- Die Krebsmedizin ist voll von Abkürzungen, Fremdwörtern und Fachbegriffen – Betroffene begegnen ihnen im Arztgespräch, in Befundberichten, in den Medien oder auch bei der Informationssuche im Internet.
- Ohne zu verstehen, was die einzelnen Fachbegriffe bedeuten, ist es schwer, Diagnosen oder Behandlungsvorschläge zu verstehen und für sich zu bewerten.
- Mit dem Lexikon der Fachbegriffe möchte der Krebsinformationsdienst Ratsuchenden eine Hilfestellung geben.
Gut zu wissen
Das Lexikon kann auch als Broschüre "ABC der Fachbegriffe und Fremdwörter in der Krebsmedizin" (PDF) heruntergeladen werden. Bestellungen von bis zu 20 Exemplaren der Broschüre sind über ein Bestellformular möglich.
O
- o.B.
-
ohne (krankhaften, auffälligen) Befund
- Obstipation
-
Verstopfung
- Ödem
-
Gewebeschwellung durch Einlagerung von Flüssigkeit, die aus dem Gefäßsystem übergetreten ist
- Off-Label-Use
-
Verordnung eines zugelassenen Fertigarzneimittels außerhalb des in der Zulassung beantragten und von den nationalen oder europäischen Zulassungsbehörden genehmigten Gebrauchs, z. B. hinsichtlich der Anwendungsgebiete (Indikationen), der Dosierung oder der Behandlungsdauer
- Omentum
-
Netz, Bauchnetz; "Schürze" aus Fett und Bindegewebe, die vom Magen und queren Dickdarm herabhängt und über den Dünndarmschlingen liegt
- Onkogene
-
Gene, die bei der Zellteilung aktiv sind und diese fördern; Mutationen, die zur Überfunktion solcher Gene führen, spielen bei der Krebsentstehung eine wichtige Rolle
- Onkologie
-
Lehre von den Krebserkrankungen, Krebsmedizin
- Onkologischer Schwerpunkt
-
Zusammenschluss auf Krebs spezialisierter Kliniken einer Region
- Onkologisches Zentrum
-
Versorgungseinrichtung, in der mehrere Krebserkrankungen unter einem Dach behandelt werden; muss bestimmte Anforderungen erfüllen, was im Rahmen eines Zertifizierungsverfahrens nachzuweisen ist
- Onkolytische Viren
-
Viren, die gezielt Krebszellen befallen und zerstören können; manche Viren tun das natürlicherweise, andere kann man künstlich tumorspezifisch machen
- Onkozytom
-
gutartiger Tumor, bestehen aus einem speziellen Zelltyp, den Onkozyten; kommen in Speicheldrüsen, Niere, Hypophyse und Schilddrüse vor
- Opiate
-
schmerzstillende natürliche Inhaltsstoffe des Opiums, vor allem Morphin; entfalten ihre Wirkung im Gehirn und im Rückenmark durch Bindung an spezielle Opioid-Rezeptoren
- Opioide
-
Sammelbegriff für alle natürlichen, körpereigenen und künstlich hergestellten Stoffe mit morphinartiger Wirkung (Morphin), die zur Behandlung starker und stärkster Schmerzen eingesetzt werden; unterliegen dem Betäubungsmittelgesetz
- Opium
-
Saft aus den Samenkapseln des Schlafmohns
- oral
-
durch den Mund; zum Mund gehörig; orale Ernährung: Aufnahme von Nahrung, Getränken oder Arzneimitteln über den Mund; orale Nahrungssupplementation: Form der künstlichen Ernährung, bei der Betroffene mehr oder andere Lebensmittel erhält beispielsweise Trinknahrung, diese aber normal zu sich nimmt
- Orchiektomie
-
operative Entfernung der Hoden
- Organkrebszentrum
-
Versorgungseinrichtung, die auf die Diagnose, Behandlung und Nachsorge einer bestimmten Krebsart spezialisiert ist; muss spezielle Qualitätsanforderungen erfüllen, die in einem Zertifizierungsverfahren nachzuweisen sind; Beispiel: Brustzentrum, Darmzentrum usw.
- Orphan Drug
-
von engl. "orphan": Waise; Arzneimittel mit spezieller Zulassung für die Behandlung seltener Krankheiten, für die wenige Therapiemöglichkeiten zur Verfügung stehen, sogenannten “orphan diseases”
- ORR
-
engl. "overall response rate", Gesamtansprechrate; Anteil der Patienten, deren Erkrankung auf eine bestimmte Behandlung vollständig oder teilweise anspricht; Ansprechrate
- OS
-
engl. "overall survival", Gesamtüberleben; Anteil der Patienten, die nach einer bestimmten Behandlung nach einem bestimmten Zeitraum ohne oder mit Krankheitszeichen am Leben sind
- Ösophaguskarzinom
-
Speiseröhrenkrebs
- ossär
-
den Knochen, das Skelett betreffend
- Osteoblast
-
Knochensubstanz bildende Zelle
- Osteoklast
-
Knochensubstanz abbauende Zelle
- osteoklastisch
-
Knochensubstanz abbauend
- osteolytisch
-
Knochensubstanz auflösend
- osteoplastisch
-
Knochensubstanz bildend
- Osteoporose
-
auch: Knochenschwund; Verminderung der Knochensubstanz und der Knochendichte unter eine bestimmte Grenze mit erhöhter Anfälligkeit für Knochenbrüche; durch altersbedingte Stoffwechselveränderungen verursacht oder Folge von bestimmten Erkrankungen oder Behandlungen
- Osteosarkom
-
vom Knochengewebe ausgehender bösartiger Tumor; meist im Bereich der langen Röhrenknochen an Beinen und Armen; tritt am häufigsten bei Kindern und Jugendlichen/jungen Erwachsenen auf
- Östrogene
-
weibliche Geschlechtshormone, die auch Follikelhormone genannt werden; sie werden vor allem in den Eierstöcken gebildet, zu einem geringen Teil auch in der Nebenenierenrinde und im Fettgewebe; einige Krebsarten entwickeln sich hormonabhängig, darunter zum Beispiel Brustkrebs
- Östrogenrezeptor
-
Abk. ER; Bindungsstelle in Zellen für das weibliche Sexualhormon Östrogen, über die die Wirkung des Hormons vermittelt wird
- Ovarektomie
-
operative Entfernung eines oder beider Eierstöcke
- Ovarialkarzinom
-
Eierstockkrebs
- Ovarien
-
Eierstöcke, weibliche Keimdrüsen, in denen die Eizellen gebildet werden