Vorsicht geboten
Die psychischen und physischen Belastungen, die mit einer Krebserkrankung verbunden sind, können dazu führen, dass die Monatsblutung längere Zeit ausbleibt. Das muss aber nicht zwangsläufig heißen, dass eine Empfängnis nicht möglich ist. Gerade bei jüngeren Frauen unter 40 Jahren setzt die Monatsblutung in etwa 40 Prozent der Fälle nach einer Chemotherapie wieder ein. Wann dies geschieht, ist individuell verschieden. Für Frauen mit langjähriger Antihormontherapie gilt: Da der Eisprung nicht unterdrückt wird, muss eine zusätzliche – nicht hormonelle – Verhütungsmethode zum Einsatz kommen, um eine Schwangerschaft auszuschließen.
Die "Pille danach“
Kommt es zu einer Verhütungspanne, kann auch bei Brustkrebspatientinnen die Pille danach verwendet werden – und das, obwohl es sich um ein Hormonpräparat handelt. Diese einmalige Hormonbehandlung wird in diesem Fall in Kauf genommen, um das größere Risiko einer ungewollten Schwangerschaft zu vermeiden.
Apropos Sicherheit
Der Pearl-Index ist ein Richtwert, der Aufschluss über die Zuverlässigkeit einer Verhütungsmethode gibt. Ein Kondom hat bei Frauen beispielsweise den Index 5-21. Das heißt, bei Verwendung von Kondomen über zwölf Monate werden von 100 Frauen 5 bis 21 schwanger. Das Diaphragma hat einen Pearl-Index von 6-12. Grundsätzlich gilt: Je niedriger der Zahlenwert, desto sicherer ist die Verhütungsmethode. Die Kupferspirale schützt mit einem Pearl-Index von 0,6-0,8 im Vergleich zum Kondom oder dem Diaphragma daher deutlich besser vor einer ungewollten Schwangerschaft.
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Linktipps und Quellen für Interessierte und Fachkreise
Eine ausführliche Recherche zum Thema und weitere Quellen hat krebsinformationsdienst.med zusammengestellt, das Angebot des Krebsinformationsdienstes für alle Fachgruppen in der Onkologie: "Brustkrebs und Schwangerschaftsverhütung: Welche Methoden sind geeignet?''
Die Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie (AGO) Kommission Mamma stellt ihre evidenzbasierten Empfehlungen online unter www.ago-online.de/leitlinien-empfehlungen/leitlinien-empfehlungen/kommission-mamma zur Verfügung. Dort finden sich auch Hinweise zu geeigneter Kontrazeption beim Mammakarzinom.