Krebsart und Behandlung sind entscheidend
Ob Schwimmen für eine Patientin oder einen Patienten möglich ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wichtig ist vor allem, welche Krebsart Betroffene haben und in welcher Behandlungsphase sie sich befinden. Folgendes sollten Krebspatientinnen und Krebspatienten beachten.
- Geduld nach Operationen: Um Infektionen und Entzündungen vorzubeugen, sollte man nach einer Operation zunächst nicht schwimmen gehen. So haben Wunden ausreichend Zeit, um richtig zu verheilen.
- Bei Reizungen an den Schleimhäuten nicht schwimmen gehen: Schwimmbadwasser, das Chlor enthält, kann die Schleimhäute reizen und anfälliger für Bakterien machen. Besonders Patientinnen und Patienten mit Blasenkrebs sollten hier vorsichtig sein. Denn wenn sie eine Blasenspülung mit Medikamenten (Instillationstherapie) erhalten, sind die Schleimhäute bereits durch die Therapie gereizt. Chloriertes Schwimmbadwasser, aber auch Meerwasser oder Seewasser können dies verstärken und die Gefahr einer Blasenentzündung erhöhen.
- Vorsicht bei Hautirritationen: Eine Strahlentherapie oder manche Krebsmedikamente können zu Hautnebenwirkungen führen, wie etwa zu geröteter und trockener Haut oder Hautausschlag. Auch dann kann das Badewasser zusätzlich reizen und Symptome möglicherweise verschlimmern.
- Auf Sonnenschutz achten: Gerade im Freibad oder am Badesee ist man oft direkt der Sonnenstrahlung ausgesetzt. Manche Krebstherapien machen Betroffene sensibel gegenüber Sonnenlicht – sie sollten daher beim Schwimmen besonders darauf achten, sich gut vor der Sonne zu schützen.
- Bei geschwächtem Immunsystem besser verzichten: Krebsarten wie eine Leukämie, aber auch manche Chemotherapien können das Immunsystem beeinträchtigen. Dann kann es für Betroffene besser sein, vorübergehend auf das Schwimmen zu verzichten, um den Kontakt mit Keimen im Badewasser zu vermeiden.
Gut zu wissen
Wenn Sie in einem Badesee baden möchten, können Sie sich vorab über die Keimbelastung informieren. Das Umweltbundesamt bietet Angaben über die Wasserqualität von Seen in Deutschland.
Auf den Seiten der European Environment Agency gibt es eine interaktive Karte zur Wasserqualität in europäischen Badegewässern (in englischer Sprache).
Fazit
Schwimmen gehen ja oder nein? Betroffene sollten stets zunächst mit ihren behandelnden Ärztinnen und Ärzten sprechen: Diese können am besten einschätzen, ob das Schwimmen in der aktuellen Erkrankungsphase ein Risiko ist oder nicht. Sie können Hinweise geben, worauf Patientinnen und Patienten individuell achten können, wenn sie gern ins Freibad oder an den Badesee möchten.
Zum Weiterlesen
Mehr zu Sport bei Krebs lesen Sie unter Bewegung und Sport: Tipps für Krebspatienten. Weitere Informationen zum Leben mit Krebs finden Sie unter Alltag mit und nach Krebs: Jeden Tag leben.