- Die gängige Methode bei der Abklärung von Beschwerden, die auf eine Erkrankung der Speiseröhre hindeuten, ist die Spiegelung der Speiseröhre.
- Wenn sich der Verdacht auf einen Tumor bestätigt, schlagen die Ärzte weitere Untersuchungen vor. Das Ziel ist es, das Tumorstadium festzulegen, also abzuklären, wie weit sich der Speiseröhren-Tumor ausgebreitet hat und ob sich bereits Fernmetastasen gebildet haben.
- Neben einer endoskopischen Ultraschalluntersuchung gehören dazu auch verschiedene bildgebende Verfahren, wie eine Ultraschalluntersuchung des Halses und des Bauchraums, eine Computertomographie oder Magnetresonanztomographie.
Wichtig: Informationen aus dem Internet können Ihnen einen Überblick bieten. Sie sind aber nicht dazu geeignet, die Beratung durch einen Arzt oder eine Ärztin zu ersetzen.
Spiegelung der Speiseröhre
Bei einer Spiegelung der Speiseröhre schluckt man einen etwa fingerdicken Schlauch. Durch diesen kann der Arzt die Schleimhaut der Speiseröhre mit einer Videokamera begutachten. Gleichzeitig kann er Gewebeproben, sogenannte Biopsien, von auffälligen Stellen entnehmen. Das Verfahren heißt fachsprachlich "Ösophagogastroduodenoskopie".
Die Gewebeproben werden feingeweblich untersucht und geben Aufschluss darüber, ob es sich bei den auffälligen Stellen um bösartige Veränderungen, sprich Krebs handelt.
So bereitet man sich auf die Untersuchung vor
In der Regel gilt, dass man etwa zwölf Stunden vor der Spiegelung der Speiseröhre nichts mehr essen und zwei Stunden vorher nichts mehr trinken darf. Wer auf Medikamente angewiesen ist, sollte rechtzeitig abklären, wie die Einnahme angepasst werden kann. Die Untersuchung selbst dauert etwa 10-15 Minuten und tut nicht weh. Lediglich das Schlucken des Schlauchs kann etwas unangenehm sein. Wer möchte, kann den Arzt vor der Untersuchung nach einem Beruhigungsmittel fragen. Allerdings sollte man sich dann nach der Untersuchung abholen lassen, da die Verkehrstauglichkeit eingeschränkt ist.
Ultraschall, CT oder MRT
Wenn sich der Verdacht auf einen Tumor bestätigt, schlagen die Ärzte weitere Untersuchungen vor. Das Ziel ist es, abzuklären, in welchem Stadium sich der Tumor befindet und ob sich bereits Metastasen gebildet haben. Fachleute verwenden dafür den englischen Begriff "Staging".
Endoskopischer Ultraschall
Der endoskopische Ultraschall gleicht vom Ablauf her der Spiegelung der Speiseröhre. Der Unterschied: Beim endoskopischen Ultraschall befindet sich ein Schallkopf an der Spitze des Untersuchungsschlauchs. Dieser liefert ein hochauflösendes Ultraschallbild der Speiseröhre und des Tumors.
Der Arzt kann so erkennen, wie tief der Tumor in die Gewebeschichten der Speiseröhre reicht. Außerdem lassen sich im Ultraschallbild Lymphknoten und weitere Organe in der Nähe der Speiseröhre auf Metastasen hin untersuchen.
Biopsie möglich: Bei Bedarf kann der Arzt mit dem Endoskop auch Gewebeproben aus den Lymphknoten entnehmen. Für die sogenannten Feinnadelbiopsie sticht er mit einer dünnen Kanüle durch die Schleimhaut in die Lymphknoten. Der Eingriff ist unkompliziert und wenig schmerzhaft. Allerdings besteht das Risiko der Schwellung, Blutung oder Infektion.
Ultraschall des Bauchraums und Halses
Die Ultraschalluntersuchung, fachsprachlich Sonographie genannt, ermöglicht es Ärzten, insbesondere die Leber auf Metastasen hin zu prüfen. Zur besseren Darstellung kann der Arzt ein Kontrastmittel verwenden. Dieses bekommt man kurz vor der Untersuchung über eine Vene gespritzt. Auch die Lymphknoten im Halsbereich können die Ärzte im Ultraschall auf verdächtige Veränderungen hin untersuchen.
Computertomographie des Hals-, Brust- und Bauchbereichs
Mit der Computertomographie des Hals-, Brust- und Bauchbereichs lässt sich der Tumor in der Speiseröhre beurteilen und man kann mögliche Metastasen im Körper finden. Die Computertomographie bringt eine gewisse Strahlenbelastung mit sich. Das Gesundheitsrisiko bewerten Experten jedoch als vertretbar.
So läuft die Untersuchung ab: Für die Untersuchung ist meist keine besondere Vorbereitung erforderlich. Wann man zuletzt etwas essen oder trinken darf, erfährt man bei der Terminvereinbarung. Vor der Untersuchung spritzt der Arzt ein Kontrastmittel in eine Vene. Die Untersuchung selbst ist schmerzfrei und dauert zwischen 5 und 30 Minuten.
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Magnetresonanztomographie (MRT)
Bei manchen Patienten schlagen die Ärzte eine Magnetresonanztomographie statt einer Computertomographie vor. Die MRT kann aber auch zusätzlich zur CT infrage kommen. Sie dient ebenfalls dazu, das Tumorstadium zu bestimmen und mögliche Metastasen zu finden.
Die Magnetresonanztomographie nutzt starke Magnetfelder, um ein Bild vom Körperinnern zu erzeugen. Eine Strahlenbelastung entsteht durch sie nicht.
So läuft die Untersuchung ab: Um Komplikationen im Zusammenhang mit den Magnetfeldern zu vermeiden, benötigen die Ärzte vor der Untersuchung Angaben dazu, ob man Metall im Körper trägt. Dazu zählen Implantate, Herzschrittmacher oder andere fest implantierte Hilfsmittel, aber auch Fremdkörper wie etwa Metallsplitter. Bei der Untersuchung liegt man für eine Weile in dem röhrenförmigen MRT-Gerät. Patienten mit Platzangst oder Raumangst können sich vor der Untersuchung ein Beruhigungsmittel geben lassen. Sie müssen sich dann aber nach der Untersuchung abholen lassen und dürfen nicht selbst Auto oder Fahrrad fahren.
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Weitere Untersuchungen
Für einige Patientinnen und Patienten kommen weitere Untersuchungen infrage. Sie dienen dazu, das Tumorstadium genauer zu bestimmen oder Komplikationen abzuklären.
Positronenemissionstomographie (PET)
Nur bei wenigen Patienten mit Speiseröhrenkrebs ist eine Positronenemissionstomographie zur Metastasensuche notwendig. Bei Patienten mit einem fortgeschrittenen Tumor in der Speiseröhre kann die Untersuchung dazu beitragen, sich für oder gegen eine Operation zu entscheiden: Erst wenn Metastasen sicher ausgeschlossen sind, muten die Ärzte Betroffenen die komplizierte Operation und langwierige begleitende Therapie zu.
Die Positronenemissionstomographie ist ein Verfahren, das die Stoffwechselfunktionen im Körper sichtbar macht. Als Kombination mit der Computertomographie in einem Durchgang wird sie als PET/CT bezeichnet. Tumoren und Metastasen lassen sich daran erkennen, dass sie einen anderen Stoffwechsel als gesundes Gewebe haben.
Vor der Untersuchung injiziert der Arzt einen radioaktiven Marker über eine Vene. Dieser verteilt sich dann im gesamten Körper und macht bei der PET den Stoffwechsel des Tumorgewebes sichtbar.
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Röntgen
Bei manchen Betroffenen mit Speiseröhrenkrebs kann das zerstörerische Wachstum des Tumors zu Komplikationen führen, zum Beispiel zu sogenannten Fisteln: Bei einer Fistel handelt es sich um einen ungewollten Durchgang zwischen zwei Hohlorgangen, in diesem Fall zwischen der Speiseröhre und der Luftröhre. Gibt es Anzeichen für eine solche Fistel? Dann kann bei einigen Patienten eine Röntgenuntersuchung des Brustbereichs helfen, den Durchgang sichtbar zu machen.
Vor der Röntgenaufnahme erhält man ein wasserlösliches Kontrastmittel zu trinken. Im Röntgenbild kann der Arzt so die Speiseröhre und eine eventuell vorhandene Öffnung zur Luftröhre erkennen.
Flexible Bronchoskopie
Ist der Tumor der Speiseröhre fortgeschritten, kann bei manchen Patienten eine genauere Untersuchung der Atemwege sinnvoll sein. Eine Spiegelung der Luftröhre und Bronchien gibt Aufschluss darüber, ob und wie weit sich der Tumor in die Atemwege ausgebreitet hat und in die Luftröhre oder Bronchien einwächst.
So läuft die Untersuchung ab: Bei der Untersuchung führt der Arzt einen sehr dünnen Schlauch mit einer kleinen Kamera an der Spitze in die Luftröhre. Die als flexible Bronchoskopie bezeichnete Untersuchung wird manchmal mit einem sogenannten endobronchialen Ultraschall kombiniert. Dieser ähnelt dem endoskopischen Ultraschall, wird aber von der Luftröhre aus vorgenommen. Die Untersuchung ist wenig belastend und risikoarm, aber unangenehm. Daher erhält man in der Regel eine leichte Narkose, oder ein Beruhigungsmittel zusammen mit einer örtlichen Betäubung.
Laparoskopie
Die Bauchspiegelung oder Laparoskopie ist nur bei wenigen Patienten mit Speiseröhrenkrebs notwendig. Durch sie können Ärzte überprüfen, ob Leber oder Bauchfell befallen sind, ohne gleich eine offene Bauchoperation vornehmen zu müssen.
So läuft die Untersuchung ab: Die Laparoskopie erfolgt meist in Vollnarkose. Man muss dafür in der Regel ein bis zwei Tage ins Krankenhaus. Während des Eingriffs schieben die Ärzte eine starre Röhre mit einer Optik durch einen kurzen Schnitt in der Bauchdecke in den Bauchraum. Danach füllen sie den Bauchraum mit einem Gas auf. So erhalten die Ärzte einen besseren Blick auf die Organe.
Tumormarker und Biomarker
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Krebs erkennen: Wirklich verlässliche Tumormarker, die im Blut einen Hinweis auf Krebs geben, sind für Speiseröhrenkrebs derzeit nicht bekannt. Auch der Nachweis sogenannter zirkulierender Tumorzellen im Blut hat keinen Stellenwert beim Ösophaguskarzinom.
Die Behandlung planen: Bei manchen Patientinnen und Patienten mit Speiseröhrenkrebs spielen bestimmte Eigenschaften der Tumorzellen eine Rolle für die Behandlung: sie heißen HER2 und PD-L1. Die Eigenschaften werden als Biomarker oder prädiktive Faktoren bezeichnet. Sie geben Aufschluss darüber, ob unter Umständen eine zielgerichtete Therapie infrage kommt.
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Mehr über gängige diagnostische Tests in der Krebsmedizin lesen Sie unter
Untersuchungsverfahren in der Onkologie
Was tun, wenn sich der Krebsverdacht bestätigt hat? Hilfestellung für die erste Zeit:
Informationsblatt "Diagnose Krebs: Tipps für die erste Zeit" (PDF)
Was steht in Ihrem Arztbrief? Begriffe und Abkürzungen, wie TNM-System, Staging, Grading, verständlich gemacht:
Quellen und Links für Interessierte und Fachkreise
Informationen zu den für die Erstellung des Textes genutzten Quellen sowie nützliche Links, zum Beispiel zur Patientenleitlinie, sind in der Übersicht zum Thema Speiseröhrenkrebs aufgeführt.