- Die Küche ist für die meisten Krebspatientinnen und Krebspatienten nicht tabu, auch nicht während einer Chemotherapie oder Bestrahlung – sofern die Ärzte nichts dagegen haben.
- Verletzungs- und Keimquellen sollten Krebspatienten mit einer geschwächten Immunabwehr aus dem Weg gehen.
- Welche Speisen und Getränke für Krebspatientinnen und Krebspatienten mit einem geschwächten Immunsystem nicht empfehlenswert sind, lesen Sie im folgenden Text.
Wichtig: Informationen aus dem Internet können Ihnen einen Überblick bieten. Sie sind aber nicht dazu geeignet, die Beratung durch einen Arzt oder eine Ärztin zu ersetzen.
Hygiene in der Küche: Wie Krebspatienten Infektionen vermeiden können
Für viele Menschen ist Kochen und Essen ein Stück Lebensqualität und ein gemeinschaftliches Erlebnis. Krebspatientinnen und Krebspatienten erleben jedoch nicht selten Veränderungen ihrer normalen Gewohnheiten beim Essen und beim Kochen.
Leiden sie durch ihre Erkrankung oder die Therapie unter einem geschwächten Immunsystem, sollten sie in der Küche besonders auf ein hygienisches Umfeld achten. Und auch beim Einkaufen gilt es, ein paar Dinge zu beachten. Das Bundesinstitut für Risikobewertung gibt hierzu folgende Empfehlungen:
Hygiene-Tipps beim Einkauf:
- Achten Sie bei Lebensmittelverpackungen auf das Mindesthaltbarkeitsdatum.
- Prüfen Sie, ob die Verpackung unbeschädigt ist.
- Kaufen Sie (tief-)gekühlte Lebensmittel beim Gang durch das Geschäft zuletzt und transportieren Sie sie zügig nach Hause.
- Transportieren Sie rohes Fleisch und rohen Fisch in einer Verpackung zum Einmalgebrauch, die Sie dann zuhause vor dem Kochen entsorgen können.
Hygiene-Tipps in der Küche:
- Spülen Sie Geschirr und Küchengeräte mit Spülmittel heiß ab und trocknen Sie anschließend alles sorgfältig ab.
- Auch Ihre Hände sind Keimquellen: Waschen Sie immer mal wieder Ihre Hände. Um die Haut der Hände zu schonen, können Sie auch Einmalhandschuhe tragen.
- Wechseln Sie Schwämme, Spülbürsten, Lappen oder Küchentücher regelmäßig und trocknen Sie sie nach dem Benutzen sorgfältig.
- Waschen Sie Lappen und Tücher nach mehrfacher Benutzung bei 60°C in der Waschmaschine.
- Spülen Sie schmutziges Geschirr zeitnah und möglichst in einer Spülmaschine.
- Verarbeiten Sie Gemüse oder rohe Salate nicht auf dem gleichen Brett und mit dem gleichen Messer, mit dem Sie vorher rohes Fleisch geschnitten haben. Oder reinigen Sie Ihre Küchengeräte zwischendurch sorgfältig.
Bei einer bestehenden Immunschwäche sollten die Betroffenen mit ihrem behandelnden Arzt abklären, ob er bestimmte Vorsichtsmaßnahmen empfiehlt, etwa die Verwendung von Desinfektionsmittel. Mehr zur Verwendung von Desinfektionsmitteln lesen Sie im Abschnitt "Krebspatienten mit erhöhtem Infektionsrisiko: Hygiene im Haushalt" unter Bei und nach Krebs: "Kampf" den Keimen Zuhause.
Hygiene-Maßnahmen beim Kochen
Krebspatientinnen und Krebspatienten, deren Immunabwehr durch ihre Erkrankung oder die Therapie geschwächt ist, sollten in der Küche auf hygienisches Arbeiten achten. So helfen sie, die Ansteckungsgefahr durch krankheitserregende Keime zu verringern. Ob besondere Maßnahmen beim Kochen und Essen wichtig sind, wissen die behandelnden Onkologen am besten.
Beim Kochen ist hygienisches Arbeiten wichtig, um mögliche Infektionsquellen gering zu halten. Experten raten:
- Erste Maßnahme vor dem Kochen: Hände waschen.
- Angehörige oder Freunde, die in der Küche mithelfen, sollten möglichst keine Infektion haben und die Hust- und Niesetikette einhalten.
- Der Arbeitsplatz und die Arbeitsgeräte sollten mit heißem Wasser und Spülmittel sorgfältig gereinigt und mit Wasser nachgespült und abgetrocknet werden.
- Vorsicht bei offenen Wunden: Ein wasserundurchlässiger Verband hilft, Ansteckungen zu vermeiden.
Essen und Trinken bei Krebs: Was mit Immunschwäche wichtig ist
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Unser Tipp: Fragen Sie als Krebspatientin oder Krebspatient Ihren Arzt, ob Sie alles essen dürfen oder ob Sie manche Speisen besser meiden sollten. Manchmal raten die behandelnden Onkologen ihren immungeschwächten Patienten zur Vorsicht.
Die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und medizinische Onkologie (DGHO) gibt in einer Leitlinie Tipps zur Ernährung von Patienten mit geschwächtem Immunsystem. In dieser Leitlinie der DGHO nimmt auch das Robert Koch-Institut Stellung mit allgemeinen Empfehlungen zu Lebensmitteln:
- Hitze tötet die meisten Keime ab. Erhitzen Sie daher Fleisch und Geflügel und braten oder garen Sie es komplett durch. Verzichten Sie auf rohes Fleisch, rohe oder geräucherte Wurstwaren und rohen Fisch.
- Essen Sie pasteurisierte oder ultrahocherhitzte Milchprodukte und vermeiden Sie Rohmilchprodukte. Das gilt auch für Käse.
- Verzehren Sie Obst und Gemüse nur gewaschen oder geputzt, oder noch besser: geschält. Je frischer Obst und Gemüse sind, umso geringer ist in der Regel die Keimbelastung.
- Bereiten Sie Salate möglichst ganz frisch selbst zu. Vorsicht bei abgepackten Salaten oder Pflücksalaten, die bereits geputzt in Plastikbeuteln verkauft werden. Diese sollten Sie zuhause möglichst rasch verbrauchen.
- Verzehren Sie Eier oder Eierprodukte nur gekocht (mind. 8 Minuten). Roh oder nicht ausreichend erhitzt sind sie nicht empfehlenswert.
- Kaufen Sie Wasser möglichst in Flaschen. Frisch aufgebrühter Kaffee und Tee sowie industriell abgefüllte Getränke sind unbedenklich.
- Lagern Sie fertig zubereitete Lebensmittel nicht zu lang.
- Verwerfen Sie Tiefkühlkost, wenn die Kühlung versehentlich unterbrochen wurde und die Nahrungsmittel aufgetaut wurden.
Quellen und Links für Interessierte und Fachkreise
Weitere Informationen zu den für die Erstellung des Textes genutzten Quellen sowie nützliche Links sind in der Übersicht zum Thema Schutz vor Keimen aufgeführt.