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Häufig gestellte Fragen zum Ultraschall in der Krebsmedizin

Informationen für Krebserkrankte, Angehörige und Interessierte

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  • Ultraschall oder Sonographie ist eine in der Krebsmedizin viel genutzte Untersuchungsmethode. Manchmal kann Ultraschall auch zur Behandlung von Krebs eingesetzt werden.
  • Wann wird Ultraschall bei Krebs eingesetzt? Was kann man auf den Ultraschallbildern erkennen? Wie bereitet man sich auf eine Untersuchung vor? Gibt es Risiken? 
  • Der folgende Text beantwortet häufig gestellte Fragen von Krebserkrankten, Angehörigen und Interessierten.  

Wichtig: Informationen aus dem Internet können Ihnen einen Überblick bieten. Sie sind aber nicht dazu geeignet, die Beratung durch einen Arzt oder eine Ärztin zu ersetzen.

Ultraschall und Krebs

Ultraschalluntersuchungen werden auch als Sonographie oder Echographie bezeichnet. Ein "Ultraschall" geht schnell und belastet nicht. Krebs kann man mit Ultraschallaufnahmen alleine aber meist nicht nachweisen. Deshalb werden zusätzlich weitere Untersuchungen gemacht.

Als Ultraschall bezeichnen Physiker Schallwellen jenseits der menschlichen Hörschwelle. In der Medizin benutzt man Ultraschallwellen, um damit Bilder aus dem Körperinnern zu erstellen. Deshalb rechnet man die "Sonographie", das "Schreiben oder Zeichnen mit Schall", zu den bildgebenden Untersuchungsverfahren, so wie auch das Röntgen, die Computertomographie, Magnetresonanztomographie, PET und Szintigraphie.

Wie ist ein Ultraschallgerät aufgebaut? Ein Ultraschallgerät gibt es in vielen Arztpraxen und Kliniken. Es besteht aus einem Schallkopf und einem angeschlossenen Computer, der die Signale aus dem Körper verarbeitet und daraus Bilder berechnet. Mithilfe des Schallkopfs werden Ultraschallwellen in den Körper gesandt. Stoßen sie auf ein Hindernis, werden sie von diesem aufgenommen oder zurückgeworfen. Der Schallkopf fängt zugleich die zurückkommenden Schallwellen auf und sendet das "Echo" an den Computer. Da die einzelnen Gewebe und Organe im Körper den Schall unterschiedlich stark zurückwerfen oder verschlucken, lassen sie sich auf den Bildern voneinander abgrenzen.

Welchen Stellenwert haben Ultraschalluntersuchungen in der Medizin? Die Technik ist allerdings weniger genau als viele andere bildgebende Verfahren in der Medizin. Deshalb eignet sie sich  zwar gut für einen ersten Überblick, sie kann, andere Untersuchungen aber meist nicht ersetzen, sondern nur ergänzen. Der Vorteil der Sonographie ist: Es entstehen keine für den Körper schädlichen Strahlen, und auch sonst handelt es sich um ein risikoarmes Verfahren. Die Untersuchung tut üblicherweise nicht weh.

Wer mehr über die genaue Funktionsweise der Ultraschall-Geräte wissen möchte, findet ausführliche Informationen im Text Ultraschall: Technik, Forschung, Fachinformationen.

Mithilfe von Ultraschall können Ärzte die Organe und Strukturen im Körperinnern untersuchen. Oft wird ein Ultraschall bei Beschwerden oder Krankheitszeichen zur ersten Orientierung gemacht oder ergänzend zu anderen Untersuchungen eingesetzt. Er kann bei sehr vielen Krebsarten zur Tumor- oder Metastasensuche eingesetzt werden. Bei der Unterscheidung zwischen Krebs und anderen Veränderungen der Gewebe kann eine Ultraschalluntersuchung ebenfalls helfen, wie zum Beispiel bei der Abgrenzung von Tumoren von harmloseren Zysten oder Entzündungen. Auch in der Nachsorge von Krebserkrankungen spielen Ultraschalluntersuchungen eine Rolle.

"Liveaufnahmen" aus dem Körperinnern

Anders als bei einer Computertomographie oder der Magnetresonanztomographie entstehen beim Ultraschall keine Bildserien, die als Filmfolien entwickelt oder auf dem Computer gespeichert werden können. Ultraschalluntersuchungen finden "live" statt: Der untersuchende Arzt sieht den Untersuchungsbereich direkt auf dem Bildschirm, er kann den Schallkopf bewegen und so zum Beispiel ein Organ aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten. Bei Auffälligkeiten kann er zusätzlich ein Standbild ausdrucken oder die Untersuchung tatsächlich als "Film" mitschneiden.

Ultraschalluntersuchung allein für Krebsdiagnose nicht ausreichend

Die Sonographie reicht nicht aus, um eine Krebsdiagnose zu sichern. Sie kann jedoch angewendet werden, um andere Untersuchungen zu unterstützen. Ein Beispiel hierfür ist die Entnahme einer Gewebeprobe (Biopsie) unter Ultraschallkontrolle: Im Ultraschallbild wird die Punktionsnadel sichtbar, und der untersuchende Arzt kann prüfen, ob er sie tatsächlich in der geplanten Gewebestruktur platziert hat.

Im Folgenden sind einige Beispiele für die verschiedenen Ultraschall-Anwendungen in der Krebsmedizin beschrieben:

Perkutane Sonographie: Ultraschall durch die Haut

Zum Weiterlesen: Ultraschall bei Krebsverdacht

Ultraschalluntersuchungen werden bei vielen Krebspatienten gemacht. Eine Übersicht über häufige Krebserkrankungen hat der Krebsinformationsdienst in der Rubrik Krebsarten zusammengestellt. Welche Rolle die Ultraschalluntersuchung in der Diagnostik spielt, steht jeweils im Unterkapitel zur Diagnostik.

Ultraschalluntersuchungen, die von außen durch die Haut ("perkutan") gemacht werden, sind die einfachste und gebräuchlichste Umsetzung. Diese Anwendung eignet sich vor allem für die Untersuchung der Organe des Bauchraums, zum Beispiel der Leber. Auch die leicht zugängliche Schilddrüse lässt sich mit einer Sonographie des Halses untersuchen. Die Mammasonographie kann eine Röntgenuntersuchung der Brust, die Mammographie, ergänzen, sie aber nicht ersetzen.

Eine perkutane Ultraschalluntersuchung kommt außerdem immer dann infrage, wenn eine Veränderung oder Schwellung unter der Haut sichtbar oder tastbar ist - dies bedeutet meist auch, dass sie sich im Ultraschallbild darstellen lässt. Besonders gut können Ärzte so Ansammlungen von Gewebsflüssigkeit oder Blut, etwa in Zysten, von anderen Veränderungen unterscheiden.

Endosonographie: Ultraschall durch Körperöffnungen

Die Endosonographie kommt überall dort zum Einsatz, wo Organe von außen weniger gut einzusehen sind, zum Beispiel, weil sie durch andere Strukturen überlagert werden. Der Schallkopf wird hierbei durch Körperöffnungen in den Körper eingebracht, die Untersuchung erfolgt von innen (endo- = innen). Hier einige Beispiele:

Transösophagealer Ultraschall: Mit diesem lassen sich einige Organe und Gewebe im Brustraum untersuchen. Dabei führt der Arzt den Schallkopf in die Speiseröhre ein, den Ösophagus. Außer der Speiseröhre selbst sind Veränderungen des Mediastinums erkennbar, dem Bereich zwischen den Lungen. Im Mediastinum (Mittelfell) befinden sich das Herz und wichtige Blutgefäße, Lymphbahnen und Lymphknoten sowie Nerven. Hier können Lymphome auftreten, aber auch Tumorabsiedelungen anderer Krebsarten in die Lymphbahnen.

Transvaginaler Ultraschall: Bei dieser Untersuchung wird der Schallkopf in die Scheide eingeführt, die Vagina. So lassen sich die Gebärmutter und die Eierstöcke untersuchen. Diese Methode kommt bei Patientinnen mit Unterleibsbeschwerden in Betracht, bei denen ein Tumor der entsprechenden Organe ausgeschlossen werden soll, also beispielsweise Gebärmutterkörperkrebs oder ein Ovarialkarzinom.

Transrektaler Ultraschall: Beim transrektalen Ultraschall (TRUS) wird der Schallkopf in den Enddarm, das  Rektum, eingeführt. Auf diese Weise kann nicht nur die Darmwand selbst beurteilt werden. Auch benachbarte Organe wie die Prostata lassen sich darstellen.

Doppler-Sonographie: Blutgefäße untersuchen

Eine weitere Anwendungsmöglichkeit der Sonographie liegt in der Untersuchung der Blutgefäße und des Blutflusses. Mit dieser lassen sich in der Krebsmedizin Fragen beantworten wie zum Beispiel: Wie gut ist ein Tumor durchblutet? Ist ein Tumor in ein Blutgefäß eingewachsen? Behindert ein Tumor die Durchblutung eines Organs?

Ultraschallwellen eignen sich bei manchen Krebserkrankten dazu, Tumoren örtlich zu zerstören. Weil das nicht den ganzen Körper belastet, bezeichnen Fachleute solche Therapien auch als minimal-invasiv. 

Vergleichsweise häufig eingesetzt wird bereits der sogenannte "hochintensive fokussierte Ultraschall", abgekürzt HIFU. Dabei werden Ultraschallwellen durch eine Art Hohlspiegel gebündelt (fokussiert) auf einen Punkt gelenkt. An diesem Brennpunkt erzeugen die gebündelten Ultraschallwellen die benötigte Hitze und den Druck, um den Tumor zu zerstören. Da sich das Gewebe nur im Brennpunkt ausreichend stark erhitzt, werden gesunde Zellen in der Umgebung weitestgehend geschont.

Der HIFU ist noch ein experimenteller Ansatz in der Krebstherapie, der vorzugsweise im Rahmen von Studien eingesetzt wird, beispielsweise bei

  • Prostatakrebs,
  • Leberkrebs oder
  • Lebermetatastasen

Abschließende Bewertung von Nutzen und Risiken noch nicht möglich:Bislang sind für die HIFU noch keine Studien mit großer Teilnehmerzahl und ausreichend langen Nachbeobachtungszeiträumen verfügbar. Daten aus vorhandenen Studien gehen bezüglich der Nebenwirkungen nach einer HIFU teilweise stark auseinander. Dementsprechend lassen sich noch keine sicheren Aussagen zur Wirksamkeit, aber auch zu möglichen Nebenwirkungen oder Langzeitfolgen nach einer HIFU treffen.

Bisherige Erkenntnisse zu den Nebenwirkungen einer HIFU zur Behandlung von Prostatakrebs finden Sie in dem Text Fokale Therapien bei Prostatakrebs: HIFU, photodynamische Therapie und Co.

Da Ultraschall sich schnell, kostengünstig und ohne größere Nebenwirkungen anwenden lässt, sind die Geräte weit verbreitet. Ultraschalluntersuchungen können in jedem Krankenhaus und in sehr vielen Arztpraxen gemacht werden. Ärzte aller Fachrichtungen, die entsprechend geschult wurden, dürfen Ultraschall zur medizinischen Diagnostik anwenden.

In der Regel ist keine gesonderte Vorbereitung auf die Untersuchung notwendig. Andernfalls informieren der Arzt oder seine Mitarbeiter rechtzeitig darüber.

Was kann eine Untersuchung stören, was erleichtern?

Eine Untersuchung des Bauchraums kann durch zu viel Luft im Bauch oder auch einen stark gefüllten Darm erschwert werden. Die untersuchenden Ärzte informieren über Möglichkeiten der Vorbereitung oder geben vorab Ernährungstipps.

Ist eine Untersuchung der Beckenorgane und des unteren Bauchraums geplant, kann es andererseits sinnvoll sein, durch eine volle Harnblase hindurch zu "schallen". Für diesen Fall hält die Arztpraxis Getränke bereit, und man wird gebeten, vor der Untersuchung nicht auf die Toilette zu gehen.

Ultraschalluntersuchungen finden oft in etwas abgedunkelten Räumen statt, damit man mehr auf dem Bildschirm erkennen kann. Je nach zu untersuchendem Organ sitzt oder liegt man als Patient auf dem Rücken oder der Seite auf einer Liege.

Ultraschalluntersuchungen von außen durch die Haut: Der Arzt benutzt zur Untersuchung ein kleines Handgerät, den sogenannten Schallkopf. Vor der Untersuchung trägt der Arzt etwas Gel auf den Schallkopf oder direkt auf die Haut über der betreffenden Körperregion auf. Das wasserhaltige Gel verhindert, dass Luft zwischen dem Schallkopf und der Haut bleibt und die Schallwellen von der Haut zurückgeworfen werden. Durch das Gel gelangen die Schallwellen ungehindert in den Körper und werden dort erst von den zu untersuchenden Geweben reflektiert. Das Gel ist hautverträglich und hinterlässt keine Flecken, kann aber etwas kalt auf der Haut sein.

Bei manchen Untersuchungen wird man gebeten, zwischendurch die Luft anzuhalten oder tief ein- und auszuatmen.

Ultraschalluntersuchungen durch eine Körperöffnung: Bei Tumoren der Geschlechtsorgane, des Darmes oder im Inneren der Brusthöhle kann es notwendig sein, den Schallkopf ins Innere des Körpers zu bringen, um näher an die Organe heranzukommen und sie besser sehen zu können. Der Schallkopf wird in diesen Fällen durch die Scheide oder den Darm beziehungsweise die Speiseröhre in den Körper eingeführt.

Ultraschalluntersuchungen verursachen normalerweise keine Schmerzen

Ultraschall ist normalerweise eine schmerzfreie Untersuchungsmethode, nur durch das Bewegen des Schallkopfes kann ab und zu ein leichter Druck entstehen. Unter Umständen ist das Drücken des Schallkopfes oder das Einführen des Geräts in eine Körperöffnung allerdings eben wegen der krankheitsbedingten Veränderung schmerzhaft, die untersucht werden soll. Dann kann man eventuell ein kurz wirksames Schmerzmittel erhalten.

Wie lange dauert die Untersuchung?

Die meisten Untersuchungen dauern zwischen wenigen Minuten und einer halben Stunde.

Ultraschall wird schon seit vielen Jahrzehnten zur medizinischen Untersuchung angewendet. Die Stärke der Schallwellen wird zur Untersuchung so gewählt, dass keine Nebenwirkungen auftreten: Moderne Ultraschallgeräte führen weder zur Erwärmung des Gewebes, noch sind andere schädliche biologische Wirkungen bekannt. Anders als beim Röntgen oder der Computertomographie ist man keiner Strahlenbelastung ausgesetzt. Ultraschalluntersuchungen können daher auch bei Schwangeren oder Kindern ohne Bedenken angewendet werden. 

Über Lehrbücher hinausgehende Quellen und weiterführende Informationen sind am Ende der Seite Ultraschall: Technik, Forschung, Fachinformationen angegeben.

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