Vorbeugung: Lässt sich Krebs durch das eigene Verhalten verhindern?
Dazu erklärte Dr. Susanne Weg-Remers: "Eine gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung sowie das Vermeiden von Alkohol und Nikotin können einen gewissen Schutz vor Krebs bieten. Aber selbst, wenn alle Empfehlungen beherzigt werden – eine 100-prozentige Sicherheit, nicht zu erkranken, gibt es nicht. Das liegt daran, dass Krebs in den meisten Fällen durch zufällige genetische Fehler bei der Zellteilung entsteht. Dagegen ist keiner gewappnet."
Früherkennungsuntersuchungen: Informiert entscheiden können
Für die besonders häufigen Krebsarten Darmkrebs, Brustkrebs, Prostatakrebs und Hautkrebs gibt es das gesetzliche Früherkennungsprogramm. Die Entscheidung, welche der Maßnahmen man wahrnehmen will, hängt dabei immer auch von der persönlichen Situation ab.
Laut Dr. Brigitte Schwikowski-Kukla ist zum Beispiel für Familienmitglieder von Darmkrebspatienten eine dem Risiko angepasste Vorsorge sinnvoll. "Die Darmspiegelung, auch Koloskopie genannt, ist die zuverlässigste Methode zur Darmkrebsfrüherkennung. In Abhängigkeit vom Befund können dann nach der ersten Darmspiegelung individuell weitere Untersuchungsintervalle festgelegt werden."
Krankheitsbewältigung: Mit Krebs leben lernen
Bereits mit einer Krebsdiagnose konfrontierte Patienten wollten oft wissen, was sie zusätzlich zu den medizinischen Therapien selbst zu ihrer Genesung beitragen können.
So wird häufig vermutet, dass "kämpfen" und ein starker Wille die Heilung begünstigen können. "Wissenschaftliche Untersuchungen haben bisher keine eindeutigen Anhaltspunkte dafür gefunden, dass eine ganz bestimmte Art des Umgangs mit der Krankheit besonders günstig ist", widersprechen die Mitarbeiterinnen des Krebsinformationsdienstes.
Aber auch ganz praktische Probleme beschäftigten Betroffene, die sich am Weltkrebstag an den KID wandten – zum Beispiel die Frage, ob man mit einer Krebserkrankung die Sauna besuchen darf. "Für die meisten Krebspatienten ist die Anwendung von Wärme problemlos möglich. Vorsichtig sollte man aber während und kurz nach einer belastenden Behandlung sein, und auch dann, wenn man insgesamt geschwächt ist", erklärte Dr. Ursula Will hierzu.
Ein weiteres großes Thema war die Ernährung. Hier kursieren zahlreiche Mythen, etwa über "Krebsdiäten", deren Nutzen aber nicht wissenschaftlich nicht belegt ist. Auch von Nahrungsergänzungsmitteln raten Experten in den aktuellen Leitlinien zur Krebsbehandlung ab.
Fragen zu Krebs? Wir sind für Sie da
Auch nach dem Weltkrebstag ist der Krebsinformationsdienst weiter für alle Fragen erreichbar:
- am Telefon, täglich von 8.00 bis 20.00 Uhr, oder
- per E-Mail an krebsinformationsdienst@dkfz.de
(beim Klick auf den Link öffnet sich ein datensicheres Formular).
Im Chat sind die Krebsexperten zurzeit dagegen nicht mehr erreichbar. Aufgrund der positiven Erfahrung mit dem Chat am Weltkrebstag ist ein solches Angebot jedoch in Planung. Das Chat-Protokoll vom 1. Februar 2018 steht zum Nachlesen noch bereit, unter www.experten-im-chat.de/.
Für alle, die mehr über Krebs wissen wollen, gibt es außerdem umfassende Information auf den Internetseiten des Krebsinformationsdienstes:
Vorbeugung: Risiken kennen und vermeiden
Früherkennung: Krebs und Krebsvorstufen rechtzeitig erkennen
Untersuchungsverfahren in der Onkologie: Krebs erkennen, Krebs kontrollieren
Behandlungsverfahren bei Krebs: Tumortherapie heute
Leben mit Krebs: Selbst aktiv werden
Ernährung für Tumorpatienten: Essen, was schmeckt, oder doch lieber Diät?
Krankheitsverarbeitung: Welche Hilfe bietet die Psychoonkologie?