Wann ist Mikrokalk bedenklich?
Mikrokalk ist nicht automatisch besorgniserregend. Fachleute gehen aber davon aus, dass etwa 3 bis 4 von 10 bösartigen Brusttumoren solche Kalkeinlagerungen aufweisen. Daher kann Mikrokalk auf Brustkrebs hinweisen – vor allem wenn er auf bestimmte Weise geformt oder verteilt ist.
Mikrokalk in der Mammographie untersuchen Ärztinnen und Ärzte daher genau, um eindeutig gutartige Befunde von verdächtigen Mikroverkalkungen abzugrenzen. Möglicherweise sind dafür weitere Mammographie-Aufnahmen und/oder eine Gewebeprobe (Biopsie) nötig. Wenn sich Mikroverkalkungen jedoch über mehrere Jahre nicht verändern, gehen Fachleute üblicherweise davon aus, dass sie harmlos sind.
Lexikon
in-situ-Tumor: ein bösartiger Tumor, der die natürliche Gewebegrenze aber nicht überschreitet
Auch sogenannte in-situ-Tumoren weisen häufig Mikroverkalkungen auf. Solche Tumoren können sich zu einem invasiven Brustkrebs entwickeln, der zerstörend in umliegendes Gewebe wächst. Deshalb sollte auffälliger Mikrokalk in der Mammographie immer abgeklärt werden.
Gut zu wissen: Deodorants, Puder und Cremes auf der Haut können in den Röntgenbildern der Mammographie wie Mikrokalk aussehen. Erfahrene Ärztinnen und Ärzte erkennen diese sogenannten Artefakte oder auch Pseudomikrokalk in der Regel schnell, dennoch empfiehlt es sich, am Tag einer Mammographie auf Deo, Puder und Cremes zu verzichten.
Zum Weiterlesen
Mehr zu gutartigen Veränderungen der Brust lesen Sie im gleichnamigen Text Gutartige Veränderungen in der Brust.
Über die Mammographie-Untersuchung informieren wir unter Mammographie: Röntgenuntersuchung der Brust.
Informationen zum Aufbau der weiblichen Brust, einem duktalen Brustkrebs oder der häufigsten möglichen Brustkrebs-Vorstufe finden Sie unter Brustkrebs: Anatomie, Tumorbiologie, Prognose.
Bildhinweis: Das Copyright des Bildes "Mikrokalk erscheint in Mammographie-Aufnahmen intensiv weiß." liegt bei Jmarchn, Wikimedia Commons (CC BY 3.0).