Skepsis ist angebracht
Dr. Susanne Weg-Remers, Leiterin des Krebsinformationsdienstes des Deutschen Krebsforschungszentrums differenziert: "Einzelne Lebensmittel, die unter "Superfoods" laufen, wie etwa exotische Früchte, können zu einer abwechslungsreichen Ernährung beitragen. Dass sie aber vor Krankheiten wie Krebs schützen können, entbehrt jeder wissenschaftlichen Grundlage."
Der Krebsinformationsdienst verfügt über eine umfassende Datenbank, die alle wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Erkrankung Krebs, zur Vorbeugung, Früherkennung und Therapie enthält. "Wir wüssten, wenn es dazu aussagekräftige Studienergebnisse gäbe", so Weg-Remers weiter.
Warum in die Ferne schweifen?
Auch einheimische Pflanzen haben einen hohen Nähr- und Wirkstoffgehalt und könnten daher als Superfood bezeichnet werden, zum Beispiel Grünkohl, Rote Bete und einheimische Beeren oder Karotten, Zwiebel und Äpfel – sie alle liefern gesundheitsfördernde Nährstoffe. Für ausreichend Ballaststoffe sorgen Vollkornprodukte und Leinsamen.
Der Vorteil dieser Lebensmittel vor der Haustür: Sie sind oft kostengünstiger und ihre Herkunft ist nachvollziehbar. Superfood-Produkte kommen oft aus dem fernen Ausland, sind teuer und werden über das Internet vertrieben.
Anstatt sich ernährungstechnisch auf eine Handvoll exotischer Lebensmittel zu verlassen, von denen behauptet wird, sie seien "super", ist es besser, auf die ganze Bandbreite des hiesigen Obst- und Gemüseangebots zu setzen. So das Fazit des Europäischen Informationszentrums für Lebensmittel (EUFIC).
Schützende Effekte ganz ohne Superfoods
Auch zum Schutz vor Krebs und anderen chronischen Krankheiten wie Diabetes und Herzerkrankungen empfiehlt sich eine Ernährung vorwiegend aus pflanzlichen Nahrungsmitteln. Der europäische Kodex zur Krebsbekämpfung gibt folgende Empfehlungen:
- Täglich mindestens 400 g Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte
- Möglichst täglich Getreideprodukte aus Vollkorn
- Zucker- und fettreiche Speisen meiden
- Möglichst keine zuckerhaltigen Getränke
- Pro Woche weniger als 500 g Fleisch. Möglichst kein verarbeitetes Fleisch
- Fertiglebensmittel meiden
- Maximal 6 g Salz am Tag
Zum Weiterlesen
Diese und weitere Pressemitteilungen des Deutschen Krebsforschungszentrums können Sie auch abrufen unter www.dkfz.de/de/presse/pressemitteilungen/index.php.
Weitere Informationen zur Ernährung und Krebsvorbeugung finden sich in unserem Text "Ernährung und Krebsvorbeugung – Kann gesunde Kost das Krebsrisiko senken?".
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Sie erreichen den Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums
- täglich von 8.00 bis 20.00 Uhr unter 0800 - 420 30 40 (kostenlos, vertraulich) oder
- per E-Mail über ein datensicheres Formular unter krebsinformationsdienst@dkfz.de.