Krebsrisiko durch Tabakerhitzer: Was bereits bekannt ist
Fachleute halten es aufgrund von Ergebnissen aus der Grundlagenforschung für möglich, dass Tabakerhitzer schädlich für die Gesundheit sind und Krebs auslösen können:
- Der Dampf aus Tabakerhitzern enthält krebserzeugende Stoffe.
- Diese krebserzeugenden Stoffe gelangen in den Körper – wenn auch in geringerer Menge im Vergleich zum Zigarettenrauchen: Forschende haben im Urin von Tabakerhitzer-Konsumenten krebserregende Stoffe gefunden.
- In Tierversuchen mit Schadstoffen aus Tabakerhitzern haben Forschende beobachtet, dass sie Vorgänge auslösen, wie sie auch bei der Krebsentstehung durch Tabakrauch beobachtet werden.
Weitere Forschung notwendig
In den nächsten Jahren und Jahrzehnten sind weitere Untersuchungen und Studien nötig, um endgültig zu beweisen, ob Tabakerhitzer krebserregend sind und wie hoch das Risiko für Verbrauchende ist.
Wieso lässt sich das Krebsrisiko noch nicht wissenschaftlich nachweisen? Tabakerhitzer gibt es in Deutschland erst seit 2017. Fachleute haben also noch keine Möglichkeit Langzeitfolgen zu untersuchen. Gleichzeitig verwendet nur ein kleiner Teil der Menschen Tabakerhitzer. Es gibt daher nur wenige verwertbare Daten. Hinzu kommt, dass die meisten Konsumenten von Tabakerhitzern entweder ehemalige Raucher sind oder zusätzlich Zigaretten rauchen. Das macht es schwierig, zwischen dem Krebsrisiko durch Tabakerhitzer und dem Krebsrisiko durch Zigaretten zu unterscheiden.
Fazit: Auch, wenn es noch keine wissenschaftlich gesicherten Daten zur Krebsentstehung durch Tabakerhitzer gibt, können Fachleute das Krebsrisiko zumindest einschätzen. Das ist möglich, da die im Dampf enthaltenen Stoffe schon sehr gut erforscht sind.
Weitere Gesundheitsrisiken durch Tabakerhitzer
Auch wie schädlich Tabakerhitzer abseits des Krebsrisikos sind, wird aktuell noch untersucht. Sicher ist, dass sich Schadstoffe im Dampf von Tabakerhitzern negativ auf die Atemwege auswirken. Außerdem deuten Studien daraufhin, dass sie das Herz-Kreislauf-System schädigen.
Fachleute gehen außerdem davon aus, dass das Risiko, vom enthaltenen Nikotin abhängig zu werden, bei Tabakerhitzern und Zigaretten vergleichbar ist.
Dampfen und Rauchen: Krebsrisiko im Vergleich
Es gibt eine "Modell-Untersuchung", die versucht hat, das krebserzeugende Potenzial verschiedener Tabak- und Nikotinprodukte abzuschätzen. Auf Basis von Versuchen mit dem Dampf von E-Zigaretten und Tabakerhitzern sowie Tabakrauch kamen die Forschenden zu dem Schluss: E-Zigaretten bergen im Vergleich zu Tabakerhitzern ein geringeres Krebsrisiko, wobei dies bei unterschiedlichen E-Zigaretten unterschiedlich hoch sein kann. Das Krebsrisiko von Tabakerhitzern und E-Zigaretten ist aber deutlich niedriger als das von Zigaretten.
Wie unterscheiden sich Tabakerhitzer, E-Zigaretten und Zigaretten? Während der Tabak in normalen Zigaretten verbrannt wird, werden sogenannte Tabaksticks in Tabakerhitzern elektrisch erhitzt. Dadurch entsteht ein nikotinhaltiger Dampf, den die Anwendenden einatmen. Neben Nikotin enthält er weitere Schadstoffe. Die Menge der Schadstoffe ist insgesamt niedriger als in Tabakrauch, aber höher als im Dampf von E-Zigaretten.
Zum Weiterlesen
Quellen
Deutsches Krebsforschungszentrum (Hrsg.): Tabakatlas Deutschland 2020 (PDF)
Deutsches Krebsforschungszentrum (Hrsg.): Risiken von E-Zigaretten und Tabakerhitzern 2023 (PDF)