krebsmedizin" (PDF) heruntergeladen werden. Bestellungen von bis zu 20 Exemplaren der Broschüre sind über ein Bestellformular möglich.

0-9

µ

mikro-; vor Maßeinheiten; bezeichnet den millionsten Teil einer Einheit.

A

ABCDE-Regel

Checkliste zur Beurteilung von Pigmentflecken und Muttermalen. A=Asymmetrie, B= Begrenzung, C=Color (Farbe), D=Durchmesser oder Dynamik, E=Erhabenheit über das Hautniveau; kann Hinweise auf Bösartigkeit der Hautveränderung geben

Abdomen

Bauchregion, Bauchraum

abdominal

die Bauchregion betreffend

Ablatio

wörtl. Abtragung, Ablösung; Entfernung von Körpergewebe oder Körperteilen

Abrasio uteri

Ausschabung der Gebärmutterschleimhaut (Kürettage)

Abrasio

allg. Entfernung von Körpergewebe durch Abschaben oder Abkratzen

Abstrich

Abstreifen von Zellen von der Haut- oder Schleimhautoberfläche mit Spatel oder Tupfer zu Untersuchungszwecken

Abszess

Eiter, der sich in einem durch entzündetes Gewebe entstandenen Hohlraum ansammelt

Active Surveillance

Englische Bezeichnung für aktive Überwachung; Vorgehensweise beim frühen Prostatakarzinom: Beobachtung des Krankheitsverlaufs unter regelmäßiger Kontrolle, aber ohne eigentliche Behandlung (Tastuntersuchung, PSA-Bestimmung, Biopsie).

Adenokarzinom

bösartiger Tumor, der von Drüsengewebe ausgeht

Adenom

gutartiger Tumor, der von Drüsengewebe ausgeht

Aderhautmelanom

Melanom an der Aderhaut des Auges

Adjuvans

Hilfsstoff, der die Wirkung eines Arzneistoffs verstärkt, jedoch keine eigene Wirksamkeit hat.

adjuvant

unterstützend, helfend, ergänzend

adjuvante Therapie

ergänzende Behandlung nach vollständiger Entfernung eines Tumors, um möglicherweise unerkannt im Körper verbliebene Krebszellen zu zerstören und dadurch einem Rückfall und dem Entstehen von Metastasen vorzubeugen

Adnexe

allg. Anhangsgebilde; in der Medizin meist für Eierstöcke und Eileiter gebraucht

Aflatoxine

von Schimmelpilzen gebildete Giftstoffe, leberschädigend und krebserregend

AFP

Alpha-Fetoprotein; ein Tumormarker

Afterloading

"Nachladeverfahren"; Form der Brachytherapie: Bestrahlung durch kurzzeitiges Einlegen einer Strahlenquelle direkt in den Tumor oder in seine Nähe.

AGO

Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie e.V. der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V. und der Deutschen Krebsgesellschaft e.V.

Agonist

Substanz, die an einen spezifischen Empfänger (Rezeptor) auf oder in Zellen bindet und dort eine ebenfalls spezifische Wirkung auslöst

AHB

Abkürzung für Anschlussheilbehandlung; neue Bezeichnung Anschlussrehabilitation

AIDS

engl. "acquired immunodeficiency syndrome", durch eine Virusinfektion erworbene Immunschwäche; kann das Risiko erhöhen, an bestimmten Krebsarten zu erkranken.

AIO

Arbeitsgemeinschaft Internistische Onkologie in der Deutschen Krebsgesellschaft e.V., Zusammenschluss internistisch-onkologisch tätiger Fachärzte

Akustikusneurinom

gutartiger Tumor, der von den Hüllzellen des Hör- und Gleichgewichtsnerven im Innenohr ausgeht; kann durch sein Wachstum und Druck auf die Umgebung zu Hörminderung, Störungen des Gleichgewichts, Schwindel und Lähmung der Gesichtsmuskulatur führen

akut

bezeichnet in der Medizin eine Erkrankung oder Symptome, die plötzlich auftreten, aber von begrenzter Dauer sind, im Gegensatz zu chronisch

akute lymphatische Leukämie

Abk. ALL; bösartige, akut verlaufende Erkrankung des blutbildenden Systems, bei der Vorläuferzellen bestimmter weißer Blutkörperchen, der Lymphozyten, verändert und stark vermehrt sind

akute myeloische Leukämie

Abk. AML; bösartige, akut verlaufende Erkrankung des blutbildenden Systems, bei der Vorläuferzellen bestimmter weißer Blutkörperchen, der Granulozyten, verändert und stark vermehrt sind

Albumin

Hauptbestandteil der Bluteiweiße; wichtig für das Flüssigkeitsgleichgewicht zwischen Blut und Gewebe und den Transport von anderen Stoffen

Algesie

Schmerz

Alkylanzien

Klasse von Zytostatika

ALL

akute lymphatische Leukämie

Allodynie

wörtl. etwa "anderer Schmerz"; Schmerzempfindung nach einem Reiz, der normalerweise keinen Schmerz auslöst; Ursache sind meist Nervenschädigungen oder -erkrankungen.

allogen

griech. "allos", fremd; von einem genetisch verschiedenen Individuum stammend; Verwendung v.a. im Zusammenhang mit der Übertragung (Transplantation) von Zellen oder Gewebe von Spender auf Empfänger

Alopezie

Haarausfall

ambulant

medizinische Versorgung in einer Arztpraxis oder Klinikambulanz

AMG

Arzneimittelgesetz

Aminosäuren

Bausteine, aus denen Eiweiße (Proteine) zusammengesetzt sind

AML

akute myeloische Leukämie

Amplifikation

Vermehrung bestimmter Abschnitte der DNA oder Auftreten von mehr als zwei Kopien eines bestimmten Gens im Zellkern, was auf verstärkte Aktivität dieses Gens hinweist (Überexpression)

Amputation

Abtrennung eines Körperteils durch eine Operation

Analgesie

Ausschaltung der Schmerzwahrnehmung

Analgetikum

Schmerzmittel; Substanz, welche das Schmerzempfinden unterdrückt; analgetisch: schmerzlindernd

analgetisch

schmerzlindernd

Analkarzinom

Krebs im Bereich des Darmausgangs (Afters); entsteht aus Plattenepithel; nicht mit Darmkrebs zu verwechseln

Anämie

Blutarmut; Mangel an roten Blutkörperchen oder rotem Blutfarbstoff Hämoglobin

Anamnese

griech. Erinnerung; Erhebung der Krankheitsvorgeschichte: allgemeiner Gesundheitszustand, frühere Erkrankungen, Entwicklung und Art von Beschwerden, besondere Risikofaktoren usw.

anaplastisch

undifferenziert, Grading 4 (G4)

Anästhesie

Zustand der Betäubung, völlige Unempfindlichkeit gegenüber Schmerzen, Temperatur und Berührung; gezielt herbeigeführt, um Schmerzfreiheit bei Untersuchungen und Behandlungen zu erreichen; Anwendung örtlich oder systemisch, also den gesamten Körper betreffend,als Narkose

Anastomose

natürliche oder operativ hergestellte Verbindung zwischen Gefäßen oder Hohlorganen

Anatomie

Lehre vom Bau des Körpers

Androgene

männliche Geschlechtshormone, v.a. Testosteron

Angiogenese

Neubildung von Blutgefäßen.

Angiogenesehemmer

Medikamente, die die Bildung von Blutgefäßen hemmen; in der Krebstherapie eingesetzt, um einen Tumor von der Versorgung mit Nährstoffen abzuschneiden und dadurch sein Wachstum zu verhindern; zählen zu den zielgerichteten Therapien

Angiographie

Sichtbarmachen von Blutgefäßen mittels bildgebender Verfahren zu Untersuchungszwecken; meist mit vorheriger Einspritzung eines kontrastverstärkenden Mittels

Angiom

geschwulstartige Gefäßneubildung oder Gefäßfehlbildung

Anorexie

ausgeprägte Appetitlosigkeit, häufig bei fortgeschrittenen Krebserkrankungen

Anschlussrehabilitation

Abk. AR; früher: Anschlussheilbehandlung (AHB); medizinische Rehabilitationsmaßnahme im Anschluss an einen Krankenhausaufenthalt bei schweren Erkrankungen, nach Operationen und Unfällen, um die Wiederanpassung des Patienten an die Belastungen des Alltags- und Berufslebens zu unterstützen; Durchführung ganztägig ambulant oder stationär in einer spezialisierten Rehabilitationseinrichtung; Beginn spätestens zwei Wochen nach Entlassung aus dem Krankenhaus; Dauer zunächst drei bis vier Wochen; Kostenträger ist in erster Linie die Rentenversicherung

Ansprechrate

prozentualer Anteil einer Gruppe von Patienten mit vergleichbarer Krankheitssituation, bei denen durch eine bestimmte Behandlung die Krankheitszeichen teilweise oder gänzlich zurückgehen; in der Krebsmedizin meist für die Rate an Tumorrückbildungen (Remission) durch eine bestimmte Therapie gebraucht; Ansprechen ist nicht gleichbedeutend mit Heilung

Antagonist

Stoff, der einer anderen Substanz, dem Agonisten, entgegenwirkt oder deren Wirkung umkehrt

Anthrazykline

Klasse von Zytostatika

Antiandrogene

Medikamente, die die Wirkung männlicher Geschlechtshormone, v.a. des Testosterons, blockieren; Hormontherapie, Antihormontherapie

Antiangiogenese

Hemmung der Blutgefäß-Neubildung.

Antibiotikum

Medikament gegen bakterielle Infektionen

Antiemetikum

Medikamente gegen Übelkeit und Brechreiz.

Antigen

Merkmal oder Struktur, die vom Immunsystem als "fremd" erkannt wird

Antihistaminikum

Medikament zur Behandlung von allergischen Reaktionen

Antihormontherapie

medikamentöse Unterdrückung der Wirkung oder der Bildung von körpereigenen Hormonen; Anwendung zur Behandlung von bösartigen Tumoren, deren Zellen durch Hormone (v.a. Geschlechtshormone) zu Teilung und Vermehrung angeregt werden; siehe auch Antiandrogene, Antiöstrogene)

Antikonvulsivum

Arzneimittel zur Behandlung von Krampfanfällen, teilweise auch bei Nervenschmerzen wirksam

Antikörper

körpereigene Eiweiße (Proteine), die in der Lage sind, Krankheitserreger, abnorme Zellen oder andere körperfremde Strukturen zu erkennen und direkt oder im Zusammenspiel mit anderen Mechanismen der Immunabwehr zu zerstören; Bestandteile des Immunsystems; werden von spezialisierten Blutzellen (Plasmazellen) gebildet

Antimetabolit

Medikament, das Stoffwechselvorgänge hemmt, in der Krebsmedizin werden Antimetabolite als Zytostatikum eingesetzt

Antimykotikum

Medikamente zum Bekämpfen von Pilzinfektionen

Antiöstrogene

Medikamente, die die Wirkung von weiblichen Geschlechtshormonen , der Östrogene, blockieren

Antiphlogistikum

Arzneimittel mit entzündungshemmender Wirkung

antiphlogistisch

entzündungshemmend

Antiseptikum

Desinfektionsmittel zur äußerlichen Anwendung

Antitussivum

Arzneimittel mit Wirkung gegen Hustenreiz

Anus praeter

künstlicher Darmausgang in der Bauchwand, dauerhaft erforderlich nach Entfernung des Enddarms; die heute gebräuchliche Bezeichnung ist Kolostoma

Apherese

Technik zum Filtern und Trennen von Blutbestandteilen

Aplasie

fehlende Entwicklung oder zum Erliegen gekommene Nachbildung von Zellen oder Geweben

Apoptose

programmierter Zelltod; natürlicher Vorgang im Zellstoffwechsel: alte, überflüssig gewordene oder geschädigte Zellen sterben in einem kontrollierten Prozess ab; zahlreiche Krebsmedikamente lösen Apoptose aus

Applikation

Anwendung, Verabreichung

Apudom

früher gebräuchliche Bezeichnung für neuroendokrine Tumoren

Äquivalenzdosis

von äquivalent: gleichwertig; bezeichnet bei einer Gruppe ähnlich wirkender Arzneimittel die Dosis eines Medikaments, die in ihrer Wirkung einer definierten Dosis eines Bezugsmedikaments aus dieser Gruppe entspricht; wichtig in der Schmerztherapie, z. B. bei der Umstellung von einem Opioid auf ein anderes

ASS

Acetylsalicylsäure, "Aspirin", wird als möglicher Schutz vor einigen Krebsarten diskutiert, zur allgemeinen Anwendung aber wegen der Nebenwirkungen nicht empfohlen

Asthenie

Schwäche, Kraftlosigkeit

Astrozytom

Gehirntumor, der von den Stützzellen im zentralen Nervensystem ausgeht; zählt zu den Gliomen

asymptomatisch

symptomlos, ohne Beschwerden

Aszites

Flüssigkeitsansammlung in der Bauchhöhle, verursacht u. a. durch Entzündungen oder Tumorabsiedlungen am Bauchfell

Aszitespunktion

Entnahme von Flüssigkeit aus der Bauchhöhle mithilfe einer Kanüle, auch Aszitesdrainage oder Parazentese genannt

Atelektase

zusammengefallener und nicht belüfteter Teil der Lunge, der nicht für die Atmung zur Verfügung steht

Atemdepression

Eingeschränkte Atmung durch Herabsetzung des Atemantriebs mit oberflächlichen und/oder verlangsamten Atemzügen; Krankheitsfolge oder durch Medikamente verursacht

atypisch

von der normalen Erscheinung abweichend

AU

Arbeitsunfähigkeit

Ausscheidungsurogramm

auch: Urographie; Röntgendarstellung derableitenden Harnwege (Nierenbecken, Harnleiter, Blase, Harnröhre) mit Kontrastmittel

Ausschlusskriterien

im Prüfplan für eine klinische Studie festgelegte Kriterien hinsichtlich Krankheitssituation und Vorbehandlung, die eine Aufnahme in die betreffende Studie verhindern; ergeben sich aus der Fragestellung der Studie und den Wirkungen und Nebenwirkungen der Behandlung; diese Kriterien dienen dazu, dass die Patienten in der Studie vergleichbar und die Ergebnisse für die jeweilige Fragestellung aussagekräftig sind

autolog

vom eigenen Körper stammend; Begriff aus der Transplantationsmedizin: Übertragung von körpereigenen Zellen oder Geweben

autonomes Nervensystem

vegetatives Nervensystem

autosomal dominante Vererbung

Erbgang, bei dem ein Merkmal ausgeprägt wird, auch wenn es nur auf einem der beiden paarigen Autosomen verschlüsselt ist

autosomal rezessive Vererbung

Erbgang, bei dem ein Merkmal nur ausgeprägt wird, wenn es auf beiden der paarigen Autosomen verschlüsselt ist

autosomale Vererbung

Vererbung über Autosomen

Autosomen

die 44 Chromosomen neben den beiden Geschlechtschromosomen X und Y; 22 Paare, in jedem Paar stammt ein Chromosom von der Mutter und eines vom Vater

Axilla

Achselhöhle

axillär

in der Achselhöhle gelegen

AZ

Abkürzung für Allgemeinzustand

Auflichtmikroskop

Auch Dermatoskop genannt; Beleuchtete Handlupe, die bei der körperlichen Untersuchung während der Hautkrebs-Früherkennung und der Hautkrebs-Diagnostik, sowie auch anderen Erkrankungen der Haut zum Einsatz kommt. Sie ermöglicht der Ärztin oder dem Arzt eine Hautstelle mit einer bis zu 10-fachen Vergrößerung anzuschauen. 

Aktive Impfung

Bei einer aktiven Schutzimpfung erhalten Geimpfte abgeschwächte beziehungsweise abgetötete Erreger oder Bestandteile von Krankheitserregern. Eine Infektion wird vorgetäuscht. Das stößt das körpereigene Immunsystem an, passende Abwehrmechanismen gegen diese Erreger aufzubauen. Bei Kontakt mit dem echten Krankheitserreger stehen diese Abwehrmechanismen dann Geimpften bereit und die Erreger können sich gar nicht erst ausbreiten. Wichtig: Die aktive Immunisierung bietet den Geimpften keinen sofortigen, aber längerfristigen Schutz.

B

Bacillus Calmette-Guerin

Abk. BCG; abgeschwächte Form des Tuberkuloseerregers; in der Krebsmedizin zur Immuntherapie von oberflächlichem Harnblasenkrebs eingesetzt; wird direkt in die Blase gegeben und löst dort eine Immunreaktion aus

BAG-SH

Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe von Menschen mit Behinderung und chronischer Erkrankung und ihren Angehörigen e.V.

Barrett-Ösophagus

Umwandlung der Schleimhaut der Speiseröhre bei anhaltendem Rückfluss von Magensaft aus dem Magen; erhöht langfristig das Risiko der Entstehung von Krebs

Basaliom

frühere Bezeichnung für ein Basalzellkarzinom

Basalmembran

Grenzschicht zwischen Oberflächen oder Hohlräume bedeckenden Zellen (Oberflächenepithel) und Bindegewebe bzw. Blutgefäßen

Basalzellen

Zellen der untersten Schicht der Oberhaut, sorgen durch Teilung für die Hauterneuerung

Basalzellkarzinom

früher auch: Basaliom, heller oder "weißer" Hautkrebs, von den Basalzellen der Oberhaut ausgehend; das Basaliom wird als semimaligne ("halbbösartig") eingestuft, da es keine Metastasen bildet

Bauchwassersucht

Aszites

BCG

Abkürzung für Bacillus Calmette-Guérin; Medikament zur Behandlung von Harnblasenkrebs

Beckenkammbiopsie

Entnahme einer Probe aus dem roten, blutbildenden Knochenmark im Beckenknochen mit einer Hohlnadel, die nach örtlicher Betäubung am hinteren oberen Rand des Beckenknochens (Beckenkamm) eingestochen wird (Knochenmarkpunktion)

benigne

gutartige

Bestrahlungsplanung

Festlegung des Zielgebiets und der benötigten Dosis für eine Strahlentherapie mittels Berechnung und Simulation am Computer

BET

Abkürzung für brusterhaltende Therapie

BfArM

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte

BfR

Bundesinstitut für Risikobewertung

BfS

Bundesamt für Strahlenschutz

bi-, bis-

Vorsilbe: zwei, zweimal

Bias

systematischer Fehler, zum Beispiel in Studien zur Krebsforschung. Als Bias wird eine Verzerrung der tatsächlichen Ergebnisse durch einen übersehenen oder nicht ausreichend berücksichtigten Einflussfaktor bezeichnet. Dadurch wird zum Beispiel die wahre Wirkung eines Risikofaktors oder einer Behandlung über- oder unterschätzt

Bilirubin

Gallenfarbstoff, der als Abbauprodukt des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin entsteht; stärkere Erhöhung des Blutspiegels führt durch Ablagerung in der Haut zu Gelbsucht (Ikterus), als Warnsignal für Leberschäden

Biomarker

Oberbegriff für Laborwerte oder andere messbare Merkmale, die mit einer Tumorerkrankung in Verbindung stehen und deren Bestimmung zusätzliche Informationen zur Krankheitssituation, zum wahrscheinlichen Verlauf oder zur Wirksamkeit von Behandlungen gibt; siehe auch Tumormarker

Biopsie

Entnahme einer Gewebeprobe zu diagnostischen Zwecken, zum Beispiel mit einer Kanüle (Nadelbiopsie, Stanzbiopsie) oder mit einer kleinen Zange (Knipsbiopsie)

Bisphosphonate

auch: Diphosphonate; Medikamente, die den Knochenabbau hemmen; werden in der Krebsmedizin zur Behandlung von knochenauflösenden Metastasen und auch zur Vorbeugung von behandlungsbedingtem Knochenabbau (Osteoporose) eingesetzt

Blasten

unreife, nicht voll funktionsfähige Zellen

Blutbild

Anzahl und Aussehen der verschiedenen Blutzellen (rote und weiße Blutkörperchen, Blutplättchen) und Gehalt an rotem Blutfarbstoff (Hämoglobin) in einer Blutprobe; siehe auch Differentialblutbild

Blut-Hirn-Schranke

nur teilweise durchlässige Grenzschicht zwischen Blutkreislauf und Hirngewebe; Schutzbarriere, die schädliche Stoffe von den Nervenzellen abhält

Blutkörperchensenkungs-Geschwindigkeit

Abk. BSG; auch: Blutkörperchensenkung, Abk. BKS; Geschwindigkeit, mit der in einem senkrechten Röhrchen die Blutzellen nach unten absinken; Labortest; eine erhöhte Senkungsgeschwindigkeit weist auf entzündliche Vorgänge im Körper hin

Blutplasma

flüssiger Anteil des Blutes nach Abtrennung der Blutzellen

Blutplättchen

auch: Thrombozyten; scheibenförmige, kernlose Blutbestandteile; spielen eine wichtige Rolle bei der Blutgerinnung

Blutstammzellen

"Urzellen" der Blutbildung im Knochenmark; können sich selbst durch Teilung erneuern und in alle Blutzellarten ausreifen

Blutstammzell-Transplantation

Übertragung von Blutstammzellen als Knochenmarkersatz; Behandlungsmethode nach hochdosierter Chemotherapie, die das blutbildende Knochenmark komplett zerstört hat; als Patient erhält man eine Infusion mit Blutstammzellen; diese siedeln sich im Knochenmark an und setzen die Blutbildung wieder in Gang; die Stammzellen können vor der Chemotherapie aus dem Blut des Patienten selbst (autolog) oder von einem gewebsverträglichen Spender (allogen) entnommen werden; hat die Knochenmarktransplantation weitgehend abgelöst

B-Lymphozyten

Untergruppe der Lymphozyten; gehören zur Zellgruppe der weißen Blutkörperchen. Sie spielen eine wichtige Rolle im menschlichen Immunsystem

BM

engl. "bonemarrow", Knochenmark

BMI

engl. "body mass index", Körpermasseindex; Verhältnis von Körpergewicht zu Körpergröße; damit lässt sich in etwa abschätzen, ob ein Mensch zu dick, zu dünn oder normalgewichtig ist; die Formel lautet: BMI = Körpergewicht in Kilogramm geteilt durch Körpergröße mal Körpergröße in Meter

BMT

engl. "bone marrow transplantation", Knochenmarktransplantation

BNHO

Bundesverband der Niedergelassenen Hämatologen und Onkologen in Deutschland e.V.

Bolus

wörtl. Schuss; in der Medizin intravenöse Verabreichung einer bestimmten Medikamentendosis innerhalb kurzer Zeit (statt über längere Zeit), um rasche Wirkung zu erzielen

BPH

benigne Prostatahyperplasie, gutartige Prostatavergrößerung

Brachytherapie

Kurzdistanz-Strahlentherapie; Bestrahlung, bei der die Strahlenquelle ganz nah an den Tumor herangebracht wird; die Brachytherapie kann mit Afterloading oder durch dauerhaftes Einbringen von Strahlenquellen (Seeds) in den Tumor erfolgen

BRCA 1 und 2

Brustkrebsgen 1 und 2; die Abkürzung BRCA erklärt sich aus dem englischen Begriff für Brustkrebs: "BReast CAncer"; Gene, die im Zusammenhang mit erblichem Brustkrebs und weiteren vererbbaren Tumorerkrankungen stehen

Bronchialkarzinom

Lungenkrebs; von den Bronchien ausgehender bösartiger Tumor

Bronchoskopie

Spiegelung der tiefen Atemwege; Patienten wird dafür ein flexibler Schlauch (Endoskop) über Mund, Kehlkopf und Luftröhre eingeführt; dabei lassen sich auch Gewebeproben entnehmen

BSG

Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit

B-Symptomatik

Begleitsymptome bei manchen bösartigen Erkrankungen: Fieber, Nachtschweiß und Gewichtsverlust

BTM

in der Medizin Abkürzung für Betäubungsmittel, deren Anwendung besonderen gesetzlichen Vorschriften unterliegt; auch bestimmte Medikamente zur Schmerzbehandlung (Opioide) fallen unter diese Regelung

Burkitt-Lymphom

in Afrika und Südamerika bei Kindern und Jugendlichen häufiges, bei uns seltenes, vermutlich durch eine Virusinfektion verursachtes Non-Hodgkin-Lymphom; tritt besonders im Kopfbereich und im Bauchraum auf

BWS

Brustwirbelsäule

Brustepithese

äußerliche Brustprothese, meist aus Silikon

Bestrahlungsfelder

festgelegte Bereiche des Körpers in einer bestimmten Größe, auf die während einer Strahlentherapie die Strahlung treffen soll

Blutserum

Flüssiger Anteil des Bluts nach Abtrennung der Blutzellen und Gerinnungsfaktoren.

C

c

engl. "clinical", klinisch

Ca.

Abk. für "Carcinoma", Karzinom

CAM

engl. "complementary and alternative medicine", Komplementär- und Alternativmedizin

Candida albicans

Hefepilz, der normalerweise Haut- und Schleimhautinfektionen hervorruft, bei geschwächter Immunabwehr aber auch innere Organe befallen kann oder schwere Allgemeininfektionen verursachen kann

Candidose

Pilzinfektion, ausgelöst durch Hefepilze der Gattung Candida

Cannabinoide

Inhaltsstoffe in der Cannabis-Pflanze, die für die verschiedenen Wirkungen von Cannabis verantwortlich sind – einschließlich der medizinischen Wirkungen und Nebenwirkungen. Am bekanntesten sind Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD). THC gilt als psychoaktiv – es wirkt also berauschend – im Gegensatz zu CBD, das nicht berauschend wirkt.

Carcinoma in situ

ein bösartiger Tumor, der die natürliche Gewebegrenze aber nicht überschreitet und daher nur örtlich begrenzt wächst

CEA

Abk. für karzinoembryonales Antigen; ein Tumormarker

Ceiling-Effekt

von engl. "ceiling", Decke; Obergrenze für den Effekt eines Arzneimittels: trotz Dosissteigerung kann keine bessere oder stärkere Wirkung erzielt werden

c-erbB2

HER2

Chemotherapie

in der Krebsmedizin Behandlung mit Substanzen (Zytostatika), die den Zellstoffwechsel und/oder die Zellteilung stören; führt dazu, dass bevorzugt Zellen zugrunde gehen, die sich rasch vermehren; dazu zählen auch Krebszellen

Chemotherapiezyklus

Therapieeinheit während einer Chemotherapiebehandlung; Patienten erhalten innerhalb eines Zyklus Medikamente nach einem bestimmten, für jedes Behandlungsschema vorgeschriebenen Dosierungsplan; in der Regel umfasst eine Chemotherapie mehrere Zyklen mit behandlungsfreien Zeiten dazwischen

Chromosomen

Strukturen im Zellkern, in denen das kettenförmige Erbmolekül Desoxiribonukleinsäure (DNS) vielfach gefaltet und mit Eiweißmolekülen verpackt vorliegt; die normalen menschlichen Zellen enthalten 46 Chromosomen in 23 Paaren, je einen Satz von Vater und Mutter

chronisch

bezeichnet in der Medizin Krankheiten oder Symptome, die länger oder sogar auf Dauer anhalten, Gegensatz zu akut

chronische lymphatische Leukämie

Abk. CLL; bösartige Erkrankung des blutbildenden Systems, bei der bestimmte weiße Blutkörperchen, die Lymphozyten, entartet und vermehrt sind; zählt zu den Non-Hodgkin-Lymphomen

chronische myeloische Leukämie

Abk. CML; bösartige Erkrankung des blutbildenden Systems, bei der Vorstufen bestimmter weißer Blutkörperchen, der Granulozyten, entartet sind und sich stark vermehren

CIN

zervikale intraepitheliale Neoplasie

CIS

ein bösartiger Tumor, der die natürliche Gewebegrenze aber nicht überschreitet und daher nur örtlich begrenzt wächst

CLL

chronische lymphatische Leukämie

CML

chronische myeloische Leukämie

Compassionate Use

wörtl. etwa "Anwendung aus Mitgefühl"; Anwendung eines, möglicherweise wirksamen, aber nicht zugelassenen Arzneimittels im Einzelfall bei Patienten, für die keine anderweitige erfolgversprechende Behandlung zur Verfügung steht; Voraussetzung ist der Nachweis von Sicherheit und Wirksamkeit des Arzneimittels in klinischen Studien oder ein bereits laufender Zulassungsantrag; seit 2010 durch das Arzneimittelgesetz geregelt; abzugrenzen vom Off-Label-Use

Compliance

engl. für Bereitschaft eines Patienten, eine verordnete Therapie einzuhalten oder ärztliche Ratschläge zu befolgen; auch: Therapietreue; heute steht eher die partizipative Entscheidung gemeinsam von Patient und Arzt im Vordergrund

Computertomographie

Abk. CT; computerunterstützte Röntgenuntersuchung, bei der bestimmte Körperregionen in einzelnen Schichten durchleuchtet werden; aus den gewonnenen Bilddaten lassen sich Schnittbilder in beliebigen Ebenen herstellen

Coping

Krankheitsverarbeitung

Corticosteroide

Oberbegriff für eine Gruppe in der Nebennierenrinde (Nebennieren) gebildeter Hormone mit ähnlicher chemischer Grundstruktur (Steroide) und unterschiedlichsten Wirkungen; auch für künstlich (synthetisch) hergestellte, als Medikamente eingesetzte Stoffe mit vergleichbarem Aufbau gebraucht

Cortisol

in der Nebennierenrinde gebildetes Hormon mit wichtigen Funktionen: bewirkt als "Stresshormon" die Bereitstellung von Energie aus Körperreserven und unterdrückt Immunreaktionen und Entzündungen; zählt zur Gruppe der Corticosteroide

Cortison

inaktive Form des in der Nebennierenrinde gebildeten Hormons Cortisol; oft umgangssprachlich anstelle von Cortisol verwendet

CR

engl. "complete remission", Komplettremission

CSF

engl. "colony stimulating factor", koloniestimulierender Faktor; Wachstumsfaktor

CT

Computertomographie

CUP-Syndrom

engl. "cancer of unknown primary", Metastasen bei unbekanntem Primärtumor: der Ursprung von Metastasen lässt sich nicht feststellen; lässt sich auch nach ausführlicher Diagnostik die zugrunde liegenden Krebsart nicht erkennen, gilt das CUP-Syndrom als eigenständiges Krankheitsbild

Cyberknife

Markenname für ein Bestrahlungsgerät zur Radiochirurgie); im Gegensatz zum Gamma-Knife werden die energiereichen Strahlen durch einen Linearbeschleuniger erzeugt

C-Zellen

Zellen der Schilddrüse, die das Schilddrüsenhormon Calcitonin bilden

Cannabis

ist der lateinische Name für Hanf: Wenn von Cannabis die Rede ist, sind in der Regel die Hanfpflanzen gemeint, die im Gegensatz zum Nutzhanf höhere Mengen an psychoaktiven Cannabinoiden enthalten.

D

DAB

Deutsches Arzneibuch

Dapo

Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Psychosoziale Onkologie e. V.

DCIS

duktales Carcinoma in situ; von den Zellen der Milchgänge ausgehende Frühform von Brustkrebs, die oberflächlich wächst und nicht streut; unbehandelt Übergang in invasiven Brustkrebs möglich

DD

Differenzialdiagnose

Dekubitus

Wundliegegeschwür, Druckgeschwür der Haut; Folge einer Durchblutungsstörung durch anhaltenden Druck auf eine Gewebepartie, etwa bei fehlender regelmäßiger Umlagerung von Bettlägerigen; verschiedene Schweregrade von einfacher Hautrötung über offene, nicht heilende Wunden bis hin zum Absterben von Gewebe

Deletion

wörtl. Löschung; in der Biologie und der Medizin gebraucht für den Verlust von einzelnen Genen bis hin zu Teilen von Chromosomen und deren Funktion; Variante der Mutation

dendritische Zellen

Zellen des Immunsystems, die Antigene so "präsentieren", dass das Immunsystem sie als fremd erkennt und darauf reagieren kann

Depotpräparat

Arzneimittelzubereitung, die den Wirkstoff kontrolliert über längere Zeit abgibt; im engeren Sinne Arzneimittel, das als Depot in die Haut oder in einen Muskel verabreicht wird; teilweise auch gleichbedeutend mit Retardpräparat verwendet

Desmoid

auch: aggressive Fibromatose; seltener Tumor des Bindegewebes, der örtlich verdrängend und zerstörend wächst, aber nicht metastasiert

Desoxyribonukleinsäure

Abk. DNS, DNA; spiralförmiges aufgedrehtes Doppelmolekül, Träger der Erbinformation eines Lebewesens, im Zellkern in den Chromosomen verpackt

DFS

engl. "diseasefreesurvival", krankheitsfreies Überleben

DGHO

Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie e.V.

DGU

Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V.

Diagnose

Feststellung und Bestimmung einer körperlichen oder psychischen Krankheit durch einen Arzt

Diagnostik

Gesamtheit aller Maßnahmen, die zur Erkennung (Diagnose) einer Krankheit führen

Dialyse

Blutwäsche

Diarrhö

Durchfall

DIEP-Flap

engl. "Deep Inferior Epigastric Artery Perforator-Flap", tiefer unterer epigastrischer Perforatorlappen; aus dem Unterbauch entnommener Gewebelappen, der für die Rekonstruktion der weiblichen Brust nach Mastektomie verwendet wird; besteht aus Haut und Unterhautfett

Differentialblutbild

mikroskopische Untersuchung eines Blutausstrichs mit Aufschlüsselung der Leukozyten im Blut und Bestimmung ihrer zahlenmäßigen Verteilung

Differentialdiagnose(n)

Abk. DD; mögliche zugrunde liegende Erkrankung(en) bei Vorliegen von Symptomen; weitere Untersuchungen können dazu beitragen, unter diesen möglichen Diagnosen die tatsächlich zutreffende herauszufinden

Differenzierung

Ausreifung von Zellen für ihre spezialisierte Funktion; Krebszellen sind häufig undifferenziert, unreif

Differenzierungsgrad

Grad der Ausreifung eines Gewebes für seine Funktion im Körper; geringe Differenzierung ist ein Anzeichen für Krebs; Grading

diffus

verstreut, unscharf

Digitale rektale Untersuchung

Abk. DRU; Austastung des Enddarms mit dem Finger zur Beurteilung der Darmschleimhaut und (beim Mann) der dem Darm zugewandten Oberfläche der Prostata

Dignität

in der Medizin: Wertigkeit; Eigenschaft von Tumoren: gutartig oder bösartig

Diphosphonate

Bisphosphonate

Dissektion

in der Krebsmedizin das Herausschneiden von Weichteilgewebe oder Lymphknoten

Diuretikum

Medikament zur Diurese, also Entwässerung

DKFZ

Deutsches Krebsforschungszentrum

DKG

Deutsche Krebsgesellschaft e.V.

DKH

Deutsche Krebshilfe e.V.

DKMS

Deutsche Knochenmarkspenderdatei gGmbH

DLFH

Deutsche Leukämie-Forschungshilfe, mit Deutscher Kinderkrebsstiftung

DLH

Deutsche Leukämie- & und Lymphomhilfe

DNA

engl. "desoxyribonucleic acid", Desoxyribonukleinsäure

DNS

Desoxyribonukleinsäure

Doppelblindstudie

vergleichende klinische Studie, bei der weder Patienten noch Ärzte wissen, welcher Patient welche der Vergleichsbehandlungen erhält; dient dazu, Verzerrungen der Ergebnisse durch voreingenommene Beobachtungen zu vermeiden

Drainage

Ableitung oder Absaugung von Körperflüssigkeiten oder Wundsekret

Drittlinientherapie

auch: Third-Line-Therapie; dritte Behandlungsstrategie, wenn die Erkrankung nach zwei vorausgegangenen Therapien fortschreitet

DRU

digital-rektale Untersuchung

Drüse

Organ oder Gewebe, das Sekrete absondert; exokrine Drüsen sind normalerweise in Haut oder Schleimhäuten zu finden; endokrine Drüsen geben ihre Produkte direkt ins Blut ab

Durchbruchschmerz

Verschlimmerung chronischer Schmerzen trotz Behandlung mit Schmerzmedikamenten; kann Folge abklingender Wirkung der Schmerzmittel sein oder z. B. durch heftige, unbedachte Bewegungen ausgelöst werden

Dysästhesie

Empfindungsstörung mit Wahrnehmung normaler Reize als unangenehm oder schmerzhaft

Dysfunktion

Funktionsstörung, Fehlfunktion

Dysphagie

Schluckstörung

Dysplasie

1. Fehlbildung von Gewebe; 2. Zell- bzw. Gewebeveränderungen mit Abweichung von der normalen Gestalt und Struktur; unterschiedliche Schweregrade, schwere Dysplasien können Krebsvorstufen sein

Dyspnoe

Atemnot

Dysurie

erschwerte, evtl. auch schmerzhafte Blasenentleerung

Dermatoskop

Auch Auflichtmikroskop genannt; Beleuchtete Handlupe, die bei der körperlichen Untersuchung während der Hautkrebs-Früherkennung und der Hautkrebs-Diagnostik, sowie auch anderen Erkrankungen der Haut zum Einsatz kommt. Sie ermöglicht der Ärztin oder dem Arzt, eine Hautstelle mit einer bis zu 10-fachen Vergrößerung anzuschauen. 

E

EbM

evidenzbasierte Medizin; eine Medizin, die voraussetzt, dass jedes Verfahren nachweislich als wirksam belegt ist

EBV

Epstein-Barr-Virus; Risikofaktor für seltenere Lymphome

ED

1. Erstdiagnose; 2. engl. "extensive disease", ausgedehnte Erkrankung

EEG

Elektroenzephalogramm

EGF

engl. "epidermal growth factor", epidermaler Wachstumsfaktor

Einschlusskriterien

im Prüfplan für eine klinische Studie festgelegte Kriterien hinsichtlich Krankheitssituation und Vorbehandlung, die für die Aufnahme in die betreffende Studie erfüllt sein müssen; ergeben sich aus der Fragestellung der Studie und den Wirkungen und Nebenwirkungen der Behandlung; ihre Funktion: die Teilnehmer der Studie sollen vergleichbar sein und die Ergebnisse für die jeweilige Fragestellung aussagekräftig

EKG

Elektrokardiogramm

Ektomie

Entfernung eines ganzen Organs durch einen operativen Eingriff, zum Beispiel Mastektomie (Entfernung der Brust), Prostatektomie (Entfernung der Vorsteherdrüse), Hysterektomie (Entfernung der Gebärmutter)

Ektozervix

in das Scheidengewölbe ragender sichtbarer Teil des Gebärmutterhalses, der mit Plattenepithel überzogen ist

Elektroenzephalogramm

Abk. EEG; Darstellung der elektrischen Gehirnströme; über Elektroden werden an der Kopfoberfläche natürliche Spannungsschwankungen gemessen und aufgezeichnet

Elektrokardiogramm

Abk. EKG; auch: Herzstromkurve; Messung und Darstellung der elektrischen Aktivität und der Erregungsleitung im Herzen

elektromagnetische Strahlen

Wellen aus elektrischen und magnetischen Feldern; Wellenlängen von sehr langwellig bis sehr kurzwellig; u.a. Radiowellen, Mikrowellen, sichtbares Licht, UV-Strahlung, Röntgenstrahlung und Gammastrahlung,

Elektromyographie

Abk. EMG; Messung der elektrischen Erregung eines Muskels, Untersuchungsverfahren zur Unterscheidung von Muskel- und Nervenstörungen

EMA

European Medicines Agency; Arzneimittelbehörde der Europäischen Union (EU) mit Sitz in London, erteilt EU-weite Zulassungen für neue Medikamente

Embolisation

in der Krebsmedizin die künstliche Verstopfung von versorgenden Blutgefäßen eines tumorbefallenen Organs mit dem Ziel, den Blutfluss zu stoppen; kann die Sauerstoff- und Nährstoffzufuhr unterbinden oder die Verweildauer von Medikamenten im betreffenden Organ oder Gewebe verlängern

embryonaler Tumor

entsteht während der Organentwicklung durch Entartung unreifer (embryonaler) Zellen

EMDIS

engl. "European Marrow Donor Information System", Europäische Knochenmarkspenderdatei

Emesis

Erbrechen

emetogen

Erbrechen fördernd oder auslösend

EMG

Elektroneurografie; Messen der Nervenleitgeschwindigkeit in Armen und Beinen

endokrin

wörtl. "nach innen abgebend"; bezieht sich auf Drüsen, die ein Sekret oder Hormon direkt in die Blutbahn abgeben

endokriner Pankreastumor

seltene Krebserkrankung der Bauchspeicheldrüse, die vom hormonproduzierenden Anteil der Bauchspeicheldrüse ausgeht, zum Beispiel Insulinom, Glucagonom

Endometriumkarzinom

auch: Uteruskarzinom, Korpuskarzinom; Krebs der Schleimhaut des Gebärmutterkörpers

Endoskop

von griech. "innen beobachten"; medizintechnisches Gerät zum Betrachten ("Spiegeln") von Körperhohlräumen (z. B. Darm, Harnblase, Bauchhöhle, Atemwege); je nach Untersuchungszweck biegsamer Schlauch oder dünnes starres Rohr mit einer Lichtquelle, heute teilweise auch mit Videokamera ausgestattet; die Bilder werden über Glasfasern geleitet; durch spezielle Kanäle lassen sich Instrumente einführen, z. B. zur Entnahme von Proben oder auch zur Durchführung operativer Eingriffe

Endoskopie

Spiegelung; Betrachten von Körperhöhlen und Hohlorganen mit einem schlauch- oder röhrenförmigen medizinischen Instrument (Endoskop)

Endosonographie

Ultraschalluntersuchung "von innen": Der Schallkopf wird durch Körperöffnungen in Körperhöhlen eingebracht

Energiedosis

Angabe zur Dosis bei Bestrahlungen, Maßeinheit Gray (Gy)

enteral

den Darm betreffend; z.B. enterale Ernährung: Form der Nahrungsaufnahme, bei der der Darm seine normale Funktion behält und nicht umgangen wird

E-Nummer

System zur eindeutigen Bezeichnung von Lebensmittelzusatzstoffen

Enzyme

Biokatalysatoren, auch: Fermente; meist große Eiweißmoleküle, die biochemische Reaktionen im Körper steuern und beschleunigen; jedes Enzym ist auf eine bestimmte biochemische Reaktion spezialisiert

EORTC

engl. "European Organization for Research and Treatment of Cancer", Europäische Organisation für Studien zur Krebstherapie

Ependymom

Tumor des Zentralnervensystems, geht von den Zellen aus, die die Innenwände der Hirnkammern (Ventrikel) und des Rückenmarkkanals auskleiden

epi-

Vorsilbe: auf

Epidemiologie

Lehre von der Häufigkeit von Erkrankungen und von den Ursachen/Faktoren, die diese Häufigkeit beeinflussen

epidermaler Wachstumsfaktor

Abk. EGF; Signalstoff, der bei vielen Zelltypen die Zellteilung anregt; vermittelt seine Wirkung über Bindungsstellen (Rezeptoren) auf der Zelloberfläche; bei einigen Krebsarten ist die Wirkung von EGF durch vermehrte Ausbildung oder dauerhafte Aktivierung von Rezeptoren auf den Tumorzellen gesteigert; eine Blockierung dieser EGF-Rezeptoren mit bestimmten zielgerichteten Therapien kann das Krebswachstum hemmen

Epigenetik

wörtl. etwa "zusätzlich zur Genetik"; griech. "epi", nach, hinterher, zusätzlich; Spezialgebiet der Biologie; beschäftigt sich mit vererbbaren Veränderungen an Genen, die im Unterschied zu Mutationen nicht direkt den Bau und das Programm der DNAbetreffen, sondern die Aktivität (Genexpression) von Erbinformation auf andere Weise beeinflussen, z. B. durch Anlagerung von chemischen Verbindungen; solche Veränderungen spielen auch für die Krebsentstehung eine Rolle und sind mögliche Ansatzpunkte für Krebstherapien

Epiphyse

auch: Zirbeldrüse; Drüse im Bereich des Zwischenhirns; u.a. an der Steuerung des Tag-Nacht-Rhythmus beteiligt

Epithel

ein- oder mehrlagige Zellschichten, die alle äußeren und inneren Oberflächen des Körpers überziehen; man unterscheidet Deckepithel (z. B. äußere Haut, Schleimhäute; Plattenepithel) und Drüsenepithel, das Sekrete bildet und absondert (z. B. in Speicheldrüsen, Schilddrüse, Bauchspeicheldrüse, Leber, Darm). Die Zellen dieser Zellschicht werden als Epithelzellen bezeichnet.

ER

Estrogenrezeptor, auch: Östrogenrezeptor

Ergotherapie

Beschäftigungs- und Arbeitstherapie zur Behandlung von Störungen der Bewegungsabläufe (Motorik), der Sinnesorgane und der geistigen und psychischen Funktionen

Erhaltungstherapie

Behandlung über einen längeren Zeitraum, um das Ergebnis einer vorher erfolgten Therapie zu festigen und zu erhalten

Ernährungsassessment

Erfassen der gesamten Ernährungssituation eines Menschen; das Ergebnis kann die Grundlage für eine Ernährungstherapie sein; Fachleute berücksichtigen dabei unter anderem den Energie- und Nährstoffbedarf, die tatsächliche Nahrungsaufnahme, Körpergewicht, Taillenumfang, eventuelle Schluckstörungen, Mund- und Zahnprobleme, Verdauungsstörungen, Medikamenteneinnahme, aber auch individuelle Vorlieben beim Essen und Trinken.

Ernährungssonde

Sondenernährung

Erstlinientherapie

auch First-Line-Therapie; allg. Behandlung oder Mittel der ersten Wahl in einer bestimmten Krankheitssituation; in der Krebsmedizin auch erste medikamentöse Therapie bei einer fortgeschrittenen Krebserkrankung

Erythem

flächige Hautrötung durch Erweiterung von Blutgefäßen und vermehrte Durchblutung; unterschiedliche Ursachen

Erythrozyten

rote Blutkörperchen; sauerstofftransportierende Zellen im Blut

Estrogen

Östrogen

Ethikkommission

Gremium aus Ärzten, Juristen, Theologen und Wissenschaftlern anderer Fachrichtungen; prüft und bewertet Forschungsvorhaben an Menschen daraufhin, ob sie nach ethischen, rechtlichen, medizinischen und sozialen Gesichtspunkten vertretbar sind und entscheidet über die Durchführung; dient dem Schutz des Einzelnen vor möglichen ungünstigen Folgen der Forschung

Evidenz

in der Medizin: Nachweis, Beweis, Beleg

Evidenzbasierte Medizin

Abk. EbM; Behandlung eines individuellen Patienten auf der Grundlage der am besten gesicherten wissenschaftlichen Erkenntnisse zur jeweiligen medizinischen Fragestellung und auf der Basis ärztlicher Erfahrung unter Berücksichtigung der Bedürfnisse des Patienten

Ewing-Sarkom

bösartiger Knochentumor, tritt vorwiegend im Kindes und frühen Erwachsenenalter auf

Exenteration

bezeichnet das ausgedehnte bis vollständige Entfernen mehrerer Organe bei örtlich fortgeschrittenen Krebserkrankungen, v.a. im Unterleib

exokrin

nach außen ausscheidend; bezeichnet meist Drüsen, die ihr Sekret an innere oder äußere Körperoberflächen abgeben

exokriner Pankreastumor

Krebserkrankung der Bauchspeicheldrüse, ausgehend von den Drüsen der Bauchspeicheldrüse, die ihre Substanzen nicht ins Blut sondern an die Körperoberfläche oder in einen Hohlraum im Körper abgeben

Expander

allg. Gerät oder Hilfsmittel, um etwas zu dehnen oder zu erweitern; bezeichnet u.a. Implantate, die durch schrittweise Flüssigkeitsfüllung und Vergrößerung Gewebe dehnen können, um Raum zu schaffen

Exstirpation

vollständiges chirurgisches Entfernen von Organen, erkrankten (z. B. krebsbefallenen) Gewebeteilen oder einzelnen Lymphknoten

Exzision

chirurgische Entfernung von Gewebe oder Organteilen

Epikrise

abschließende Beurteilung des Krankheitsverlaufs

F

familiäre adenomatöse Polypose

Abk. FAP; vererbbare Erkrankung des Dickdarms, bei der sich Hunderte von Polypen (Schleimhautausstülpungen, Schleimhautwucherungen) bilden, die unbehandelt zu Krebs entarten

FAP

familiäre adenomatöse Polyposis

Fatigue

Zustand chronischer Erschöpfung mit ausgeprägter Müdigkeit, schwindenden Energiereserven oder erhöhtem Ruhebedürfnis, bessert sich auch durch Schlaf und Ruhe nicht; kann Folge der Krebserkrankung oder der Behandlung sein

FDA

Federal Drug Administration, US-amerikanische Arzneimittelbehörde

febril

fieberhaft, fiebrig; Erhöhung der Innentemperatur des Körpers über 38 Grad Celsius; Messung meist im Enddarm, im Mund oder im Ohr

Fernmetastase

Absiedlung eines Tumors in einem entfernten Organ oder Gewebe, entsteht aus Krebszellen, die sich aus einem Tumor lösen und über die Lymph- und Blutbahnen im Körper verstreut werden

Fertilität

Fruchtbarkeit; bei Lebewesen die Fähigkeit, Nachkommen hervorzubringen

Fibrom

gutartige Geschwulst des Bindegewebes

Fibrosarkom

bösartige Geschwulst des Bindegewebes

FIGO

franz. Fédération Internationale de Gynécologie et d’Obstétrique: Internationale Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe, gibt eine Klassifikation bzw. ein System zur Stadieneinteilung von gynäkologischen Tumoren heraus

Filiae

lat. Töchter; Tochtergeschwülste, Metastasen

First-Line-Therapie

Erstlinientherapie; erste Behandlungsstrategie gegen Krebs

FISH

Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung

Fistel

normalerweise nicht vorhandene Verbindung zwischen einem Körperhohlraum und der Körperoberfläche oder einem andern inneren Hohlraum; kann angeboren sein oder durch eine Erkrankung oder eine Operation entstanden sein

Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung

Abk. FISH; Methode der Molekularbiologie, mit der sich Chromosomenveränderungen und vermehrte Kopien von Genen im Zellkern (Amplifikation) nachweisen lassen; man benötigt dafür Gewebeproben oder Blutproben

FNP

Feinnadelpunktion; Punktion

Follikel

wörtl. Hülle, Hülse; meist für Ovarialfollikel (Eibläschen) im Eierstock gebraucht, aus dem nach Ausreifung beim Eisprung die reife Eizelle ausgestoßen wird

Follow-up

wörtl. Nachverfolgung; in der Krebsmedizin die Nachbeobachtung von Patienten nach Abschluss einer Behandlung

Fraktionierung

Anwendungsform der Strahlentherapie; Aufteilung der Gesamtstrahlendosis in kleine "Portionen", die man über mehrere Wochen verteilt erhält

Fraktur

Bruch, vor allem verwendet im Sinne von Knochenbruch

Früherkennung

Krebsfrüherkennung

FSH

1. follikelstimulierendes Hormon; 2. Frauenselbsthilfe nach Krebs e.V.

FU

Fluorouracil, Zytostatikum

G

G

Grading

Galaktographie

Röntgendarstellung der Milchgänge der Brustdrüse mit Kontrastmittel

Gallenblasenkrebs

bösartiger Tumor, der von der Schleimhaut der Gallenblase ausgeht

Gallengangskrebs

auch: cholangiozelluläres Karzinom; bösartiger Tumor, der von den Zellen der Gallengänge ausgeht

Gammakamera

Gerät, mit dem sich Gammastrahlung im Körper registrieren und bildlich darstellen lässt; wird bei der Szintigraphie verwendet, um Orte der Anreicherung von vorher gegebenen Radiopharmaka sichtbar zu machen

Gamma-Knife

wörtl. "Gammamesser"; Markenname für ein Bestrahlungsgerät, bei dem sich Gammastrahlen aus verschiedenen Richtungen in einem Zielbereich treffen (Stereotaxie) und dort durch ihre hohe Energie wie ein chirurgisches Messer wirken: das Gewebe wird zerstört (Strahlenchirurgie, Radiochirurgie); Anwendung bei Tumoren im Gehirn

Gammastrahlen

besonders energiereiche, durchdringende elektromagnetische Strahlen; entstehen unter anderem beim Zerfall von Radionukliden

Gastroenterologie

Teilbereich der inneren Medizin; befasst sich mit den Erkrankungen des Verdauungstrakts

gastrointestinal

den Magen-Darm-Trakt betreffend

Gastrointestinaler Stroma-Tumor

Abk. GIST; seltener Tumor des Magen-Darm-Trakts, zählt zu den Weichteilsarkomen

Gastroskopie

Magenspiegelung; endoskopische Untersuchung des Magens

G-BA

Gemeinsamer Bundesausschuss

GCP

Good Clinical Practice

G-CSF

Granulozyten-Kolonie-stimulierender Faktor, Granulozyten-Wachstumsfaktor; hämatopoetischer Wachstumsfaktor

GdB

Grad der Behinderung

Gemeinsamer Bundesausschuss

Abk. G-BA; verantwortlich für die Richtlinien, die die Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherungen in Deutschland regeln; beteiligt sind im Rahmen der Selbstverwaltung Vertreter der Kassen, der Kassenärztlichen und Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigungen sowie mehrere unparteiische Mitglieder; Patientenvertreter sind beteiligt, aber nicht abstimmungsberechtigt

Gen

einzelner Abschnitt auf der Erbinformation (DNA), der als Bauplan für ein bestimmtes Eiweiß dient

Generikum

Mehrzahl: Generika, umgangssprachlich: Nachahmerprodukt. Medikamente verschiedener Hersteller, die den Wirkstoff in gleicher Qualität wie ein ursprünglich patentgeschütztes Originalpräparat enthalten

Genexpression

Aktivität bzw. Ausprägung eines Gens, Umsetzung der in einem Gen verschlüsselten Information in ein Produkt (Eiweiß); nachweisbar anhand der RNA des Gens oder des Proteins, dessen Aufbau im betreffenden Gen festgeschrieben ist

Gentest

Untersuchung des Erbmaterials auf bestimmte Gene oder genveränderungen (Mutationen); in der Krebsmedizin eingesetzt zur näheren Charakterisierung einer Erkrankung, zur Planung einer gezielten Therapie oder zur Untersuchung, ob eine erbliche Krebserkrankung vorliegt

Gentherapie

Behandlungskonzept, bei dem genetische Information in Körperzellen eingeschleust wird, um eine gestörte oder ausgefallene Genfunktion zu korrigieren; bisher vorwiegend Forschung

Gestagene

auch: Gelbkörperhormone; neben den Östrogenen zweite Gruppe der weiblichen Geschlechtshormone; Bildung in den Eierstöcken

GF

engl. "growth factor", Wachstumsfaktor

GIST

gastrointestinaler Stroma-Tumor

GKV

gesetzliche Krankenversicherung

Gleason-Score

Er gibt an, wie stark sich das Aussehen der Krebszellen in der Prostata von gesunden Prostatazellen unterscheidet oder verändert hat. Zudem beschreibt er, wie die Krebszellen wachsen.

Glioblastom

bösartiger Hirntumor, der von den Stützzellen des Gehirns ausgeht, zählt zu den Gliomen

Gliom

Oberbegriff für alle Hirntumoren, die von den Stützzellen des Gehirns ausgehen; zum Beispiel Glioblastom, Astrozytom

Glucocorticoide

in der Nebennierenrinde gebildete Hormone mit zahlreichen wichtigen Funktionen im Körperstoffwechsel; wirken zudem entzündungshemmend und hemmen das Immunsystem; zählen zu den Corticosteroiden

GM-CSF

Granulozyten/Makrophagen-Wachstumsfaktor

GnRH

Abkürzung für Gonadotropin-Releasing-Hormon

GnRH-Analoga

dem Gonadotropin-Releasing-Hormon ähnliche, künstlich hergestellte Substanzen; im Gegensatz zu natürlichem GnRH unterdrücken GnRH-Analoga ,als Medikament verabreicht, die Bildung von Geschlechtshormonen

Gonadotropine

follikelstimulierendes Hormon (FSH) und Luteinisierendes Hormon/Gelbkörperhormon (LH); Hormone der Hypophyse, die in den Keimdrüsen (Hoden und Eierstöcke) das Signal zur Bildung von Geschlechtshormonen (Östrogene, Gestagene, Testosteron) geben und zur Reifung der Geschlechtszellen (Spermien bzw. Eizellen) führen

Gonadotropin-Releasing-Hormon

im Zwischenhirn gebildetes Hormon; bewirkt die Freisetzung von Gonadotropinen aus der Hirnanhangdrüse

Good Clinical Practice

Abk. GCP, engl. für gute klinische Praxis; international gültige Kriterien und Prinzipien für die Durchführung und Auswertung von klinischen Studien

Grading

Einteilung von Tumorgewebe nach dem Grad seiner Differenzierung; beschreibt, wie stark sich ein Tumor vom normalen Erscheinungsbild des betreffenden Gewebes unterscheidet; wird an Gewebeproben mikroskopisch bestimmt; Beurteilungskriterien sind u.a. die Zellanordnung, das Aussehen der Zellkerne und Zellbestandteile und die Zellteilungsaktivität; sagt auch etwas über die Bösartigkeit des Tumors aus; Einteilung in vier Grade: die Einteilung wird mit den Kürzeln G1 (gut ausgereift) bis G4 (schlecht entwickelt, wenig "differenziert") abgekürzt

Graft versus host-Reaktion

Abk. GvHR, auch: Graft versus host disease, Abk. GvHD; Transplantat-gegen-Wirt-Reaktion; Immunreaktion der übertragenen Immunzellen gegen Gewebe und Organe des Empfängers nach allogener Knochenmark- bzw. Blutstammzelltransplantation

Granulozyten

Gruppe der weißen Blutzellen (Leukozyten), die im Knochenmark heranreifen; charakterisiert durch kleine, anfärbbare Körnchen (Granula) im Zellinnern; nach Anfärbbarkeit unterteilt in basophile, eosinophile und neutrophile Granulozyten; letztere haben eine wichtige Funktion in der Abwehr von Infektionen durch Bakterien, Pilze und Parasiten

Granulozyten-Kolonie-stimulierender Faktor

Abk. G-CSF; Wachstumsfaktor, der die Bildung von bestimmten weißen Blutkörperchen, den Granulozyten, anregt; kann gentechnisch hergestellt und zur Behandlung einer stark verminderten Zahl von Granulozyten im Blut (Neutropenie) eingesetzt werden

Granulozytopenie

Verringerung der Granulozyten im Blut deutlich unter den Normalbereich; kann beispielsweise durch Chemotherapie und auch durch Strahlentherapie verursacht werden; erhöhtes Infektionsrisiko

Gray

Abk: Gy; Einheit, in der die Strahlendosis bei einer Bestrahlung angegeben wird.

gutartige Tumoren

auch: benigne Tumoren; bleiben im Gegensatz zu bösartigen Tumoren innerhalb der natürlichen Gewebegrenzen, wachsen nicht zerstörend in Nachbargewebe ein und bilden keine Tochtergeschwülste (Metastasen)

GvHR

Graft versus host-Reaktion

Gy

Gray

Gynäkologie

Frauenheilkunde

H

Halbwertszeit

1. physikalisch: Zeitdauer, bis die Hälfte einer strahlenden Substanz zerfallen und die von ihr ausgesandte Strahlung damit um die Hälfte abgeklungen ist; 2. biologisch: Zeitdauer, bis die Hälfte eines in den Organismus aufgenommenen Stoffes abgebaut oder ausgeschieden ist

Hämatologie

Lehre vom Blut und seiner Zusammensetzung und von den Erkrankungen des Blutes und der blutbildenden Organe

hämatologisch

das Blut oder die Blutbildung betreffend

Hämatopoese

Blutbildung, Bildung von Blutzellen

hämatopoetische Wachstumsfaktoren

Wachstumsfaktoren der Blutbildung

Hämaturie

Blut im Urin, zum Beispiel nach Verletzungen oder Erkrankungen im Bereich von Niere oder Harnwege; Makrohämaturie: Das Blut ist mit bloßem Auge zu entdecken; Mikrohämaturie: Das Blut im Urin ist nur unter dem Mikroskop oder durch biochemische Tests nachweisbar.

Hämoglobin

roter Blutfarbstoff in Erythrozyten; verantwortlich für den Sauerstofftransport

Hand-Fuß-Syndrom

entzündliche, schmerzhafte Hautveränderung an Handinnenflächen und Fußsohlen mit Rötung bis hin zur Hautablösung, die als Nebenwirkung von bestimmten Zytostatika und zielgerichteten Therapien ("targeted therapies") auftreten kann

Harnblasenkarzinom

Harnblasenkrebs; geht von der Schleimhaut aus, die die Harnblase innen auskleidet

Harninkontinenz

unwillkürlicher Harnabgang; unterschiedliche Schweregrade von Auftreten nur bei Belastung bis zu Inkontinenz auch in Ruhe

Harnverhaltung

Unfähigkeit, die Harnblase zu entleeren, obwohl sie gefüllt ist und Harndrang besteht

Hazardratio

Abk. HR; Risikoverhältnis, von engl. "hazard", Gefahr, Risiko und "ratio", Verhältnis; Maß zum Vergleich zweier Gruppen im Hinblick auf das Risiko, dass ein bestimmtes Ereignis eintritt; eine HR von 1,5 in der einen Gruppe bedeutet etwa, dass das betreffende Ereignis (z. B. Nebenwirkung, Todesfall) um die Hälfte (50%) häufiger ist als in der Vergleichsgruppe

HBV

Hepatitis-B-Virus; Virus, das Entzündungen der Leber hervorrufen kann; eine chronische Leberentzündung steigert das Risiko, an Leberzellkrebs zu erkranken

HCC

hepatozelluläres Karzinom, Leberzellkrebs

hCG

humanes Choriongonadotropin (Hormon); ein Tumormarker

HD

engl. "Hodgkin’s Disease", Hodgkin-Lymphom

Helicobacter pylori

Bakterium, verursacht chronische Entzündungen der Magenschleimhaut und kann an der Entstehung von Magenkrebs beteiligt sein

hemi-

Vorsilbe: halb

hepatisch

die Leber betreffend

Hepatoblastom

bösartiger Lebertumor, tritt vorwiegend bei Kleinkindern auf

hepatozelluläres Karzinom

Abk. HCC; Leberzellkrebs

HER2

humaner epidermaler Wachstumsfaktor-Rezeptor 2; Bindungsstelle auf der Oberfläche von Zellen für einen körpereigenen Wachstumsfaktor, der Signale für die Zellteilung vermittelt; bei vermehrter Ausprägung von HER2 auf Tumorzellen kann gezielte medikamentöse Blockierung des Rezeptors das Tumorwachstum bremsen

Herpes Zoster

Gürtelrose; erneute Aktivierung einer früheren Infektion mit dem Varizella-Zoster-Virus, das bei Erstinfektion Windpocken verursacht; das Virus verbleibt in Nervenwurzeln des Rückenmarks und kann später im Leben bei geschwächter Immunabwehr wieder aktiviert werden und im Versorgungsgebiet der befallenen Nerven, meist im Bereich des Brustkorbs, eine schmerzhafte Entzündung mit Hautausschlag hervorrufen

Hertz

Maßeinheit für die Frequenz einer Welle; gibt die Zahl der Schwingungen pro Sekunde an

HHV

humanes Herpesvirus

HIFU

hochintensiver fokussierter Ultraschall, nicht zur Diagnostik, sondern zur Zerstörung von Krebsgewebe

high-grade

hochgradig; bezeichnet undifferenziertes, unausgereiftes Tumorgewebe, das schnell wächst und ausgeprägte Zeichen von Bösartigkeit aufweist; Grading

Hirnmetastasen

Fernabsiedelungen (Metastasen) eines bösartigen Tumors im Gehirn

Histologie

Lehre vom Feinbau der Körpergewebe

histologisch

feingeweblich, den Feinbau der Körpergewebe betreffend

Histopathologie

feingewebliche Untersuchung von Gewebeproben auf krankhafte Veränderungen und zur exakten Diagnosestellung

histopathologisch

die feingewebliche Untersuchung von Gewebeproben betreffend

HITT

Hochfrequenz-induzierte Thermotherapie zur Zerstörung von Krebsgewebe

HIV

humanes Immunschwächevirus (AIDS-Virus), eine Infektion steigert das Risiko für manche Krebsarten

HLA

humane Leukozytenantigene

HNO

Hals-Nasen-Ohren (-Heilkunde)

Hochdosistherapie

besonders intensive, hochdosierte Therapie, z.B. Chemotherapie

Hochfrequenz-induzierte Thermotherapie

Abk. HITT; Methode zur örtlichen Zerstörung von Tumoren mittels Hitzeeinwirkung; eine Nadelelektrode wird direkt in einen Tumor eingelegt und unter Spannung gesetzt; der Strom erzeugt eine hohe Temperatur, die Gewebe zerstört

hochintensiver fokussierter Ultraschall

Abk. HIFU; Methode zur örtlichen Zerstörung von Tumoren mit sehr energiereichen, zielgenau gebündelten Ultraschallwellen; wirkt durch Erhitzung des Zielgewebes

Hodgkin-Lymphom

eine Form von Lymphdrüsenkrebs; Lymphom

Hormon

in geringsten Konzentrationen wirksamer körpereigener Botenstoff, der von einer Hormondrüse oder von hormonell aktiven Geweben ins Blut abgegeben wird und in anderen Organen bzw. Zellen eine bestimmte Wirkung auslöst

hormonabhängig

körperliche Prozesse, die auf Hormonwirkung reagieren; auch hormonsensibel oder hormonempfindlich

Hormonersatztherapie

Zufuhr von Hormonen, um das Versiegen oder Fehlen bestimmter Hormone auszugleichen. Nicht zu verwechseln mit der Antihormontherapie.

Hormonrezeptoren

Strukturen auf oder in Zellen, an die Hormone andocken können und über die sie ihre Wirkung entfalten; jedes Hormon hat seinen speziellen Rezeptor

Hormontherapie

in der Krebsmedizin Behandlung von hormonempfindlichen Tumoren mit Hormonen bzw. mit deren Gegenspielern (Antihormontherapie), um das Tumorwachstum zu hemmen

Hospiz

wörtl. Herberge; Pflegeeinrichtung, in der schwerstkranke Patienten am Lebensende umfassend versorgt und begleitet werden

HPV

humane Papillomviren

HPV-Impfung

Impfung gegen bestimmte Formen der humanen Papillomviren, die Gebärmutterhalskrebs und andere Plattenpithelkarzinome auslösen können; in Deutschland von den Gesundheitsbehörden für Mädchen zwischen 9 und 14 Jahren empfohlen

HPV-Test

Test auf humane Papillomviren; weist in Abstrichproben nach, ob eine Infektion mit bestimmten krebsauslösenden HP-Viren vorliegt

HRT

engl. "hormone replacement therapy", Hormonersatztherapie; das Zuführen von Hormonen, um den Wegfall der körpereigenen Produktion auszugleichen, häufig für die hormonelle Therapie von Wechseljahresbeschwerden bei Frauen

HT

Hormontherapie

HTLV

humanes T-Zell-Leukämie-Virus

humane Leukozytenantigene

Abk. HLA, auch: Histokompatibilitätsantigene, wörtl. "Gewebeverträglichkeitsmerkmale"; Oberflächenmerkmale auf Leukozyten, die typisch und einzigartig für einen individuellen Menschen sind; nur eineiige Zwillinge haben dieselben HLA; von Bedeutung insbesondere bei Transplantationen, da Organe mit stark abweichenden HLA vom Empfänger abgestoßen werden

humane Papillomviren

Abk. HPV; große Gruppe von Viren, die Haut und Schleimhäute infizieren und Papillome und Warzen verursachen können; ein Teil dieser Viren kann die Entstehung bestimmter bösartiger Tumoren auslösen

HWS

Halswirbelsäule

hyper-

Vorsilbe: über, oberhalb, übermäßig

Hyperfraktionierung

Methode der Strahlentherapie, bei der Patienten eine geplante Strahlendosis in kürzeren Abständen als sonst üblich erhalten

Hyperkalzämie

erhöhter Kalziumspiegel im Blut, ein mögliches Anzeichen für Knochenmetastasen bei Krebs oder Entgleisungen des Hormonspiegels z.B. bei Lungenkrebs und einigen anderen Krebsarten

Hypernephrom

veraltete Bezeichnung für das Nierenzellkarzinom

Hyperparathyreoidismus

Überfunktion der Nebenschilddrüsen mit der Folge von Hyperkalzämie

Hyperthermie

wörtl. Überwärmung; in der Krebsbehandlung künstliche Temperaturerhöhung im ganzen Körper oder in einzelnen Körperregionen auf Werte zwischen 40 und 44 Grad Celsius mit dem Ziel, die Empfindlichkeit von Krebszellen gegenüber Strahlen- und Chemotherapie zu erhöhen

hypo-

Vorsilbe: unter, unterhalb

Hypopharynxkarzinom

bösartiger Tumor im unteren Schlundbereich, gehört damit zu den Kopf-Hals-Tumoren

Hypophyse

Hirnanhangdrüse; kirschgroße, an der Schädelbasis hinter der Nasenwurzel gelegene hormonbildende Drüse mit übergeordneter Steuerungsfunktion im Hormonhaushalt

Hypothalamus

Teil des Zwischenhirns; steuert zahlreiche unwillkürliche Körperfunktionen, unter anderem die Ausschüttung von Hormonen aus der Hypophyse

Hysterektomie

operative Entfernung der Gebärmutter

Hochenergetische Strahlung

Sie stört lebenswichtige Funktionen von Zellen. Dadurch können sie nicht mehr wachsen und sterben ab.

homozygot

In menschlichen Zellen gibt es jedes Gen zweimal. Homozygot bedeutet, dass beide vorhandenen Genkopien gleich sind.

heterozygot

Die vorhandenen Genkopien sind unterschiedlich, beispielsweise ist eine Genkopie mutiert, bei der anderen liegt der Wildtyp vor.

I

i.m.

intramuskulär, in den Muskel

i.th.

intrathekal, in die äußere Umhüllung des Zentralnervensystems

i.v.

intravenös, in eine Vene

IARC

engl. "International Agency for Research on Cancer", Internationale Agentur für Krebsforschung, der WHO zugeordnet

ICD-O

engl. "International Code of Diseases – Oncology"; Ziffern-Buchstaben- Kombination zur eindeutigen Klassifikation von Krebserkrankungen

idiopathisch

ohne bekannte oder feststellbare Ursache

IE

Internationale Einheit, Maßeinheit für biologische Arzneisubstanzen

IFN

Interferon, Botenstoff des Immunsystems (Zytokine)

iFOBT

immunologischer fäkaler Okkultbluttest; siehe immunologischer Stuhltest

IGeL

Individuelle Gesundheitsleistungen

IHC

Immunhistochemie

ILCO

ursprünglich Ileostomie-Kolostomie-Urostomie-Vereinigung, heute: Selbsthilfevereinigung für Stomaträger und Menschen mit Darmkrebs e.V.

Ileostoma

künstlicher Ausgang des unteren Dünndarms (Ileum) in der Bauchdecke

Immun-Checkpoint-Inhibitoren

Antikörper, die sich gezielt gegen Kontrollpunkte im Immunsystem richten; diese "Immun-Checkpoints" verhindern normalerweise eine Überfunktion des Immunsystems gegen gesunde Zellen, können aber auch von Tumoren aktiviert werden; Tumor-bekämpfende Immunzellen werden dadurch geschwächt; Checkpoint-Inhibitoren verhindern die Unterdrückung der Immunantwort und bewirken, dass das Immunsystem den Tumor verstärkt angreift

Immunglobuline

von B-Lymphozyten gebildete Eiweißstoffe, die als Antikörper in Blut, Gewebeflüssigkeiten und Körpersekreten der körpereigenen Abwehr dienen

Immunhistochemie

Abk. IHC, auch: Immunhistologie; Untersuchungsverfahren, mit dem Proteine in und auf Zellen (Antigene) mittels farbstoffgekoppelter Antikörper gegen die betreffenden Antigene sichtbar gemacht werden können; dient der Charakterisierung von Tumorzellen und der Planung der geeigneten Behandlung

Immunmodulation

Beeinflussung des Immunsystems durch Medikamente

Immunologie

Lehre von der körpereigenen Abwehr

immunologisch

die Immunologie betreffend

Immunologischer Stuhltest

wird zur Darmkrebs-Früherkennung eingesetzt; weist nicht sichtbares Blut im Stuhl mithilfe von Antikörpern nach; diese erkennen Oberflächenstrukturen des menschlichen Blutfarbstoffs Hämoglobin

Immunstimulation

Anregung des Immunsystems

Immunsuppression

Unterdrückung oder Abschwächung von Immunreaktionen

Immunsystem

körpereigene Abwehr; komplexes Netzwerk aus verschiedenen Organen, Geweben, Zellen und Molekülen, die je nach Aufgabenstellung miteinander kommunizieren und zusammenwirken

Immunszintigraphie

Form der Szintigraphie, die bei Krebserkrankungen zum Aufspüren von Tumorherden eingesetzt wird; radioaktiv markierte Antikörper gegen bestimmte Oberflächenmerkmale von Tumorzellen werden in die Blutbahn gespritzt und reichern sich in eventuellen Tumorherden an; mit einer Gammakamera, die über die Körperoberfläche geführt wird, lassen sich Anreicherungen durch die abgegebene Strahlung nachweisen

Immuntherapie

bei Krebs: Behandlung durch Beeinflussung des Immunsystems und der Immunreaktion für eine bessere Bekämpfung von Tumorzellen; kann z.B. durch immunwirksame Medikamenten (Zytokine, Antikörper) erfolgen oder durch Anregung der körpereigenen Abwehr wie bei einer Impfung (siehe auch Tumorvakzine)

Implantat

in den Körper eingepflanztes künstliches Material; eingesetzt um Körperfunktionen oder zerstörte bzw. verlorene Körperteile zu ersetzen

IMRT

intensitätsmodulierte Radiotherapie

Indikation

Eignung bzw. Notwendigkeit medizinischer Maßnahmen zur Untersuchung und Behandlung (z. B. Operation, Strahlentherapie, Medikamente) in einer bestimmten Krankheitssituation

Induktionstherapie

erster intensiver Behandlungsblock bei einer bösartigen Erkrankung mit dem Ziel, die Krankheit so weit wie möglich zurückzudrängen

infiltrierend

bei Tumoren: in das umliegende Gewebe einwachsend und dieses zerstörend

inflammatorisches Mammakarzinom

 

informed consent

engl. für informierte Zustimmung; Zustimmung zu einer Untersuchung oder Behandlung, nach ausführlicher Aufklärung über alle Vor- und Nachteile sowie über mögliche unerwünschte Wirkungen, heute eher als partizipative Entscheidung, die gemeinsam von Patient und Arzt getroffen wird

Infusion

von lat. "infundere", eingießen; Patienten erhalten Flüssigkeit oder Arzneimittellösungen, meist über eine Vene

Inhibitor

Hemmstoff

Initialtherapie

erste Behandlung nach der Diagnose einer Erkrankung

Injektion

Patienten erhalten gelöste Arzneimitteln mit einer Spritze

Inkontinenz

allg. Unfähigkeit, etwas zurückzuhalten; oft verkürzt für Harninkontinenz oder Stuhlinkontinenz verwendet

In-situ-Karzinom

ein bösartiger Tumor, der die natürliche Gewebegrenze aber nicht überschreitet und daher nur örtlich begrenzt wächst

Instillation

in der Medizin Einbringen einer Arzneimittellösung in Hohlorgane, Körperhohlräume oder Körperöffnungen

intensitätsmodulierte Radiotherapie

Abk. IMRT; Form der Strahlentherapie, bei der verschiedene Bereiche im Bestrahlungsfeld mit unterschiedlicher Dosis bestrahlt werden; empfindliche Gewebe können so besser geschont und auch unregelmäßig geformte Tumoren gezielt mit der erforderlichen Dosis bestrahlt werden

Interferone

Abk. IFN; Botenstoffe des Immunsystems, die von Leukozyten gebildet werden zählen zu den Zytokinen; als Medikament zur adjuvanten Therapie bei malignem Melanom, bei anderen Tumorarten weitgehend von zielgerichteten Therapien abgelöst

Interleukine

Abk. IL; wörtl. zwischen Leukozyten; von bestimmten Lymphozyten gebildet; Botenstoffe des Immunsystems; in der Krebsmedizin wird Interleukin-2 bei Melanom und Nierenzellkarzinom eingesetzt; bei anderen Tumorarten weitgehend von zielgerichteten Therapien abgelöst

intramuskulär

in den Muskel, intramuskuläre Injektion: Spritze in den Muskel

intraoperativ

im Rahmen einer Operation, während einer Operation

intraoperative Radiotherapie

Abk. IORT; gezielte direkte Bestrahlung des Tumorbetts im Rahmen einer Operation; erlaubt die Gabe einer höheren Strahlendosis auf einmal als bei Bestrahlung durch die Haut (perkutane Bestrahlung)

intrathekal

Abk. i. th.; im Raum unter der harten Hirnhaut, im Hirnwasser (Liquor); zum Beispiel intrathekale Gabe von Medikamenten gegen Hirntumoren oder Hirnmetastasen

intravenös

Abk. i.v.; in einer Vene; i.v. Gabe/Verabreichung: etwas in eine Vene hineingeben (z. B. eine Infusion) hineingeben (z. B. eine Medikamentenlösung)

intravesikal

in der Harnblase; intravesikale Gabe/Verabreichung: etwas in die Harnblase hineingeben (z. B. eine Medikamentenlösung)

invasiv

eindringend; eingreifend

Inzidentalom

bei Untersuchung mit bildgebenden Verfahren (Computertomographie, Magnetresonanztomographie, Sonographie) zufällig festgestellter Tumor, der keine Beschwerden verursacht; sagt nichts über die Dignität aus

Inzidenz

Häufigkeit von Neuerkrankungen, meist angegeben pro 100.000 Einwohner bezogen auf den Zeitraum eines Jahres

Ionenbestrahlung

auch: Teilchenbestrahlung, Partikelbestrahlung; Bestrahlung mit hochbeschleunigten elektrisch geladenen Atomen (Ionen), besonders zielgenau einsetzbar

ionisierende Strahlen

kurzwellige, energiereiche Strahlen, die zur Strahlentherapie eingesetzt werden; lösen bei Auftreffen auf ein Atom Elektronen aus diesem heraus und machen es damit zu einem instabilen geladenen Teilchen (Ion), das weitere, im Körper zellschädigende Reaktionen in Gang setzen kann

IORT

intraoperative Radiotherapie (Strahlentherapie)

Irritation

Reizung

Ischämie

verringerte oder ganz unterbrochene Durchblutung eines Gewebes mit der Folge von Sauerstoffmangel

Isotop

auch: Nuklid; Isotope sind unterschiedliche Formen eines Atoms, die sich durch die Zahl der Neutronen im Atomkern und somit in ihrer Masse unterscheiden, ansonsten aber meist die gleichen Eigenschaften haben; manche Isotope sind instabil und zerfallen unter Aussendung von Strahlung (Radionuklide)

IvP

intravenöses Pyelogramm, intravenöse Pyelographie; Serie von Röntgenaufnahmen der Nieren, Harnleiter und Harnblase, nachdem ein Kontrastmittel gespritzt wurde, das sich im Urin anreichert

Inzision

Einschnitt bei operativen Eingriffen; das Durchtrennen von Haut und weiterem Gewebe

J

J

Joule, Einheit für Wärme, Energie und Wärmemenge; früher gemessen in Kalorien (cal)

Jejunostomie

auch: Jejunostoma; operativ geschaffene Verbindung zwischen Bauchwand und Jejunum zur Einlage einer Ernährungssonde

Jejunum

mittlerer Teil des Dünndarms

K

Kachexie

Auszehrung des Körpers, geht einher mit Abmagerung, Kräfteverfall und zunehmender Störung von Stoffwechselvorgängen und Organfunktionen

kanzerogen

krebserregend

Kaposi-Sarkom

Tumor der Haut und des darunterliegenden Bindegewebes, der sich vorwiegend bei Patienten mit geschwächtem Immunsystem, vor allem im Zusammenhang mit einer Aids-Erkrankung, entwickelt

Kapselfibrose

Ausbildung einer harten Hülle aus Bindegewebe um einen Fremdkörper als Reaktion des Organismus auf diesen Fremdkörper; meist im Zusammenhang mit einem Implantat in der Brust beobachtet

Kardia

Mageneingang, Übergang zwischen Speiseröhre und Magen

Kardiakarzinom

bösartiger Tumor am Mageneingang (Kardia)

Karnofsky-Index

Abk. KPS; Bewertungsskala für die Einschränkungen von Krebspatienten in ihrer Aktivität, ihrer Möglichkeit der Selbstversorgung und Selbstbestimmung; reicht von 100% = keinerlei Einschränkungen in Stufen von 10% bis 0 % = Tod des Patienten; Anwendung zur Einstufung des Allgemeinzustands und der Lebensqualität

Karzinogen

Stoff oder Faktor, der Karzinome auslöst, heute meist allgemein für Krebsauslöser; auch als Adjektiv: "karzinogen": krebsauslösend

Karzinogenese

Krebsentstehung

Karzinoid

früher gebräuchliche Bezeichnung für neuroendokrine Tumoren; treten v.a. im Verdauungstrakt auf

Karzinom

Abk. Ca. von lat. carcinoma; bösartiger Tumor, der von Epithelzellen ausgeht

Kastration

Ausschaltung der Funktion von Hoden oder Eierstöcken durch operative Entfernung, Bestrahlung oder Medikamente

Katheter

biegsamer oder starrer Schlauch, der in ein Blutgefäß oder Hohlorgan eingelegt wird, um etwas einzubringen (z. B. eine Medikamentenlösung) oder Flüssigkeit abfließen zu lassen bzw. abzusaugen

kausal

ursächlich; bezogen auf eine Behandlung: die Krankheitsursache beseitigend

kausale Therapie

Ursachen der Krankheit beseitigen, im Gegensatz zur Behandlung lediglich der Symptome

Keimdrüsen

Geschlechtsdrüsen: Eierstöcke und Hoden

Keimzellen

Eizellen und Spermien

Keimzelltumor

Gruppe verschiedener teils gutartiger, teils bösartiger Tumoren, die von den Keimzellen ausgehen und sehr unterschiedliche Gewebeeigenschaften aufweisen können; treten vor allem in Eierstöcken und Hoden auf

Kernspintomographie

Magnetresonanztomographie

Killerzellen

Lymphozyten, die in der Lage sind, fremde und abnorme Zellen zu erkennen und abzutöten

Klassifikation

bei Erkrankungen: Bezeichnung und Einordnung des Krankheitsbilds oder seiner Ausbreitung nach festgelegten Kriterien eines Bestimmungssystems

Klimakterium

Wechseljahre, mehrjährige hormonelle Umstellung vor und nach der letzten Regelblutung im Leben

klinische Studie

auch: klinische Prüfung; Untersuchung der Wirksamkeit und Verträglichkeit von neuen medizinischen Maßnahmen bei Patienten; die klinische Prüfung von neuen Medikamenten erfolgt in mehreren Stufen nach gesetzlichen Vorgaben und international gültigen Kriterien für Planung, Durchführung und Auswertung (good clinical practice, Prüfplan)

Klistier

Einlauf; Einleiten von Flüssigkeit durch den After in den Darm zur Darmentleerung

KMT

Knochenmarktransplantation

Knochenmarkdepression

auch: Knochenmarksuppression; wörtl. Unterdrückung des Knochenmarks; Einschränkung der Blutbildung mit Mangel an roten und weißen Blutkörperchen und Blutplättchen; häufige Nebenwirkung von Zytostatika, auch von ausgedehnter Strahlentherapie

Knochenmarkpunktion

Entnahme einer Knochenmarkprobe mit einer in das Mark eingestochenen Hohlnadel, meist aus dem Beckenkamm, manchmal auch aus dem Brustbein; siehe auch Beckenkammbiopsie

Knochenmarktransplantation

Abk. KMT; Übertragung von Knochenmarkzellen von einem Spender auf einen Empfänger, um bei diesem eine krankheits- oder behandlungsbedingt ausgefallene Blutbildung zu ersetzen; heute weitgehend durch die gezielte Übertragung von aus dem Blut herausgefilterten Stammzellen der Blutbildung ersetzt (Blutstammzelltransplantation)

Knochenszintigraphie

Skelettszintigraphie

KOF

Körperoberfläche

Kolik

stärkste, wellenförmig auftretende Schmerzen, ausgelöst durch krampfartiges Zusammenziehen der glatten (unwillkürlichen) Muskulatur von Hohlorganen, z. B. gegen einen Widerstand (z. B. Gallenkolik bei Gallensteinen, Nierenkolik bei Nierensteinen)

Kollumkarzinom

Zervixkarzinom

Kolonkarzinom

Krebserkrankung des Dickdarms

kolorektales Karzinom

Oberbegriff für Krebs des Dickdarms und des Mastdarms

Koloskopie

Spiegelung des gesamten Dickdarms; Endoskop, Endoskopie

Kolostoma

auch: Kolostomie; künstlicher Darmausgang durch die Bauchwand

Kolposkop

Mikroskop zur Untersuchung der Schleimhaut von Scheide und äußerem Muttermund auf Veränderungen

Kombinationspräparat

Medikament mit mehreren Wirkstoffen

Kombinationstherapie

Kombination mehrerer Behandlungsverfahren, zum Beispiel Operation und Strahlentherapie und/oder Chemotherapie

Komplettremission

Abk. CR, von engl. "complete remission"; auch: Vollremission; durch Untersuchungen nachgewiesene vollständige Rückbildung aller Tumorherde durch eine Behandlung; nicht immer gleichbedeutend mit einer dauerhaften Heilung

Kompression

Zusammendrücken, Zusammenpressen

Konditionierung

in der Krebsmedizin intensive hochdosierte Chemo- oder Chemo-Strahlen-Therapie zur Vorbereitung auf eine Blutstammzelltransplantation; hat zum Ziel, das erkrankte blutbildende Knochenmark einschließlich der Immunzellen komplett zu zerstören

Konisation

Ausschneiden eines kegelförmigen Gewebestückes aus Muttermund und Gebärmutterhals zu Untersuchungszwecken, wenn im Rahmen der Abstrichuntersuchung (Pap-Test) ausgeprägte Zellveränderungen festgestellt wurden, hinter denen sich Krebsvorstufen oder Krebs verbergen können; gleichzeitig auch die Behandlung, wenn dabei alle Veränderungen entfernt werden können

Kontaktbestrahlung

Form der Brachytherapie; Strahlentherapie, bei der die Strahlenquelle direkt an den Tumor herangebracht wird

Kontinenz

Kontrolle über Harn- und Stuhlausscheidung

Kontraindikation

Gegenanzeige; Sachverhalt oder Zustand, der eine bestimmte Maßnahme, z. B. diagnostisch oder therapeutisch, verbietet, weil dadurch Schaden entstehen könnte

kontraindiziert

nicht angezeigt; Kontraindikation

Kontrastmittel

Substanzen, die die Aussagekraft bildgebender Verfahren wie Röntgen, Ultraschall oder Kernspintomographie erhöhen und auf den Bildern Strukturen sichtbar machen können, die sich sonst kaum vom umgebenden Gewebe abheben; werden vor der Untersuchung in die Blutbahn oder in Körperhohlräume eingebracht

Kontrollgruppe

auch: Vergleichsgruppe; in vergleichenden klinischen Studien die Gruppe von Patienten, die nicht die zu prüfende Behandlung, sondern die übliche Standardtherapie oder ein Scheinmedikament (Placebo) erhalten; ermöglicht eine sicherere Beurteilung, ob beobachtete Wirkungen der Prüfbehandlung auch tatsächlich durch diese hervorgerufen werden

Konvergenzbestrahlung

Technik der Strahlentherapie, von konvergieren: zusammenlaufen; Strahlen aus unterschiedlichen Strahlenquellen werden so ausgerichtet, dass sie sich im geplanten Zielgebiet treffen; erlaubt eine hohe Strahlendosis im Tumor bei Schonung des umgebenden Gewebes

Kopf-Hals-Tumoren

Oberbegriff für bösartige Tumoren im Bereich von Gesicht, Mund, Rachen und oberen Luftwegen; überwiegend Plattenepithelkarzinome

Korpuskarzinom

Endometriumkarzinom, Krebs der Gebärmutter

Kortison

umgangssprachliche Bezeichnung für Hormone aus der Gruppe der Glucocorticoide

Kreatinin

über die Nieren ausgeschiedenes Stoffwechselprodukt; aus der Kreatinin-Konzentration im Urin und im Blut lässt sich die Nierenfunktion berechnen (Kreatinin-Clearence)

Krebsfrüherkennung

Erkennung eines Tumors oder seiner Vorstufen vor dem Auftreten von Symptomen in einem frühen, auf den Ursprungsort begrenzten und gut behandelbaren, bestenfalls dauerhaft heilbaren Stadium; für eine breite Anwendung muss die gewählte Untersuchungsmethode möglichst einfach, wenig belastend und vor allem treffsicher sein, das heißt Kranke als krank und Gesunde als gesund erkennen

Krebsregister

zentrale Datenbanken, in der Krebserkrankungen in der Bevölkerung erfasst werden; die Meldung und Registrierung von Erkrankungsfällen an Krebs ist gesetzlich geregelt; die Daten von Krebsregistern sind eine wichtige Erkenntnisquelle der Epidemiologie

Krukenberg-Tumor

Metastase eines Magenkarzinoms an den Eierstöcken; entsteht durch "Abtropfung" von Krebszellen vom Magen in die Bauchhöhle und auf die Oberfläche der Eierstöcke

Kryotherapie

wörtl. Behandlung durch Vereisung; Zerstörung von (Tumor-) Gewebe durch Kälteanwendung

kurative Therapie

von Kuration: Heilung; auf Heilung einer Erkrankung zielende Behandlung

Kürettage

fachsprachl. Abrasio, wörtl. Ausschabung; Entnahme von Gewebeproben aus einem Hohlorgan oder einer Körperhöhle mit einem speziellen chirurgischen Instrument; meist für die Ausschabung der Gebärmutterschleimhaut verwendet

Kurzdistanzbestrahlung

Brachytherapie

Konsolidierungstherapie

Behandlung von Personen in Remission mit dem Ziel den Behandlungserfolg zu festigen.

L

L

Lymphgefäßinvasion, Einbruch von Krebszellen in Lymphgefäße; Befundkürzel im Rahmen der TNM-Klassifikation; L0 bezeichnet nicht vorhandene, L1 vorhandene Lymphgefäßinvasion

Laparoskopie

Bauchspiegelung; mit einem Endoskop, das durch einen kleinen Hautschnitt in die Bauchhöhle eingeführt wird, lassen sich die inneren Oberflächen (Bauchfell und Bauchorgane) begutachten und mit Zusatzinstrumenten auch Probenentnahmen oder operative Eingriffe durchführen

laparoskopisch

mittels Laparoskopie

Laparotomie

operative Eröffnung der Bauchhöhle

Laryngoskop

Endoskop zur Untersuchung des Kehlkopfs

Laryngoskopie

Spiegelung des Kehlkopfs

Larynxkarzinom

Kehlkopfkrebs

Laser

künstlich erzeugte, parallel ausgerichtete Lichtstrahlen nur einer Wellenlänge; vielfältige Verwendung in Medizin und Naturwissenschaft; je nach Energie auch wie ein chirurgisches Messer zum Schneiden, zum Verdampfen oder Verschorfen von Gewebe einsetzbar

laserinduzierte Thermotherapie

Abk. LITT; Methode zur örtlichen Zerstörung von Gewebe durch Hitze, die durch in das Gewebe geleitetes Laserlicht erzeugt wird

Laservaporisation

"Verdampfung" von Gewebe mit Laserstrahlen, die aufgrund ihrer Energie Hitze erzeugen

Läsion

Verletzung, Beschädigung

latent

verborgen

LCIS

veraltet für lobuläres Carcinoma in situ, heute Lobuläre Neoplasie (LN) einer Vorstufe von Brustkrebs

LD

1. engl. "limited disease", begrenzte Erkrankung, 2. engl. "low dose", niedrig dosiert

LDH

Abk. für Laktatdehydrogenase; ein Tumormarker

Leberzirrhose

Endstadium chronischer Lebererkrankungen mit Zerstörung von Leberzellen, Bildung von Bindegewebe und Funktionsverlust des Organs; hierzulande am häufigsten durch längerfristigen übermäßigen Alkoholkonsum oder chronische Virusinfektion der Leber (Virushepatitis) ausgelöst

Leiomyom

gutartige Geschwulst der glatten (unwillkürlichen) Muskulatur

Leiomyosarkom

bösartiger Weichteiltumor mit Ursprung in der sogenannten glatten (unwillkürlichen) Muskulatur, die die Muskelschicht vieler Hohlorgane (z. B. Magen, Darm, Gebärmutter, Harnblase) und der Blut- und Lymphgefäße bildet

Leitlinie

in der Medizin von Fachgremien herausgegebene Empfehlungen für die Diagnostik, Behandlung und Nachsorge bei einer bestimmten Erkrankung oder Erkrankungssituation zur Orientierung und Unterstützung von Ärzten bei der angemessenen medizinischen Versorgung; unterschiedliche Qualität, von übereinstimmender Expertenmeinung bis hin zur höchsten Stufe der evidenzbasierten Leitlinie (Stufe 3, S3), die auf systematischer Auswertung und Bewertung des mit hoher methodischer Qualität in großen Studien gewonnenen Wissens gründet

Leukämie

wörtl. "weißes Blut"; bösartige Erkrankung des blutbildenden Systems

Leukopenie

auch: Leukozytopenie; Verringerung der Zahl weißer Blutkörperchen im Blut auf Werte unterhalb des Normalbereichs, als Krankheitsfolge oder Nebenwirkung von Chemotherapie oder Bestrahlung

Leukoplakie

wörtl. weiße Fläche; weißlich veränderte Herde an der Schleimhaut im Mund oder an Genitalien durch eine Verhornungsstörung; kann eine Krebsvorstufe (Präkanzerose) sein

Leukozyten

weiße Blutkörperchen; Zellfamilie mit unterschiedlichen Aufgaben in der körpereigenen Abwehr; zu den Leukozyten zählen Granulozyten, Lymphozyten und Monozyten

Leukozytopenie

Leukopenie

Leukozytose

Erhöhung der Zahl weißer Blutkörperchen im Blut über den Normbereich, beispielsweise bei Infektionen, aber auch bei Leukämien

LHRH (oder auch GnRH)

Abkürzung für das Luteinisierungshormon-Releasing-Hormon und eine weitere Bezeichnung für das Gonadotropin-Releasing-Hormon (GnRH)

Linearbeschleuniger

Bestrahlungsgerät, das durch Beschleunigung von Elektronen energiereiche Strahlen für die Strahlentherapie von Tumoren erzeugt

Lipom

gutartige Geschwulst aus Zellen des Fettgewebes

Liposarkom

Krebserkrankung, die von Zellen des Fettgewebes ausgeht

Lippenkarzinom

Krebserkrankung der Lippen; Plattenepithelkarzinome (werden zur Gruppe der Kopf-Hals-Tumoren gerechnet), auch Basaliome (werden je nach Lage auch als Hautkrebs gewertet)

Liquor cerebrospinalis

Hirnwasser, Nervenwasser; Flüssigkeit, die Gehirn und Rückenmark umhüllt und Hohlräume im Gehirn ausfüllt

LITT

laserinduzierte Thermotherapie zur Gewebezerstörung

LK

Lymphknoten

lobuläre Neoplasie

Abk. LN; Früh- oder Vorform von Brustkrebs, die von den Drüsenläppchen (Lobuli) ausgeht

Lokalanästhesie

örtlich Betäubung bei chirurgischen Eingriffen oder zur Schmerztherapie

lokale Therapie

örtliche Behandlung; in der Krebsmedizin Therapie, die auf den Ort des Tumors beschränkt ist, im Gegensatz zur systemischen Therapie

Lokalrezidiv

örtlicher Rückfall; Wiederauftreten eines Tumors am ursprünglichen Ort

low-grade

niedriggradig; bezeichnet gut differenziertes, relativ ausgereiftes Tumorgewebe, das eher langsam wächst und geringe Zeichen von Bösartigkeit aufweist; Grading

LWS

Lendenwirbelsäule

Lymphadenektomie

operative Entnahme von Lymphknoten

Lymphatisches System

auch: Lymphsystem; Gesamtheit der lymphatischen Gewebe und Organe wie Lymphknoten, Lymphbahnen, Milz, Thymus, Mandeln, lymphatisches Gewebe im Darm; Teil des Immunsystems

Lymphdrainage

Behandlung eines Lymphödems durch vorsichtiges Ausstreichen gestauter Lymphflüssigkeit

Lymphe

eiweißreiche, klare Flüssigkeit, die aus dem Gewebewasser entsteht; enthält Nährstoffe, Stoffwechselprodukte, Lymphozyten und mögliche andere Zellbestandteile; wird in den Lymphgefäßen in die Blutbahn geleitet; Zelltrümmer, Krankheitserreger oder auch von einem Tumor abgelöste Krebszellen werden in den Lymphknoten abgefangen und im günstigen Fall unschädlich gemacht

Lymphknoten

im Normalzustand wenige Millimeter große, oval geformte Organe des Immunsystems, Filterstationen im Verlauf der Lymphbahnen, in denen Krankheitserreger, Zelltrümmer und auch Krebszellen abgefangen werden; oft die erste Station, in der sich vom Ursprungstumor abgelöste Tumorzellen ansiedeln und zu Metastasen heranwachsen; bei Entzündungen, Infektionen und auch bei Tumorbefall können Lymphknoten anschwellen und sich verhärten

Lymphknotendissektion

operative Entfernung von Lymphknoten

Lymphödem

übermäßige Ansammlung eiweißhaltiger Flüssigkeit im Gewebe, die zu einer Schwellung führt, etwa in Armen oder Beinen, aber auch in anderen Regionen des Körpers; Lymphödeme entstehen bei Krebspatienten nicht selten wegen der Unterbrechung der Lymphbahnen durch einen Tumor oder durch Entnahme oder Bestrahlung von Lymphknoten

Lymphogranulomatose

veralteter Begriff für Hodgkin-Lymphom

Lymphom

wörtl. Lymphknotenschwellung; steht in der Krebsmedizin abgekürzt für bösartige Erkrankungen, die von Zellen des lymphatischen Systems, ausgehen: maligne Lymphome, umgangssprachlich Lymphdrüsenkrebs, betroffen sein können je nach Erkrankungsform das Blut, das Knochenmark, lymphatische Organe wie die Milz oder Lymphknoten, Verdauungsorgane, die Haut und viele weitere Gewebe oder Organe

Lymphozyten

weiße Blutkörperchen; Untergruppe der Leukozyten

Lichtschutzfaktor (LSF)

gibt an, wie viel länger Sie durch den Schutz der Sonnencreme in der Sonne sein können, ohne einen Sonnenbrand zu bekommen; berücksichtigt nur UV-B-Strahlung

Lymphbahnen

Kleine Gefäße, die den gesamten Körper durchziehen. Sie transportieren Flüssigkeit (Lymphe) und darin gelöste Stoffe aus dem Gewebe ab.

Lebendimpfstoff

Bei einer Impfung mit einem Lebendimpfstoff erhalten die Geimpften eine kleine Menge lebender, vermehrungsfähiger Erreger. Diese wurden durch gezielte Veränderungen abgeschwächt. Personen mit einem geschwächten Immunsystem erhalten in aller Regel keine Lebendimpfungen. Denn die abgeschwächten Erreger können sich bei ihnen im Einzelfall zu stark vermehren und schwere Krankheitssymptome auslösen. Typische Beispiele für Lebendimpfungen sind die Masern-, Mumps-, Röteln- und Windpocken-Impfung.

M

M

in der TNM-Klassifikation Kürzel für Metastasen

m

in der TNM-Klassifikation Zusatzkürzel für multipel: mehrere Ursprungstumoren

m

milli-; vor Maßeinheiten, bezeichnet den tausendsten Teil einer Einheit

Magenkarzinom

Magenkrebs; bösartiger Tumor, der von der Magenschleimhaut ausgeht

Magnetresonanztomographie

Abk. MRT, auch: Kernspintomographie; Untersuchungsmethode, mit der sich Schichtbilder vom Körperinneren erzeugen lassen; arbeitet mit einem starken Magnetfeld und der Einstrahlung von Radiowellen; Gewebe und Strukturen lassen sich aufgrund ihres unterschiedlichen Wassergehalts voneinander abgrenzen; keine Strahlenbelastung

maligne Lymphome

Lymphome

maligne Tumoren

bösartige Tumoren, Krebs, im Gegensatz zu gutartigen, benignen Tumoren, Malignität: Bösartigkeit

maligne

bösartig

malignes Melanom

schwarzer Hautkrebs; geht von den farbstoffbildenden Zellen der Haut aus und entsteht häufig aus Muttermalen bzw. Pigmentflecken

Malignität

Bösartigkeit; Kennzeichen sind bei Tumoren die unkontrollierte Zellteilung, das Einwachsen und Zerstören von umliegendem Gewebe, die Fähigkeit, Metastasen zu bilden, und eine gestörte Differenzierung

Malignitätsgrad

Grad der Bösartigkeit; Grading

MALT-Lymphom

Lymphom, das von lymphatischem Gewebe in verschiedenen Schleimhäuten ausgeht; entsteht vorwiegend im Magen; MALT steht für engl. "Mucosa Associated Lymphoid Tissue", schleimhautassoziiertes lymphatisches Gewebe

Mammakarzinom

Brustkrebs

Mammographie

Röntgenuntersuchung der Brustdrüsen; derzeit wichtigste Methode zur Früherkennung und Diagnose von Brustkrebs; siehe auch Mammographiescreening

Mammographiescreening

Reihenuntersuchung (Screening) zur Früherkennung von Brustkrebs; wird in Deutschland Frauen zwischen 50 und 69 Jahren alle zwei Jahre angeboten

Mangelernährung

zu geringes Körpergewicht oder ungewollte Gewichtsabnahme über einen Zeitraum von drei bis sechs Monaten

Mantelzell-Lymphom

ein Non-Hodgkin-Lymphom

Mastektomie

auch: Ablatio mammae; operative Entfernung der gesamten weiblichen (oder männlichen) Brust, “Brustamputation”

Mastopathie

Oberbegriff für verschiedene Veränderungen und Umbauvorgänge im Brustdrüsengewebe mit zyklusabhängigen Schmerzen und Knotenbildung; drei Schweregrade; bei ausgeprägter Mastopathie mit starken Zellveränderungen (Grad III) muss durch Untersuchungen ausgeschlossen werden, dass Krebsvorstufen vorliegen

MDS

myelodysplastisches Syndrom; Leukämie-Vorstufen und verwandte Erkrankungen

Mediastinum

Mittelfell, Mittelfellraum; zwischen beiden Lungenflügeln gelegener Raum im Brustkorb, in dem das Herz liegt und durch den Speiseröhre, Luftröhre und große Blutgefäße verlaufen

Medizinprodukt

Gegenstand oder Stoff, der zu therapeutischen oder diagnostischen Zwecken bei Menschen verwendet wird; zum Beispiel Verbandstoffe, Infusionsgeräte, Prothesen wie etwa Brustimplantate, Röntgengeräte, ärztliche Instrumente und Labordiagnostika

Megakaryozyten

zählen zu den blutbildenden Zellen im Knochenmark; Vorläuferzellen der Thrombozyten, die durch Abschnürung aus Megakaryozyten entstehen

Melanom

malignes Melanom

MEN

multiple endokrine Neoplasie

Meningeom

langsam wachsender Tumor, der von den Zellen der Hirn bzw. Rückenmarkshaut ausgeht

Meningeosis carcinomatosa

Tumorzellbefall der Hirnhaut bei einer metastasierenden Krebserkrankung

Menopause

Zeitpunkt der letzten spontanen Monatsblutung einer Frau

Merkelzell-Karzinom

seltener bösartiger Tumor der Haut

Mesotheliom

Krebserkrankung, die von den Deckzellen des Brust- oder Bauchfells, dem so genannten Mesothel, ausgeht

Metabolisches Syndrom

Stoffwechsellage mit Übergewicht, einem erhöhten Taillenumfang, erhöhtem Blutdruck sowie hohen Blutfett- und Blutzuckerwerten. Diese chronische Stoffwechselschieflage scheint das Risiko für einige Tumorarten zu erhöhen.

Metastase

Tochtergeschwulst; Absiedlung von über Blut- oder Lymphbahnen gestreuten Krebszellen an einer vom Ursprungstumor entfernten Stelle im Körper

Mikrokalk

kleinste Kalkherde im Brustdrüsengewebe, nur in der Mammographie erkennbar; entstehen durch Kalkeinlagerung in abgestorbene Zellen und können Hinweise auf Frühformen von Brustkrebs sein

Mikrometastase

kleinste Metastase eines bösartigen Tumors mit einer Ausdehnung von höchstens 2 Millimetern; nur mit speziellen histopathologischen Untersuchungsverfahren nachweisbar

minimal-invasiv

wörtl. minimal eindringend; bezeichnet in der Medizin Prozeduren oder Eingriffe, die nur mit geringen Verletzungen von Haut und Weichteilen verbunden sind; Eingriff ohne große Schnitte, oft mit Hilfe der Endoskopie; Schlüssellochchirurgie

Mitose

Zellkernteilung; Mitosehemmer: Medikamente, die die Zellteilung hemmen, Zytostatika

MM

1) Malignes Melanom, 2) Multiples Myelom

Molekularbiologie

im engeren Sinn Molekulargenetik: Forschungsbereich, der sich mit dem Aufbau und der Funktion von DNA und RNA (also mit den Trägern der Erbinformation) auf der Ebene der Moleküle befasst; untersucht u.a. die Aktivität und Regulation von Genen und die Funktion von Proteinen in der Zelle

monoklonal

genetisch identische Zellen, von einer einzigen Vorläuferzelle abstammend

monoklonale Antikörper

völlig gleichartige Antikörper, die von ebenfalls identischen Nachfahren (Klon) eines einzelnen, unsterblich gemachten antikörperbildenden Lymphozyten gebildet werden und alle gegen das gleiche Antigen gerichtet sind; vielfältige Verwendung in Krebsforschung, Krebsdiagnostik und Krebsbehandlung

Monotherapie

Behandlung mit einem einzelnen Medikament/Wirkstoff

Monozyten

Untergruppe der weißen Blutkörperchen (Leukozyten), Bedeutung in der Abwehr von bakteriellen Infektionen

Morbidität

Häufigkeit einer bestimmten Erkrankung in einer bestimmten Bevölkerungsgruppe

Morbus Hodgkin

Hodgkin-Lymphom, eine Form von Lymphdrüsenkrebs, Lymphom

Morphin

Hauptinhaltsstoff des Opiums; eines der stärksten Schmerzmittel; unterliegt wie alle Opioide dem Betäubungsmittelgesetz

Mortalität

Sterblichkeit, Sterberate; Anzahl der Todesfälle durch eine Erkrankung innerhalb eines bestimmten Zeitraums (meist ein Jahr) bezogen auf eine bestimmte Bevölkerungszahl (z. B. 100.000)

MRD

engl. "minimal residual disease", minimale Resterkrankung: nach einer Tumorbehandlung im Körper verbliebene einzelne Tumorzellen, mit herkömmlichen Methoden nicht nachweisbar

MRI

engl. "magnetic resonance imaging", Magnetresonanztomographie

MRT

Magnetresonanztomographie

Mukositis

Entzündung der Schleimhaut, etwa als Nebenwirkung einer Chemotherapie

multifaktoriell

durch zahlreiche unterschiedliche Einflussfaktoren bedingt

multimodal

auf vielfältige Art und Weise; im Zusammenhang mit medizinischer Therapie der kombinierte Einsatz mehrerer Behandlungsverfahren

multimodale Therapie

Kombination mehrerer Therapieverfahren und Vorgehensweisen

multiple endokrine Neoplasie

Abk. MEN; Oberbegriff für verschiedene erbliche Erkrankungen, die mit Tumoren hormonproduzierender Organe einhergehen

multiples Myelom

bösartige Erkrankung von Plasmazellen (antikörperbildende B-Lymphozyten); zählt zu den malignen Lymphomen

Mundhöhlenkrebs

Tumoren der Mundhöhle; betroffen sein können: Mundschleimhaut, Alveolarfortsatz, also der Teil des Kieferknochens, in dem sich die Zahnfächer befinden, Zahnfleisch, harter Gaumen, Zunge und Mundboden, wird zur Gruppe der Kopf-Hals-Tumoren gerechnet

Mutation

dauerhafte Veränderung des Erbmaterials einer Zelle, ohne äußere Ursache oder durch Einwirkungen von außen entstanden; wird die Regulation des Zellwachstums durch Mutationen gestört, kann Krebs entstehen

myelodysplastisches Syndrom

Abk. MDS; Oberbegriff für verschiedene Erkrankungen des Knochenmarks, bei denen aufgrund von Veränderungen der Stammzellen keine reifen, voll funktionsfähigen Blutzellen gebildet werden; kann in eine Leukämie übergehen

Myelosuppression

Knochenmarkdepression, Knochenmarksuppression, als mögliche Nebenwirkung mancher Krebsmedikamente, Chemotherapie

Mykose

Pilzinfektion

mutiert

Ein Gen ist im Vergleich zu gesunden Zellen verändert.

N

N

engl. "node", Knoten, Lymphknoten; Befundkürzel im Rahmen der TNM-Klassifikation; Zusatz 0 bis 3 bezeichnet das Fehlen oder Vorhandensein von Metastasen in Lymphknoten und deren Ausmaß

n

nano-; vor Maßeinheiten; bezeichnet den milliardsten Teil einer Einheit

Nachsorge

bei Krebs die Nachbetreuung nach der Erstbehandlung; umfasst die Erkennung und Behandlung von unerwünschten Krankheits- oder Therapiefolgen, die Erkennung von Krankheitsrückfällen sowie die Begleitung und psychosoziale/psychologische Unterstützung des Patienten

Nadir

Bezeichnet in der Krebsmedizin den niedrigsten gemessene Wert:  u.a. die niedrigste Leukozytenzahl während eines Chemotherapiezyklus, bevor sich die Blutbildung wieder erholt oder den niedrigsten PSA-Wert nach Behandlung eines Prostatakarzinoms

Nahrungser­gänzungsmittel

frei verkäufliche Präparate mit Vitaminen, Mineralstoffen, Pflanzeninhaltsstoffen oder sonstigen Nährstoffen in konzentrierter Form, die als Zusatz zur normalen Ernährung angeboten werden; unterliegen dem Lebensmittelrecht und dürfen ausdrücklich keine arzneiliche bzw. therapeutische Wirkung haben

NAKOS

Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung und Unterstützung von Selbsthilfegruppen, bietet u.a. die Suche nach Selbsthilfegruppen über eine Internet-Datenbank

Narkose

Form der Anästhesie, Schmerzempfinden und Bewusstsein sind weitgehend oder ganz ausgeschaltet, bei belastenden Untersuchungsverfahren oder Operationen

Nausea

Übelkeit

Nävus

Muttermal, Pigmentfleck, einige Formen von Nävi (Plural) bergen das Risiko der bösartigen Veränderung

NCI

National Cancer Institute, nationales Krebsforschungsinstitut der USA

Nebennieren

hormonbildende Drüsen, die kappenförmig auf den beiden Nieren sitzen; man unterscheidet Nebennierenrinde und Nebennierenmark; in der Rinde werden unter anderem Corticosteroide gebildet, im Mark Adrenalin und Noradrenalin

Nebennieren­rindenkarzinom

bösartiger Tumor der Nebennierenrinde (Nebennieren), bildet oft auch Hormone

Nebenschilddrüsen

auch: Epithelkörperchen; vier kleine hormonbildende Drüsen in der Nähe der Schilddrüse; produzieren Parathormon, das die Freisetzung von Kalzium aus den Knochen fördert und dadurch den Blutkalziumspiegel erhöht

Nebenschilddrüsen­karzinom

Krebserkrankung der Nebenschilddrüsen

Nebenwirkung

bei bestimmungsgemäßem Gebrauch von Arzneimitteln auftretende unbeabsichtigte und schädliche Reaktion, die auf die Einnahme des Medikaments zurückgeführt werden kann; Synonym: unerwünschte Arzneimittelwirkung. In Studien: jede nachteilige Reaktion auf ein Prüfpräparat. Anders als bei einer "Nebenwirkung" besteht bei einem "unerwünschten Ereignis" nur ein zeitlicher, aber nicht unbedingt ein ursächlicher Zusammenhang mit der Einnahme eines Arzneimittel

Neck-Dissection

operative Entfernung von Lymphknoten im Hals-bereich; wird auf einer oder beiden Halsseiten bei bösartigen Kopf-Hals-Tumoren durchgeführt, um die Ausbreitung von Metastasen über die Lymphbahnen zu verhindern

negativer Befund

in der Medizin für das Nichtvorhandensein eines abnormen oder krankhaften Befunds gebraucht "negativ" kann also auch heißen "keine Anzeichen für Krebs"

Nekrose

Absterben von Gewebe als Folge einer Schädigung

neoadjuvante Therapie

auch: präoperative Therapie; meist medikamentöse Behandlung, die einer Operation vorgeschaltet wird, um einen Tumor zu verkleinern und damit die Operation zu erleichtern oder überhaupt zu ermöglichen

Neoplasie

wörtl. Neubildung; gutartige oder bösartige Geschwulst

Nephroblastom

auch: Wilms-Tumor; bösartiger Nierentumor, der bei Kleinkindern auftritt und aus embryonalem Gewebe entsteht

NET

neuroendokrine Tumoren

Neuralgie

Nervenschmerz; Schmerzen im Versorgungsgebiet eines Nerven, verursacht durch Schädigung oder Entzündung des Nerven

Neurinom

auch: Schwannom, Neurilemmom; meist gutartiger Tumor, der von den Hüll- und Stützzellen von Nerven (Nervenscheide) ausgeht

neuro-

Vorsilbe: die Nerven, das Nervensystem betreffend

Neuroblastom

bösartiger Tumor, meist bei Kleinkindern, der von unreifen Zellen des autonomen Nervensystems (steuert unwillkürliche Vorgänge im Körper) ausgeht

Neurochirurgie

Teilgebiet der Medizin, das sich mit der operativen Behandlung von Erkrankungen des Nervensystems beschäftigt

Neuroendokrine Tumoren

Abk. NET; Gruppe gut- oder bösartiger Tumoren, entstehen aus Zellen, die sowohl Ähnlichkeit mit Nervenzellen als auch mit hormonproduzierenden Drüsenzellen haben, überwiegend im Magen-Darm-Trakt; bilden häufig Hormone oder hormonähnliche Substanzen, was dann die Symptomatik bestimmt

Neurofibrom

gutartiger Tumor aus Nervenhüllzellen und Bindegewebszellen; häufigster Tumor des peripheren Nervensystems (außerhalb von Gehirn und Rückenmark)

Neurologie

Teilgebiet der Medizin, das sich mit den Erkrankungen des Nervensystems beschäftigt

Neuropathie

Sammelbegriff für Nervenschädigungen, meist als Folge anderer Erkrankungen oder auch von Therapien; äußert sich in Empfindungsstörungen unterschiedlicher Art wie Kribbeln, Brennen oder Taubheitsgefühl oder Muskelschwäche; Nebenwirkung mancher Krebsmedikamente

neurotoxisch

nervenschädigend; eine mögliche Nebenwirkung bestimmter Chemotherapien, die sich in Kribbeln (Ameisenlaufen), Empfindungs- oder Bewegungsstörungen äußert

Neurotoxizität

wörtl. Nervengiftigkeit; einige in der Krebsbehandlung eingesetzte Medikamente schädigen kurz- oder langfristig das Gehirn und/oder periphere Nerven

Neutropenie

Verminderung der Zahl bestimmter weißer Blutkörperchen, der neutrophilen Granulozyten, die in der Bekämpfung von Infektionen eine wichtige Rolle spielen; mögliche Nebenwirkung mancher Krebsmedikamente

NHL

Non-Hodgkin-Lymphom, große Gruppe verschiedener Formen von Lymphdrüsenkrebs

nichtsteroidale Antiphlogistika

Abk. NSAID; auch: nichtsteroidale Antirheumatika, Abk. NSAR; Gruppe von Schmerzmitteln, die auch entzündungshemmende Wirkung haben; unterscheiden sich in ihrem Wirkungsmechanismus von Opioiden

Nierenzellkarzinom

auch: Nierenzellkarzinom, Nierenkrebs; bösartiger Tumor der Nieren

NMR-Tomographie

engl. "nuclear magnetic resonance"-Tomographie, Magnetresonanztomographie

Nodalstatus

Lymphknotenstatus (N); beschreibt, ob bei einer Tumorerkrankung Lymphknoten befallen sind (positiver Nodalstatus) oder nicht (negativer Nodalstatus)

Nodus

Knoten; abgegrenztes Gewebe, auch Bezeichnung für Lymphknoten

Non-Compliance

das Nichteinhalten ärztlicher Empfehlungen; Compliance

Non-Hodgkin-Lymphom

Abk. NHL; älterer Oberbegriff für eine große Gruppe verschiedener Formen von Lymphdrüsenkrebs, früher vor allem zur Unterscheidung von Morbus Hodgkin

Non-Responder

Patienten, die auf eine bestimmte Behandlung nicht ansprechen

Nozizeption

Schmerzwahrnehmung

Nozizeptor

Nervenende, das Schmerzreize registriert und weiterleitet

NPL

Neoplasie

NSAID

von engl. "non steroidal anti-inflammatory drugs", nichtsteroidale Antiphlogistika

NSAR

nichtsteroidale Antirheumatika; nichtsteroidale Antiphlogistika

NSCLC

engl. "non-small cell lung cancer"; nicht-kleinzelliger Lungenkrebs, eine Form des Bronchialkarzinoms

NSE

neuronspezifische Enolase: ein Tumormarker

Nuklearmedizin

Fachbereich der Medizin, der sich mit der Anwendung radioaktiver Substanzen in Diagnostik und Behandlung befasst

nuklearmedizinsch

die Nuklearmedizin betreffend

Nutzen

Begriff zur Bewertung einer medizinischen Maßnahme, zum Beispiel eines Behandlungsansatzes oder eines Diagnoseverfahrens, englisch effectiveness; gibt an, wie gut eine Behandlung festgelegte Ziele unter Alltagsbedingungen erreicht. In der Krebsmedizin können solche Ziele zum Beispiel die Kontrolle des Tumorwachstums oder die Überlebensrate sein. Der Nutzen ist nicht zu verwechseln mit der Wirksamkeit, die unter den Idealbedingungen einer klinischen Studie ermittelt wird.

NW

Nebenwirkung

O

o.B.

ohne (krankhaften, auffälligen) Befund

Obstipation

Verstopfung

Ödem

Gewebeschwellung durch Einlagerung von Flüssigkeit, die aus dem Gefäßsystem übergetreten ist

Off-Label-Use

Verordnung eines zugelassenen Fertigarzneimittels außerhalb des in der Zulassung beantragten und von den nationalen oder europäischen Zulassungsbehörden genehmigten Gebrauchs, z. B. hinsichtlich der Anwendungsgebiete (Indikationen), der Dosierung oder der Behandlungsdauer

Omentum

Netz, Bauchnetz; "Schürze" aus Fett und Bindegewebe, die vom Magen und queren Dickdarm herabhängt und über den Dünndarmschlingen liegt

Onkogene

Gene, die bei der Zellteilung aktiv sind und diese fördern; Mutationen, die zur Überfunktion solcher Gene führen, spielen bei der Krebsentstehung eine wichtige Rolle

Onkologie

Lehre von den Krebserkrankungen, Krebsmedizin

Onkologischer Schwerpunkt

Zusammenschluss auf Krebs spezialisierter Kliniken einer Region

Onkologisches Zentrum

Versorgungseinrichtung, in der mehrere Krebserkrankungen unter einem Dach behandelt werden; muss bestimmte Anforderungen erfüllen, was im Rahmen eines Zertifizierungsverfahrens nachzuweisen ist

Onkolytische Viren

Viren, die gezielt Krebszellen befallen und zerstören können; manche Viren tun das natürlicherweise, andere kann man künstlich tumorspezifisch machen

Onkozytom

gutartiger Tumor, bestehen aus einem speziellen Zelltyp, den Onkozyten; kommen in Speicheldrüsen, Niere, Hypophyse und Schilddrüse vor

Opiate

schmerzstillende natürliche Inhaltsstoffe des Opiums, vor allem Morphin; entfalten ihre Wirkung im Gehirn und im Rückenmark durch Bindung an spezielle Opioid-Rezeptoren

Opioide

Sammelbegriff für alle natürlichen, körpereigenen und künstlich hergestellten Stoffe mit morphinartiger Wirkung (Morphin), die zur Behandlung starker und stärkster Schmerzen eingesetzt werden; unterliegen dem Betäubungsmittelgesetz

Opium

Saft aus den Samenkapseln des Schlafmohns

oral

durch den Mund; zum Mund gehörig; orale Ernährung: Aufnahme von Nahrung, Getränken oder Arzneimitteln über den Mund; orale Nahrungssupplementation: Form der künstlichen Ernährung, bei der Betroffene mehr oder andere Lebensmittel erhält beispielsweise Trinknahrung, diese aber normal zu sich nimmt

Orchiektomie

operative Entfernung der Hoden

Organkrebszentrum

Versorgungseinrichtung, die auf die Diagnose, Behandlung und Nachsorge einer bestimmten Krebsart spezialisiert ist; muss spezielle Qualitätsanforderungen erfüllen, die in einem Zertifizierungsverfahren nachzuweisen sind; Beispiel: Brustzentrum, Darmzentrum usw.

Orphan Drug

von engl. "orphan": Waise; Arzneimittel mit spezieller Zulassung für die Behandlung seltener Krankheiten, für die wenige Therapiemöglichkeiten zur Verfügung stehen, sogenannten “orphan diseases”

ORR

engl. "overall response rate", Gesamtansprechrate; Anteil der Patienten, deren Erkrankung auf eine bestimmte Behandlung vollständig oder teilweise anspricht; Ansprechrate

OS

engl. "overall survival", Gesamtüberleben; Anteil der Patienten, die nach einer bestimmten Behandlung nach einem bestimmten Zeitraum ohne oder mit Krankheitszeichen am Leben sind

Ösophaguskarzinom

Speiseröhrenkrebs

ossär

den Knochen, das Skelett betreffend

Osteoblast

Knochensubstanz bildende Zelle

Osteoklast

Knochensubstanz abbauende Zelle

osteoklastisch

Knochensubstanz abbauend

osteolytisch

Knochensubstanz auflösend

osteoplastisch

Knochensubstanz bildend

Osteoporose

auch: Knochenschwund; Verminderung der Knochensubstanz und der Knochendichte unter eine bestimmte Grenze mit erhöhter Anfälligkeit für Knochenbrüche; durch altersbedingte Stoffwechselveränderungen verursacht oder Folge von bestimmten Erkrankungen oder Behandlungen

Osteosarkom

vom Knochengewebe ausgehender bösartiger Tumor; meist im Bereich der langen Röhrenknochen an Beinen und Armen; tritt am häufigsten bei Kindern und Jugendlichen/jungen Erwachsenen auf

Östrogene

weibliche Geschlechtshormone, die auch Follikelhormone genannt werden; sie werden vor allem in den Eierstöcken gebildet, zu einem geringen Teil auch in der Nebenenierenrinde und im Fettgewebe; einige Krebsarten entwickeln sich hormonabhängig, darunter zum Beispiel Brustkrebs

Östrogenrezeptor

Abk. ER; Bindungsstelle in Zellen für das weibliche Sexualhormon Östrogen, über die die Wirkung des Hormons vermittelt wird

Ovarektomie

operative Entfernung eines oder beider Eierstöcke

Ovarialkarzinom

Eierstockkrebs

Ovarien

Eierstöcke, weibliche Keimdrüsen, in denen die Eizellen gebildet werden

P

p

1. piko-: vor Maßeinheiten; bezeichnet den billionsten Teil einer Einheit; 2. Kürzel im Rahmen der TNM-Klassifikation für pathologisch, an einer Gewebeprobe bestimmt; der TNM-Einstufung vorangestellt

p.o.

lat. "per os": durch den Mund

Palliation

Linderung

palliative Therapie

medizinische Behandlung, die nicht auf die Heilung einer Erkrankung zielt, sondern auf die Verminderung und Linderung ihrer Folgen umfasst bei Krebserkrankungen im fortgeschrittenen Stadium Maßnahmen, die Symptome lindern, Komplikationen vermeiden, die bestmögliche Lebensqualität erhalten und, wenn möglich, das Tumorwachstum verlangsamen

Palliativmedizin

Bereich der Medizin, der sich der ganzheitlichen Behandlung und Betreuung von Patienten mit fortgeschrittener Erkrankung und begrenzter Lebenserwartung widmet; das Augenmerk liegt auf der Linderung von Schmerzen und anderen Beschwerden und auf der unterstützenden Begleitung des Patienten entsprechend seiner Bedürfnisse

Pankreas

Bauchspeicheldrüse

Pankreaskarzinom

Bauchspeicheldrüsenkrebs

Pankreatitis

Entzündung der Bauchspeicheldrüse

Papillom

gutartige Gewebewucherung von blumenkohlartigem Aussehen, die von Plattenepithel ausgeht; kann an Haut und Schleimhäuten auftreten

Papillomviren

humane Papillomviren, HPV

PAP-Test

mikroskopische Untersuchung eines Abstrichs von Muttermund und Gebärmutterhalskanal auf Zellveränderungen; wird zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs durchgeführt; benannt nach dem griechischen Arzt Papanicolaou

Paragangliom

meist gutartiger Tumor von Nervenzellansammlungen (Paraganglien), die sich an verschiedenen Stellen im Körper finden und teilweise Hormone bilden

paraneoplastisches Syndrom

auch: Paraneoplasie; Begleitsymptome einer Krebserkrankung, die nicht direkt durch das Tumorwachstum ausgelöst werden; Ursache sind vom Tumor freigesetzte Hormone oder hormonähnliche Stoffe oder aber eine Immunreaktion des Körpers gegen den Tumor; vielfältige Erscheinungsformen möglich

Paraproteine

von lat. "para": daneben; funktionslose Eiweißstoffe, meist Antikörper oder Teile davon, die von krankhaft veränderten Plasmazellen gebildet werden; nachweisbar durch Untersuchung der Bluteiweiße; Hauptsymptom des multiplen Myeloms

Parästhesien

Empfindungen im Bereich eines Hautnervs ohne erkennbare äußere Reize; zum Beispiel Kribbeln, Taubheitsgefühl, schmerzhaftes Brennen; können als Folge von Stoffwechselstörungen, direkter Schädigung eines Nerven oder auch als Nebenwirkungen von bestimmten Medikamenten vorkommen; siehe auch Neuropathie, Polyneuropathie

Paravasat

auch: Extravasat; wörtl. Etwa "neben dem Gefäß"; Flüssigkeit zur intravenösen Verabreichung, die fälschlicherweise nicht in die Vene, sondern in das umgebende Gewebe gelaufen ist

parenteral

den Verdauungstrakt umgehend, am Darm vorbei; in der Medizin meist für Injektionen und Infusionen gebraucht, auch für die intravenöse Zufuhr von Nährstoffen: parenterale Ernährung

Parotis

Ohrspeicheldrüse; größte Speicheldrüse, liegt beidseitig vor der Ohrmuschel

partizipative Entscheidung

gemeinsam von Patient und Arzt getroffene Entscheidung über diagnostische oder therapeutische Schritte nach ausführlicher Erklärung und Diskussion von Vor- und Nachteilen der in Frage kommenden Vorgehensweisen; wichtig sind nicht nur rein medizinische Aspekte, die Erwartungen des Patienten und seine persönliche Bewertung von Nutzen und Risiken einer Maßnahme werden ebenso berücksichtigt

Pathologe

Facharzt, der krankhafte Veränderungen von Organen, Geweben und Zellen beurteilt; pathologisch: krankhaft, gegenüber dem Normalzustand verändert

Pathologie

Fachgebiet der Medizin; Lehre von den krankhaften Vorgängen und Veränderungen an Organen, Geweben und Zellen

pathologisch

krankhaft

PDT

photodynamische Lasertherapie

PE

Probeexzision

PEG

perkutane endoskopische Gastrostomie: Ernährungssonde, die direkt über die Bauchdecke in den Magen gelegt wird; PEJ: perkutane endoskopische Jejunostomie Ernährungssonde, die in einem Teil des Dünndarms, dem Leerdarm liegt; beide Ernährungssonden eignen sich, wenn Menschen längerfristig künstlich ernährt werden müssen

PEI

Paul-Ehrlich-Institut, Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel

Periduralanästhesie

Abk. PDA, auch: Epiduralanästhesie; Methode der örtlichen Betäubung durch Gabe eines Medikaments zur Lokalanästhesie in den Periduralraum in die Nähe des Rückenmarks; Anwendung bei operativen Eingriffen oder zur Schmerzbehandlung

Periduralkatheter

Katheter, der in den Periduralraum eingelegt wird, um Medikamente hineinzugeben

Periduralraum

Raum im Wirbelkanal zwischen harter Hirnhaut, die das Rückenmark umhüllt, und Knochenhaut der Wirbelkörper

perineal

das Perineum betreffend, vom Perineum aus

Perineum

Damm; Bereich zwischen After und Hodensack bzw. Scheideneingang

peripheres Nervensystem

Nervensystem außerhalb von Gehirn und Rückenmark

Peritonealkarzinose

Befall des Bauchfells mit Tumorzellen, meist infolge einer Metastasierung

Peritoneum

Bauchfell, eine Haut, die den Bauchraum auskleidet und die Organe umgibt

perkutan

durch die Haut

perkutane endoskopische Gastrostomie

Abk. PEG; Sonde, die über die Bauchhaut in den Magen gelegt wird, meist zur Ernährungstherapie unter Umgehung von Mund und Speiseröhre

perkutane endoskopische Jejunostomie

Sonde, die über die Bauchhaut in den oberen bis mittleren Dünndarm (Jejunum) gelegt wird, meist zur Ernährungstherapie unter Umgehung von Mund, Speiseröhre und Magen

perkutane Strahlentherapie

Bestrahlung von außen durch die Haut

PET

Positronenemissionstomographie

PET-CT

feste Kombination von Positronenemissionstomographie (PET) und Computertomographie in einem Untersuchungsgang; die durch beide Techniken gewonnenen Bilder werden überlagernd dargestellt; die in der PET nachgewiesenen Auffälligkeiten lassen sich durch die überlagerte Computertomographie exakter bestimmten Organen oder Geweben zuordnen

Pfortader

allg. eine Vene, die sich erneut in kleinste Blutgefäße aufzweigt; hauptsächlich für die Leberpfortader (Vena portae) verwendet, die das Blut aus den Bauchorganen sammelt und in die Leber transportiert

PFS

engl. "progression free survival", progressionsfreies Überleben; Überleben ohne Fortschreiten der Erkrankung

PgR

Progesteronrezeptor

Phantomschmerz

Schmerzempfindung, die in der Wahrnehmung in ein nicht mehr vorhandenes Körperteil lokalisiert wird, so als sei dieses noch vorhanden, nach Amputationen

Pharmakogenetik

befasst sich mit der Auswirkung der unterschiedlichen genetischen Ausstattung von Patienten auf die Wirkung von Arzneimitteln

Pharmakokinetik

alle Vorgänge, denen ein Medikament im Körper unterliegt, von der Aufnahme über die Verteilung und Verstoffwechslung bis zur Ausscheidung

Pharmakologie

Lehre von der Wechselwirkung zwischen Stoffen und Lebewesen

Pharynxkarzinom

Krebs im Rachenbereich

photodynamische Lasertherapie

Abk. PDT; Behandlung, die auf der Aktivierung eines zuvor in den Körper verabreichten Farbstoffs durch Laserlicht einer bestimmten Wellenlänge beruht; der verwendete Farbstoff, der die Lichtempfindlichkeit erhöht, reichert sich in bestimmten Tumoren verstärkt an, und die gezielte Laserbestrahlung löst in den Anreicherungsbezirken zusammen mit Sauerstoff gewebezerstörende Reaktionen aus

Photosensibilisierung

Steigerung der Lichtempfindlichkeit

pH-Wert

Er gibt den Säuregehalt von Flüssigkeiten an. Je kleiner der pH-Wert, desto saurer, je größer der Wert, desto basischer (alkalischer) ist eine Flüssigkeit. Die pH-Wert-Skala reicht von pH 0 bis knapp unter pH 7 für "sauer" und von mehr als pH 7 bis pH 14 für "basisch" oder "alkalisch", "neutral" ist ein pH-Wert von 7.

Physiotherapie

früher auch: Krankengymnastik; Oberbegriff für äußerliche Behandlungsanwendungen, die die Bewegungs- und Funktions-fähigkeit des Körpers erhalten, verbessern oder wiederherstellen sollen; neben Übungen, aktiver und passiver Bewegung und Massage werden Reize wie Wärme, Kälte, Wasser, Licht und Elektrizität eingesetzt

Phytotherapie

Behandlung mit Heilpflanzen bzw. aus solchen hergestellten Zubereitungen

Placebo

Scheinmedikament; enthält keinen wirksamen Arzneistoff, wird z.B. in Studien bei Teilnehmern der Vergleichs- oder Kontrollgruppe eingesetzt

Placeboeffekt

Auftreten vermeintlich therapeutischer Wirkungen, während in Wirklichkeit eine Scheinbehandlung oder ein Scheinpräparat ("Placebo") verwendet wurde

Plasmazellen

spezialisierte B-Lymphozyten, die Antikörper bilden

Plasmozytom

besondere Verlaufsform des multiplen Myeloms, einer Lymphomform, die das Knochenmark und indirekt die Knochen betrifft

plastische Chirurgie

Wiederherstellungschirurgie; operative Eingriffe aus ästhetischen/kosmetischen Gründen oder zum Ausgleich sichtbar gestörter Form und Funktion von Körperteilen, z. B. nach Verletzungen, nach Operationen mit ausgedehntem Gewebeverlust oder nach Amputationen (rekonstruktive Chirurgie, Wiederherstellungschirurgie)

Platinverbindungen

Gruppe von Zytostatika

Plattenepithel

ein- oder mehrlagige Zellschicht, die innere und äußere Körperoberflächen bedeckt; so bezeichnet wegen der abgeflachten Form der Deckzellen

Plattenepithelkarzinom

Krebs, der vom Plattenepithel ausgeht

Pleura

Brust- und Lungenfell

Pleuraerguss

Flüssigkeitsansammlung im Spalt zwischen Lunge und Brustwand zwischen Lungenfell und Brustfell; häufig bei Tumorbefall des Brustfells

Pleuramesotheliom

Krebserkrankung der Pleura bzw. des Brustfells

Pleurodese

Methode zur Behandlung bei krankhafter Flüssigkeitsansammlungen im Brustraum (Pleuraerguss): Der Spalt zwischen Lunge und Brustwand (Pleuraspalt) wird verklebt, bei Krebspatienten häufiger durch das Einspritzen von Medikamenten. So soll verhindert werden, dass sich immer wieder Flüssigkeit im Pleuraspalt ansammelt, zum Beispiel wegen Tumor- oder Metastasenbefall des Lungenfells.

pn

perineurale Invasion, Eindringen von Krebszellen in die direkte Umgebung eines Nerven; Kürzel im Rahmen der TNM-Klassifikation; Zusatz 0 oder 1 bezeichnet das Fehlen oder Vorhandensein einer perineuralen Invasion

PNET

primitiver neuroektodermaler Tumor, seltene Krebsart

Pneumologie

Lungenheilkunde

Polychemotherapie

Kombination verschiedener Chemotherapeutika (Zytostatika) mit unterschiedlichen Wirkmechanismen, um Tumorzellen an unterschiedlichen Stellen und in unterschiedlichen Phasen des Zellzyklus zu treffen und die Chance auf ihre Zerstörung zu erhöhen

Polyneuropathie

mehrere Nerven betreffende Störung, die die Empfindungen (Sensibilität) und/oder die Bewegungen (Motorik) beeinträchtigen kann; Symptome je nach betroffenen Nerventypen vielfältig (Kribbeln, Brennen, Stechen, Taubheitsgefühl, Lähmungen etc.); kann bei Krebs als Begleitsymptom der Erkrankung (paraneoplastisches Syndrom) oder als Nebenwirkung bestimmter Medikamente auftreten

Polyp

gestielte oder breitflächige Gewebeneubildung der Schleimhaut in Hohlorganen, z. B. im Darm oder in der Harnblase; meist gutartig, aber Entartung möglich

Polyposis

Erkrankung mit Ausbildung zahlreicher Polypen

Port

operativ unter die Haut eingepflanzte kleine Kammer aus Kunststoff und Metall mit einer dicken Silikonmembran als obere Abdeckung und einem mit ihr verbundenen Katheter, der z. B. in eine große Vene eingelegt werden kann; die Anlage eines Ports ist sinnvoll wenn über einen längeren Zeitraum die regelmäßige Verabreichung von Medikamenten in die Blutbahn erforderlich ist; zur Gabe der Medikamente wird die Kammer durch die Haut mit einer speziellen Nadel punktiert; auch in die Bauchhöhle oder in das Nervenwasser können über einen dort eingelegten Port Medikamente verabreicht werden

positiver Befund

in der Medizin: abnormes oder auffälliges Untersuchungsergebnis

Positron

kleines positiv geladenes Elementarteilchen

Positronen-Emissions-Tomographie

Abk. PET; bildgebendes Untersuchungsverfahren der Nuklearmedizin, mit dem sich Stoffwechselaktivität in Organen und Geweben darstellen lässt; beruht auf der gezielten Anreicherung von schwach radioaktiv markierten Substanzen (Tracer), die Positronen aussenden; die bei der Verbindung der Positronen mit Elektronen entstehende elektromagnetische Strahlung lässt sich messen und bildlich umsetzen; die PET erlaubt die Unterscheidung zwischen vitalem (lebendem) und abgestorbenem Gewebe bzw. zwischen langsam und rasch wachsendem Gewebe

post-

Vorsilbe: nach

postmenopausal

nach der Menopause; Zeit nach der letzten Regelblutung im Leben

postoperativ

nach der Operation

Pouch

engl. Für Beutel, Tasche; operativ hergestellter Ersatz für ein entferntes Hohlorgan, zum Beispiel eine Ersatzblase aus Darmschlingen nach Blasenentfernung

PR

partielle Remission, Partialremission; Teilremission

prä-

Vorsilbe: vor

prädiktiv

voraussagend; in der Krebsmedizin vor allem für prädiktive Biomarker gebraucht, die auf die Empfindlichkeit oder Resistenz einer Tumorerkrankung gegenüber einer bestimmten Behandlung hinweisen; können die Wahl der Behandlung leiten

Prädisposition

ererbte Veranlagung oder besondere Empfänglichkeit für eine bestimmte Erkrankung

Präkanzerose

Gewebeveränderung, die mit einem erhöhten Risiko für die Entstehung von Krebs einhergeht

präklinisch

vorklinisch; im Zusammenhang mit medizinisch-wissenschaftlichen Studien: Untersuchungen einer Substanz oder einer Methode vor der Anwendung beim Menschen

prämenopausal

vor der Menopause; Zeit der hormonellen Umstellung vor der letzten Monatsblutung in den Wechseljahren

präoperativ

vor der Operation

Prävalenz

Anzahl der zu einem bestimmten Zeitpunkt mit einer bestimmten Erkrankung lebenden Personen in einer Bevölkerung; Angabe meist bezogen auf 100.000

Prävention

Vorbeugung von Krankheiten durch gesundheitsfördernde Maßnahmen und Ausschaltung schädlicher Einflüsse (primäre Prävention); auch Früherkennung von Krankheitsvorstufen und frühen Krankheitsstadien in einem begrenzten und dauerhaft heilbaren Stadium (sekundäre Prävention) sowie Maßnahmen zur Verhütung des Wiederauftretens einer Erkrankung oder von Folgeschäden einer Erkrankung (tertiäre Prävention)

Primärtumor

Ursprungs- oder Ausgangstumor, in Abgrenzung zu Metastasen

primitiver neuroektodermaler Tumor

Abk. PNET; Hirntumor, der aus unreifen embryonalen Nervenzellen entsteht; tritt überwiegend im Kindes- und Jugendalter auf

Proband

Teilnehmer an klinischen Studien

Probeexzision

Abk. PE; chirurgische Entnahme einer Gewebeprobe aus einem krankheitsverdächtigen Bereich zu Untersuchungszwecken; siehe auch Biopsie

Progesteron

ein Gestagen; weibliches Geschlechtshormon, einige Krebsarten entwickeln sich hormonabhängig, etwa Brustkrebs

Progesteronrezeptor

Abk. PgR; Bindungsstelle in Zellen für Progesteron, über die die Hormonwirkung ausgelöst wird

Prognose

Einschätzung des wahrscheinlichen Krankheitsverlaufs anhand vorliegender Befunde und statistischer Daten aus Beobachtungen an großen Gruppen von Patienten in gleicher Situation

Prognosemarker

biologisches Merkmal oder sonstiger Faktor, der bestimmend für den Verlauf einer Krebserkrankung ist

prognostisch

bezeichnet in der Krebsmedizin Biomarker, die eine Abschätzung des Krankheitsverlaufs erlauben

Progression

Fortschreiten der Erkrankung, erneutes oder anhaltendes Tumorwachstum trotz oder nach einer Behandlung

Proktologe

Facharzt, der sich auf die Behandlung von Enddarmerkrankungen spezialisiert hat

Proktologie

Teilgebiet der Medizin, das sich mit Erkrankungen des Enddarms befasst

Proktoskopie

Spiegelung des Enddarms und des Afterbereichs (Endoskopie)

Proliferation

Zellteilung und Zellvermehrung, die zu Gewebezunahme führt

Prophylaxe

Vorbeugung; für die Vorbeugung von Erkrankungen ist heute der Begriff Prävention gebräuchlich

prospektiv

vorausschauend, auf Zukünftiges gerichtet; auch: voraussichtlich; in der Krebsforschung vor allem im Zusammenhang mit klinischen Studien verwendet, die eine bestimmte Behandlung im Hinblick auf ihre erst später (vom Zeitpunkt der Behandlung aus gesehen in der Zukunft) feststellbare Wirksamkeit erproben

Prostaglandine

Gruppe von körpereigenen Botenstoffen mit unterschiedlichen Wirkungen; teilweise entzündungs- und schmerzfördernd

Prostata

Vorsteherdrüse

Prostatakarzinom

Krebs der Vorsteherdrüse

prostataspezifisches Antigen

Abk. PSA; Eiweiß-Stoff, der fast ausschließlich in der Prostata gebildet wird und charakteristisch für Prostatagewebe ist; erhöhte Werte im Blut können ein Anzeichen für Prostatakrebs sein, aber auch andere Ursachen wie eine gutartige Vergrößerung oder Entzündung (Adenom) der Drüse haben; wird bei Prostatakrebs in der Verlaufskontrolle als Tumormarker genutzt; Eignung für das Screening auf Prostatakrebs bisher nicht gesichert

Prostatektomie

operative Entfernung der Vorsteherdrüse (Prostata)

Protein

Eiweiß

Protokoll

in der Krebsmedizin für den festgelegten Ablaufplan einer Krebsbehandlung mit den verschiedenen aufeinander folgenden oder parallelen therapeutischen und diagnostischen Einzelmaßnahmen gebraucht (Behandlungsprotokoll); auch ausführliche Beschreibung des Ablaufs einer klinischen Studie (Studienprotokoll, Prüfplan)

Prüfmedikament

in klinischen Studien getestete neue Substanz, noch ohne Zulassung für den freien Verkauf

Prüfplan

auch: Studienprotokoll; genaue Beschreibung von wissenschaftlichem Hintergrund, Zielen, Einschlusskriterien und Ablaufplan einer klinischen Studie; Grundlage der Genehmigung zur Durchführung einer Studie

PS

engl. "performance status", Allgemeinzustand

PSA

Abkürzung für "Prostata-spezifisches Antigen". Ein Eiweiß, das von gesunden Prostatazellen, aber vermehrt von Prostatakrebszellen gebildet wird.

PSO

Arbeitsgemeinschaft für Psychoonkologie in der Deutschen Krebsgesellschaft e.V.

Psychoonkologie

auch: psychosoziale Onkologie; wissenschaftliche Fachrichtung, die sich mit psychologischen und sozialen Aspekten von Krebserkrankungen befasst und entsprechende Unterstützungsangebote für Krebspatienten und deren Angehörige zur Bewältigung der Erkrankung und ihrer Folgen entwickelt

pTNM

pathohistologische Klassifikation eines Tumors; Klassifizierung nach der Operation

pulmonal

die Lunge betreffend

Punktion

bezeichnet allgemein das gezielte Einstechen einer Nadel bzw. Kanüle in den Körper; kann der Einspritzung von Flüssigkeiten in den Körper (z. B. in eine Vene) dienen (Injektion) oder der Entnahme von Flüssigkeit oder Zellen aus Körperhöhlen und Gewebe zu Untersuchungszwecken

PUVA

Psoralen-plus Ultraviolett-A-Licht; Behandlung mit der Substanz Psoralen, die die Lichtempfindlichkeit erhöht, und Bestrahlung mit langwelligen ultravioletten Strahlen; kann in der Krebsmedizin zur Behandlung von malignen Lymphomen der Haut eingesetzt werden

Pyelographie

Untersuchung des Nierenbeckens im Rahmen der (Ausscheidungs-)Urographie, siehe Urographie

PSMA

Abkürzung für "Prostata-spezifisches Membranantigen". Das ist ein Eiweiß, das vermehrt auf der Oberfläche von Prostatakrebszellen vorkommt.

Progressionsrisiko

Patienten können ein hohes Risiko (high-risk) oder ein niedriges Risiko (low-risk) haben, dass die Erkrankung fortschreitet und der Krebs weiterwächst.

PSA-Wert

Dieser Wert gibt die Menge des prostata-spezifischen Antigens (PSA) im Blut eines Mannes an. Es handelt es sich um ein Eiweiß, das vor allem in der Prostata und vermehrt in Prostatakrebszellen gebildet wird.

Passive Impfung

Bei der passiven Immunisierung erhalten Geimpfte „fremde“ Antikörper gespritzt. Die Antikörper stammen in der Regel von Menschen, die beispielsweise durch eine aktive Impfung bereits gegen die entsprechende Krankheit Antikörper gebildet haben. Die passive Immunisierung bietet den Geimpften einen sofortigen Schutz. Dieser hält jedoch nur für kurze Zeit an, denn das Immunsystem der Person wird nicht angeregt, einen eigenen Schutz gegen den Krankheitserreger zu bilden.

Q

qd

täglich (Angabe in Therapieschemata)

qm

monatlich (Angabe in Therapieschemata)

QoL

engl. "quality of life": Lebensqualität

qw

wöchentlich (Angabe in Therapieschemata)

R

R

Kürzel für Residualtumor; zurückgebliebener Resttumor nach einer Behandlung; Zusatz 0 bis 2 bezeichnet Fehlen (R0) oder mikroskopisches (R1) bzw. mit bloßem Auge erkennbares (R2) Vorhandensein von Resttumor

r

Kürzel im Rahmen der TNM-Klassifikation für Rezidiv, rezidiviert; wird der TNM-Einstufung als Kleinbuchstabe vorangestellt

rad, rd

engl. "radiation absorbed dose", veraltete Einheit für die Energiedosis, heute ersetzt durch Gray (Gy); 1 rd = 0,01 Gy

Radiatio

Strahlentherapie

Radioaktivität

Strahlungsaktivität; Eigenschaft instabiler Atome, die spontan (ohne Einwirkung von außen) zerfallen und dabei energiereiche Strahlung abgeben

Radiochemotherapie

kombinierte Anwendung von Strahlentherapie und Chemotherapie

Radiochirurgie

Strahlenchirurgie; Anwendung energiereicher Strahlen wie ein chirurgisches Messer zur gezielten und punktgenauen Zerstörung z. B. von Tumoren an schwer zugänglichen Stellen (stereotaktische Bestrahlung, Stereotaxie)

Radiofrequenzablation

Abk. RFA; auch: Radiofrequenzthermoablation RFTA; Methode zur örtlichen Zerstörung von Gewebe durch Hitze, die durch in das Gewebe eingeleiteten Strom erzeugt wird

Radioimmuntherapie

kombinierte Anwendung von Strahlentherapie und Immuntherapie

Radiologie

Fachbereich der Medizin, der sich mit der Anwendung von Strahlen in Diagnostik und Behandlung befasst

Radionuklid

Radioaktive Substanz, die kurzzeitig Strahlung abgibt

Radioonkologie

Lehre von der Anwendung energiereicher (ionisierender) Strahlen (Strahlentherapie) zur Behandlung von Krebserkrankungen

Radiopharmakon

Arzneimittel, das eine radioaktive Substanz enthält. Diese gibt im Körper für eine kurze Zeit Strahlung ab. Wird in der Nuklearmedizin zu diagnostischen Zwecken (z. B. Szintigraphie) und zur inneren Bestrahlung eingesetzt.

Radiotherapie

Strahlentherapie

Randomisierung

von engl. "random": zufällig, nach dem Zufallsprinzip; Verfahren, das in vergleichenden klinischen Studien angewendet wird; Patienten, die die Einschlusskriterien für eine randomisierte Studie erfüllen, werden nach dem Zufallsprinzip einer der Vergleichsgruppen zugeteilt; wichtig für die Verminderung verzerrender Einflussfaktoren und damit für die Aussagekraft der Ergebnisse

Rash

Hautausschlag; mögliche Nebenwirkung einiger Krebsmedikamente

RCT

1. engl. "randomized controlled trial", randomisierte kontrollierte Studie; Randomisierung 2. Radiochemotherapie

Referenzbereich

Normalbereich für Laborwerte, aus Untersuchungen bei Gesunden ermittelt; dient dazu, einen gemessenen Wert als normal, erhöht oder erniedrigt einordnen zu können; aufgrund der natürlichen Streuung wird nicht ein Normalwert angegeben, sondern ein Schwankungsbereich mit unterer und oberer Grenze, innerhalb dessen ein Wert als normal gilt; je nach Messmethode können sich die Referenzbereiche für ein und denselben untersuchten Laborwert unterscheiden

Reflux

Rückfluss; oft verwendet für den Rückfluss von säurehaltigem Magensaft in die Speiseröhre

Regeneration

Erholung, Erneuerung/Ersatz

Rehabilitation

Wiederherstellung; Maßnahmen nach einer Erkrankung, um die körperlichen, seelischen und sozialen Folgen zu reduzieren; soll einem Patienten ermöglichen, sich wieder in das Berufs- und Alltagsleben einzugliedern; die Ansprüche gesetzlich Versicherter auf Rehabilitationsleistungen sind gesetzlich geregelt; zur Durchführung siehe Anschlussrehabilitation

rektal

das Rektum betreffend

Rektoskopie

Spiegelung des Enddarms, Endoskopie

Rektum

Enddarm, Mastdarm; letzter Abschnitt des Darms vor dem inneren Schließmuskel

Rektumkarzinom

Krebs des Enddarms

relatives Risiko

Risikovergleichsmaß, mathematisch-statistische Berechnungsgröße um Unterschiede zwischen zwei Gruppen genauer auf den jeweils zu prüfenden Auslöser zurückführen zu können

rem

engl. "roentgen equivalent man", veraltete Einheit im Strahlenschutz; Maß für die vermutete biologische Wirkung der Aufnahme einer definierten Strahlendosis im Organismus; berücksichtigt spezifische Eigenschaften der verschiedenen Strahlenarten; heutige Einheit: Sievert (Sv)

Remission

in der Medizin die zeitweise oder anhaltende Rückbildung von Krankheitszeichen; beschreibt bei bösartigen Tumoren das Ansprechen auf eine Behandlung; unterschieden werden Komplettremission, Teilremission und Krankheitsstabilisierung; nicht mit Heilung gleichzusetzen

Resektion

operative Entfernung

Resistenz

allg. Widerstandsfähigkeit; bezeichnet in der Medizin die Unwirksamkeit einer normalerweise wirksamen Behandlung; kann von Anfang an der Fall sein (primäre Resistenz) oder sich im Lauf der Zeit entwickeln (sekundäre, erworbene Resistenz); unterschiedliche Ursachen möglich

Responder

Patienten, die auf eine bestimmte Behandlung ansprechen

Response

Ansprechen einer Erkrankung auf eine Behandlung

Responserate

Ansprechrate

Retardpräparat

Arzneimittel, das nach Einnahme den Wirkstoff verlangsamt freisetzt; manchmal auch für Depotpräparate gebraucht

retrospektiv

zurückblickend, in die Vergangenheit schauend; in der Krebsforschung vor allem im Zusammenhang mit Studien verwendet, die von der Gegenwart aus rückblickend mögliche Zusammenhänge zwischen bestimmten früheren Einflüssen oder Maßnahmen auf Entstehung oder Verlauf von Erkrankungen untersuchen

Rezeptor

Bindungsstelle auf oder in Zellen für Boten- oder Signalstoffe; setzt nach dem Andocken des Signalstoffs die Weiterleitung des Signals zum Zellkern in Gang, wo die für die entsprechende Wirkung zuständigen Gene aktiviert werden

Rezeptorblocker

auch: Rezeptorhemmer, Rezeptorinhibitor; Substanz, die einen Rezeptor so blockiert, dass der zugehörige Botenstoff dort nicht mehr andocken kann und seine Wirkung ausgeschaltet wird

Rezidiv

Rückfall; Wiederauftreten einer Tumorerkrankung nach einer symptomfreien Zeit entweder am ursprünglichen Ort (Lokalrezidiv) oder entfernt (Metastasen)

RFA

Radiofrequenzablation

Rhabdomyosarkom

Weichteilsarkom bei Kindern, das in nahezu allen Körperregionen entstehen kann

Ribonukleinsäure

Abk. RNS, RNA; "Zwischenspeicher" der in der Desoxiribonukleinsäure (DNS) festgeschriebenen Erbinformation; wird unter anderem beim Ablesen der DNS gebildet und transportiert die abgelesene Information für die Bildung von Eiweißstoffen zu den Eiweißfabriken der Zelle (Ribosomen)

RNS/RNA

Ribonukleinsäure

Röntgenkontrastmittel

für Röntgenstrahlung undurchdringliche Substanz, die vor einer Röntgenaufnahme verabreicht wird, um Hohlräume oder Gefäße auf dem Röntgenbild besser sichtbar zu machen

Röntgenstrahlung

Form der elektromagnetischen Strahlung; energiereiche Strahlung, die für die Röntgentechnik eingesetzt wird; nicht mit radioaktiver Strahlung gleichzusetzen

RPE

radikale Prostatektomie

RT

Radiotherapie

Risikofaktor

körperliche Eigenschaft, genetische Veranlagung oder Umwelteinfluss, die/der das persönliche Risiko erhöht, dass sich eine Krankheit entwickelt – zum Beispiel Krebs

S

s.c.

subkutan, unter die Haut

S-100

ein Tumormarker

Salvage-Therapie

von engl. "salvage", Rettung; erneute Behandlung, wenn die Standardtherapie versagt hat oder wenn es zum Krankheitsrückfall gekommen ist; kann mit Operation, Bestrahlung oder Medikamenten erfolgen

Sarkom

bösartiger Tumor, der sich aus Binde- und Stützgewebe entwickelt (Sehnen, Muskeln, Fett, Knochengewebe)

Sarkopenie

altersbedingter Verlust an Muskelmasse und Muskelkraft; Ursachen sind ein mit höherem Lebensalter eingeschränkter Stoffwechsel, oft auch Bewegungsmangel und ein insgesamt schlechter Allgemein- und Ernährungszustand.

SCC

1. engl. "squamous cell carcinoma", Plattenepithelkarzinom; 2. auch SCCA engl. "squamous cell carcinoma antigen", Plattenepithelkarzinomantigen, ein Tumormarker

SCF

engl. "stem cell factor", Stammzellfaktor, hämatopoetischer Wachstumsfaktor

Schlüssellochchirurgie

minimal-invasive Operation mit Hilfe von Endoskopen; der Eingriff wird ohne große Eröffnung einer Körperhöhle durch kleine Hautschnitte durchgeführt

Schmerzgedächtnis

dauerhafte Veränderung der Reaktion von Nervenzellen des Rückenmarks durch lang anhaltende starke Schmerzreize; führt dazu, dass die Nervenzellen auch bei schwachem Reiz oder völlig ohne Reiz Schmerzsignale an das Gehirn weiterleiten (Verselbständigung des Schmerzes)

Schmerzpumpe

Methode der patientengesteuerten Schmerztherapie; über eine mit Schmerzmedikamenten gefüllte Pumpe kann ein Patient sich bei Bedarf Schmerzmittel über ein Portsystem spritzen

Schnellschnitt

pathologische Aufarbeitung und Untersuchung von Gewebeproben während einer laufenden Operation, um Informationen für das erforderliche weitere chirurgische Vorgehen zu gewinnen

Schwannom

Neurinom, Nerventumor

SchwbG

Schwerbehindertengesetz

SCLC

engl. "small cell lung cancer", kleinzelliger Lungenkrebs

Score

in der Medizin: System zur Bewertung von Befunden

Screening

von engl. "screen", Sieb; organisierte Reihenuntersuchung einer Bevölkerungsgruppe mit dem Ziel, mit einfachen, nicht belastenden Methoden Hinweise auf noch symptomlose Vor- und Frühstadien einer bestimmten Erkrankung zu erhalten; sinnvoll, wenn die Untersuchungsmethode ausreichend treffsicher und die gesuchte Erkrankung in Frühstadien mit höherer Wahrscheinlichkeit erfolgreich behandelbar ist als bei späterer Diagnose

SD

engl. "stable disease", Krankheitsstabilisierung

SDM

engl. "Shared Decision-Making"

Second-Line-Therapie

Zweitlinientherapie

Sedierung

Beruhigung, Ruhigstellung; Dämpfung des zentralen Nervensystems durch Beruhigungsmittel

Seeds

engl. Saat, Korn; kleine, ummantelte Strahlenquellen (Radionuklide), die zur inneren Bestrahlung in Tumorgewebe eingebracht werden; Brachytherapie

Sekret

alle inneren und äußeren Absonderungen des Körpers, insbesondere aus Drüsen

Selbsthilfegruppe

Abk. SHG; Vereinigung, in der sich Menschen mit den gleichen Themen, Erkrankungen austauschen können

selektive interne Radiotherapie

Abk. SIRT, besondere Form der Strahlentherapie, bei der Krebszellen nicht von außen, durch gesundes Gewebe hindurch, bestrahlt werden, sondern direkt im Tumorgewebe

semi

Vorsilbe: halb

semimaligne

halbbösartig; bezeichnet Tumoren, die zwar Zeichen der Malignität aufweisen, aber keine Metastasen bilden

Seminom

häufigste Form des Hodenkarzinom; bösartiger Hodentumor, geht von entarteten Vorläufern von Samenzellen aus

Senologie

Lehre von der weiblichen Brust

Sensitivität

wichtiges Gütekriterium eines diagnostischen Tests (Empfindlichkeit); gibt in Prozent an, wie zuverlässig der Test erkennt, ob man erkrankt ist; je höher die Sensitivität eines Tests, desto weniger Erkrankungen werden übersehen

Sentinel-Lymphknoten

Wächterlymphknoten

Sepsis

den ganzen Körper erfassende Infektion durch Ausbreitung von Bakterien aus einem Krankheitsherd über Lymph- und Blutbahnen; kann akut oder chronisch verlaufen

sequentielle Therapie

Bei dieser Form der Behandlung werden verschiedene Therapieverfahren oder Wirkstoffe einzeln und nacheinander eingesetzt, nicht wie bei der Kombinationstherapie gemeinsam und gleichzeitig. In der Krebstherapie wird dieser Begriff meist im Zusammenhang mit Chemotherapien verwendet.

SGB

Sozialgesetzbuch

Shared Decision-Making

partizipative Entscheidung

SHG

Selbsthilfegruppe

Shunt

natürliche oder operativ angelegte Verbindung zwischen zwei Blutgefäßen oder Hohlräumen, die normalerweise nicht verbunden sind

Sievert

Abk. Sv; Messgröße für die biologische Wirkung einer bestimmten Strahlendosis unter Berücksichtigung der Strahlenart und der Bestrahlungsbedingungen

Sigmoidoskopie

"kleine Darmspiegelung", die im Gegensatz zur Koloskopie nur den Mastdarm und den nach oben daran anschließenden Sigmadarm erfasst; Endoskopie

Signaltransduktionshemmer

auch: Signaltransduktionsinhibitor, Abk. STI; Substanz, die gezielt in die Signalübertragungswege einer Zelle eingreift und diese blockiert; bei Krebs kann dies dazu führen, dass eine unkontrollierte Zellteilung verhindert oder verlangsamt wird; Prinzip der zielgerichteten Therapie

SIOP

Société Internationale d’Oncologie Pédiatrique; Internationale Gesellschaft für pädiatrische Onkologie

Skelettszintigraphie

nuklearmedizinisches Verfahren zur Darstellung von Veränderungen am Knochenskelett; eine schwach radioaktive Substanz (Radiopharmakon) wird in eine Vene gespritzt und reichert sich in Bereichen des Knochengewebes an, in denen Umbauvorgänge stattfinden; mit einer Gammakamera, die die abgegebene Strahlung auffängt, lassen sich die Orte der Anreicherung auf einem Bild sichtbar machen; sie können auf Knochenmetastasen hinweisen

SLN

engl. "sentinel lymph node", Wächterlymphknoten, der Lymphknoten, der am nächsten zu einem Tumor liegt und in den zuerst Tumorzellen einwandern

solide Tumoren

Tumoren mit festem Gewebeverband, die von einem Organ bzw. Gewebe ausgehen und zunächst örtlich auf dieses begrenzt sind; bei bösartigen Tumoren wird der Begriff zur Abgrenzung insbesondere von Krebserkrankungen des blutbildenden Systems verwendet, bei denen die entarteten Zellen nicht im Gewebeverband auftreten und von Anfang an im ganzen Körper zirkulieren können

somatisch

den Körper betreffend, körperlich

Sondenernährung

Form der Ernährung von Kranken, die auf normalem Weg gar nicht mehr oder nur sehr eingeschränkt essen und trinken können; sie erhalten über Mund, Nase oder direkt über die Bauchdecke einen dünnen, biegsamen Schlauch, eine Ernährungssonde, in Magen oder Dünndarm; darüber erhalten sie Sondennahrung

Sonographie

auch: Ultraschalluntersuchung, Echographie; bildgebende Untersuchungsmethode, bei der mit Schallwellen weit oberhalb der Hörschwelle Bilder des Körperinnern erzeugt werden; keine Strahlenbelastung

Spezifität

wichtiges Gütekriterium eines diagnostischen Tests (Zielsicherheit, Treffsicherheit); gibt in Prozent an, wie zuverlässig ein Test erkennt, ob man nicht erkrankt ist; je höher die Spezifität eines Tests, desto weniger Gesunde werden fälschlich als krank eingestuft

Sphinkter

Schließmuskel am Ausgang eines Hohlorgans

Spickung

in der Krebsmedizin Form der Brachytherapie; ummantelte radioaktive Substanzen (Seeds) werden in Tumorgewebe eingebracht und führen zu einer Bestrahlung “von innen”

Spiegelung

Untersuchung von Körperhohlräumen; Endoskopie, Endoskop

Spinalanästhesie

rückenmarknahe örtliche Betäubung; Betäubung der unteren Körperhälfte durch Einspritzung von Betäubungsmitteln in den das Rückenmark umhüllenden Flüssigkeitsraum (Liquorraum) im Bereich der Lendenwirbel

Spinaliom

spinozelluläres Karzinom

Spinozelluläres Karzinom

auch: Spinaliom, Stachelzellkrebs; Form von Hautkrebs mit Ausgang von den oberen Zellschichten, Plattenepithelkarzinom der Haut

Splenektomie

operative Entfernung der Milz

Sputum

Auswurf, abgehustete Ausscheidung der Rachen- und Bronchialschleimhaut, enthält auch abgelöste Schleimhautzellen

Stadium

bezeichnet in der Medizin die Ausdehnung und Schwere einer Erkrankung; meist mit römischen Ziffern von I bis IV angegeben

Staging

Bestimmung des Krankheitsstadiums unter Berücksichtigung verschiedener Untersuchungsbefunde; Grundlage der individuellen, an die jeweilige Situation eines Patienten angepassten Behandlungsplanung

Stammzellen

Körperzellen, die die sich einerseits durch Teilung selbst erneuern und andererseits zu verschiedenen Zelltypen entwickeln können

Stammzelltransplantation

Abk. SZT; Blutstammzelltransplantation

Stent

Röhrchen bzw. Hülse aus einem Metall- oder Kunststoffgittergeflecht, das in verengte Gefäße oder durch Tumorwachstum verschlossene Hohlorgane (z. B. Speiseröhre, Luftröhre) eingelegt werden kann, um sie wieder durchgängig zu machen; das Geflecht entfaltet sich nach der Einlage und drängt das einengende Gewebe an den Rand

Sterblichkeit

auch: Sterberate, fachsprachl. Mortalität

Stereotaxie

räumlich exakte und gezielte Steuerung von Eingriffen oder Bestrahlungen; in der Krebsmedizin meist mit Hilfe von Computertomographie, Magnetresonanztomographie oder anderen bildgebenden Verfahren. Beispiel ist etwa die stereotaktische Bestrahlung von Hirntumoren, unter Schonung des umliegenden Gewebes

Steroide

Oberbegriff für eine große Gruppe von Stoffen, die chemisch ähnlich aufgebaut sind. Wichtigstes natürliches Steroid ist das Cholesterin, das Ausgangsstoff für die Bildung zahlreicher Hormone ist: unter anderem Corticosteroide, Östrogene, Gestagene, Testosteron.

STI

Signaltransduktionshemmer

Stoma

künstliche Körperöffnung

Stomatitis

Entzündung der Mundschleimhaut, mögliche Nebenwirkung mancher Krebstherapien

Strahlentherapie

auch: Radiotherapie; Anwendung energiereicher Strahlen zur Zerstörung von Tumorgewebe

Studie

wissenschaftliche Untersuchung; in der Medizin meist für klinische Studie gebraucht

Studienprotokoll

Prüfplan, Ablaufbeschreibung für eine Studie

Stuhlinkontinenz

fehlende oder verminderte Kontrolle des Stuhldrangs

subfebril

leicht erhöhte Temperatur unter 38 Grad Celcius

subkutan

Abk. s.c.; unter der Haut, unter die Haut

Sublingualtablette

Tablette, die unter der Zunge zergeht; die Wirkstoffe werden durch die Mundschleimhaut aufgenommen

Supportivtherapie

Begleittherapie zur Unterstützung einer Behandlung, zur Linderung von Nebenwirkungen oder langfristigen Krankheits- oder Therapiefolgen

suprapubisch

oberhalb des Schambeins

Sv

Sievert

Syndrom

charakteristisches Zusammentreffen mehrerer verschiedener Symptome oder Krankheitszeichen

systemische Therapie

Krebserkrankte erhalten Medikamente, die im gesamten Körper wirken. Gegensatz: lokale Therapie

Szintigraphie

bildgebendes Untersuchungsverfahren der Nuklearmedizin, bei dem bestimmte schwach radioaktive Substanzen (Radiopharmaka, Radionuklide) in den Körper gegeben werden, die sich im zu untersuchenden Gewebe oder Organ bzw. in krankhaften Veränderungen anreichern können; solche Anreicherungen lassen sich durch Auffangen der von den Radiopharmaka abgegebenen Strahlung mit einer Gammakamera bildlich darstellen (Szintigramm)

SZT

Stammzelltransplantation

Selen

Ein Mineralstoff, den der Mensch nur in geringen Mengen benötigt.

T

T

Tumor; Kürzel im Rahmen der TNM-Klassifikation; Zusatz 1 bis 4 bezeichnet die Tumorgröße und örtliche Ausdehnung

TACE

transarterielle Chemoembolisation, zur gezielten Chemotherapie nur in ein Organ, etwa die Leber

Tamoxifen

Antiöstrogen; besetzt die Rezeptoren für Östrogene in Zellen und blockiert sie für das Hormon, so dass die Östrogenwirkung ausgeschaltet wird; zur Behandlung von Tumoren eingesetzt, die durch Östrogen zum Wachstum angeregt werden, etwa Brustkrebs; Antihormontherapie

targeted therapy

engl. für zielgerichtete Therapie

Taxane

Klasse von Zytostatika

TBI

engl. "total body irradiation": Ganzkörperbestrahlung; Form der Strahlentherapie, die im Rahmen der Konditionierung vor einer allogenen Blutstammzelltransplantation zum Einsatz kommen kann

Teilremission

auch: Partialremission, partielle Remission, Abk. PR; messbarer Rückgang der Tumorgröße bzw. der gesamten Tumormasse um mehr als die Hälfte, der mindestens vier Wochen anhält

TENS

transkutane elektrische Nervenstimulation, Methode zur Schmerzbehandlung

Tesla

Maßeinheit für die elektrische Feldstärke von Magnetfeldern, z. B. von Magnetresonanztomographen

Testosteron

wichtigstes männliches Geschlechtshormon, das die Ausbildung der männlichen Geschlechtsorgane, -merkmale und -funktionen, die Samenbildung und die Prostataentwicklung steuert

Thalamus

Region des Zwischenhirns, Umschaltstelle und Filter für Sinnesreize und Weiterleitung an die Großhirnrinde

Third-Line-Therapie

Drittlinientherapie

Thorax

Brustkorb; Brustraum

Thrombose

vollständiger oder teilweise Verschluss von Arterien, Venen oder, seltener, Arterien durch Blutgerinnsel

Thrombozyten

Blutplättchen

Thrombozytopenie

Verringerung der Zahl von Blutplättchen auf weniger als 150.000 pro Mikroliter Blut; mit weiter abnehmender Thrombozytenzahl erhöht sich das Risiko von Blutungen, besonders stark bei unter 10.000 pro Mikroliter

Thymus

auch: Bries; hinter dem Brustbein gelegenes Organ des lymphatischen Systems, in dem die Lymphozyten ausreifen; bildet sich ab der Pubertät nach und nach zurück

Thyreoidektomie

operative Entfernung der Schilddrüse

TKI

Tyrosinkinasehemmer

T-Lymphozyten

Untergruppe der Lymphozyten mit wichtiger Funktion in der Immunabwehr, die im Thymus ausreifen; tragen auf ihrer Oberfläche Moleküle, die körperfremde Merkmale auf anderen Zellen erkennen und diese fremden Zellen selbst oder im Zusammenwirken mit anderen Mechanismen des Immunsystems zerstören können

TNF

Tumornekrosefaktor

TNM-Klassifikation

auch: TNM-System; international gültiges System zur Beschreibung (Klassifikation) der Größe und Ausbreitung bösartiger Tumoren; "T" steht für den Ursprungstumor oder Primärtumor, "N" für Nodus (Lymphknoten) und "M" für Metastasen; der Zusatz von Zahlen, ggf. auch Kleinbuchstaben, bezeichnet Tumorgröße und Grad der Ausbreitung genauer (z. B. Tumordurchmesser und -ausdehnung, Lage und Zahl befallener Lymphknoten)

TNS

transkutane Nerven-Stimulation, Methode der Schmerzbehandlung

Toxizität

Giftigkeit, Schädlichkeit

Tracer

Markierungsstoff; Begriff in der Krebsmedizin meist für strahlende Teilchen verwendet; Radiopharmakon

Trachea

Luftröhre

Trachealtumor

Krebserkrankung der Luftröhre

Tracheoskopie

Betrachtung ("Spiegelung") der Luftröhre mit einem Endoskop

Tracheostoma

künstlicher Ausgang der Luftröhre am Hals; wird zur Erhaltung der Atmung dauerhaft angelegt, wenn die oberen Luftwege verschlossen sind und wenn der Kehlkopf entfernt werden musste

Tracheotomie

Luftröhrenschnitt; operative Anlage eines Tracheostomas

TRAM-Flap

Transversus abdominis myokutaner Lappen; quer aus dem Unterbauch entnommenes Gewebestück aus Haut, Fettgewebe und Muskel, das zur Rekonstruktion der weiblichen Brust nach Mastektomie verwendet werden kann

transdermal

durch die Haut

Transfusion

Übertragung von Blut oder Blutbestandteilen

Transplantation

Übertragung von Organen oder Zellen

transrektal

durch den (End)darm

transurethral

durch die Harnröhre

TRUS

transrektaler Ultraschall; Ultraschalluntersuchung über den Enddarm (Sonographie)

TTS

transdermales therapeutisches System; Medikamente in Pflasterform

Tuben

Eileiter

Tumor

allg. Schwellung; im engeren Sinne Geschwulst durch überschießende Zellteilung mit Neubildung von Gewebe; kann gutartig oder bösartig sein

Tumorantigen

Eiweiß, das nur von Tumorzellen und nicht von normalen Körperzellen gebildet und häufig auf der Zelloberfläche ausgeprägt wird; kann zur molekularbiologischen Charakterisierung von Tumoren genutzt werden; wenn das Immunsystem solche Tumorantigene als fremd erkennt, kann eine Immunreaktion zur Zerstörung der das Merkmal tragenden Zellen führen

Tumorlokalisation

Bezeichnung des Orts, an dem ein Tumor wächst

Tumorlysesyndrom

Notfallsituation; kann sich als Folge einer Zerstörung von großen Mengen von Tumorgewebe innerhalb kurzer Zeit entwickeln, v.a. bei Chemotherapie von dafür sehr empfindlichen Tumoren; die aus den zerstörten Zellen freigesetzten Stoffe können zur lebensbedrohlichen Stoffwechselentgleisung und zum Nierenversagen führen

Tumormarker

körpereigene Substanzen, die bei bestimmten Krebserkrankungen im Blut oder auch in anderen Körperflüssigkeiten vermehrt auftreten können; wegen meist mangelnder Spezifität und Sensitivität zur Krebsfrüherkennung nicht bzw. nur sehr eingeschränkt geeignet; Bestimmung im Blut zur Überwachung des Krankheitsverlaufs und des Ansprechens auf eine Behandlung; siehe auch Biomarker

Tumornekrosefaktor

Abk. TNF; Signalstoff des Immunsystems mit zahlreichen regulierenden Funktionen; spielt auch bei Entzündungen eine Rolle

Tumorsuppressorgene

Gene, die die Zellteilung hemmen und damit der Entstehung von Krebs entgegenwirken

Tumorvakzine

"Impfstoff", der Teile oder spezielle Merkmale der Zellen eines Tumors enthält und das Immunsystem gegen diese Merkmale aktivieren soll; Form der spezifischen, gezielten Immuntherapie

Tumorviren

auch: Onkoviren, onkogene Viren; Viren, die an der Entstehung von Krebserkrankungen ursächlich beteiligt sein können

TURB

auch TUR-B, transurethrale Resektion von Blasengewebe; Ausschälung der Harnblase von der Harnröhre aus

TURP

transurethrale Resektion der Prostata; Ausschälung der Prostata von der Harnröhre aus; Operationsverfahren bei gutartiger Vergrößerung der Prostata mit Behinderung der Blasenentleerung

TVUS

transvaginaler Ultraschall; Ultraschalluntersuchung über die Scheide (Sonographie)

Tyrosinkinaseinhibitoren

Abk. TKI, auch: Tyrosinkinasehemmer; neue Klasse von Krebsmedikamenten, die die Funktion bestimmter Tyrosinkinasen blockieren und dadurch die Weiterleitung von (Wachstums)signalen zum Zellkern unterbinden; Form der zielgerichteten Krebstherapie

Tyrosinkinasen

zentrale "Schalter" in Zellen, die Signale von Rezeptoren in der Zelle weiterleiten

TZ

Tumorzentrum, Zusammenschluss auf Krebserkrankungen spezialisierter und forschender Einrichtungen einer Region

Trachelektomie

Gebärmuttererhaltende Operation bei Gebärmutterhalskrebs: Entfernt werden dabei zwei Drittel des Gebärmutterhalses und ein Teil der Scheide (einfache Trachelektomie) oder zusätzlich ein Teil der Haltebänder der Gebärmutter (radikale Trachelektomie). Anschließende wird der innere Muttermund mit dem Rest der Scheide verbunden.

Tumorkonferenz

(Tumorboard) setzt sich aus Spezialistinnen und Spezialisten verschiedener medizinischer Fachrichtungen zusammen. Sie beraten regelmäßig über das weitere Vorgehen bei der oder dem Krebserkrankten, um die bestmögliche Behandlungsstrategie zu finden. Dabei berücksichtigen sie alle Untersuchungsergebnisse, bisherige Therapien und den Erkrankungsverlauf, aber auch Alter und Allgemeinzustand der oder des Betroffenen sowie persönliche Wünsche.

Tumorlast

Diesen Begriff nutzen Fachleute, um das Volumen des Ursprungstumors oder der Metastasen als hoch (high-volume) oder niedrig (low-volume) zu beschreiben.

Totimpfstoff

Bei einer Impfung mit einem Totimpfstoff erhalten die Geimpften abgetötete Erreger oder Bruchstücke eines Virus oder Bakteriums. Sie sind in der Regel auch für Krebsbetroffene mit einer Immunschwäche sicher. Die Wirkung kann bei einer ausgeprägten Abwehrschwäche allerdings eingeschränkt sein. Typische Beispiele für Totimpfstoffe sind die Grippe (Influenza)-, Hepatitis A- oder die Hepatitis B-Impfung.

U

U

engl. "unit", Einheit; international gebräuchliche Maßeinheit für Enzymaktivität

Überdiagnose

Diagnose einer eigentlich nicht behandlungsbedürftigen Erkrankung; führt ggf. zu unnötigen Therapien; kann Folge von Krebsfrüherkennungs- und Screeninguntersuchungen sein

Überexpression

stark erhöhte Aktivität eines Gens (Genexpression); führt zur vermehrten Bildung des speziellen Proteins, dessen Bauplan das betreffende Gen enthält

UICC

engl. "Union for International Cancer Control", internationale Vereinigung gegen Krebs

Ultraschall

Schallwellen mit einer Wellenlänge oberhalb des Hörbereichs; wird in der Medizin zu Untersuchungszwecken genutzt; (Sonographie)

Ureter

Harnleiter, transportiert den Harn vom Nierenbecken zur Blase

Urethra

Harnröhre

Urethrakarzinom

Harnröhrenkrebs

Urogenitaltrakt

Gesamtheit der Harn- und Geschlechtsorgane

Urographie

Ausscheidungsurogramm

Urologie

Fachbereich der Medizin, befasst sich mit den harnableitenden Organen

Urostoma

künstlicher Blasenausgang über eine Öffnung in der Bauchdecke

Urothel

Gewebeschicht, die die ableitenden Harnwege (Nierenbecken, Harnleiter, Blase, Harnröhre) auskleidet; sog. Übergangsepithel

Urothelkarzinom

vom Urothel der ableitenden Harnwege (Nierenbecken, Harnleiter, Harnblase, Harnröhre) ausgehende Krebserkrankung

US

Ultraschall

Uterus

Gebärmutter

UV-A

ultraviolette Strahlung im Bereich von 400 - 320 nm

UV-B

ultraviolette Strahlung im Bereich von 320 - 280 nm

UV-C

ultraviolette Strahlung im Bereich von 280 - 200 nm

UV-Strahlung

ultraviolette Strahlung

V

V

Veneninvasion, Einbruch von Krebszellen in Venen; Befundkürzel im Rahmen der TNM-Klassifikation; Zusatz 0 bis 2 bezeichnet das Fehlen oder mikroskopische bzw. sichtbare Vorhandensein eines Gefäßeinbruchs

V.a.

Verdacht auf

Vagina

Scheide

vaginale intraepitheliale Dysplasie

Abk. VAIN; Gewebeveränderung der Schleimhaut der Scheide (Vagina); unterschiedliche Ausprägung (1 bis 3), wobei VAIN 3 mit einer Krebsvorstufe gleichzusetzen ist

VAIN

vaginale intraepitheliale Dysplasie

Vakzination

Impfung

Vakzine

Impfstoff

VAS

visuelle Analogskala, Methode bzw. Schema zur Beurteilung der Schmerzstärke durch den Patienten selbst

vaskulärer endothelialer Wachstumsfaktor

Abk. VEGF, von engl. "vascular endothelial growth factor"; Signalstoff, der von Krebszellen gebildet werden kann, um die Ausbildung von Gefäßen zur Versorgung des wachsenden Tumors zu fördern; bindet an Rezeptoren auf Zellen der inneren Blutgefäßwand (Endothelzellen) und regt dadurch das Gefäßwachstum an; Hemmung des Wachstumsfaktors ist ein Ansatzpunkt moderner zielgerichteter Krebstherapien; Angiogenesehemmer

vegetatives Nervensystem

auch: autonomes Nervensystem; bezeichnet der Teil des menschlichen Nervensystem, der sich nicht willentlich beherrschen lässt und lebenswichtige Funktionen wie Atmung, Stoffwechsel und Verdauung usw. steuert

VEGF

vaskulärer endothelialer Wachstumsfaktor

Venenkatheter

dünner Kunststoffschlauch, der für Stunden oder Tage in eine Vene eingelegt wird, wenn mehrfach Medikamente intravenös verabreicht werden müssen; erspart dem Patienten das wiederholte Aufsuchen und Anstechen einer Vene; man unterscheidet periphere Venenkatheter, die in der Regel in eine Unterarmvene eingelegt werden, und zentrale Venenkatheter

Verblindung

Verfahren bei der Durchführung randomisierter klinischer Studien zur Prüfung von neuen Therapien, mit dem sichergestellt wird, dass der Patient (einfache Verblindung) oder sowohl Patient als auch Arzt (doppelte Verblindung) nicht wissen, wer das Prüfmedikament beziehungsweise die Prüfbehandlung erhält und wer der Kontrollgruppe zugeordnet ist; soll Verzerrungen in der Bewertung der Ergebnisse vermeiden helfen

Verum

wirksames Medikament (im Gegensatz zu Placebo)

Vigilanz

Wachheit

Vincaalkaloide

Klasse von Zytostatika

Virotherapie

Krebstherapie mithilfe von Viren; diese sollen die Tumorzellen befallen und zerstören, sowie das Immunsystem aktivieren, weitere Krebszellen zu vernichten

viszeral

die Eingeweide, v. a. die Bauchorgane, betreffend

Vollnarkose

ein tiefschlafähnlicher Zustand: Man ist nicht bei Bewusstsein und empfindet keine Schmerzen.; Fachleute sprechen von "Allgemeinanästhesie"

Vollremission

Komplettremission

Vulva

die äußeren weiblichen Geschlechtsorgane

Vulvakarzinom

Krebs der äußeren weiblichen Geschlechtsorgane

Vitamin E

Es ist lebensnotwendig für den Körper, da es am Stoffwechsel beteiligt ist. Jeder Mensch kann es über die Nahrung aufnehmen. Es ist beispielsweise in Nüssen enthalten.

W

Wachstumsfaktoren

Oberbegriff für körpereigene Eiweißstoffe, die der Signalübermittlung zwischen Zellen dienen und überwiegend wachstumsfördernde Wirkungen unterschiedlicher Art haben; die Signalwirkung wird in der Regel über spezifische Rezeptoren vermittelt

Wachstumsmuster

bezeichnet das Erscheinungsbild von (Tumor-) Gewebe unter dem Mikroskop sowie Art und Aussehen der Zellen; erlaubt Rückschlüsse auf das biologische Verhalten

Wächterlymphknoten

auch: Sentinel-Lymphknoten (engl. "sentinel", Wächter); erster Lymphknoten im Lymphabflussgebiet eines Tumors und häufig erste Station von Metastasen; wird bei manchen Krebserkrankungen gezielt entfernt und auf Krebszellen untersucht; ist er nicht befallen, spricht dies dafür, dass der Tumor noch nicht über den Lymphweg metastasiert hat

Watchful Waiting

engl. für abwartendes Beobachten; etwa Strategie beim frühen, wenig bösartigen Prostatakrebs, bei der bis zum Auftreten von Symptomen auf eine Behandlung und auf intensive Untersuchungen verzichtet wird

Weichteilsarkom

Oberbegriff für verschiedene bösartige Tumoren mit Ausgang von Binde-, Fett- oder Muskelgewebe

Whipple-Operation

ausgedehnte Operation bei Bauchspeicheldrüsenkrebs; beinhaltet die teilweise oder vollständige Entfernung der Bauspeicheldrüse, die Entfernung des Zwölffingerdarms, eines Teils des Magens, der Gallenblase und eines Teil des Gallengangs

WHO

engl. "World Health Organization", Weltgesundheitsorganisation

Wilms-Tumor

Nephroblastom

Wirksamkeit

Begriff zur Bewertung einer medizinischen Maßnahme, zum Beispiel eines Behandlungsansatzes oder eines Diagnoseverfahrens, englisch efficacy; gibt an, wie gut festgelegte Ziele erreicht werden. In der Krebsmedizin können solche Ziele zum Beispiel die Kontrolle des Tumorwachstums oder die Überlebensrate sein. Die Wirksamkeit wird unter den kontrollierten Bedingungen einer wissenschaftlichen Arbeit nachgewiesen (Idealbedingungen). Die Wirksamkeit ist nicht zu verwechseln mit dem Nutzen.

World Cancer Research Fund (WCRF)

Der WCRF ist eine Stiftung, die Zusammenhänge zwischen Ernährung, körperlicher Aktivität und Krebs erforscht.

Wildtyp

Das Gen hat keine Veränderung im Vergleich zu gesunden Zellen.

X

X

Kürzel im Rahmen der TNM- Klassifikation für “keine Angabe möglich”

Xerostomie

Mundtrockenheit, z.B. als Nebenwirkung von Medikamenten oder Bestrahlung des Kopfes, als Symptom von Austrocknung

Y

y

Kürzel im Rahmen der TNM-Klassifikation für "nach einer Therapie bestimmt", z. B. nach neoadjuvanter Chemotherapie; der TNM-Einstufung vorangestellt

Z

z.A.

zum Ausschluss

Z.n.

Zustand nach

Zelle

kleinste für sich lebens- und vermehrungsfähige Einheit des menschlichen Körpers; enthält einen Zellkern mit der Erbinformation und ist von einer Membranhülle umgeben

Zellzyklus

Phase im Leben einer Zelle von einer Zellteilung bis zur nächsten; gegliedert in mehrere Abschnitte, in denen in der Zelle bestimmte Vorgänge ablaufen

zentraler Venenkatheter

Abk. ZVK; dünner Kunststoffschlauch, der über eine große Vene, meist im Halsbereich bis nahe zum Herzen vorgeschoben wird; erlaubt die wiederholte Verabreichung von Infusionslösungen und auch konzentrierter Nährstofflösungen

Zentralnervensystem

Abk. ZNS; Gehirn und Rückenmark

zervikale intraepitheliale Neoplasie

Abk. CIN; Gewebeveränderung der Schleimhaut des Gebärmutterhalses (Zervix) unterschiedlicher Ausprägung (1 bis 3), wobei CIN 3 mit einer Krebsvorstufe gleichzusetzen ist

Zervix

Gebärmutterhals

Zervixkarzinom

Gebärmutterhalskrebs

zielgerichtete Therapie

auch: gezielte Therapie, engl. "targeted therapy"; Oberbegriff für die Krebsbehandlung mit verschiedenen neuartigen Wirkstoffen, die gezielt in die Wachstumssteuerung von Krebszellen eingreifen, indem sie für das Krebswachstum wichtige Vorgänge oder Signalwege blockieren; zu diesen Medikamenten zählen Signaltransduktionshemmer, monoklonale Antikörper, Tyrosinkinasehemmer, Angiogenesehemmer; Anwendung überwiegend in Kombination mit einer Chemo- oder Strahlentherapie

Zielvolumen

räumlicher Zielbereich einer Strahlentherapie

Zirbeldrüse

Epiphyse

ZKRD

Zentrales Knochenmark- und Stammzellspender-Register Deutschland

ZMV

Zytomegalievirus

ZNS

Zentralnervensystem, Gehirn und Rückenmark

Zoster

Herpes Zoster

ZVK

Zentraler Venenkatheter

Zweitlinientherapie

auch: Second-Line-Therapie; zweiter Behandlungsversuch, wenn die Erkrankung nach einer vorausgegangenen Therapie erneut fortschreitet oder wenn die erste Therapie (Erstlinientherapie) keine Wirksamkeit zeigt

Zyste

flüssigkeitsgefüllter Hohlraum im Gewebe, der von einer Epithelschicht ausgekleidet ist

Zystitis

Harnblasenentzündung, mögliche Nebenwirkung mancher Krebstherapien

Zystographie

Röntgenuntersuchung der Harnblase mit Kontrastmittel; das Röntgenbild wird als Zystogramm bezeichnet

Zystoskopie

Blasenspiegelung

Zytokine

Oberbegriff für eine Vielzahl von meist in Zellen des Immunsystems gebildeten Signal- bzw. Botenstoffen, die bestimmte Vorgänge in anderen Zellen auslösen können (z. B. Teilung, Aktivierung, Ausreifung, Absterben); gentechnisch hergestellte Zytokine werden auch als Medikamente eingesetzt (z. B. Interleukin, Interferon, Wachstumsfaktoren)

Zytologie

allg. Zelllehre; in der Medizin die mikroskopische Untersuchung von einzelnen Zellen aus Abstrichen, Körperflüssigkeiten oder Gewebeproben (Zytodiagnostik)

Zytopathologie

Untersuchung von krankhaft veränderten Zellen oder von Tumorzellen

Zytostatika

Substanzen, die die Zellteilung und das Zellwachstum hemmen (wörtl. anhalten), überwiegend durch Störung von Vorgängen im Zellkern, vor allem durch Beeinflussung von Funktion oder Bildung der DNS; Anwendung zur Chemotherapie von Krebserkrankungen

zytotoxisch

zellgiftig, zellschädigend

Zweittumor

Eine zweite Krebserkrankung die meist nicht in direktem Zusammenhang mit der ersten Krebserkrankung steht. Der Zweittumor hat oft auch andere Eigenschaften. Er kann zufällig entstanden sein, auf gemeinsamen Risikofaktoren beruhen oder eine Folge der ersten Krebsbehandlung sein.

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