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Krebs: Fachbegriffe und Abkürzungen

Lexikon von A bis Z

Aktualisiert am:

  • Die Krebsmedizin ist voll von Abkürzungen, Fremdwörtern und Fachbegriffen – Betroffene begegnen ihnen im Arztgespräch, in Befundberichten, in den Medien oder auch bei der Informationssuche im Internet. 
  • Ohne zu verstehen, was die einzelnen Fachbegriffe bedeuten, ist es schwer, Diagnosen oder Behandlungsvorschläge zu verstehen und für sich zu bewerten.
  • Mit dem Lexikon der Fachbegriffe möchte der Krebsinformationsdienst Ratsuchenden eine Hilfestellung geben.

Gut zu wissen

Das Lexikon kann auch als Broschüre "ABC der Fachbegriffe und Fremdwörter in der Krebsmedizin" (PDF) heruntergeladen werden. Bestellungen von bis zu 20 Exemplaren der Broschüre sind über ein Bestellformular möglich.

T

T

Tumor; Kürzel im Rahmen der TNM-Klassifikation; Zusatz 1 bis 4 bezeichnet die Tumorgröße und örtliche Ausdehnung

TACE

transarterielle Chemoembolisation, zur gezielten Chemotherapie nur in ein Organ, etwa die Leber

Tamoxifen

Antiöstrogen; besetzt die Rezeptoren für Östrogene in Zellen und blockiert sie für das Hormon, so dass die Östrogenwirkung ausgeschaltet wird; zur Behandlung von Tumoren eingesetzt, die durch Östrogen zum Wachstum angeregt werden, etwa Brustkrebs; Antihormontherapie

targeted therapy

engl. für zielgerichtete Therapie

Taxane

Klasse von Zytostatika

TBI

engl. "total body irradiation": Ganzkörperbestrahlung; Form der Strahlentherapie, die im Rahmen der Konditionierung vor einer allogenen Blutstammzelltransplantation zum Einsatz kommen kann

Teilremission

auch: Partialremission, partielle Remission, Abk. PR; messbarer Rückgang der Tumorgröße bzw. der gesamten Tumormasse um mehr als die Hälfte, der mindestens vier Wochen anhält

TENS

transkutane elektrische Nervenstimulation, Methode zur Schmerzbehandlung

Tesla

Maßeinheit für die elektrische Feldstärke von Magnetfeldern, z. B. von Magnetresonanztomographen

Testosteron

wichtigstes männliches Geschlechtshormon, das die Ausbildung der männlichen Geschlechtsorgane, -merkmale und -funktionen, die Samenbildung und die Prostataentwicklung steuert

Thalamus

Region des Zwischenhirns, Umschaltstelle und Filter für Sinnesreize und Weiterleitung an die Großhirnrinde

Third-Line-Therapie

Drittlinientherapie

Thorax

Brustkorb; Brustraum

Thrombose

vollständiger oder teilweise Verschluss von Arterien, Venen oder, seltener, Arterien durch Blutgerinnsel

Thrombozyten

Blutplättchen

Thrombozytopenie

Verringerung der Zahl von Blutplättchen auf weniger als 150.000 pro Mikroliter Blut; mit weiter abnehmender Thrombozytenzahl erhöht sich das Risiko von Blutungen, besonders stark bei unter 10.000 pro Mikroliter

Thymus

auch: Bries; hinter dem Brustbein gelegenes Organ des lymphatischen Systems, in dem die Lymphozyten ausreifen; bildet sich ab der Pubertät nach und nach zurück

Thyreoidektomie

operative Entfernung der Schilddrüse

TKI

Tyrosinkinasehemmer

T-Lymphozyten

Untergruppe der Lymphozyten mit wichtiger Funktion in der Immunabwehr, die im Thymus ausreifen; tragen auf ihrer Oberfläche Moleküle, die körperfremde Merkmale auf anderen Zellen erkennen und diese fremden Zellen selbst oder im Zusammenwirken mit anderen Mechanismen des Immunsystems zerstören können

TNF

Tumornekrosefaktor

TNM-Klassifikation

auch: TNM-System; international gültiges System zur Beschreibung (Klassifikation) der Größe und Ausbreitung bösartiger Tumoren; "T" steht für den Ursprungstumor oder Primärtumor, "N" für Nodus (Lymphknoten) und "M" für Metastasen; der Zusatz von Zahlen, ggf. auch Kleinbuchstaben, bezeichnet Tumorgröße und Grad der Ausbreitung genauer (z. B. Tumordurchmesser und -ausdehnung, Lage und Zahl befallener Lymphknoten)

TNS

transkutane Nerven-Stimulation, Methode der Schmerzbehandlung

Toxizität

Giftigkeit, Schädlichkeit

Tracer

Markierungsstoff; Begriff in der Krebsmedizin meist für strahlende Teilchen verwendet; Radiopharmakon

Trachea

Luftröhre

Trachealtumor

Krebserkrankung der Luftröhre

Tracheoskopie

Betrachtung ("Spiegelung") der Luftröhre mit einem Endoskop

Tracheostoma

künstlicher Ausgang der Luftröhre am Hals; wird zur Erhaltung der Atmung dauerhaft angelegt, wenn die oberen Luftwege verschlossen sind und wenn der Kehlkopf entfernt werden musste

Tracheotomie

Luftröhrenschnitt; operative Anlage eines Tracheostomas

TRAM-Flap

Transversus abdominis myokutaner Lappen; quer aus dem Unterbauch entnommenes Gewebestück aus Haut, Fettgewebe und Muskel, das zur Rekonstruktion der weiblichen Brust nach Mastektomie verwendet werden kann

transdermal

durch die Haut

Transfusion

Übertragung von Blut oder Blutbestandteilen

Transplantation

Übertragung von Organen oder Zellen

transrektal

durch den (End)darm

transurethral

durch die Harnröhre

TRUS

transrektaler Ultraschall; Ultraschalluntersuchung über den Enddarm (Sonographie)

TTS

transdermales therapeutisches System; Medikamente in Pflasterform

Tuben

Eileiter

Tumor

allg. Schwellung; im engeren Sinne Geschwulst durch überschießende Zellteilung mit Neubildung von Gewebe; kann gutartig oder bösartig sein

Tumorantigen

Eiweiß, das nur von Tumorzellen und nicht von normalen Körperzellen gebildet und häufig auf der Zelloberfläche ausgeprägt wird; kann zur molekularbiologischen Charakterisierung von Tumoren genutzt werden; wenn das Immunsystem solche Tumorantigene als fremd erkennt, kann eine Immunreaktion zur Zerstörung der das Merkmal tragenden Zellen führen

Tumorlokalisation

Bezeichnung des Orts, an dem ein Tumor wächst

Tumorlysesyndrom

Notfallsituation; kann sich als Folge einer Zerstörung von großen Mengen von Tumorgewebe innerhalb kurzer Zeit entwickeln, v.a. bei Chemotherapie von dafür sehr empfindlichen Tumoren; die aus den zerstörten Zellen freigesetzten Stoffe können zur lebensbedrohlichen Stoffwechselentgleisung und zum Nierenversagen führen

Tumormarker

körpereigene Substanzen, die bei bestimmten Krebserkrankungen im Blut oder auch in anderen Körperflüssigkeiten vermehrt auftreten können; wegen meist mangelnder Spezifität und Sensitivität zur Krebsfrüherkennung nicht bzw. nur sehr eingeschränkt geeignet; Bestimmung im Blut zur Überwachung des Krankheitsverlaufs und des Ansprechens auf eine Behandlung; siehe auch Biomarker

Tumornekrosefaktor

Abk. TNF; Signalstoff des Immunsystems mit zahlreichen regulierenden Funktionen; spielt auch bei Entzündungen eine Rolle

Tumorsuppressorgene

Gene, die die Zellteilung hemmen und damit der Entstehung von Krebs entgegenwirken

Tumorvakzine

"Impfstoff", der Teile oder spezielle Merkmale der Zellen eines Tumors enthält und das Immunsystem gegen diese Merkmale aktivieren soll; Form der spezifischen, gezielten Immuntherapie

Tumorviren

auch: Onkoviren, onkogene Viren; Viren, die an der Entstehung von Krebserkrankungen ursächlich beteiligt sein können

TURB

auch TUR-B, transurethrale Resektion von Blasengewebe; Ausschälung der Harnblase von der Harnröhre aus

TURP

transurethrale Resektion der Prostata; Ausschälung der Prostata von der Harnröhre aus; Operationsverfahren bei gutartiger Vergrößerung der Prostata mit Behinderung der Blasenentleerung

TVUS

transvaginaler Ultraschall; Ultraschalluntersuchung über die Scheide (Sonographie)

Tyrosinkinaseinhibitoren

Abk. TKI, auch: Tyrosinkinasehemmer; neue Klasse von Krebsmedikamenten, die die Funktion bestimmter Tyrosinkinasen blockieren und dadurch die Weiterleitung von (Wachstums)signalen zum Zellkern unterbinden; Form der zielgerichteten Krebstherapie

Tyrosinkinasen

zentrale "Schalter" in Zellen, die Signale von Rezeptoren in der Zelle weiterleiten

TZ

Tumorzentrum, Zusammenschluss auf Krebserkrankungen spezialisierter und forschender Einrichtungen einer Region

Trachelektomie

Gebärmuttererhaltende Operation bei Gebärmutterhalskrebs: Entfernt werden dabei zwei Drittel des Gebärmutterhalses und ein Teil der Scheide (einfache Trachelektomie) oder zusätzlich ein Teil der Haltebänder der Gebärmutter (radikale Trachelektomie). Anschließende wird der innere Muttermund mit dem Rest der Scheide verbunden.

Tumorkonferenz

(Tumorboard) setzt sich aus Spezialistinnen und Spezialisten verschiedener medizinischer Fachrichtungen zusammen. Sie beraten regelmäßig über das weitere Vorgehen bei der oder dem Krebserkrankten, um die bestmögliche Behandlungsstrategie zu finden. Dabei berücksichtigen sie alle Untersuchungsergebnisse, bisherige Therapien und den Erkrankungsverlauf, aber auch Alter und Allgemeinzustand der oder des Betroffenen sowie persönliche Wünsche.

Tumorlast

Diesen Begriff nutzen Fachleute, um das Volumen des Ursprungstumors oder der Metastasen als hoch (high-volume) oder niedrig (low-volume) zu beschreiben.

Totimpfstoff

Bei einer Impfung mit einem Totimpfstoff erhalten die Geimpften abgetötete Erreger oder Bruchstücke eines Virus oder Bakteriums. Sie sind in der Regel auch für Krebsbetroffene mit einer Immunschwäche sicher. Die Wirkung kann bei einer ausgeprägten Abwehrschwäche allerdings eingeschränkt sein. Typische Beispiele für Totimpfstoffe sind die Grippe (Influenza)-, Hepatitis A- oder die Hepatitis B-Impfung.

Herausgeber: Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) │ Autoren/Autorinnen: Internet-Redaktion des Krebsinformationsdienstes. Lesen Sie mehr über die Qualifikation in der Redaktion Aktualität: Wir prüfen alle Inhalte regelmäßig und passen sie an, wenn sich ein Aktualisierungsbedarf durch Veröffentlichung relevanter Quellen ergibt. Lesen Sie mehr über unsere Arbeitsweise.

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