Hintergrundwissen: Leitlinie für Ärzte
Was ist eine Leitlinie? Eine in der Medizin von Fachgremien herausgegebene Empfehlung für die Diagnostik, Behandlung und Nachsorge bei einer bestimmten Erkrankung oder Erkrankungssituation.
Was bedeutet S3? Die Leitlinie zur Diagnostik und Behandlung von Beschwerden der Wechseljahre hat die Stufe 3. Das bedeutet, sie gründet auf der systematischen Auswertung und Bewertung von Wissen, dass aus in großen Studien mit hoher methodischer Qualität gewonnenen wurde.
Was ist Ziel der neuen Leitlinie? Sie soll Ärztinnen und Ärzten bei der medizinischen Versorgung von Frauen mit Wechseljahresbeschwerden Orientierung und Unterstützung bieten. Die Handlungsempfehlung thematisiert die Diagnostik und Behandlung von Symptomen der Wechseljahre.
Drei kooperierende Fachgesellschaften
An der Leitlinie waren die Deutsche, die Österreichische sowie die Schweizerische Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG e. V., OEGGG, SGGG) beteiligt. Diese Fachgesellschaften legten den Schwerpunkt für ihre Einschätzung zum Krebsrisiko einer Hormontherapie auf das Nutzen-Risiko-Verhältnis vor dem Hintergrund belastender Beschwerden der Wechseljahre.
Andere Fachgesellschaften mit anderen Schwerpunkten können daher zu einer abweichenden Einschätzung kommen: So nennt beispielsweise die Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie (AGO), Kommission Mamma, eine Hormontherapie mit der Kombination aus Östrogen und Gestagenen als vermeidbaren Risikofaktor für Brustkrebs.
Zum Weiterlesen
Mehr zum Thema lesen Sie auch auf unserer Internetseite "Wechseljahre: Krebsrisiko durch Hormone?".
Die S3-Leitlinie "Peri- und Postmenopause – Diagnostik und Interventionen" ist auf der Internetseite der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF) e. V. unter www.awmf.org/leitlinien/detail/ll/015-062.html abrufbar.
Die Empfehlungen der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie (AGO) Kommission Mamma zu Optionen der primären Prävention (18.03.2019) ist abrufbar unter www.ago-online.de/fileadmin/ago-online/downloads/_leitlinien/2019/PDF_DE/2019D_01_Optionen_der_primaeren_Praevention.pdf (PDF).
Welche Anforderung an Handlungsempfehlungen für Ärzte erfüllt sein müssen, lesen Sie in dem Text "Evidenzbasierte Medizin und Leitlinien".
Sie haben Fragen zum Krebsrisiko einer Hormontherapie? Wir sind für Sie da.
Sie erreichen den Krebsinformationsdienst:
- am Telefon täglich von 8 bis 20 Uhr kostenlos unter 0800 – 420 30 40
- per E-Mail an krebsinformationsdienst@dkfz.de (datensicheres Kontaktformular)