Kein Fleisch mehr essen?
Auch wenn die IARC den Genuss von verarbeitetem Fleisch nun erstmals auf eine Stufe mit Zigaretten, Alkohol oder Asbest stellt, ist der Verzehr von Fleischwaren damit nicht gleichermaßen riskant: Es heißt lediglich, dass hier ebenfalls ein klarer statistischer Zusammenhang zwischen dem Risikofaktor und dem Auftreten von Krebserkrankungen besteht.
Auf Fleisch muss man daher als gesunder Mensch nicht verzichten. Fleisch enthält auch wichtige Nährstoffe wie Eiweiß, Eisen und Vitamine. Fachgesellschaften wie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfehlen schon seit längerem, den Verzehr von Fleisch auf ein vernünftiges Maß zu beschränken.
Ob die Zubereitung eine Rolle spielt oder ob sich die einzelnen Fleischsorten bezüglich des Krebsrisikos unterscheiden, ist laut den Experten der IARC noch nicht bekannt.
Zum Weiterlesen
- Die Internationale Krebsforschungsagentur IARC hat eine Pressemitteilung in englischer Sprache zum Krebsrisiko durch den Verzehr von verarbeitetem und rotem Fleisch herausgegeben. Sie kann eingesehen werden unter www.iarc.fr/en/media-centre/pr/2015/pdfs/pr240_E.pdf.
- Die Ergebnisse des internationalen Expertenteams wurden in der Fachzeitschrift Lancet Oncology veröffentlicht: Bouvard et al. Carcinogenicity of consumption of red and processed meat. Lancet Oncology 2015. DOI: dx.doi.org/10.1016/S1470-2045(15)00444-1. Online ist der Artikel nach Registrierung verfügbar unter www.thelancet.com/journals/lanonc/article/PIIS1470-2045(15)00444-1/abstract
- Eine Publikation der IARC befindet sich in Vorbereitung: International Agency for Research on Cancer. Volume 114: Consumption of red meat and processed meat. IARC Working Group. Lyon; 6–13 September, 2015. IARC Monogr Eval Carcinog Risks Hum (in press).
- Wie kann man das Risiko für Krebs durch ein gesundes Verhalten beeinflussen? Mehr zum Thema hat der Krebsinformationsdienst in seinen Texten zur Krebsvorbeugung zusammengestellt.
- Weiterführende Informationen zu Risikofaktoren bei Darmkrebs und Magenkrebs finden Interessierte in den Texten "Darmkrebs: Risikofaktoren und Vorbeugung" und "Magenkrebs: Risikofaktoren und Auslöser".
- 10 Regeln für eine gesunde Ernährung – die Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V. (DGE) empfiehlt auf ihrer Website, den Konsum von Fleisch und Wurstwaren auf 300 – 600 g in der Woche zu beschränken. Weißes Fleisch sei günstiger zu bewerten als rotes Fleisch. Mehr dazu bei der DGE unter www.dge.de/ernaehrungspraxis/vollwertige-ernaehrung/10-regeln-der-dge.