Ausschnitt von den Buchrücken einer Reihe von ledergebunden Lexika.

Krebs: Fachbegriffe und Abkürzungen

Lexikon von A bis Z

  • Die Krebsmedizin ist voll von Abkürzungen, Fremdwörtern und Fachbegriffen – Betroffene begegnen ihnen im Arztgespräch, in Befundberichten, in den Medien oder auch bei der Informationssuche im Internet. 
  • Ohne zu verstehen, was die einzelnen Fachbegriffe bedeuten, ist es schwer, Diagnosen oder Behandlungsvorschläge zu verstehen und für sich zu bewerten.
  • Mit dem Lexikon der Fachbegriffe möchte der Krebsinformationsdienst Ratsuchenden eine Hilfestellung geben.

Gut zu wissen

Das Lexikon kann auch als Broschüre "ABC der Fachbegriffe und Fremdwörter in der Krebsmedizin" (PDF) heruntergeladen werden. Bestellungen von bis zu 20 Exemplaren der Broschüre sind über ein Bestellformular möglich.

B

Bacillus Calmette-Guerin

Abk. BCG; abgeschwächte Form des Tuberkuloseerregers; in der Krebsmedizin zur Immuntherapie von oberflächlichem Harnblasenkrebs eingesetzt; wird direkt in die Blase gegeben und löst dort eine Immunreaktion aus

BAG-SH

Bundesarbeitsgemeinschaft Selbsthilfe von Menschen mit Behinderung und chronischer Erkrankung und ihren Angehörigen e.V.

Barrett-Ösophagus

Umwandlung der Schleimhaut der Speiseröhre bei anhaltendem Rückfluss von Magensaft aus dem Magen; erhöht langfristig das Risiko der Entstehung von Krebs

Basaliom

frühere Bezeichnung für ein Basalzellkarzinom

Basalmembran

Grenzschicht zwischen Oberflächen oder Hohlräume bedeckenden Zellen (Oberflächenepithel) und Bindegewebe bzw. Blutgefäßen

Basalzellen

Zellen der untersten Schicht der Oberhaut, sorgen durch Teilung für die Hauterneuerung

Basalzellkarzinom

früher auch: Basaliom, heller oder "weißer" Hautkrebs, von den Basalzellen der Oberhaut ausgehend; das Basaliom wird als semimaligne ("halbbösartig") eingestuft, da es keine Metastasen bildet

Bauchwassersucht

Aszites

BCG

Abkürzung für Bacillus Calmette-Guérin; Medikament zur Behandlung von Harnblasenkrebs

Beckenkammbiopsie

Entnahme einer Probe aus dem roten, blutbildenden Knochenmark im Beckenknochen mit einer Hohlnadel, die nach örtlicher Betäubung am hinteren oberen Rand des Beckenknochens (Beckenkamm) eingestochen wird (Knochenmarkpunktion)

benigne

gutartige

Bestrahlungsplanung

Festlegung des Zielgebiets und der benötigten Dosis für eine Strahlentherapie mittels Berechnung und Simulation am Computer

BET

Abkürzung für brusterhaltende Therapie

BfArM

Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte

BfR

Bundesinstitut für Risikobewertung

BfS

Bundesamt für Strahlenschutz

bi-, bis-

Vorsilbe: zwei, zweimal

Bias

systematischer Fehler, zum Beispiel in Studien zur Krebsforschung. Als Bias wird eine Verzerrung der tatsächlichen Ergebnisse durch einen übersehenen oder nicht ausreichend berücksichtigten Einflussfaktor bezeichnet. Dadurch wird zum Beispiel die wahre Wirkung eines Risikofaktors oder einer Behandlung über- oder unterschätzt

Bilirubin

Gallenfarbstoff, der als Abbauprodukt des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin entsteht; stärkere Erhöhung des Blutspiegels führt durch Ablagerung in der Haut zu Gelbsucht (Ikterus), als Warnsignal für Leberschäden

Biomarker

Oberbegriff für Laborwerte oder andere messbare Merkmale, die mit einer Tumorerkrankung in Verbindung stehen und deren Bestimmung zusätzliche Informationen zur Krankheitssituation, zum wahrscheinlichen Verlauf oder zur Wirksamkeit von Behandlungen gibt; siehe auch Tumormarker

Biopsie

Entnahme einer Gewebeprobe zu diagnostischen Zwecken, zum Beispiel mit einer Kanüle (Nadelbiopsie, Stanzbiopsie) oder mit einer kleinen Zange (Knipsbiopsie)

Bisphosphonate

auch: Diphosphonate; Medikamente, die den Knochenabbau hemmen; werden in der Krebsmedizin zur Behandlung von knochenauflösenden Metastasen und auch zur Vorbeugung von behandlungsbedingtem Knochenabbau (Osteoporose) eingesetzt

Blasten

unreife, nicht voll funktionsfähige Zellen

Blutbild

Anzahl und Aussehen der verschiedenen Blutzellen (rote und weiße Blutkörperchen, Blutplättchen) und Gehalt an rotem Blutfarbstoff (Hämoglobin) in einer Blutprobe; siehe auch Differentialblutbild

Blut-Hirn-Schranke

nur teilweise durchlässige Grenzschicht zwischen Blutkreislauf und Hirngewebe; Schutzbarriere, die schädliche Stoffe von den Nervenzellen abhält

Blutkörperchensenkungs-Geschwindigkeit

Abk. BSG; auch: Blutkörperchensenkung, Abk. BKS; Geschwindigkeit, mit der in einem senkrechten Röhrchen die Blutzellen nach unten absinken; Labortest; eine erhöhte Senkungsgeschwindigkeit weist auf entzündliche Vorgänge im Körper hin

Blutplasma

flüssiger Anteil des Blutes nach Abtrennung der Blutzellen

Blutplättchen

auch: Thrombozyten; scheibenförmige, kernlose Blutbestandteile; spielen eine wichtige Rolle bei der Blutgerinnung

Blutstammzellen

"Urzellen" der Blutbildung im Knochenmark; können sich selbst durch Teilung erneuern und in alle Blutzellarten ausreifen

Blutstammzell-Transplantation

Übertragung von Blutstammzellen als Knochenmarkersatz; Behandlungsmethode nach hochdosierter Chemotherapie, die das blutbildende Knochenmark komplett zerstört hat; als Patient erhält man eine Infusion mit Blutstammzellen; diese siedeln sich im Knochenmark an und setzen die Blutbildung wieder in Gang; die Stammzellen können vor der Chemotherapie aus dem Blut des Patienten selbst (autolog) oder von einem gewebsverträglichen Spender (allogen) entnommen werden; hat die Knochenmarktransplantation weitgehend abgelöst

B-Lymphozyten

Untergruppe der Lymphozyten; gehören zur Zellgruppe der weißen Blutkörperchen. Sie spielen eine wichtige Rolle im menschlichen Immunsystem

BM

engl. "bonemarrow", Knochenmark

BMI

engl. "body mass index", Körpermasseindex; Verhältnis von Körpergewicht zu Körpergröße; damit lässt sich in etwa abschätzen, ob ein Mensch zu dick, zu dünn oder normalgewichtig ist; die Formel lautet: BMI = Körpergewicht in Kilogramm geteilt durch Körpergröße mal Körpergröße in Meter

BMT

engl. "bone marrow transplantation", Knochenmarktransplantation

BNHO

Bundesverband der Niedergelassenen Hämatologen und Onkologen in Deutschland e.V.

Bolus

wörtl. Schuss; in der Medizin intravenöse Verabreichung einer bestimmten Medikamentendosis innerhalb kurzer Zeit (statt über längere Zeit), um rasche Wirkung zu erzielen

BPH

benigne Prostatahyperplasie, gutartige Prostatavergrößerung

Brachytherapie

Kurzdistanz-Strahlentherapie; Bestrahlung, bei der die Strahlenquelle ganz nah an den Tumor herangebracht wird; die Brachytherapie kann mit Afterloading oder durch dauerhaftes Einbringen von Strahlenquellen (Seeds) in den Tumor erfolgen

BRCA 1 und 2

Brustkrebsgen 1 und 2; die Abkürzung BRCA erklärt sich aus dem englischen Begriff für Brustkrebs: "BReast CAncer"; Gene, die im Zusammenhang mit erblichem Brustkrebs und weiteren vererbbaren Tumorerkrankungen stehen

Bronchialkarzinom

Lungenkrebs; von den Bronchien ausgehender bösartiger Tumor

Bronchoskopie

Spiegelung der tiefen Atemwege; Patienten wird dafür ein flexibler Schlauch (Endoskop) über Mund, Kehlkopf und Luftröhre eingeführt; dabei lassen sich auch Gewebeproben entnehmen

BSG

Blutkörperchensenkungsgeschwindigkeit

B-Symptomatik

Begleitsymptome bei manchen bösartigen Erkrankungen: Fieber, Nachtschweiß und Gewichtsverlust

BTM

in der Medizin Abkürzung für Betäubungsmittel, deren Anwendung besonderen gesetzlichen Vorschriften unterliegt; auch bestimmte Medikamente zur Schmerzbehandlung (Opioide) fallen unter diese Regelung

Burkitt-Lymphom

in Afrika und Südamerika bei Kindern und Jugendlichen häufiges, bei uns seltenes, vermutlich durch eine Virusinfektion verursachtes Non-Hodgkin-Lymphom; tritt besonders im Kopfbereich und im Bauchraum auf

BWS

Brustwirbelsäule

Brustepithese

äußerliche Brustprothese, meist aus Silikon

Bestrahlungsfelder

festgelegte Bereiche des Körpers in einer bestimmten Größe, auf die während einer Strahlentherapie die Strahlung treffen soll

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