- Das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) ist ein Zusammenschluss des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) mit 27 Forschungseinrichtungen und Universitätskliniken an verschiedenen Standorten in Deutschland.
- Gemeinsam verfolgen sie das Ziel, die klinisch-translationale Krebsforschung zu stärken: Forschende und Kliniker arbeiten also eng zusammen, um neueste wissenschaftliche Erkenntnisse in klinischen Studien zu erproben, damit neue Behandlungsansätze rasch in die klinische Anwendung gelangen. Krebserkrankte können an verschiedenen Orten in Deutschland an NCT Studien teilnehmen.
- Dieser Text informiert darüber, wie die klinische Krebsforschung am NCT funktioniert, wie das NCT organisiert ist und welche Möglichkeiten es Krebspatientinnen und Krebspatienten bietet.
Was ist das Nationale Centrum für Tumorerkrankungen (NCT)?
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Welche Einrichtungen am NCT beteiligt sind, finden sie im Aufklappmenü auf der Seite Standorte des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) der NCT Website.
Im "Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT)" haben sich verschiedene Einrichtungen in Deutschland zusammengeschlossen. Es handelt sich also um keine einzelne Klinik oder Forschungseinrichtung. Stattdessen arbeiten das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) und 11 Universitätskliniken und deren Onkologische Spitzenzentren (Comprehensive Cancer Center, CCC) sowie weitere Krankenhäuser der Maximalversorgung und Forschungspartner eng zusammen.
Sie alle verfolgen die gemeinsame Mission, die klinisch-translationale Krebsforschung und Krebstherapie zu verbessern.
Jeder NCT Standort ist mit den anderen und mit dem DKFZ verbunden. So können Wissen und Technologie überall geteilt werden.
Durch die enge Zusammenarbeit von Forschungseinrichtungen und Kliniken können Erkenntnisse aus dem Labor rascher als bisher in die klinische Forschung überführt werden. Im Gegenzug bereichern die Perspektiven von klinisch tätigen Ärztinnen und Ärzten oder Krebskranken die Forschenden.
Das NCT hat die folgenden Standorte:
- Berlin
- Dresden
- Heidelberg
- SüdWest (Tübingen-Stuttgart, Ulm),
- WERA (Würzburg, Erlangen, Regensburg und Augsburg)
- West (Essen/Köln).
An jedem NCT Standort sind Onkologische Spitzenzentren (Comprehensive Cancer Centers) beteiligt. Sie bieten Krebskranken die Möglichkeit, an NCT Studien teilzunehmen. Diese Studien sind unerlässlich, um neue Diagnosemethoden und Therapien zu testen. Das Ziel ist, dass Patientinnen und Patienten an jedem Standort schnell und gerecht Zugang zu Studien mit den neuesten Behandlungsmöglichkeiten erhalten.
Ein besonderes Merkmal des NCT ist, dass Patientinnen und Patienten aktiv in die Forschung einbezogen werden. Sie arbeiten in speziellen Gremien mit und bringen ihre Perspektive ein. So soll die Forschung für die Betroffenen noch relevanter und verständlicher werden.
Wie trägt das NCT zur Krebsforschung bei?
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Die Forschenden in den Einrichtungen des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) arbeiten gemeinsam daran, dass Krebspatientinnen und Krebspatienten in Zukunft bessere Diagnostik- und Therapieoptionen bekommen können und die Lebensqualität von Betroffenen steigt.
Ziel des NCT ist, neue Erkenntnisse aus der Forschung möglichst schnell in die klinische Anwendung zu bringen. Fachleute bezeichnen das als "klinisch-translationale Krebsforschung".
Dafür testen die beteiligten Einrichtungen neue Methoden und Medikamente erst im Laborexperiment und erproben sie dann in klinischen Studien. So prüfen sie, ob die neuen Ansätze Krebskranken auch wirklich helfen und keine inakzeptablen Nebenwirkungen bergen.
Durch die Zusammenarbeit verschiedener Kliniken im NCT können Krebserkrankte an vielen verschiedenen Orten in Deutschland an Studien teilnehmen und neue Behandlungsmöglichkeiten bekommen.
Ein wichtiger Bereich des NCT ist die "personalisierte Krebsmedizin“. Das bedeutet, dass die Krebsbehandlung auf jede einzelne Person und die Eigenschaften ihres Tumors abgestimmt wird. So kann die Therapie besser wirken und Nebenwirkungen können verringert werden.
- Mehr zu diesem Prinzip finden Sie unter Molekulare Diagnostik: Personalisierte Krebsmedizin mithilfe von Biomarkern
Indem das NCT Wissen und Möglichkeiten aus verschiedenen Bereichen bündelt, wird es für alle nutzbar: Für die Patientinnen und Patienten, für die Ärztinnen und Ärzte, aber auch für die Forschung, in die die Ergebnisse aus den translational-klinischen Studien zurückfließen. Das soll dafür sorgen, dass sich die Krebsdiagnose und -behandlung stetig verbessert, und davon viele Menschen profitieren.
Wie kann ich Zugang zu einer NCT Studie bekommen?
Das ist an den verschiedenen Standorten des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen (NCT) unterschiedlich organisiert.
Es gibt Standorte mit einer eigenen NCT Website, auf der Patientinnen und Patienten erfahren, wie man an klinischen Studien teilnehmen kann und an wen man sich dafür wenden muss:
Bei den anderen Standorten informieren beispielsweise die angebunden onkologischen Zentren (Comprehensive Cancer Center, CCC) zuweisende Ärzte und interessierte Patienten über die aktuell laufenden NCT Studien und ihre Abläufe:
- Charité CCC, Berlin
- CCC Tübingen-Stuttgart mit dem CCC Ulm
- CCC Allianz WERA – Würzburg/Erlangen/Regensburg/Augsburg
- Westdeutsches Tumorzentrum Essen mit dem Centrum für Integrierte Onkologie (CIO) Köln
Wichtig zu wissen
Alle am NCT beteiligten Kliniken behandeln Krebspatientinnen und Krebspatienten im Rahmen eines onkologischen Gesamtkonzeptes. Das bedeutet, Sie nehmen dort nicht "nur" an der Studie teil, sondern können dort alle notwendigen Untersuchungen, Therapien und Begleittherapien erhalten, die in Ihrer individuellen Situation medizinisch notwendig und empfohlen sind.
Können sich Patienten am NCT in Forschungsprojekte einbringen?
Ja, am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen (NCT) können sich Krebspatientinnen und -patienten in die Forschung einbringen. Das Ziel ist, dass die Patientenperspektive in jeder Phase der Krebsforschung berücksichtigt wird.
Hierfür wurde der NCT Patientenforschungsrat gegründet. Dieser Rat vertritt die Interessen der Patientinnen und Patienten und gibt den Forschenden schon während der Planung von NCT Studien wichtige Rückmeldungen. An jedem Standort des NCT gibt es zusätzlich lokale Patientenräte, die die Forschung vor Ort mitgestalten.
Die Patienten-Experten Akademie für Tumorerkrankungen (PEAK) soll interessierten Betroffenen die Mitarbeit an der Krebsforschung erleichtern. Diese bietet Kurse an, in denen die Teilnehmenden zum Beispiel mehr über klinische Studien lernen können.
Zudem gibt es jährlich eine Patienten-Experten Konferenz, bei der sich Forschende, Patientinnen und Patienten über aktuelle Themen austauschen und gemeinsam neue Ideen entwickeln.
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Mehr zur Einbindung von Patientinnen und Patienten in das NCT, erfahren Sie auf der Seite Patientenbeteiligung in der Krebsforschung auf der NCT-Website.
Quellen und Links für Interessierte und Fachkreise
Alle für den Text genutzten Quellen sind direkt verlinkt.