Ausschnitt von den Buchrücken einer Reihe von ledergebunden Lexika.

Krebs: Fachbegriffe und Abkürzungen

Lexikon von A bis Z

Aktualisiert am:

  • Die Krebsmedizin ist voll von Abkürzungen, Fremdwörtern und Fachbegriffen – Betroffene begegnen ihnen im Arztgespräch, in Befundberichten, in den Medien oder auch bei der Informationssuche im Internet. 
  • Ohne zu verstehen, was die einzelnen Fachbegriffe bedeuten, ist es schwer, Diagnosen oder Behandlungsvorschläge zu verstehen und für sich zu bewerten.
  • Mit dem Lexikon der Fachbegriffe möchte der Krebsinformationsdienst Ratsuchenden eine Hilfestellung geben.

Gut zu wissen

Das Lexikon kann auch als Broschüre "ABC der Fachbegriffe und Fremdwörter in der Krebsmedizin" (PDF) heruntergeladen werden. Bestellungen von bis zu 20 Exemplaren der Broschüre sind über ein Bestellformular möglich.

H

Halbwertszeit

1. physikalisch: Zeitdauer, bis die Hälfte einer strahlenden Substanz zerfallen und die von ihr ausgesandte Strahlung damit um die Hälfte abgeklungen ist; 2. biologisch: Zeitdauer, bis die Hälfte eines in den Organismus aufgenommenen Stoffes abgebaut oder ausgeschieden ist

Hämatologie

Lehre vom Blut und seiner Zusammensetzung und von den Erkrankungen des Blutes und der blutbildenden Organe

hämatologisch

das Blut oder die Blutbildung betreffend

Hämatopoese

Blutbildung, Bildung von Blutzellen

hämatopoetische Wachstumsfaktoren

Wachstumsfaktoren der Blutbildung

Hämaturie

Blut im Urin, zum Beispiel nach Verletzungen oder Erkrankungen im Bereich von Niere oder Harnwege; Makrohämaturie: Das Blut ist mit bloßem Auge zu entdecken; Mikrohämaturie: Das Blut im Urin ist nur unter dem Mikroskop oder durch biochemische Tests nachweisbar.

Hämoglobin

roter Blutfarbstoff in Erythrozyten; verantwortlich für den Sauerstofftransport

Hand-Fuß-Syndrom

entzündliche, schmerzhafte Hautveränderung an Handinnenflächen und Fußsohlen mit Rötung bis hin zur Hautablösung, die als Nebenwirkung von bestimmten Zytostatika und zielgerichteten Therapien ("targeted therapies") auftreten kann

Harnblasenkarzinom

Harnblasenkrebs; geht von der Schleimhaut aus, die die Harnblase innen auskleidet

Harninkontinenz

unwillkürlicher Harnabgang; unterschiedliche Schweregrade von Auftreten nur bei Belastung bis zu Inkontinenz auch in Ruhe

Harnverhaltung

Unfähigkeit, die Harnblase zu entleeren, obwohl sie gefüllt ist und Harndrang besteht

Hazardratio

Abk. HR; Risikoverhältnis, von engl. "hazard", Gefahr, Risiko und "ratio", Verhältnis; Maß zum Vergleich zweier Gruppen im Hinblick auf das Risiko, dass ein bestimmtes Ereignis eintritt; eine HR von 1,5 in der einen Gruppe bedeutet etwa, dass das betreffende Ereignis (z. B. Nebenwirkung, Todesfall) um die Hälfte (50%) häufiger ist als in der Vergleichsgruppe

HBV

Hepatitis-B-Virus; Virus, das Entzündungen der Leber hervorrufen kann; eine chronische Leberentzündung steigert das Risiko, an Leberzellkrebs zu erkranken

HCC

hepatozelluläres Karzinom, Leberzellkrebs

hCG

humanes Choriongonadotropin (Hormon); ein Tumormarker

HD

engl. "Hodgkin’s Disease", Hodgkin-Lymphom

Helicobacter pylori

Bakterium, verursacht chronische Entzündungen der Magenschleimhaut und kann an der Entstehung von Magenkrebs beteiligt sein

hemi-

Vorsilbe: halb

hepatisch

die Leber betreffend

Hepatoblastom

bösartiger Lebertumor, tritt vorwiegend bei Kleinkindern auf

hepatozelluläres Karzinom

Abk. HCC; Leberzellkrebs

HER2

humaner epidermaler Wachstumsfaktor-Rezeptor 2; Bindungsstelle auf der Oberfläche von Zellen für einen körpereigenen Wachstumsfaktor, der Signale für die Zellteilung vermittelt; bei vermehrter Ausprägung von HER2 auf Tumorzellen kann gezielte medikamentöse Blockierung des Rezeptors das Tumorwachstum bremsen

Herpes Zoster

Gürtelrose; erneute Aktivierung einer früheren Infektion mit dem Varizella-Zoster-Virus, das bei Erstinfektion Windpocken verursacht; das Virus verbleibt in Nervenwurzeln des Rückenmarks und kann später im Leben bei geschwächter Immunabwehr wieder aktiviert werden und im Versorgungsgebiet der befallenen Nerven, meist im Bereich des Brustkorbs, eine schmerzhafte Entzündung mit Hautausschlag hervorrufen

Hertz

Maßeinheit für die Frequenz einer Welle; gibt die Zahl der Schwingungen pro Sekunde an

HHV

humanes Herpesvirus

HIFU

hochintensiver fokussierter Ultraschall, nicht zur Diagnostik, sondern zur Zerstörung von Krebsgewebe

high-grade

hochgradig; bezeichnet undifferenziertes, unausgereiftes Tumorgewebe, das schnell wächst und ausgeprägte Zeichen von Bösartigkeit aufweist; Grading

Hirnmetastasen

Fernabsiedelungen (Metastasen) eines bösartigen Tumors im Gehirn

Histologie

Lehre vom Feinbau der Körpergewebe

histologisch

feingeweblich, den Feinbau der Körpergewebe betreffend

Histopathologie

feingewebliche Untersuchung von Gewebeproben auf krankhafte Veränderungen und zur exakten Diagnosestellung

histopathologisch

die feingewebliche Untersuchung von Gewebeproben betreffend

HITT

Hochfrequenz-induzierte Thermotherapie zur Zerstörung von Krebsgewebe

HIV

humanes Immunschwächevirus (AIDS-Virus), eine Infektion steigert das Risiko für manche Krebsarten

HLA

humane Leukozytenantigene

HNO

Hals-Nasen-Ohren (-Heilkunde)

Hochdosistherapie

besonders intensive, hochdosierte Therapie, z.B. Chemotherapie

Hochfrequenz-induzierte Thermotherapie

Abk. HITT; Methode zur örtlichen Zerstörung von Tumoren mittels Hitzeeinwirkung; eine Nadelelektrode wird direkt in einen Tumor eingelegt und unter Spannung gesetzt; der Strom erzeugt eine hohe Temperatur, die Gewebe zerstört

hochintensiver fokussierter Ultraschall

Abk. HIFU; Methode zur örtlichen Zerstörung von Tumoren mit sehr energiereichen, zielgenau gebündelten Ultraschallwellen; wirkt durch Erhitzung des Zielgewebes

Hodgkin-Lymphom

eine Form von Lymphdrüsenkrebs; Lymphom

Hormon

in geringsten Konzentrationen wirksamer körpereigener Botenstoff, der von einer Hormondrüse oder von hormonell aktiven Geweben ins Blut abgegeben wird und in anderen Organen bzw. Zellen eine bestimmte Wirkung auslöst

hormonabhängig

körperliche Prozesse, die auf Hormonwirkung reagieren; auch hormonsensibel oder hormonempfindlich

Hormonersatztherapie

Zufuhr von Hormonen, um das Versiegen oder Fehlen bestimmter Hormone auszugleichen. Nicht zu verwechseln mit der Antihormontherapie.

Hormonrezeptoren

Strukturen auf oder in Zellen, an die Hormone andocken können und über die sie ihre Wirkung entfalten; jedes Hormon hat seinen speziellen Rezeptor

Hormontherapie

in der Krebsmedizin Behandlung von hormonempfindlichen Tumoren mit Hormonen bzw. mit deren Gegenspielern (Antihormontherapie), um das Tumorwachstum zu hemmen

Hospiz

wörtl. Herberge; Pflegeeinrichtung, in der schwerstkranke Patienten am Lebensende umfassend versorgt und begleitet werden

HPV

humane Papillomviren

HPV-Impfung

Impfung gegen bestimmte Formen der humanen Papillomviren, die Gebärmutterhalskrebs und andere Plattenpithelkarzinome auslösen können; in Deutschland von den Gesundheitsbehörden für Mädchen zwischen 9 und 14 Jahren empfohlen

HPV-Test

Test auf humane Papillomviren; weist in Abstrichproben nach, ob eine Infektion mit bestimmten krebsauslösenden HP-Viren vorliegt

HRT

engl. "hormone replacement therapy", Hormonersatztherapie; das Zuführen von Hormonen, um den Wegfall der körpereigenen Produktion auszugleichen, häufig für die hormonelle Therapie von Wechseljahresbeschwerden bei Frauen

HT

Hormontherapie

HTLV

humanes T-Zell-Leukämie-Virus

humane Leukozytenantigene

Abk. HLA, auch: Histokompatibilitätsantigene, wörtl. "Gewebeverträglichkeitsmerkmale"; Oberflächenmerkmale auf Leukozyten, die typisch und einzigartig für einen individuellen Menschen sind; nur eineiige Zwillinge haben dieselben HLA; von Bedeutung insbesondere bei Transplantationen, da Organe mit stark abweichenden HLA vom Empfänger abgestoßen werden

humane Papillomviren

Abk. HPV; große Gruppe von Viren, die Haut und Schleimhäute infizieren und Papillome und Warzen verursachen können; ein Teil dieser Viren kann die Entstehung bestimmter bösartiger Tumoren auslösen

HWS

Halswirbelsäule

hyper-

Vorsilbe: über, oberhalb, übermäßig

Hyperfraktionierung

Methode der Strahlentherapie, bei der Patienten eine geplante Strahlendosis in kürzeren Abständen als sonst üblich erhalten

Hyperkalzämie

erhöhter Kalziumspiegel im Blut, ein mögliches Anzeichen für Knochenmetastasen bei Krebs oder Entgleisungen des Hormonspiegels z.B. bei Lungenkrebs und einigen anderen Krebsarten

Hypernephrom

veraltete Bezeichnung für das Nierenzellkarzinom

Hyperparathyreoidismus

Überfunktion der Nebenschilddrüsen mit der Folge von Hyperkalzämie

Hyperthermie

wörtl. Überwärmung; in der Krebsbehandlung künstliche Temperaturerhöhung im ganzen Körper oder in einzelnen Körperregionen auf Werte zwischen 40 und 44 Grad Celsius mit dem Ziel, die Empfindlichkeit von Krebszellen gegenüber Strahlen- und Chemotherapie zu erhöhen

hypo-

Vorsilbe: unter, unterhalb

Hypopharynxkarzinom

bösartiger Tumor im unteren Schlundbereich, gehört damit zu den Kopf-Hals-Tumoren

Hypophyse

Hirnanhangdrüse; kirschgroße, an der Schädelbasis hinter der Nasenwurzel gelegene hormonbildende Drüse mit übergeordneter Steuerungsfunktion im Hormonhaushalt

Hypothalamus

Teil des Zwischenhirns; steuert zahlreiche unwillkürliche Körperfunktionen, unter anderem die Ausschüttung von Hormonen aus der Hypophyse

Hysterektomie

operative Entfernung der Gebärmutter

Hochenergetische Strahlung

Sie stört lebenswichtige Funktionen von Zellen. Dadurch können sie nicht mehr wachsen und sterben ab.

homozygot

In menschlichen Zellen gibt es jedes Gen zweimal. Homozygot bedeutet, dass beide vorhandenen Genkopien gleich sind.

heterozygot

Die vorhandenen Genkopien sind unterschiedlich, beispielsweise ist eine Genkopie mutiert, bei der anderen liegt der Wildtyp vor.

Herausgeber: Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) │ Autoren/Autorinnen: Internet-Redaktion des Krebsinformationsdienstes. Lesen Sie mehr über die Qualifikation in der Redaktion Aktualität: Wir prüfen alle Inhalte regelmäßig und passen sie an, wenn sich ein Aktualisierungsbedarf durch Veröffentlichung relevanter Quellen ergibt. Lesen Sie mehr über unsere Arbeitsweise.

Fragen Sie uns. Wir sind für Sie da.

Ärztinnen und Ärzte beantworten Ihre Fragen zu Krebs am Telefon oder per E-Mail – kostenfrei.
Unsere Informationen sind verständlich, aktuell, wissenschaftlich fundiert und qualitätsgesichert.

Ärztlicher Telefondienst

Telefonisch erreichen Sie uns unter 0800 420 30 40 täglich von 8 bis 20 Uhr. Ihr Anruf ist innerhalb Deutschlands kostenlos.

Wir rufen Sie gerne zurück

Sie haben uns nicht erreicht? Oder wollen in einem festen Zeitraum mit uns telefonieren? Dann
können Sie mit unseren Ärztinnen und Ärzten einen Rückruf vereinbaren.

  • Pflichtfelder Bitte hinterlegen Sie eine Telefonnummer unter der Sie persönlich gut zu erreichen sind, wählen Sie unter "Uhrzeit" den Zeitraum, in dem Sie zurückgerufen werden möchten und stimmen Sie unseren Datenschutzbestimmungen zu.

Ärztlicher E-Mail-Service

Schriftliche Anfragen senden Sie bitte entweder