Ausschnitt von den Buchrücken einer Reihe von ledergebunden Lexika.

Krebs: Fachbegriffe und Abkürzungen

Lexikon von A bis Z

  • Die Krebsmedizin ist voll von Abkürzungen, Fremdwörtern und Fachbegriffen – Betroffene begegnen ihnen im Arztgespräch, in Befundberichten, in den Medien oder auch bei der Informationssuche im Internet. 
  • Ohne zu verstehen, was die einzelnen Fachbegriffe bedeuten, ist es schwer, Diagnosen oder Behandlungsvorschläge zu verstehen und für sich zu bewerten.
  • Mit dem Lexikon der Fachbegriffe möchte der Krebsinformationsdienst Ratsuchenden eine Hilfestellung geben.

Gut zu wissen

Das Lexikon kann auch als Broschüre "ABC der Fachbegriffe und Fremdwörter in der Krebsmedizin" (PDF) heruntergeladen werden. Bestellungen von bis zu 20 Exemplaren der Broschüre sind über ein Bestellformular möglich.

A

ABCDE-Regel

Checkliste zur Beurteilung von Pigmentflecken und Muttermalen. A=Asymmetrie, B= Begrenzung, C=Color (Farbe), D=Durchmesser oder Dynamik, E=Erhabenheit über das Hautniveau; kann Hinweise auf Bösartigkeit der Hautveränderung geben

Abdomen

Bauchregion, Bauchraum

abdominal

die Bauchregion betreffend

Ablatio

wörtl. Abtragung, Ablösung; Entfernung von Körpergewebe oder Körperteilen

Abrasio uteri

Ausschabung der Gebärmutterschleimhaut (Kürettage)

Abrasio

allg. Entfernung von Körpergewebe durch Abschaben oder Abkratzen

Abstrich

Abstreifen von Zellen von der Haut- oder Schleimhautoberfläche mit Spatel oder Tupfer zu Untersuchungszwecken

Abszess

Eiter, der sich in einem durch entzündetes Gewebe entstandenen Hohlraum ansammelt

Active Surveillance

Englische Bezeichnung für aktive Überwachung; Vorgehensweise beim frühen Prostatakarzinom: Beobachtung des Krankheitsverlaufs unter regelmäßiger Kontrolle, aber ohne eigentliche Behandlung (Tastuntersuchung, PSA-Bestimmung, Biopsie).

Adenokarzinom

bösartiger Tumor, der von Drüsengewebe ausgeht

Adenom

gutartiger Tumor, der von Drüsengewebe ausgeht

Aderhautmelanom

Melanom an der Aderhaut des Auges

Adjuvans

Hilfsstoff, der die Wirkung eines Arzneistoffs verstärkt, jedoch keine eigene Wirksamkeit hat.

adjuvant

unterstützend, helfend, ergänzend

adjuvante Therapie

ergänzende Behandlung nach vollständiger Entfernung eines Tumors, um möglicherweise unerkannt im Körper verbliebene Krebszellen zu zerstören und dadurch einem Rückfall und dem Entstehen von Metastasen vorzubeugen

Adnexe

allg. Anhangsgebilde; in der Medizin meist für Eierstöcke und Eileiter gebraucht

Aflatoxine

von Schimmelpilzen gebildete Giftstoffe, leberschädigend und krebserregend

AFP

Alpha-Fetoprotein; ein Tumormarker

Afterloading

"Nachladeverfahren"; Form der Brachytherapie: Bestrahlung durch kurzzeitiges Einlegen einer Strahlenquelle direkt in den Tumor oder in seine Nähe.

AGO

Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie e.V. der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe e.V. und der Deutschen Krebsgesellschaft e.V.

Agonist

Substanz, die an einen spezifischen Empfänger (Rezeptor) auf oder in Zellen bindet und dort eine ebenfalls spezifische Wirkung auslöst

AHB

Abkürzung für Anschlussheilbehandlung; neue Bezeichnung Anschlussrehabilitation

AIDS

engl. "acquired immunodeficiency syndrome", durch eine Virusinfektion erworbene Immunschwäche; kann das Risiko erhöhen, an bestimmten Krebsarten zu erkranken.

AIO

Arbeitsgemeinschaft Internistische Onkologie in der Deutschen Krebsgesellschaft e.V., Zusammenschluss internistisch-onkologisch tätiger Fachärzte

Akustikusneurinom

gutartiger Tumor, der von den Hüllzellen des Hör- und Gleichgewichtsnerven im Innenohr ausgeht; kann durch sein Wachstum und Druck auf die Umgebung zu Hörminderung, Störungen des Gleichgewichts, Schwindel und Lähmung der Gesichtsmuskulatur führen

akut

bezeichnet in der Medizin eine Erkrankung oder Symptome, die plötzlich auftreten, aber von begrenzter Dauer sind, im Gegensatz zu chronisch

akute lymphatische Leukämie

Abk. ALL; bösartige, akut verlaufende Erkrankung des blutbildenden Systems, bei der Vorläuferzellen bestimmter weißer Blutkörperchen, der Lymphozyten, verändert und stark vermehrt sind

akute myeloische Leukämie

Abk. AML; bösartige, akut verlaufende Erkrankung des blutbildenden Systems, bei der Vorläuferzellen bestimmter weißer Blutkörperchen, der Granulozyten, verändert und stark vermehrt sind

Albumin

Hauptbestandteil der Bluteiweiße; wichtig für das Flüssigkeitsgleichgewicht zwischen Blut und Gewebe und den Transport von anderen Stoffen

Algesie

Schmerz

Alkylanzien

Klasse von Zytostatika

ALL

akute lymphatische Leukämie

Allodynie

wörtl. etwa "anderer Schmerz"; Schmerzempfindung nach einem Reiz, der normalerweise keinen Schmerz auslöst; Ursache sind meist Nervenschädigungen oder -erkrankungen.

allogen

griech. "allos", fremd; von einem genetisch verschiedenen Individuum stammend; Verwendung v.a. im Zusammenhang mit der Übertragung (Transplantation) von Zellen oder Gewebe von Spender auf Empfänger

Alopezie

Haarausfall

ambulant

medizinische Versorgung in einer Arztpraxis oder Klinikambulanz

AMG

Arzneimittelgesetz

Aminosäuren

Bausteine, aus denen Eiweiße (Proteine) zusammengesetzt sind

AML

akute myeloische Leukämie

Amplifikation

Vermehrung bestimmter Abschnitte der DNA oder Auftreten von mehr als zwei Kopien eines bestimmten Gens im Zellkern, was auf verstärkte Aktivität dieses Gens hinweist (Überexpression)

Amputation

Abtrennung eines Körperteils durch eine Operation

Analgesie

Ausschaltung der Schmerzwahrnehmung

Analgetikum

Schmerzmittel; Substanz, welche das Schmerzempfinden unterdrückt; analgetisch: schmerzlindernd

analgetisch

schmerzlindernd

Analkarzinom

Krebs im Bereich des Darmausgangs (Afters); entsteht aus Plattenepithel; nicht mit Darmkrebs zu verwechseln

Anämie

Blutarmut; Mangel an roten Blutkörperchen oder rotem Blutfarbstoff Hämoglobin

Anamnese

griech. Erinnerung; Erhebung der Krankheitsvorgeschichte: allgemeiner Gesundheitszustand, frühere Erkrankungen, Entwicklung und Art von Beschwerden, besondere Risikofaktoren usw.

anaplastisch

undifferenziert, Grading 4 (G4)

Anästhesie

Zustand der Betäubung, völlige Unempfindlichkeit gegenüber Schmerzen, Temperatur und Berührung; gezielt herbeigeführt, um Schmerzfreiheit bei Untersuchungen und Behandlungen zu erreichen; Anwendung örtlich oder systemisch, also den gesamten Körper betreffend,als Narkose

Anastomose

natürliche oder operativ hergestellte Verbindung zwischen Gefäßen oder Hohlorganen

Anatomie

Lehre vom Bau des Körpers

Androgene

männliche Geschlechtshormone, v.a. Testosteron

Angiogenese

Neubildung von Blutgefäßen.

Angiogenesehemmer

Medikamente, die die Bildung von Blutgefäßen hemmen; in der Krebstherapie eingesetzt, um einen Tumor von der Versorgung mit Nährstoffen abzuschneiden und dadurch sein Wachstum zu verhindern; zählen zu den zielgerichteten Therapien

Angiographie

Sichtbarmachen von Blutgefäßen mittels bildgebender Verfahren zu Untersuchungszwecken; meist mit vorheriger Einspritzung eines kontrastverstärkenden Mittels

Angiom

geschwulstartige Gefäßneubildung oder Gefäßfehlbildung

Anorexie

ausgeprägte Appetitlosigkeit, häufig bei fortgeschrittenen Krebserkrankungen

Anschlussrehabilitation

Abk. AR; früher: Anschlussheilbehandlung (AHB); medizinische Rehabilitationsmaßnahme im Anschluss an einen Krankenhausaufenthalt bei schweren Erkrankungen, nach Operationen und Unfällen, um die Wiederanpassung des Patienten an die Belastungen des Alltags- und Berufslebens zu unterstützen; Durchführung ganztägig ambulant oder stationär in einer spezialisierten Rehabilitationseinrichtung; Beginn spätestens zwei Wochen nach Entlassung aus dem Krankenhaus; Dauer zunächst drei bis vier Wochen; Kostenträger ist in erster Linie die Rentenversicherung

Ansprechrate

prozentualer Anteil einer Gruppe von Patienten mit vergleichbarer Krankheitssituation, bei denen durch eine bestimmte Behandlung die Krankheitszeichen teilweise oder gänzlich zurückgehen; in der Krebsmedizin meist für die Rate an Tumorrückbildungen (Remission) durch eine bestimmte Therapie gebraucht; Ansprechen ist nicht gleichbedeutend mit Heilung

Antagonist

Stoff, der einer anderen Substanz, dem Agonisten, entgegenwirkt oder deren Wirkung umkehrt

Anthrazykline

Klasse von Zytostatika

Antiandrogene

Medikamente, die die Wirkung männlicher Geschlechtshormone, v.a. des Testosterons, blockieren; Hormontherapie, Antihormontherapie

Antiangiogenese

Hemmung der Blutgefäß-Neubildung.

Antibiotikum

Medikament gegen bakterielle Infektionen

Antiemetikum

Medikamente gegen Übelkeit und Brechreiz.

Antigen

Merkmal oder Struktur, die vom Immunsystem als "fremd" erkannt wird

Antihistaminikum

Medikament zur Behandlung von allergischen Reaktionen

Antihormontherapie

medikamentöse Unterdrückung der Wirkung oder der Bildung von körpereigenen Hormonen; Anwendung zur Behandlung von bösartigen Tumoren, deren Zellen durch Hormone (v.a. Geschlechtshormone) zu Teilung und Vermehrung angeregt werden; siehe auch Antiandrogene, Antiöstrogene)

Antikonvulsivum

Arzneimittel zur Behandlung von Krampfanfällen, teilweise auch bei Nervenschmerzen wirksam

Antikörper

körpereigene Eiweiße (Proteine), die in der Lage sind, Krankheitserreger, abnorme Zellen oder andere körperfremde Strukturen zu erkennen und direkt oder im Zusammenspiel mit anderen Mechanismen der Immunabwehr zu zerstören; Bestandteile des Immunsystems; werden von spezialisierten Blutzellen (Plasmazellen) gebildet

Antimetabolit

Medikament, das Stoffwechselvorgänge hemmt, in der Krebsmedizin werden Antimetabolite als Zytostatikum eingesetzt

Antimykotikum

Medikamente zum Bekämpfen von Pilzinfektionen

Antiöstrogene

Medikamente, die die Wirkung von weiblichen Geschlechtshormonen , der Östrogene, blockieren

Antiphlogistikum

Arzneimittel mit entzündungshemmender Wirkung

antiphlogistisch

entzündungshemmend

Antiseptikum

Desinfektionsmittel zur äußerlichen Anwendung

Antitussivum

Arzneimittel mit Wirkung gegen Hustenreiz

Anus praeter

künstlicher Darmausgang in der Bauchwand, dauerhaft erforderlich nach Entfernung des Enddarms; die heute gebräuchliche Bezeichnung ist Kolostoma

Apherese

Technik zum Filtern und Trennen von Blutbestandteilen

Aplasie

fehlende Entwicklung oder zum Erliegen gekommene Nachbildung von Zellen oder Geweben

Apoptose

programmierter Zelltod; natürlicher Vorgang im Zellstoffwechsel: alte, überflüssig gewordene oder geschädigte Zellen sterben in einem kontrollierten Prozess ab; zahlreiche Krebsmedikamente lösen Apoptose aus

Applikation

Anwendung, Verabreichung

Apudom

früher gebräuchliche Bezeichnung für neuroendokrine Tumoren

Äquivalenzdosis

von äquivalent: gleichwertig; bezeichnet bei einer Gruppe ähnlich wirkender Arzneimittel die Dosis eines Medikaments, die in ihrer Wirkung einer definierten Dosis eines Bezugsmedikaments aus dieser Gruppe entspricht; wichtig in der Schmerztherapie, z. B. bei der Umstellung von einem Opioid auf ein anderes

ASS

Acetylsalicylsäure, "Aspirin", wird als möglicher Schutz vor einigen Krebsarten diskutiert, zur allgemeinen Anwendung aber wegen der Nebenwirkungen nicht empfohlen

Asthenie

Schwäche, Kraftlosigkeit

Astrozytom

Gehirntumor, der von den Stützzellen im zentralen Nervensystem ausgeht; zählt zu den Gliomen

asymptomatisch

symptomlos, ohne Beschwerden

Aszites

Flüssigkeitsansammlung in der Bauchhöhle, verursacht u. a. durch Entzündungen oder Tumorabsiedlungen am Bauchfell

Aszitespunktion

Entnahme von Flüssigkeit aus der Bauchhöhle mithilfe einer Kanüle, auch Aszitesdrainage oder Parazentese genannt

Atelektase

zusammengefallener und nicht belüfteter Teil der Lunge, der nicht für die Atmung zur Verfügung steht

Atemdepression

Eingeschränkte Atmung durch Herabsetzung des Atemantriebs mit oberflächlichen und/oder verlangsamten Atemzügen; Krankheitsfolge oder durch Medikamente verursacht

atypisch

von der normalen Erscheinung abweichend

AU

Arbeitsunfähigkeit

Ausscheidungsurogramm

auch: Urographie; Röntgendarstellung derableitenden Harnwege (Nierenbecken, Harnleiter, Blase, Harnröhre) mit Kontrastmittel

Ausschlusskriterien

im Prüfplan für eine klinische Studie festgelegte Kriterien hinsichtlich Krankheitssituation und Vorbehandlung, die eine Aufnahme in die betreffende Studie verhindern; ergeben sich aus der Fragestellung der Studie und den Wirkungen und Nebenwirkungen der Behandlung; diese Kriterien dienen dazu, dass die Patienten in der Studie vergleichbar und die Ergebnisse für die jeweilige Fragestellung aussagekräftig sind

autolog

vom eigenen Körper stammend; Begriff aus der Transplantationsmedizin: Übertragung von körpereigenen Zellen oder Geweben

autonomes Nervensystem

vegetatives Nervensystem

autosomal dominante Vererbung

Erbgang, bei dem ein Merkmal ausgeprägt wird, auch wenn es nur auf einem der beiden paarigen Autosomen verschlüsselt ist

autosomal rezessive Vererbung

Erbgang, bei dem ein Merkmal nur ausgeprägt wird, wenn es auf beiden der paarigen Autosomen verschlüsselt ist

autosomale Vererbung

Vererbung über Autosomen

Autosomen

die 44 Chromosomen neben den beiden Geschlechtschromosomen X und Y; 22 Paare, in jedem Paar stammt ein Chromosom von der Mutter und eines vom Vater

Axilla

Achselhöhle

axillär

in der Achselhöhle gelegen

AZ

Abkürzung für Allgemeinzustand

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