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Vom 24. bis 26. Dezember sowie am 31. Dezember und 1. Januar hat der Krebsinformationsdienst geschlossen. Vom 27. bis 30. Dezember und ab dem 2. Januar sind wir wie gewohnt für Sie da.

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Im Bildvordergrund sind Medikamente und Taschentücher zu sehen; im Bildhintergrund liegt eine zugedeckte Frau auf einem Sofa, die eine Tasse mit beiden Händen hält.

Infektionen bei Krebs vorbeugen

Aktualisiert am:

  • Mit einer guten Hygiene können Krebspatientinnen und Krebspatienten das Risiko für Infektionen – zumindest zum Teil – senken.
  • Gegen einige Infektionskrankheiten gibt es Impfungen, beispielsweise gegen Grippe.
  • Bei stark immungeschwächten Krebspatienten sind weitere Maßnahmen erforderlich: etwa vorbeugende Antibiotika-Behandlungen und/oder die Unterbringung in einem Isolierzimmer im Krankenhaus.

Wichtig: Informationen aus dem Internet können Ihnen einen Überblick bieten. Sie sind aber nicht dazu geeignet, die Beratung durch einen Arzt oder eine Ärztin zu ersetzen.

Frau wäscht sich die Hände.
Hände waschen ist eine wichtige Maßnahme, um bei einer Immunschwäche Krankheitserregern keine Chance zu geben.
Bild: © ivabalk, Pixabay

Bei einigen Krebspatientinnen oder Krebspatienten kann das Immunsystem durch die Chemo- oder Strahlentherapie, aber auch zusätzlich durch die Erkrankung selbst in seiner Funktion beeinträchtigt sein. Dadurch ist möglicherweise die Abwehr von Erregern eingeschränkt.

Besonders Patienten mit fortgeschrittenen oder wiederkehrenden Krebserkrankungen haben ein erhöhtes Risiko, an Infektionen zu erkranken.

Krebspatienten sollten im Zweifelsfall mit ihrem behandelnden Arzt oder ihrer Ärztin sprechen. Die Mediziner können sagen, ob im Verlauf der Erkrankung oder Behandlung mit einer Abwehrschwäche zu rechnen ist.

Hygiene und Vermeiden von Infektionen

Für immungeschwächte Patientinnen und Patienten gibt es eine Reihe von Tipps, wie sie sich vor Infektionen schützen können:

Achten Sie auf Hygiene: Details dazu finden Sie in den Texten

Verringern Sie Ihr Verletzungsrisiko: Schon durch kleine Verletzungen der Haut können Krankheitserreger eindringen. Vorsichtsmaßnahmen können beispielsweise elektrische Rasierapparate statt Rasierklingen oder Handschuhe bei der Gartenarbeit sein.

Erkundigen Sie sich nach dem persönlichen Risiko: Bei Krebspatientinnen oder Krebspatienten ist das Infektionsrisiko unterschiedlich hoch. Es ist daher ratsam, die behandelnde Ärztin oder den behandelnden Arzt danach zu fragen. Die Ärzte können auch Tipps geben, worauf in der jeweiligen Situation zu achten ist.

Versorgung und Pflege nach Krebsoperationen

Bei jedem operativen Eingriff werden Haut, Schleimhäute oder andere Gewebe verletzt. Manchmal gelangen nach einer Operation Krankheitserreger in die Wunde und können dort eine Wundinfektion auslösen. Nach einem Eingriff ist deshalb eine gute Wundpflege bei entsprechender Hygiene wichtig.

Wichtig nach Operationen

Durch Hygiene und körperliche Schonung direkt nach der OP können Krebspatienten ihr Risiko für Infektionen reduzieren.

Hygienische Wundversorgung durch das Fachpersonal: Krebspatientinnen und Krebspatienten sollten den Verbandswechsel immer den Ärzten oder professionell Pflegenden überlassen. Auch die Eintrittsstellen von Infusionen oder die Austrittsstellen von Blasenkathetern oder Wunddrainagen sollten Patienten nicht anfassen. Damit können sie ihr Risiko für eine Wundinfektion, eine Venen- oder Harnblasenentzündung senken.

Krebspatienten, die ambulant operiert wurden oder schon kurz nach der OP wieder nach Hause dürfen, sollten den Verbandswechsel von einem ambulanten Pflegeteam, vom Hausarzt oder in der Klinik durchführen lassen.

Ruhigstellung der OP-Stelle: Bis eine Wunde vollständig abgeheilt ist, sollten Krebspatienten das Wundgebiet schonen sowie Verschmutzung und mechanische Reizung der Wunde vermeiden. Ab wann Patienten eine Frühmobilisation oder Physiotherapie erhalten oder ab wann sie wieder mit Alltagsaktivitäten beginnen dürfen, entscheidet der behandelnde Arzt individuell.

Körperliche Aktivitäten abklären

Prinzipiell raten Fachleute Krebspatientinnen und Krebspatienten in jeder Phase ihrer Krebserkrankung zu Bewegung und körperlicher Aktivität. Allerdings: angepasst an die verfügbaren Kräfte. Angemessene Bewegung hat erwiesenermaßen positive Effekte auf das Wohlbefinden und die Gesundheit. Praktisch jeder profitiert davon.

Während oder nach einer Krebserkrankung gibt es jedoch auch Situationen, in denen sich Patienten – ihrem Energielevel entsprechend – schonen und körperliche Anstrengung eher meiden sollten. Dadurch können Komplikationen verhindert werden, zu denen auch Entzündungen und Infektionen gehören.

Dies trifft zu bei:

  • noch nicht verheilten Wunden
  • Fieber und bestehenden Infektionen
  • Blutarmut und Blutgerinnungsstörungen
  • Durchfall
  • Schmerzen

Im Gespräch mit Ihrem behandelnden Arzt können Sie klären, ob Sie sich körperlich betätigen dürfen oder ob Sie sich besser schonen sollten.

Gewebeschäden vermeiden

Schwerkranke Patientinnen oder Patienten können sich manchmal nicht ausreichend bewegen. Durch zu langes Liegen auf einer Stelle kann sich die Haut an der Auflagestelle entzünden. Verschärft wird das Problem, wenn das Gewebe durch den Tumor, durch Operationsnarben oder eine Bestrahlung vorgeschädigt ist.

Lexikon

Dekubitus ist das Fachwort für Liegegeschwür, "Wundliegen" oder Druckgeschwür.

Damit kein Druckgeschwür entsteht, sollten auch Schwerkranke sich bewegen, soweit sie dazu in der Lage sind. Ist das nicht möglich, sollten Pflegende oder Angehörige die Betroffenen häufig umlagern und deren Haut gut pflegen. Bei Bedarf gibt es auch Hilfsmittel wie etwa Kissen zur Lagerung oder Spezialbetten.

  • Wichtig zu wissen: Pflegende Angehörige können sich von professionellen Pflegefachkräften schulen und über Warnzeichen aufklären lassen.

Port beugt Venenentzündungen vor

Frau mit Kopftuch und einem Port in der Brust
Eine Chemotherapie können Krebserkrankte über ein Portsystem erhalten.
Bild: © KatarzynaBialasiewicz, Thinkstock

Um Venenentzündungen durch länger liegende Infusionskatheter zu vermeiden, erhalten viele Patientinnen und Patienten während ihrer Chemotherapie einen sogenannten Port.

Der Port ist ein dauerhafter Zugang von außen in eine Vene. Dazu wird ein kleines Kunststoffreservoir unter die Haut eingepflanzt, das Anschluss an eine große Vene hat. Anders als mit einem Venenkatheter kann man mit einem Port nach Abheilen der kleinen Operationswunde problemlos duschen und baden.

Falls sich das Gewebe in der Nähe des Ports entzünden sollte, muss er herausgenommen werden, da sonst die Gefahr einer Blutvergiftung besteht.

Bei manchen Krebspatientinnen oder Krebspatienten ist infolge ihrer Erkrankung oder durch eine Chemotherapie die Immunabwehr stark beeinträchtigt.

Besonders gefährdet für Infektionen mit Bakterien, Viren und Pilzen sind beispielsweise: Patienten mit einer akuten Leukämie, nach einer Stammzelltransplantation, aber auch mit bestimmten Lymphomen, Myelomen oder Organtumoren, die hochdosiert therapiert werden.

Deshalb erhalten einige dieser Patientinnen oder Patienten von vorneherein Antibiotika, die vor bakteriellen Infektionen schützen sollen, und/oder Medikamente gegen Pilzerkrankungen (Antimykotika). Gegen Viruserkrankungen können die Ärzte vorbeugend Virustatika einsetzen.

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Jemand erhält eine Impfung in den Oberarm.
Fragen Sie Ihre Ärztin oder Ihren Arzt, welche Schutzimpfungen sie Ihnen empfehlen.
Bild: © Hyttalo Souza, Unsplash

Schutzimpfungen schützen vor übertragbaren Krankheiten. Dazu erhalten Patienten Impfstoffe, die abgeschwächte oder abgetötete Erreger oder bestimmte Bestandteile eines Erregers enthalten. Die Impfung bewirkt, dass sich im Körper Abwehrzellen und schützende Antikörper gegen den jeweiligen Erreger bilden.

Krebspatientinnen und Krebspatienten benötigen einen guten Impfschutz, denn sie können während und noch einige Zeit nach einer Krebstherapie durch Infektionen besonders gefährdet sein. Die behandelnden Ärzte machen die Impfungen vor allem davon abhängig: Wie stark ist das Immunsystem eines Patienten geschwächt und welches individuelle Infektionsrisiko besteht?

Bei den Impfungen gibt es verschiedene Arten von Impfstoffen:

Totimpfstoffe: Bestehen aus abgetöteten Erregern oder Bruchstücken eines Virus oder Bakteriums. Sie sind in der Regel auch für Krebspatientinnen und Krebspatienten mit einer Immunschwäche sicher. Die Wirkung kann bei einer ausgeprägten Abwehrschwäche allerdings eingeschränkt sein.

Lebendimpfstoffe: Die Patienten erhalten kleine Mengen lebender, vermehrungsfähiger Erreger. Diese sind durch gezielte Veränderungen abgeschwächt. Patienten mit einem geschwächten Immunsystem erhalten in aller Regel keine Lebendimpfungen. Denn die abgeschwächten Erreger können sich bei diesen Patienten im Einzelfall vermehren und schwere Krankheitssymptome auslösen.

Weitere Impfstoff-Typen

mRNA-Impfstoffe: transportieren ein Botenmolekül, das eine Bauanleitung für ein spezifisches Eiweiß eines Erregers enthält. Dieses "Fremd-Eiweiß" löst eine gezielte Immunantwort des Körpers aus. Dabei verändert sich das Erbgut der Körperzellen nicht.

Vektor-Impfstoffe: bestehen aus harmlosen Viren (sogenannte Vektor- oder Trägerviren). Diese docken an die Körperzellen an und bringen dort ein Antigen oder einen Antigen-Bauplan eines Krankheitserregers ein. Das regt das Immunsystem an, Abwehrzellen gegen den Krankheitserreger zu produzieren.

Diese Impfstoffe werden unter anderem zur Impfung gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 eingesetzt, nicht jedoch gegen Infektionskrankheiten wie beispielsweise die Grippe.

Allgemeine Empfehlungen für Schutzimpfungen bei Krebs:

  • Die Ärztinnen und Ärzte sollten bereits vor Beginn einer Krebsbehandlung den Impfschutz ihrer Patienten überprüfen und fehlende Impfungen ergänzen, wenn es sicher möglich ist.
  • Krebspatientinnen oder Krebspatienten ohne Immunschwäche dürfen so wie gesunde Menschen geimpft werden.
  • Kurz vor oder während einer Krebsbehandlung sollten Patienten in der Regel keine Lebendimpfstoffe erhalten. Totimpfstoffe sind möglich. Die Wirksamkeit kann jedoch eingeschränkt sein.
  • Nach einer Krebsbehandlung sollten Patienten den erforderlichen Impfschutz anstreben und in Abstimmung mit ihren Ärzten fehlende Impfungen nachholen.
  • Angehörige und Freunde von Krebspatienten sollten bei sich selbst auf einen ausreichenden Impfschutz achten. So vermeiden sie, Krebskranke durch eine Ansteckung zu gefährden.

Zum Weiterlesen

Aktuelle Impfempfehlungen finden Sie auf den Seiten des Robert Koch-Instituts.

Krebspatientinnen und Krebspatienten sind bei hochdosierten Chemotherapien oder bei Stammzelltransplantationen besonders anfällig für Infektionen.

Einige Patienten werden nach einer Stammzelltransplantation in einem Einzelzimmer mit speziellen Luftfiltern, einem sogenannten Isolierzimmer, untergebracht. Insbesondere betrifft dies Patienten nach einer Transplantation von Stammzellen einer anderen Person (allogene Stammzelltransplantation). Nach anderen hochdosierten Chemotherapien müssen Betroffene seltener isoliert liegen.

  • Zum Weiterlesen: Weitere Informationen finden Sie unter Häufige Infektionen bei Krebs im Abschnitt “Febrile Neutropenie: Abwehrschwäche und Fieber”.

Weitere Informationen zu den für die Erstellung des Textes genutzten Quellen sowie nützliche Links sind in der Übersicht zum Thema Entzündungen und Infektionen aufgeführt.

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