- Magenkrebs ist eine belastende Erkrankung. Sie wirkt sich auf das Leben und den Alltag von Betroffenen und deren Angehörigen aus.
- Wichtigste Ansprechpartner bei allen Fragen zum Leben mit Magenkrebs sind für Betroffene die behandelnden Ärztinnen und Ärzte.
- Welche Herausforderungen auf Menschen mit Magenkrebs zukommen und wie sie damit umgehen können, erläutern wir in diesem Text.
Wichtig: Informationen aus dem Internet können Ihnen einen Überblick bieten. Sie sind aber nicht dazu geeignet, die Beratung durch einen Arzt oder eine Ärztin zu ersetzen.
Leben mit und nach Krebs: Eine Herausforderung
Eine Krebserkrankung bedeutet für die meisten Betroffenen einen großen Einschnitt im Leben. Veränderungen und Herausforderungen, die damit verbunden sind, müssen bewältigt werden, die Zukunft bleibt offen. Viele Patienten fragen sich auch, was sie selbst tun können, um die Behandlung zu unterstützen und ihre Lebensqualität zu verbessern. Pauschale Rezepte gibt es dafür nicht. Jede Krebserkrankung ist anders und auch der Umgang damit individuell unterschiedlich. Manche Patienten benötigen Hilfe bei der psychischen Bewältigung der Krankheit. Andere möchten Nebenwirkungen der Therapie lindern oder gezielt einem Rückfall vorbeugen. Welche Rolle komplementäre Methoden und Nahrungsergänzungsmittel spielen, interessiert ebenfalls viele Patienten.
Was nützt und was vielleicht sogar schadet, hängt allerdings von der persönlichen Situation ab. Betroffene sollten alles, was sie selbst für sich tun möchten, am besten mit ihrem Arzt besprechen.
Haben Sie Fragen zum Leben mit oder nach einer Magenkrebserkrankung? Wir sind für Sie da.
Der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums steht Ihnen täglich unter der kostenlosen Telefonnummer 0800 - 420 30 40, von 8.00 bis 20.00 Uhr zur Verfügung, oder per E-Mail an krebsinformationsdienst@dkfz.de oder über ein datensicheres Kontaktformular.
Die folgenden Abschnitte gehen auf Probleme und Herausforderungen ein, die Patienten mit einer Magenkrebserkrankung oder nach überstandener Erkrankung betreffen können. Was sich im Alltag ändert, spielt dabei ebenso eine Rolle wie psychische Herausforderungen oder die Frage, was man selbst noch tun kann, um wieder möglichst fit zu werden. Interessierte finden außerdem weitere Linktipps und Quellen.
Belastbarkeit: Wie fit kann man wieder werden?
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Durch die Erkrankung und ihre Behandlung sind viele Patienten zumindest anfangs körperlich und psychisch nicht mehr so belastbar wie vorher. Die Strapazen der Therapie zu verkraften, dauert seine Zeit. Ob man langfristig wieder körperlich "fit" wird und den Anforderungen des Alltags auch psychisch gewachsen ist, hängt von vielen Faktoren ab: von der Art der Therapie und ihren Folgen, aber auch vom Alter und möglicherweise vorhandenen Begleiterkrankungen.
Bei berufstätigen Patienten kommt irgendwann die Frage auf, ob und wann sie wieder in ihren Beruf einsteigen können. Auch hier hängt viel von der persönlichen Situation ab. Betroffene sollten mit ihrem Arzt besprechen, wie es beruflich für sie weitergehen kann und welche Belastungen sie voraussichtlich verkraften können. Auch die Kliniksozialdienste und die Krebsberatungsstellen, die es in vielen deutschen Städten gibt, helfen weiter. Patienten nach einer Krebserkrankung können die Anerkennung einer Schwerbehinderung beantragen. Ebenfalls üblich ist die Unterstützung bei der beruflichen Wiedereingliederung, als Teil der Rehabilitation.
Ältere Magenkrebspatienten stehen vor anderen Fragen: Kann ich meinen Alltag wieder so leben wie gewohnt? Brauche ich Hilfe? Hat die Krebserkrankung auf Dauer starke Einschränkungen verursacht, oder kommen weitere gesundheitliche Probleme hinzu, die Patienten die selbständige Versorgung erschweren, dann kann es sinnvoll sein, die Pflegebedürftigkeit prüfen zu lassen.
Wie die Versorgung zu Hause kurzfristig und auf längere Sicht gelingen kann, erläutert der Text "So wird häusliche Krankenpflege organisiert: Ansprechpartner". Weitere allgemeine Informationen für ältere Krebspatienten und ihre Angehörigen hat der Krebsinformationsdienst im Text "Krebs im Alter: Individuelle Behandlung und Betreuung" zusammengestellt.
Bewegung und Sport: Auch nach der Krebstherapie?
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Physiotherapie und ein leichtes Bewegungsprogramm beginnen für Magenkrebspatienten meist schon im Krankenhaus und werden während der Rehabilitation fortgesetzt. Haben sich Betroffene wieder erholt, können angepasster Sport und Bewegung bei normalen Tätigkeiten auch wieder Teil ihres Alltags werden. Bewegung und Sport haben einen positiven Einfluss auf die körperliche Leistungsfähigkeit, aber auch auf das psychische Wohlbefinden und damit die Lebensqualität.
- Mit dem behandelnden Arzt sollte man aber besprechen, ob und wie viel körperliche Aktivität sinnvoll ist.
- Wer viel Gewicht verloren hat, kann eventuell den sportbedingten Mehrverbrauch an Energie über die Ernährung nicht genügend ausgleichen.
Wer nicht nur spazieren gehen und sich im Alltag normal belasten möchte, sondern richtig trainieren will: Einen vorsichtigen Einstieg bieten spezielle Sportgruppen der Krebsnachsorge. Der Deutsche Olympische Sportbund veröffentlicht eine Liste der verfügbaren Angebote unter www.sportprogesundheit.de, Stichwort "Angebote in Ihrer Nähe". Auch die regionalen Krebsberatungsstellen informieren zu diesem Thema. Die Krankenkassen beteiligen sich an den Kosten solcher Maßnahmen im Rahmen der ambulanten Rehabilitation. Patienten brauchen dafür allerdings ein Rezept von ihrem Arzt.
Gewicht und Ernährung: Patienten brauchen Geduld
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Für viele Magenkrebspatienten werden Gewicht und Ernährung zum Problem: Schon bei Diagnosestellung haben Betroffene oft stark abgenommen. Die Therapie belastet den Körper zusätzlich. Ihre Ernährung ganz neu anpassen müssen Patienten, wenn der Magen entfernt wurde. Eine individuelle Ernährungsberatung durch den Arzt und durch Ernährungsfachleute ist daher für alle Magenkrebspatienten wichtig. Welche Probleme auf Betroffene zukommen können und was man dagegen tun kann, erläutert der Krebsinformationsdienst ausführlicher im Text "Magenkrebs: Gewicht und Ernährung".
Belastende Symptome und Therapiefolgen: Wie behandeln?
Auch wenn die Krebserkrankung voraussichtlich geheilt ist, haben nicht wenige Patienten mit kurzfristigen Problemen und manche auch mit Langzeitfolgen zu kämpfen. Beispielsweise werden während einer Chemotherapie Haut- und Schleimhäute empfindlicher, viele Betroffene haben auch Probleme mit der Ernährung. Belastungen durch die Krankheit und ihre Therapie können eine chronische Erschöpfung fördern, auch Fatigue genannt. Auch Nervenschäden durch die Chemotherapie – sogenannte Neuropathien - können auftreten. Bei Magenkrebspatienten mit einer fortgeschrittenen Erkrankung treten im weiteren Verlauf unter Umständen Schmerzen oder Aszites (Bauchwasser) auf – gegen beides lässt sich etwas tun.
Einen Überblick über mögliche Probleme bei Krebs und ihre Behandlung hat der Krebsinformationsdienst in den Texten zu "Krebs: Krankheitsfolgen, belastende Symptome" zusammengestellt.
Krankheitsverarbeitung: Psychische Belastungen bewältigen
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Krankheitsverarbeitung: Umgang mit einer Krebserkrankung
Informationsblatt "Leben mit Krebs: Psychoonkologische Hilfen" (PDF)
Krebspatienten erleben ihre Erkrankung oft als massiven Einschnitt in ihrem Leben: Zukunftspläne werden infrage gestellt, der Alltag ändert sich durch Therapien, man ist weniger belastbar. Nicht immer ist eine Rückkehr an den Arbeitsplatz oder zum gewohnten Alltag möglich. Die Lebensqualität kann zeitweilig durch die notwendige Ernährungsumstellung deutlich eingeschränkt sein. Hinzu kommen Ängste: Wie wird es weitergehen? Wird der Krebs zurückkommen? Oder: Wie schnell schreitet die Erkrankung fort? Es kann Zeiten der Hilflosigkeit und Niedergeschlagenheit geben, aber auch Zeiten der Hoffnung.
Der Krebsinformationsdienst hat verschiedene Texte zu Aspekten der Krankheitsverarbeitung zusammengestellt. Betroffene finden dort zum Beispiel Hinweise zu Themen wie Partnerschaft und Sexualität, Angst oder Lebensqualität.
Krebs betrifft aber nicht nur denjenigen, der erkrankt ist: Auch Partner, Kinder, Verwandte und enge Freunde müssen die Situation bewältigen. Auf diese Aspekte gehen die Texte "Angehörige und Freunde" und "Mit Kindern über Krebs sprechen" ein.
Wo bekommt man Hilfe?
Wohnortnahe Suche
Wer kann helfen, wenn die Bewältigung von schwierigen Situationen oder Phasen nicht allein gelingt? Krebspatienten und ihre Angehörigen finden psychoonkologische Beratungsangebote bereits im Krankenhaus. Nach der Entlassung nach Hause sind die regionalen psychosozialen Krebsberatungsstellen eine wichtige Anlaufstelle. Diese vermitteln bei Bedarf auch weitergehende Hilfen. Betroffene können sich außerdem an niedergelassene Psychoonkologen wenden, der Krebsinformationsdienst bietet dazu eine wohnortnahe Suche.
Wer auf der Suche nach Menschen ist, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben, findet diese über Selbsthilfeorganisationen. Eine deutschlandweite Selbsthilfeorganisation speziell für Magenkrebspatienten ist dem Krebsinformationsdienst im Sommer 2013 nicht bekannt. Es bestehen jedoch regionale Gruppen in einzelnen Bundesländern. Anlaufstellen können am Telefon erfragt werden. Daneben gibt es Patientenverbände, die nicht auf eine Tumorart festgelegt sind. Eine Liste bietet der Krebsinformationsdienst in der Rubrik "Selbsthilfe". Über weitere Angebote informieren die Krebsberatungsstellen oder die "Nationale Kontakt- und Informationsstelle zur Anregung von Selbsthilfegruppen" (NAKOS), im Internet unter www.nakos.de.
Fortgeschrittene Krebserkrankung: Unterstützung in der letzten Lebensphase
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Eine fortgeschrittene Erkrankung ist eine schwierige Situation für Betroffene, ihre Angehörigen und enge Freunde. Die Organisation der Versorgung kostet Zeit und Kraft, und die Auseinandersetzung mit der Situation stellt Patienten und ihre Familien jeden Tag vor neue Herausforderungen. Auch hier kann psychoonkologische Begleitung hilfreich sein.
Wenn Angehörige die Pflege übernehmen, benötigen sie aber oft auch ganz praktische Unterstützung. Welche Möglichkeiten es hier gibt und welche Ansprechpartner in dieser Situation helfen, erläutert das Informationsblatt "Fortgeschrittene Krebserkrankung: Pflege und Betreuung" (PDF). Weitere Adressen sind in der Rubrik "Wegweiser" unter dem Stichwort "Pflege, Palliativmedizin, Hospize" aufgelistet.
Nach der Krebserkrankung: Wie lange bleibt man Patient?
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Selbst wenn die Heilungsaussichten gut sind: Eine Krebserkrankung stecken die meisten Betroffene nicht so einfach weg. Aber wie geht es nach der Krebstherapie weiter? Wie lange bleibt man Patient? Wird die Angst vor einem Rückfall geringer? Kann man sein Leben irgendwann so wie vorher gestalten oder muss man etwas Grundlegendes ändern?
Pauschale Antworten auf diese Fragen sind nicht möglich: Jeder verarbeitet die Erkrankung anders, sowohl körperlich als auch seelisch. Vor allem Patienten, deren Magen entfernt wurde, müssen ihre Ernährung dauerhaft anpassen und sind deshalb ein Leben lang mit den Folgen der Tumorerkrankung beschäftigt.
Quellen und Links für Interessierte und Fachkreise
Im Folgenden finden Sie eine Auswahl an hilfreichen Links zum Weiterlesen und Quellen, die für die Erstellung dieses Textes genutzt wurden.
Leitlinie
S3-Leitlinie "Magenkarzinom - Diagnostik und Therapie der Adenokarzinome des Magens und ösophagogastralen Übergangs" www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/032-009OL.html, 2011 herausgegeben im "Leitlinienprogramm Onkologie" der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF), der Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen Krebshilfe. Federführende Fachgesellschaft war die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS). Eine allgemein verständliche Version finden Interessierte auf den Internetseiten des "Leitlinienprogramms Onkologie" unter dem Stichwort "Patientenleitlinien" (www.leitlinienprogramm-onkologie.de/patientenleitlinien/magenkrebs).