Wie Krebs entsteht
Jeder Krebs geht auf Erbgutveränderungen zurück. Meist sind sie im Laufe des Lebens in einzelnen Körperzellen entstanden. Damit aus einer gesunden Zelle eine Krebszelle wird, müssen in der Regel mehrere Fehler im Erbgut zusammenkommen. Manche dieser Fehler führen dazu, dass sich die betroffene Zelle schneller teilt, andere hebeln natürliche Kontrollmechanismen des Körpers aus. So gibt es Erbgutveränderungen, die es Krebszellen ermöglichen, dem Abwehrsystem des Körpers auszuweichen. Mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sich in einer Zelle viele dieser Erbgutveränderungen anhäufen. Dann kann aus einer Zelle eine Krebszelle entstehen. Aus diesem Grund tritt Krebs häufiger im höheren Lebensalter auf.
Faktor Zufall
Nur ein kleiner Teil, etwa 5 bis 10 von 100 Krebserkrankungen, wird durch vererbte Genveränderungen verursacht oder begünstigt. Bei den meisten Krebserkrankungen kommt es ohne erbliche Vorbelastung zu entsprechenden Veränderungen der Zell-DNA. An diesen Veränderungen können viele verschiedene Faktoren beteiligt sein. Manche davon lassen sich durch das eigene Verhalten beeinflussen.
So belegen Studien: Knapp 40 Prozent der Krebserkrankungen könnten vermieden werden, wenn alle Menschen die bekannten Krebsrisikofaktoren meiden würden. Dazu zählen ungesunde Lebensgewohnheiten, wie Rauchen, Alkohol, mangelnde Bewegung, ungesunde Ernährung, Übergewicht und UV-Strahlung. Ein bedeutsamer Faktor bei der Krebsentstehung ist aber auch der Zufall: Unabhängig von äußeren Einflüssen oder dem eigenen Verhalten kommt es zu zufälligen Fehlern bei der Zellteilung, die dann zu Krebs führen können. Eine gesunde Lebensweise ist daher ratsam, garantiert aber nicht, von einer Krebserkrankung verschont zu bleiben.
Fazit
Auf die Frage "Warum gerade ich?" gibt es aus medizinischer Sicht meist keine klare Antwort. Denn den einen Auslöser für die Erkrankung gibt es in der Regel nicht. Auch lässt sich kaum beziffern, welche Faktoren in welchem Maße eine Rolle gespielt haben. Eine wichtige Botschaft ist deshalb: Niemand, der an Krebs erkrankt, ist schuld an seiner Erkrankung.
Zum Weiterlesen
Tipps zum Umgang mit einer Krebserkrankung finden Sie in unserem Text Krebs und Psyche: Die Krankheit bewältigen.