Darmkrebs: anatomische Darstellung mit leuchtendem Tumor

Darmkrebs: Risikofaktoren und Vorbeugung

Aktualisiert am:

  • Mit einem gesunden Lebensstil kann jeder sein persönliches Darmkrebsrisiko senken.
  • Zum Beispiel gehört dazu: ein möglichst normales Gewicht, eine gesunde Ernährung, viel Bewegung und nicht zu rauchen. 
  • Was Sie sonst noch tun können und welche Rolle die Gene bei Darmkrebs spielen, erfahren Sie in diesem Text.

Wichtig: Informationen aus dem Internet können Ihnen einen Überblick bieten. Sie sind aber nicht dazu geeignet, die Beratung durch einen Arzt oder eine Ärztin zu ersetzen.

Darmkrebs ist derzeit die dritthäufigste Tumorerkrankung in Deutschland, so die Daten der deutschen Krebsregister. Im internationalen Vergleich liegen die Erkrankungszahlen in der Bundesrepublik eher im Mittelfeld. Vielleicht auch deshalb, weil die Zahl der Betroffenen in den letzten Jahren langsam zurückgeht. 
Was empfehlen Fachleute heute zur Vorbeugung?

  • Bewegen Sie sich regelmäßig.
  • Vermeiden Sie Übergewicht.
  • Essen Sie ausreichend Ballaststoffe, diese sind zum Beispiel in Getreideprodukten, Hülsenfrüchten oder Gemüse.
  • Essen Sie wenig rotes Fleisch oder verarbeitete Fleischprodukte (etwa Wurst).
  • Meiden Sie Tabak.
  • Begrenzen Sie Ihren Alkoholkonsum.
  • Acetylsalicylsäure (ASS, "Aspirin)" und ihre chemischen Verwandten sollten nicht zur Darmkrebsvorbeugung eingenommen werden. Über Ausnahmen informiert der Arzt.
  • Auch Vitamin- oder Mineralstofftabletten als Nahrungsergänzungsmittel werden zur Vorbeugung nicht empfohlen.
  • Lassen Sie sich von Ihrem Arzt über "Krebsvorsorge" informieren: Ab dem Alter von 50 Jahren haben Sie die Möglichkeit, Früherkennungsuntersuchungen für Darmkrebs in Anspruch zu nehmen.
  • Gab es in Ihrer Familie schon Krebserkrankungen oder leiden Sie an einer chronisch entzündlichen Darmerkrankung? Dann sprechen Sie mit Ihrem Arzt darüber, ob Früherkennungsuntersuchungen schon vor dem 50. Geburtstag sinnvoll wären.
Infografik So kann man Darmkrebs vorbeugen: auf die Ernährung achten, nicht rauchen, regelmäßige Bewegung, Teilnahme an Früherkennungsuntersuchungen, Übergewicht vermeiden
So kann man Darmkrebs vorbeugen.
Bild: © Krebsinformationsdienst, DKFZ

Fachleute gehen davon aus, dass sich die Rate an Darmkrebserkrankungen in Deutschland deutlich senken ließe. Aktuelle Statistiken zeigen tatsächlich, dass in den letzten Jahren die Zahl der Neuerkrankungen leicht zurückgeht. Wahrscheinlich spielen dabei verschiedene Faktoren eine Rolle, so eine Erläuterung der deutschen Krebsregister:

  • Achten mehr Menschen auf einen gesünderen Lebensstil, dann sinkt insgesamt die Zahl der Darmkrebserkrankungen. Für einzelne Faktoren wie Sport und Bewegung oder Abnehmen bei Übergewicht liegen bereits konkrete Zahlen aus Studien vor: Sie zeigen zum Beispiel, dass das Darmkrebsrisiko bei körperlich aktiven Menschen geringer ist.
  • Hinzu kommt der Effekt von Früherkennungsmaßnahmen: Bei einer Darmspiegelung können Krebsvorstufen  gleich entfernt werden. Ein Tumor entsteht dann gar nicht erst. Wenn mehr Menschen an solchen Untersuchungen teilnehmen, dann erkranken insgesamt weniger Menschen an Darmkrebs.

Um welchen Anteil die Darmkrebsrate aber insgesamt gesenkt werden könnte, ist eine schwer zu beantwortende Frage: Das Zusammenspiel der vielen Einzelfaktoren ist komplex. Risikofaktoren beeinflussen sich gegenseitig, manche sind noch nicht gut genug untersucht. Auch der tatsächliche Effekt von Früherkennungsuntersuchungen ist noch nicht abschließend in Studien überprüft.

Warum lohnt es sich trotzdem, die heutigen Empfehlungen zum Lebensstil und zur Früherkennung zu berücksichtigen? Die meisten bekannten Maßnahmen wirken sich nicht nur auf das Darmkrebsrisiko aus, sondern gelten auch als allgemein gesundheitsfördernd. Sie wirken der Entstehung anderer Tumorarten ebenso entgegen wie beispielsweise einer Zuckerkrankheit oder dem Risiko von Bluthochdruck, Schlaganfällen oder Herzinfarkten.
Auch zu Untersuchungen zur Darmkrebsfrüherkennung gibt es bereits mehrere Studien: Sie belegen, dass Menschen, die daran teilnehmen, seltener an Darmkrebs sterben.

Trotz gesunder Lebensweise betroffen?

Kann man eine Darmkrebserkrankung ausschließen, wenn man sich an die empfohlenen Maßnahmen hält? Die Antwort lautet: Nein. Die Aussagen beruhen auf Studien an großen Bevölkerungsgruppen – also auf statistischen Wahrscheinlichkeiten. Einzelschicksale lassen sich daraus nicht ableiten. Selbst Menschen, die sehr gesund leben und keine angeborenen Risikofaktoren oder Vorerkrankungen haben, können an einem Tumor erkranken - "Fehler" im genetischen Code entstehen vermutlich oft rein zufällig.

  • Die Diagnose einer Darmkrebserkrankung bedeutet also nicht, etwas falsch gemacht oder übersehen zu haben oder gar "Schuld" an der Erkrankung zu tragen.

In Beobachtungsstudien an großen Bevölkerungsgruppen konnten Wissenschaftler mehrere Lebensstilfaktoren ausmachen, die das Darmkrebsrisiko beeinflussen. Dazu gehört unter anderem körperliche Aktivität: In mehreren Studien konnte gezeigt werden, dass bereits 30 bis 60 Minuten Bewegung täglich das Risiko für Darmkrebs senken. Dabei unterscheidet man nicht zwischen Sport im eigentlichen Sinn und anstrengender Alltagstätigkeit in Beruf oder Freizeit.

Auch Übergewicht zählt zu den wichtigen Risikofaktoren für Darmkrebs: Menschen mit einem "Body Mass Index" größer als 25 haben ein höheres Risiko, an Darmkrebs zu erkranken. Die Erkrankungswahrscheinlichkeit nimmt weiter zu, je stärker das Übergewicht ist.

Was viele Menschen überraschen wird: Auch der Konsum von Tabak steigert das Darmkrebsrisiko. Der Zusammenhang mit dem Rauchen ist zwar nicht so stark wie bei Lungenkrebs. Die vorliegenden Studienergebnisse reichen Fachleuten jedoch aus, um auch zur Senkung des Darmkrebsrisikos den Verzicht auf Zigaretten und andere Tabakprodukte zu empfehlen.

Wie soll man sich ernähren, um Dickdarmkrebs vorzubeugen?

Um das Thema Ernährung gab es in den letzten Jahren viele Diskussionen in der Fachwelt - dafür hatten zum Teil widersprüchliche Ergebnisse großer Beobachtungsstudien gesorgt: Während einige Studien einen Zusammenhang zwischen Ernährungsfaktoren und Darmkrebs zeigten, sahen andere keine Assoziation. Bei einigen Ernährungsbestandteilen ist man inzwischen sicher, dass sie einen Effekt auf das Darmkrebsrisiko haben. Bei anderen sind weitere Studien notwendig.

Fachleute empfehlen heute eine ballaststoffreiche Ernährung. Ballaststoffe finden sich in (Vollkorn-)Getreideprodukten oder Hülsenfrüchten, in geringerem Umfang auch in Gemüse und Obst.

Außerdem sollte man möglichst wenig rotes Fleisch (Rind, Schwein, Lamm) und verarbeitetes Fleisch (etwa Wurst) verzehren. Weißes Fleisch, also vor allem Geflügel, hat keinen messbaren Einfluss auf das Darmkrebsrisiko. Auch die Rolle von Fisch wurde untersucht: Trotz Hinweisen auf eine schützende Wirkung reicht die Datenlage bisher nicht aus, um zu einem erhöhten Fischkonsum zu raten, so die aktuelle Leitlinie "Kolorektales Karzinom".

Obst und Gemüse: "Fünf am Tag"

Ein Haufen mit verschiedenen Gemüsesorten
Experten empfehlen eine obst- und gemüsereiche Ernährung.
Bild: © ikon, Pixabay

Auch bei Obst und Gemüse sind die Daten bisher insgesamt nicht eindeutig: Die Verringerung des Darmkrebsrisikos durch eine vorwiegend pflanzliche Ernährung scheint nur gering zu sein. Darüber hinaus ist nicht klar, welche Bestandteile pflanzlicher Lebensmittel entscheidend sind - die bereits erwähnten Ballaststoffe, oder andere Inhaltsstoffe, die vor Krebs schützen. Dennoch empfehlen Experten eine obst- und gemüsereiche Ernährung: Sie senkt auch das Risiko für weitere Erkrankungen, etwa für eine Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Als Faustregel wird oft "Fünf am Tag" zitiert, also fünf Portionen Obst und/oder Gemüse pro Tag.

Auch Milch und Milchprodukte könnten einen schützenden Effekt haben: Es gibt Hinweise aus Studien, die zeigen, dass ein vermehrter Verzehr von Milchprodukten das Risiko an Darmkrebs zu erkranken senkt.

Das Fazit: Man muss nicht unbedingt zum Vegetarier werden, wenn es um die Vorbeugung von Darmkrebs geht. Gemüse, Obst, Vollkorn und Hülsenfrüchte sollten allerdings einen größeren Anteil an der Ernährung haben als rotes Fleisch, Wurst oder Geräuchertes und Salzfleisch.

Bei Alkohol sind Experten sich allerdings einig, dass ein übermäßiger Konsum das Darmkrebsrisiko erhöht. Was bedeutet in diesem Zusammenhang übermäßig? Eine echte Grenze, unter der Alkohol als ungefährlich gilt, kann man nicht festlegen. Wer trotzdem nicht ganz auf Alkohol verzichten möchte, sollte nach Ansicht von Fachleuten die Menge beschränken, mehr dazu im Text Alkohol als Krebsrisikofaktor.

Keinen eindeutigen Zusammenhang haben Wissenschaftler dagegen zwischen Darmkrebsrisiko und Kaffee- oder Teekonsum feststellen können. Es gibt zwar erste Hinweise aus Beobachtungsstudien - sie zeigen, dass regelmäßiges Kaffeetrinken das Erkrankungsrisiko leicht senken könnte. Eine ausdrückliche Empfehlung zum Kaffeetrinken rechtfertigen die Daten aber noch nicht: Dazu ist weitere Forschung nötig.

Mechanismus: Wie wirken diese Risikofaktoren?

Was die einzelnen Faktoren genau im Körper bewirken, ist bisher nicht endgültig geklärt. Für manche gibt es aber bereits Forschungsergebnisse, die einen Wirkmechanismus erklären könnten. Hier einige Beispiele: 
Bewegungsmangel und ein zu hohes Gewicht sehen Fachleute als miteinander verknüpfte Risikofaktoren an: Wer sich viel bewegt, beugt auch Übergewicht vor. Erste Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung zeigen: Regelmäßige Bewegung beeinflusst biologische Vorgänge und Faktoren, die an der Krebsentstehung beteiligt sind – beispielsweise Hormonspiegel und Entzündungsprozesse. Auch Übergewicht verändert diese Vorgänge. Als auslösenden Faktor für die Krebsentstehung rückt das sogenannte metabolische Syndrom immer mehr in den Vordergrund, eine chronische Stoffwechsel"schieflage" – mehr dazu im Text Krebsentstehung.

Rotes Fleisch wiederum wirkt sich möglicherweise über seinen Eisengehalt ungünstig aus. Eisen kann zusammen mit Eiweißen krebsfördernde Moleküle bilden, die zu den sogenannten Nitrosoverbindungen gehören. Rotes Fleisch führt aber auch zur Ausschüttung größerer Mengen von Gallensäuren als pflanzliche Kost. Unter den Abbauprodukten dieser Gallensäuren finden sich auch solche, die das Krebsrisiko erhöhen können. Eine neuere Hypothese vermutet außerdem einen Rindervirus als möglichen Risikofaktor. Eindeutige Beweise dafür stehen noch aus. 
Bei der Weiterverarbeitung von Fleisch hingegen können krebserregende Substanzen entstehen, zum Beispiel beim Grillen oder Braten, oder bei der Herstellung von Wurst.
Den negativen Einfluss von Alkohol führen Wissenschaftler heute zum Teil auf den hohen Kaloriengehalt von alkoholischen Getränken zurück. Vermutet wird außerdem, dass verschiedene Stoffe, die beim Abbau von Alkohol im Körper entstehen, eine Rolle bei der Krebsentstehung spielen.

Eine Tablette, die Gesunde vor Krebs schützt - diesen Traum haben Wissenschaftler ebenso wie Menschen, die um ihr persönliches Risiko besorgt sind. In den letzten Jahrzehnten wurde intensiv nach Möglichkeiten der sogenannten Chemoprävention gesucht – auch im Zusammenhang mit Darmkrebs. Noch gibt es jedoch keine Empfehlung, die für alle gilt und nur Nutzen und nicht auch Schaden mit sich bringen würde. 
Besonders zur Acetylsalicylsäure (ASS, "Aspirin)" und ihren chemischen Verwandten gab es viele Untersuchungen, hier ein Überblick.

In diesen Studien wurden große Gruppen von Menschen über längere Zeit beobachtet. Sie erhielten regelmäßig ASS oder verwandte Stoffe zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. In einigen dieser Studien fanden die Wissenschaftler bei diesen Menschen ein niedrigeres Krebsrisiko als bei vergleichbaren Gruppen, die keine solchen Medikamente erhielten. In anderen Studien zeigte sich kein solcher Zusammenhang, oder er war viel schwächer.

Eine zusammenfassende Auswertung von mehr als fünfzig Studien im Jahr 2012 ergab: Insgesamt hatten Patienten, die täglich über mehrere Jahre hinweg ASS einnahmen, ein geringeres Erkrankungsrisiko für Krebs. Wer trotzdem erkrankte, hatte einen weiteren Schutzeffekt: auch das Risiko, an Krebs zu sterben, blieb geringer. Eine Ursache vermuten die Forscher in der Wirkung auf Fernmetastasen: Eventuell treten Tumorabsiedlungen im Körper seltener auf, wenn man regelmäßig ASS einnimmt.

Neuere Studien deuten allerdings darauf hin, dass nur einige und nicht alle Menschen von ASS profitieren: Anscheinend spielen angeborene Unterschiede in der Reaktion eine Rolle. Dies könnte erklären, warum der Schutzeffekt in den Beobachtungsstudien an großen Bevölkerungsgruppen nicht eindeutiger zu erkennen ist.

Welcher Mechanismus dahinter steckt, ist ebenfalls noch nicht ganz klar. Die bisherigen Anhaltspunkte zeigen: ASS und ähnliche Medikamente beeinflussen Entzündungsprozesse im Körper. Von diesen weiß man heute wiederum, dass sie an der Krebsentstehung beteiligt sein können.

Mögliche Nebenwirkungen?

Experten empfehlen

ASS darf man nicht längere Zeit auf eigene Faust einnehmen: Schwere Nebenwirkungen sind zwar selten, kommen aber vor. Deshalb sollte man sich vom Arzt beraten lassen.

In den Beobachtungsstudien wurde jedoch deutlich, dass die tägliche ASS-Einnahme Nebenwirkungen hat. Diese traten zwar selten auf, waren aber bei manchen Betroffenen schwerwiegend. So kann es durch "Aspirin" und ähnliche Substanzen beispielsweise zu schweren Blutungen im Magen-Darm-Bereich und zu Geschwüren kommen. Diese Beobachtung führt zu einer einfachen Rechnung: Die Risiken könnten den Nutzen von ASS und Verwandten – zumindest in Bezug auf Krebs - wieder aufheben. Daher raten Experten von einer dauerhaften Einnahme zur Krebsvorbeugung ab.

Wie sieht es aus, wenn man schon mal Krebsvorstufen wie Adenome oder Polypen im Darm hatte? Was ist mit Verwandten von Darmkrebspatienten? Auch diesen Menschen raten Fachleute momentan nicht zur Einnahme von Tabletten zur Krebsvorbeugung. Beide Gruppen haben zwar ein höheres Darmkrebsrisiko als andere - auch sie wären allerdings von den möglichen Nebenwirkungen betroffen. Insgesamt reichen die verfügbaren Daten derzeit nicht aus, um abzuschätzen, ob der Nutzen für sie tatsächlich größer ist als die Risiken, so die aktuelle Leitlinie.

  • Stattdessen sollten Menschen, bei denen Polypen entfernt wurden, ebenso wie Angehörige von Patienten auf einen gesunden Lebensstil achten und sich über Angebote zur Früherkennung informieren.

Sehr hohes Darmkrebsrisiko? Chemoprävention in Studien

Eine Ausnahme bilden unter Umständen Menschen mit einem sehr hohen angeborenen Darmkrebsrisiko. Ein Beispiel ist die familiäre adenomatöse Polyposis (FAP).

Studien zeigen: Eine Langzeiteinnahme von ASS-verwandten Substanzen könnte bei Betroffenen das Darmkrebsrisiko senken. Bei FAP-Betroffenen ist normale Acetylsalicylsäure allerdings nicht geeignet, sie wirkt nicht ausreichend. Infrage kommen die verwandten Substanzen Sulindac und Celecoxib. Beide sind jedoch zur Chemoprävention von Darmkrebs in Deutschland nicht zugelassen. Sie haben zudem erhebliche Nebenwirkungen.

Auch für Betroffene mit Lynch-Syndrom diskutieren Experten, ob ihnen eine Chemoprävention mit ASS nützt. Bisher gibt es allerdings noch keine generelle Empfehlung für eine solche vorbeugende Behandlung.

  • Menschen mit einem besonders hohen Darmkrebsrisiko aufgrund nachgewiesener Genveränderungen oder aufgrund von Vorerkrankungen brauchen eine individuelle medizinische Betreuung. Ob sie Medikamente zur Krebsvorbeugung einnehmen sollten, können sie nur gemeinsam mit ihren behandelnden Ärzten entscheiden.

Hormone und Darmkrebsrisiko?

Ein weiteres manchmal zitiertes Beispiel für die Chemoprävention von Darmkrebs ist bei Frauen die Hormonersatztherapie gegen Wechseljahresbeschwerden: Es gibt zwar Hinweise darauf, dass sie das Darmkrebsrisiko senkt – dafür steigert sie aber auf der anderen Seite das Brustkrebsrisiko und das Risiko für Herzinfarkte, Schlaganfälle und Thrombosen. Auch hier gilt deshalb: Die Risiken sind wahrscheinlich größer als der zu erwartende Nutzen.

Nahrungsergänzungsmittel: Bisher keine gesicherte Wirkung belegt

Es gibt noch eine ganze Anzahl weiterer Stoffe, die zur Darmkrebsvorbeugung immer wieder in die Diskussion geraten: Eine Zeitlang sah es so aus, als wären zum Beispiel Substanzen, die sich auf den Cholesterinstoffwechsel oder die Gallensäuren auswirken, geeignete Kandidaten zur Darmkrebsvorbeugung. 
Kalzium, Selen und viele weitere Mikronährstoffe oder auch Multivitamine wurden ebenfalls in Studien untersucht. Man prüfte zum Beispiel, ob sich die Bildung von Polypen reduzieren ließ – diese gelten als Vorstufe von Darmkrebs.

Bisher konnte nicht sicher belegt werden, dass sich solche isolierten Stoffe zur Chemoprävention eignen. Die aktuelle Leitlinie rät deshalb von ihrer Einnahme als Nahrungsergänzungsmittel zur Darmkrebsvorbeugung ab. Zu den nicht empfehlenswerten Substanzen zählen laut der Leitlinie Kalzium, Magnesium, Beta-Carotin als Vitamin-A-Vorstufe, die Vitamine A, C, D, E, sowie Folsäure und Selen. Auch weitere Organisationen kommen zu dem Schluss, dass die Datenlage nicht ausreicht, um solche Nahrungsergänzungsmittel zu empfehlen.

  • Wo möglich, sollten stattdessen insbesondere Vitamine, Mineralien und Spurenelemente über die normale Ernährung und nicht als Tablette aufgenommen werden.

Einen allgemeinen Überblick zur Diskussion um Vitamine und Mineralstoffe hat der Krebsinformationsdienst im Text Vitamine und Spurenelemente zusammengestellt.

Männchengrafik: Häufigkeit von erblichem Darmkrebs (5 von 100)
Bei etwa fünf von hundert Darmkrebspatienten können ererbte Faktoren eindeutig bestimmt werden.
Bild: © Krebsinformationsdienst, DKFZ

Von Darmkrebs ist bekannt, dass er familiär gehäuft auftreten kann: In großen Beobachtungsstudien haben Forscher gezeigt, dass Verwandte ersten Grades (Eltern, Geschwister, Kinder) von Darmkrebspatienten selbst häufiger an Darmkrebs erkranken als andere Menschen – ihr Risiko ist etwa zwei- bis dreifach erhöht. Finden sich weitere Hinweise auf eine Beteiligung von Risikogenen, kann die Erkrankungswahrscheinlichkeit auch höher liegen. Selbst bei entfernteren Verwandten lässt sich rein rechnerisch noch eine leichte Steigerung der Krebsrate ausmachen.

Nicht immer aber müssen nur die Gene "schuld" sein: Auch ein gemeinsamer ungesunder Lebensstil in der Familie kann das Darmkrebsrisiko beeinflussen. Manchmal spielen wahrscheinlich beide Faktoren gemeinsam eine Rolle: Erbanlagen und Lebensstil. Das betrifft zum Beispiel genetische Veranlagungen, die zwar die Erkrankung nicht unmittelbar verursachen, aber empfindlicher für Risikofaktoren machen. Einige der verantwortlichen Gene sind noch gar nicht bekannt.

Das Zusammenspiel der verschiedenen Faktoren ist komplex – in den meisten Familien bleiben daher die tatsächlichen Ursachen unklar.

Die Rolle angeborener genetischer Veränderungen ist nur für einige seltene Darmkrebsformen weitgehend geklärt: Betroffen sind etwa fünf von hundert Menschen mit kolorektalen Karzinomen, darunter meist auffallend junge Patienten. Sie sind Träger von meist eindeutig identifizierbaren risikosteigernden Erbanlagen. Sie können diese Gene an ihre Kinder weitergeben, was auch für diese ein sehr hohes Erkrankungsrisiko bedeutet.

Was tun als Verwandter eines Darmkrebspatienten?

  • Verwandte von Darmkrebspatienten sollten ihre Ärzte fragen, ob für sie die Teilnahme an Früherkennungsuntersuchungen bereits vor dem 50. Geburtstag empfehlenswert ist.

Als Faustregel empfehlen Fachleute, sich am Alter zu orientieren, in dem der Darmkrebspatient erkrankte. Eine erste Darmspiegelung sollte bei Verwandten ersten Grades zehn Jahre früher stattfinden. War der erkrankte Angehörige bei der Diagnosestellung beispielsweise 45 Jahre alt, sollten seine Geschwister und seine Kinder also spätestens mit 35 zum Arzt gehen. Kommen weitere Risiko-Kriterien hinzu, dann kann sogar eine noch frühere regelmäßige Überwachung sinnvoll sein.

Frühere "Vorsorge" auch für Angehörige von Patienten mit Darmpolypen

Die aktuelle medizinische Leitlinie erweitert diese Empfehlung noch für Angehörige von Menschen, bei denen zwar kein Darmkrebs, aber Krebsvorstufen, also Adenome beziehungsweise Polypen, entfernt wurden. War der Betroffene jünger als 50, sollten auch seine direkt verwandten Angehörigen zehn Jahre vor dem Diagnosealter erstmals eine Darmspiegelung durchführen lassen.

Bekannte risikosteigernde Gene: Wann besteht der Verdacht auf ein hohes vererbbares Darmkrebsrisiko?

Für Interessierte und Fachleute

Es gibt mehrere Kriterienkataloge, die zur Abschätzung des Darmkrebsrisikos in einer Familie genutzt werden können. Dazu gehören zum Beispiel die sogenannten Amsterdam- und die Bethesda-Kriterien, mehr dazu unter Links und Quellen.

Welche Faktoren deuten darauf hin, dass in einer Familie genetische Veränderungen vorliegen könnten, die das Risiko für Darmkrebs sehr stark erhöhen?

  • Das Alter zum Zeitpunkt der Diagnose gilt als einer der wichtigsten Hinweise auf veränderte Erbinformationen: Oft sind Patienten in betroffenen Familien jünger als der Durchschnitt der Darmkrebspatienten, manchmal sogar auffallend jung.

Träger solcher Gene können die ersten in ihrer Familie sein, wenn bei ihnen die Mutation zufällig ("spontan") aufgetreten ist. Oft ergibt die Prüfung des Familienstammbaums aber, dass es schon andere an Darmkrebs Erkrankte in der Verwandtschaft gab, manchmal über mehrere Generationen hinweg. Hinzu kommt: Einige der Risikogene erhöhen auch die Wahrscheinlichkeit, an anderen Tumorarten zu erkranken.

Nicht alle in der jeweiligen Familie müssen aber betroffen sein: Die meisten der bekannten Gene, die das Darmkrebsrisiko steigern, werden mit einer Wahrscheinlichkeit von 50 Prozent an die nachfolgende Generation vererbt. Das bedeutet: Statistisch gesehen erbt jedes zweite Kind eine solche risikosteigernde Erbanlage vom betroffenen Elternteil.

Zu den Erkrankungen, die auf eine der heute bekannten Genmutationen zurückgeführt werden, zählen

  • Das erbliche oder "hereditäre nichtpolypöse kolorektale Karzinom" (anhand der englischen Bezeichnung auch als HNPCC abgekürzt, manchmal auch Lynch-Syndrom genannt): Es entsteht durch Defekte in Proteinen, die für die Reparatur der Erbsubstanz DNA zuständig sind. Da die DNA-Reparatur nicht mehr zuverlässig funktioniert, häufen sich Veränderungen im Erbmaterial an. Bei Betroffenen ist das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, deutlich erhöht. Sie erkranken im Schnitt jünger als Betroffene mit nicht erblichem Darmkrebs. Auch das Risiko für andere Tumorarten liegt höher, zum Beispiel für Magenkrebs und Gebärmutterkörperkrebs. Im Darm von Betroffenen findet man aber meist keine oder nur wenige Polypen (deshalb "nichtpolypös"). Der Verdacht auf das Syndrom entsteht daher meist aufgrund der Häufung von Krebserkrankungen in einer Familie und dem niedrigen Erkrankungsalter. Zur klinischen Diagnose ziehen Ärzte heute die sogenannten "Amsterdam"- und "Bethesda"-Kriterien heran. Neben dem Nachweis des defekten Reparatur-Proteins kann ein weiterer Marker zur Sicherung der Diagnose dienen: die sogenannte Mikrosatelliteninstabilität im Erbmaterial. Als Mikrosatelliten werden kurze, sich wiederholende Stücke der Erbsubstanz DNA bezeichnet, die über das ganze Genom verteilt sind. Sie sind besonders fehleranfällig bei der Vervielfältigung der DNA. Werden diese Fehler nicht durch die körpereigenen Reparaturprozesse korrigiert, sammeln sie sich nach und nach an. Die Länge der betroffenen Erbinformation verändert sich auffällig, sie wird damit weniger stabil. Die entstehende "Mikrosatelliteninstabilität" kann man bei Verdacht auf eine vererbbare Darmkrebserkrankung im Labor nachweisen.
  • Die "familiäre adenomatöse Polyposis" (FAP): Auslöser ist der Ausfall eines wichtigen Tumorsuppressorgens. Bei Betroffenen bilden sich oft schon vor dem 20. Lebensjahr Hunderte von Polypen im Dickdarm aus, und die Krebswahrscheinlichkeit ist extrem hoch. Derzeit besteht daher für Patienten mit nachgewiesener Polyposis die Empfehlung, den Dickdarm vorsorglich operativ zu entfernen. Auch weitere Tumoren können bei Betroffenen häufiger als bei anderen Menschen auftreten, zum Beispiel in der Schilddrüse, außerdem auch gutartige Gewebeveränderungen. Eine Unterform der FAP verläuft ähnlich, die Erkrankung setzt aber meist erst später im Leben ein. Ein weiterer Unterschied: Es bilden sich weniger Polypen aus. Der Verlauf ist milder, also "attenuiert", daher bezeichnet man diese Form auch als attenuierte FAP oder AFAP.
  • Eine Reihe weiterer Erbkrankheiten steigert das Darmkrebsrisiko, aber auch das Risiko für weitere Tumorarten. Diese Syndrome sind weit seltener. Dazu gehören zum Beispiel die sogenannte MUTYH-assoziierte Polyposis, das Peutz-Jeghers-Syndrom oder die Familiäre Juvenile Polyposis.
  • Weitere genetische Faktoren sind wahrscheinlich noch gar nicht bekannt: Es gibt immer wieder Familien, die die Kriterien für erblichen Darmkrebs erfüllen, bei denen aber keine der bekannten Genveränderungen gefunden werden kann.

Wohin gehen, wenn der Verdacht auf ein hohes familiäres Risiko besteht?

Gibt es Hinweise auf vererbbaren Darmkrebs in der Familie? Sind mehrere enge Verwandte bereits erkrankt? Oder ist die Darmkrebserkrankung bei auffallend jungen Betroffenen festgestellt worden?

Dann besteht für betroffene Patienten wie für gesunde Verwandte die Möglichkeit einer genetischen Beratung. Der Hausarzt oder Facharzt kann eine entsprechende Überweisung ausstellen, viele Fachärzte für Gastroenterologie können erste Fragen auch direkt klären. Infrage kommen spezialisierte Arztpraxen für Humangenetik und auch die qualifizierten Zentren für die Beratung und Behandlung von Familien mit vererbbarem Krebsrisiko. Die dort zusammen arbeitenden Spezialisten können prüfen, ob weitere Untersuchungen und eventuell ein Gentest anhand einer Blutprobe möglich und angebracht ist.

Kein Gentest ohne vorherige Beratung über die Folgen

Ärztin und Patientin im Gespräch
Besteht eventuell ein familiäres Risiko für Darmkrebs? Dann kann man sich genetisch beraten lassen.
Bild: © MART PRODUCTION, Pexels

Einem Gentest geht immer eine ausführliche Beratung voraus. Thematisiert wird in diesen Gesprächen auch, dass jeder Betroffene ein Recht darauf hat, keine weiteren Untersuchungen durchführen zu lassen. Das Recht auf Nichtwissen ist wichtig - sowohl für Patienten wie auch für ihre Verwandten.

Denn: Die Ergebnisse eines solchen Gentests können unter Umständen psychisch sehr belastend sein: Wird eines der bekannten risikosteigernden Gene nachgewiesen, dann weiß der Betroffene um sein relativ hohes Krebsrisiko. Je nach Erkrankung empfehlen die Ärzte regelmäßige Früherkennungsuntersuchungen – bei sehr hohem Risiko sogar vorsorgliche Operationen.

  • Eine genetische Beratung und auch die genetische Testung sind deshalb freiwillig und unterliegen strengen Richtlinien - niemand kann oder darf gegen seinen Willen und ohne ausreichende Aufklärung untersucht werden. Das Recht auf Nichtwissen ist garantiert. Auch der Schutz vor einem Missbrauch des Wissens muss gewährleistet sein. Es gibt daher Gesetze und Richtlinien, die regeln, ob und wie solche Untersuchungen durchgeführt werden dürfen.

Eine Beratung und gegebenenfalls eine Untersuchung können aber auch entlasten: Fällt ein Gentest bei Angehörigen eines Patienten negativ aus, sind sie also keine Träger der Erbanlage für Darmkrebs, dann liegt ihr Risiko nicht höher als das der Normalbevölkerung.

Schwieriger wird die Klärung für Familienangehörige bereits verstorbener Patienten, von denen kein Material für einen Vergleichstest verfügbar ist. Jedoch haben auch sie die Möglichkeit einer umfassenden Beratung und einer Untersuchung in den spezialisierten Zentren, wo sie sich über für sie geeignete Maßnahmen der Früherkennung und der Vorbeugung informieren lassen können.

Verdauungsprobleme als Krebsrisiko?

Länger anhaltende Verdauungsprobleme müssen nicht Krebs bedeuten. Sie sollten trotzdem vom Arzt abgeklärt werden.

Betroffene, die über längere Zeit unter Verstopfung oder Durchfall leiden oder befürchten, ein sogenanntes Reizdarm-Syndrom zu haben, machen sich oft auch Sorgen um ihr Krebsrisiko.

Die meisten Verdauungsbeschwerden sind allerdings eher lästig als gefährlich. Verdauungsprobleme, die längere Zeit anhalten, sollten zur Sicherheit trotzdem durch den Arzt abgeklärt werden, denn: Änderungen von Stuhlgewohnheiten können ein Frühzeichen von Darmkrebs sein. Der Arzt kann am besten beurteilen, ob eine Änderung des Lebensstils sinnvoll ist - nicht wenige Verdauungsprobleme sind ein Hinweis darauf, dass es hier Verbesserungsbedarf geben könnte.

Lange diskutierten Fachleute, ob der häufige Gebrauch von Abführmitteln das Darmkrebsrisiko steigern kann. Es ist jedoch durchaus schwierig, den tatsächlichen Einfluss der verschiedenen Mittel von dem eines ungesunden Lebensstils oder ungünstiger Ernährungsgewohnheiten zu trennen. Diese Faktoren stecken nicht selten hinter den Verdauungsstörungen, die zum Abführmittel greifen lassen – und steigern nachgewiesenermaßen das Darmkrebsrisiko. Manche Menschen setzen Abführmittel zur Gewichtsreduktion ein – ein Indiz dafür, dass als Risiko auch Übergewicht eine Rolle spielt.

Was sagen Studiendaten, in denen all diese Faktoren berücksichtig und sozusagen "heraus gerechnet" wurden? Von quellenden Mitteln und solchen, die die Bewegung des Dickdarms direkt anregen oder den Entzug von Wasser aus dem Stuhl hemmen, geht nach heutigem Wissenstand kein Krebsrisiko aus. Bestimmte Wirkstoffe aus häufig zum Abführen genutzten Pflanzen gelten allerdings als krebsverdächtig, etwa Rhabarberwurzel, Sennes oder Faulbaumrinde. Mehr dazu bietet der Text Medikamente und Krebsrisiko: Sind rezeptfreie Mittel grundsätzlich harmlos?.

Chronisch entzündliche Darmerkrankungen (CED): Colitis ulcerosa und Morbus Crohn steigern das Darmkrebsrisiko

Ein gesteigertes Krebsrisiko ist bislang nur für zwei ernstere Darmerkrankungen sicher belegt: Bei Colitis ulcerosa handelt es sich um eine chronische Entzündung des Dickdarms, die heute bei entsprechender Behandlung gelindert werden kann. Die Erkrankung ist aber nicht dauerhaft heilbar. Als Morbus Crohn bezeichnet man eine ähnliche entzündliche Erkrankung. Sie betrifft bei den meisten Patienten den letzten Dünndarmabschnitt. Ein Befall des Dickdarms ist möglich, aber seltener.

Betroffene mit Colitis ulcerosa leben mit einem höheren Risiko für ein Kolonkarzinom. Die Risikosteigerung ist abhängig vom Ausmaß der chronischen Entzündung und von der Dauer der Erkrankung. Auch Patienten mit Morbus Crohn haben möglicherweise ein höheres Risiko für Dickdarmkrebs als gesunde Menschen. Dies gilt insbesondere, wenn die Entzündung den Dickdarm befallen hat. Allerdings gibt es zur Erkrankungswahrscheinlichkeit noch keine verlässlichen Angaben.

CED-Patienten: Was tun zur Vorbeugung und Früherkennung von Darmkrebs?

Zum Weiterlesen

Kompetenznetz chronisch-entzündliche Darmerkrankungen e. V.: www.kompetenznetz-ced.de 
Deutsche Morbus Crohn/Colitis ulcerosa Vereinigung (DCCV) e. V.: www.dccv.de

Patienten, bei denen eine dieser Erkrankungen festgestellt wurde, sind meist in engmaschiger medizinischer Betreuung. Sie sollten ihre Ärzte auf geeignete Früherkennungsmaßnahmen ansprechen: Für sie kann es sinnvoll sein, nicht erst ab dem Alter von 50 Jahren Früherkennungsuntersuchungen in Anspruch zu nehmen, sondern bereits früher.

Die aktuelle Leitlinie zum Thema Darmkrebs empfiehlt Patienten mit Colitis ulcerosa spätestens acht Jahre nach Beginn der Erkrankung eine Darmspiegelung. Bei dieser ersten Koloskopie kann der behandelnde Arzt das Ausmaß der Entzündung feststellen. Je nach Ergebnis der Untersuchung wird dann der zeitliche Abstand der weiteren regelmäßigen Darmspiegelungen festgelegt. Sind allerdings auch die Gallenwege befallen, dann gilt die "8-Jahres-Regel" nicht: Betroffene sollten ab dem Zeitpunkt der Diagnose eine jährliche Darmspiegelung in Anspruch nehmen.

Aus Studien weiß man, dass Patienten mit Colitis ulcerosa eventuell ihr Krebsrisiko durch Medikamente senken können. Dazu gehören zum Beispiel chemische Verwandte der Acetylsalicylsäure ("Aspirin"). Eine solche medikamentöse Vorbeugung kann aber Risiken bergen, mehr dazu im Abschnitt "Chemoprävention". Außerdem sind zum Nutzen ebenfalls noch Fragen offen. Deshalb sollten Betroffene nicht auf eigene Faust handeln, sondern Arzneimittel zur Prävention nur in Absprache mit ihren Ärzten einnehmen.

Für Patienten mit Morbus Crohn ist noch nicht ausreichend untersucht, wie oft sie zur Früherkennung gehen sollten und welche  Untersuchungen bei ihnen einerseits wenig belasten und andererseits möglichst viel Sicherheit bieten. Die aktuelle Leitlinie zur Behandlung von Morbus Crohn empfiehlt dennoch ein ähnliches Vorgehen wie für Menschen mit Colitis Ulcerosa, also eine Darmspiegelung in den ersten Jahren nach der Crohn-Diagnose. Auch hier gilt: Ob danach besondere Früherkennungsuntersuchungen sinnvoll sind, hängt vom individuellen Ausmaß der Erkrankung ab. Betroffene sollten daher mit ihren Ärzten eine Betreuung besprechen, die auf ihre persönliche Situation angepasst ist.

Darmpolypen: Warum werden sie zum Krebsrisiko?

Darmpolypen werden häufig bei einer Darmspiegelung gefunden. Sie sind zunächst meist gutartig. Wie kommt es, dass manche von ihnen irgendwann bösartig werden? Die genauen Mechanismen sind Gegenstand der Forschung, klar ist aber: Sie sind ein deutlicher Hinweis auf ein hohes Risiko. Deshalb werden sie während der Untersuchung möglichst vollständig entfernt. 
Wer schon einmal Darmpolypen hatte, dem empfehlen Fachleute unter Umständen Kontroll-Darmspiegelungen in kürzeren Abständen als die normalerweise zur Früherkennung üblichen zehn Jahre. Abhängig ist dies aber vom feingeweblichen Aufbau, der Größe und der Anzahl der Polypen. Nicht zu verwechseln sind Polypen mit sogenannten Darmdivertikeln: Diese oft harmlosen Ausstülpungen sind keine Krebsvorstufe.

Mehr zur Darmspiegelung, den möglichen Ergebnissen und dem weiteren Vorgehen finden Interessierte im Text Darmspiegelung: Bilder aus dem Darm.

Im Folgenden finden Sie eine Auswahl an hilfreichen Links zum Weiterlesen und Quellen, die für die Erstellung dieses Textes genutzt wurden.

Leitlinien
Die deutsche S3-Leitlinie "Kolorektales Karzinom" enthält evidenzbasierte Fakten zur Prävention, sowohl bei Menschen ohne besondere Risikofaktoren oder Beschwerden, wie auch bei Menschen mit Risikofaktoren. Sie wurde zuletzt im Januar 2019 von der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen (DGVS) und der Deutschen Krebsgesellschaft bearbeitet. Beteiligt waren weitere Fachgesellschaften und Patientenorganisationen. Die Leitlinie ist im Internet unter  www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/021-007OL.html abrufbar. Dort finden sich eine Kurz- und eine Langfassung für Fachkreise sowie weitere Dokumente zum Thema.

Die deutsche Leitlinie "Colitis Ulcerosa: Diagnostik und Therapie" wurde 2018 zuletzt überarbeitet. Federführende Fachgesellschaft war die Deutsche Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen (DGVS). Sie ist abrufbar unter www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/021-009.html.

Die Leitlinie "Diagnostik und Therapie des Morbus Crohn" wurde zuletzt 2014 von der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselerkrankungen (DGVS) bearbeitet. Sie ist abrufbar unter www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/021-004.html.

Aktuelle Daten zur Häufigkeit und Verbreitung von Krebserkrankungen veröffentlichen die Gesellschaft des Deutschen Krebsregister e.V. (DKR; vormals Gesellschaft der epidemiologischen Krebsregister in Deutschland e.V., GEKID) (www.dkr.de) und das Zentrum für Krebsregisterdaten am Robert-Koch-Institut (www.krebsdaten.de), mehr dazu im Text "Krebsstatistiken: Wie häufig ist Krebs in Deutschland?".

Risikoinformationen des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) zu ASS und verwandten Medikamenten, sowie zu weiteren entzündungshemmenden Arzneimitteln - sogenannten Cox-2-Hemmern - finden Interessierte bei www.bfarm.de unter dem jeweiligen Suchwort.

Die U.S. Preventive Services Task Force empfiehlt Menschen mit einem messbar höheren Risiko für einige Herz-Kreislauf-Erkrankungen, zur Vorbeugung Aspirin einzunehmen, mehr dazu in englischer Sprache unter www.uspreventiveservicestaskforce.org/Page/Document/UpdateSummaryFinal/aspirin-to-prevent-cardiovascular-disease-and-cancer. Bei der betroffenen Altersgruppe - nur Menschen zwischen 50 und 69 Jahren - wird auch eine Senkung des Darmkrebsrisikos angestrebt, sozusagen nebenbei. Allerdings sollten nur Menschen ohne besondere Blutungsrisiken Aspirin über längere Zeit einnehmen. Der Ratschlag der U.S.-Experten unterscheidet sich damit deutlich von den europäischen Empfehlungen, die bisher den Nutzen im Vergleich zum Risiko zurückhaltender bewerten.

Informationen zu familiärem Darmkrebs:
Zentren für familiären Darmkrebs: Im Verbundprojekt "Familiärer Darmkrebs" der Deutschen Krebshilfe haben sich Zentren zusammengeschlossen, in denen Spezialisten aus verschiedenen Fachgebieten in der Betreuung betroffener Familien und der Beratung von Risikopersonen zusammenarbeiten. Adressen gibt es unter www.hnpcc.de/ansprechpartner.htm oder www.krebshilfe.de/helfen/rat-hilfe/familiaerer-krebs/zentren-fuer-familiaeren-darmkrebs/. Ein Adressverzeichnis genetischer Beratungseinrichtungen der Deutschen Gesellschaft für Humangenetik e.V. findet sich unter www.gfhev.de/de/beratungsstellen/beratungsstellen.php.

Hereditäres nichtpolypöses Kolorektales Karzinom (HNPCC):
Auf den Internetseiten des Verbundprojektes der Deutschen Krebshilfe "Familiärer Darmkrebs" unter www.hnpcc.de finden Betroffene, Angehörige, Interessierte und Fachleute allgemeine Informationen sowie Ansprechpartner.

Welche Kriterien deuten auf ein genetisch bedingtes hohes Darmkrebsrisiko hin?
Zurzeit gibt es mehrere Kataloge, die entsprechende Hinweise zur Diagnostik von HNPCC auflisten, eine Quelle ist unter anderem die  S3-Leitlinie "Kolorektales Karzinom" www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/021-007OL.html):

Amsterdam-II-Kriterien (alle Kriterien müssen erfüllt sein):

  • Mindestens drei Familienangehörige mit histologisch gesichertem kolorektalem Karzinom oder einem Karzinom der Gebärmutter, des Dünndarms oder des Urothels (ableitende Harnwege/Nierenbecken)
  • Mindestens zwei aufeinanderfolgende Generationen betroffen
  • Ein Familienmitglied erstgradig verwandt mit den beiden anderen
  • Ein Erkrankter zum Zeitpunkt der Diagnose jünger als 50 Jahre
  • Ausschluss einer familiären adenomatösen Polyposis (FAP)

Bethesda-Kriterien (mindestens ein Kriterium muss erfüllt sein, um genetische Untersuchungen einzuleiten):

  • Patient mit kolorektalem Karzinom, diagnostiziert vor dem Alter von 50 Jahren
  • Patient mit gleichzeitig oder nacheinander aufgetretenen HNPCC-typischen Tumoren, unabhängig vom Alter
  • Kolorektales Karzinom mit typischer Histologie unter 60 Jahre
  • Patient mit kolorektalem Karzinom und mindestens einem erstgradig Verwandten mit einem HNPCC-typischen Tumor, ein Erkrankungsfall unter 50 Jahren
  • Patient mit kolorektalem Karzinom und mindestens zwei erst- oder zweitgradig Verwandten mit HNPCC-typischen Tumoren, unabhängig vom Erkrankungsalter.

Die Gendiagnostik-Kommission (GEKO) verantwortet Richtlinien, die auch für die Beratung, Untersuchung und Aufklärung zu möglicherweise vererbten Krebsrisiken gelten, mehr unter www.rki.de/DE/Content/Kommissionen/
GendiagnostikKommission/GEKO_node.html. Diese Richtlinien sind für alle beteiligten Berufsgruppen bindend.

Das "Gesetz über genetische Untersuchungen bei Menschen", auch Gendiagnostikgesetz genannt, regelt genetische Untersuchungen bei Menschen und die Verwendung genetischer Proben und Daten in Deutschland, mehr unter www.gesetze-im-internet.de/bundesrecht/gendg/gesamt.pdf.

Fachartikel (Auswahl)

In der europäischen Studie EPIC (European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition) wurde der Zusammenhang zwischen Ernährung, Lebensstil und Krebs untersucht. 23 Zentren in zehn Ländern beobachteten dabei mehr als 500.000 Studienteilnehmer über einen Zeitraum von etwa zehn Jahren. Mehr zu wichtigen Ergebnissen der EPIC-Studie in englischer Sprache unter http://epic.iarc.fr, in deutscher Sprache unter www.dkfz-heidelberg.de/de/epidemiologie-krebserkrankungen/arbeitsgr/ernaerepi/ernaerepi.html.

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