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Wie viel Sport braucht man im Alter?

Frage des Monats

Erstellt am:

Bewegung ist gesund – auch für Ältere. Wer körperlich aktiv ist, schützt sich beispielsweise vor Krebs. Wir fassen zusammen, wie viel Bewegung pro Woche ab 65 Jahren empfohlen ist.

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"In den letzten Jahren ist es in unserem Bekanntenkreis häufiger vorgekommen, dass jemand an Krebs erkrankt ist. Seitdem möchte meine Frau unbedingt, dass wir mehr Sport treiben, denn sie hat gelesen, dass Bewegung Krebs vorbeugen kann. Aber ist Sport im Alter genauso sinnvoll und gesund wie in jungen Jahren oder gibt es für ältere Menschen etwas Besonderes zu beachten? Meine Frau ist erst 55 Jahre alt, aber ich bin schon 68."*

Ein älterer Mann und eine Frau bei Fitnessübungen im Freien.
Bereits leichte Bewegung über den Tag wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus [Symbolbild].
Bild: © ANC Media, Adobe Stock

Unsere Antwort

Sie fragen sich, ob die Bewegungsempfehlungen zur Krebsvorbeugung auch noch für Sie mit 68 Jahren gelten und zudem gesundheitlich unbedenklich sind. 

Fachleute sind sich grundsätzlich einig: Von angemessener und ausreichend körperlicher Aktivität profitiert praktisch jeder – auch noch im Alter. Das gilt nicht nur in Hinblick auf das Krebsrisiko, sondern auch, um anderen Erkrankungen vorzubeugen.

Wie viel Sport ist im Alter noch gesund? Fachleute unterscheiden bei den Bewegungsempfehlungen zur Krebsvorbeugung zwischen Kindern, jungen Menschen und Erwachsenen ab 18 Jahren – aber nicht mehr zwischen Erwachsenen verschiedener Altersstufen.

Daher gelten die Bewegungsempfehlungen für Erwachsenen grundsätzlich sowohl für Ihre Frau mit 55 Jahren als auch für Sie mit 68 Jahren.

Wie viel Bewegung kann das Krebsrisiko senken?

Die Empfehlungen dazu fallen inzwischen international weitgehend gleich aus. Für Erwachsene gilt pro Woche:

  • Mindestens 150 Minuten körperliche Aktivität, die etwas anstrengt, wie zügiges Gehen, Radfahren mit mäßigem Tempo oder Gartenarbeit.
  • Alternativ mindestens 75 Minuten körperliche Aktivität, die anstrengt, wie Joggen, Radfahren in schnellem Tempo oder das Tragen von schweren Lasten.
  • Auch eine entsprechende Kombination aus mittlerer und höherer Anstrengung ist möglich.

Zu "körperlicher Aktivität" gehört aber nicht nur Sport. Dazu gehören auch körperliche Tätigkeiten im Beruf oder Bewegung im Alltag, wie zum Beispiel die Treppe statt des Aufzugs zu nehmen.

Diese Empfehlungen richten sich aber an gesunde Erwachsene. Falls Sie aufgrund einer Erkrankung oder anderer Umstände gesundheitliche Bedenken haben, ermutigen wir Sie, sich ärztlichen Rat einzuholen. Gemeinsam mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt können Sie entscheiden, wie viel und welche Art der Bewegung für Ihre Gesundheit förderlich ist.

Im Folgenden geben wir Ihnen zusätzliche Informationen aus den Nationalen Bewegungsempfehlungen, die zur allgemeinen Gesundheitsförderung in Deutschland gelten. 

Nationale Bewegungsempfehlungen für Erwachsene

Gut zu wissen

Kinder und Jugendliche sollten sich deutlich mehr bewegen. Die Nationalen Bewegungsempfehlungen für diese Altersgruppen sind "pro Tag" formuliert. 

Seit 2017 gibt es in Deutschland "Nationale Empfehlungen für Bewegung und Bewegungsförderung", an deren Entwicklung Wissenschaftler aus verschiedenen Fachbereichen beteiligt waren. Körperliche Aktivität ist nämlich nicht nur für die Krebsvorbeugung wichtig: Auch anderen häufigen Erkrankungen lässt sich mit Sport vorbeugen. In den Empfehlungen wird unter anderem zwischen ausdauer- und kraftorientierter Bewegung unterschieden:

  • Ausdauer: Fachleute empfehlen pro Woche mindestens 150 Minuten moderate oder 75 Minuten intensive ausdauerorientiere Bewegung beziehungsweise eine Kombination davon. Dazu zählt beispielsweise Gehen, Laufen, Schwimmen oder Radfahren. Jede einzelne Aktivität soll dabei mindestens 10 Minuten dauern.
  • Kraft: Zusätzlich sollten an mindestens 2 Tagen muskelkräftigende Aktivitäten durchgeführt werden – zum Beispiel funktionsgymnastische Übungen, Krafttraining oder Bewegen von höheren Gewichten bei der Gartenarbeit oder im Haushalt.
  • Sitzen: Lange Sitzphasen sollten möglichst vermieden werden und Sitzen durch kurze Bewegungseinheiten, wie einen Spaziergang oder das Arbeiten im Stehen unterbrochen werden.
  • Bei erhöhtem Sturzrisiko: Ältere Erwachsene ab 65 Jahren mit eingeschränkter Mobilität sollten zudem zusätzlich an mindestens 3 Tagen Gleichgewichtsübungen machen.

Sport bei Krebs?

Krebspatienten profitieren fast in jeder Krankheitsphase davon, körperlich aktiv zu sein. Wie viel und welche Art von Sport oder Bewegung sinnvoll ist, hängt jedoch von der individuellen Erkrankungssituation ab. Gründe dafür finden Sie im Text Bewegung und Sport: Tipps für Krebspatienten.

Für Erwachsene mit Erkrankungen: In der Regel ist Bewegung zwar auch für sie gesundheitsförderlich. In bestimmten Erkrankungssituationen kann aber ein persönlich angepasster Bewegungsplan notwendig sein, oder es muss für einen bestimmten Zeitraum pausiert werden. Gründe für diese Einschränkung können sein:

  • die Erkrankung selbst 
  • die Behandlung der Erkrankung, beispielsweise mit einer Operation, die erst vor kurzem stattgefunden hat
  • bestimmte Symptome wie Fieber, Infekt oder Übelkeit
  • eingenommene Medikamente
  • psychische Faktoren, wie große Ängstlichkeit vor Bewegung

Dazu können Ärztinnen und Ärzte informieren, denn sie kennen die jeweilige Erkrankungssituation am besten.

Zum Weiterlesen

Weitere Informationen rund um das Thema Bewegung zur Krebsvorbeugung finden Sie in unserem Text Sport und Bewegung zur Krebsvorbeugung: Lässt sich das Krebsrisiko senken? oder unserem Informationsblatt Bewegung und Sport in der Krebsvorbeugung (PDF).

Quellen und Links (Auswahl)

Auf der Internetseite des Europäischen Kodex zur Krebsbekämpfung finden Sie ausführliche Informationen rund um körperliche Aktivität im Zusammenhang mit dem eigenen Krebsrisiko. 

Beim Bundesministerium für Gesundheit können Sie die "Nationalen Empfehlungen für Bewegung und Bewegungsförderung" nachlesen – sowohl in Lang- als auch Kurzversion. Darin finden sich auch die Bewegungsempfehlungen für weitere Zielgruppen: Erwachsene mit chronischen Erkrankungen sowie Kinder und Jugendliche

Beim Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit (BIÖG) finden Sie zudem auch praktische Tipps für ältere Menschen, wie diese mit kleineren und größeren Alltagsaktivitäten fit, gesund und leistungsfähig bleiben können. 

*Hinweis: Solche Fragen erreichen den Krebsinformationsdienst regelmäßig. Die verwendete Frage ist keine Original-Anfrage, sondern ein redaktionell bearbeitetes Beispiel.

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