Anwendung: Ist die Belastung in meiner Region besonders hoch und muss ich etwas beachten?

Ionisierende Strahlung natürlichen und künstlichen Ursprungs gilt als Krebsrisikofaktor. Das tatsächliche Risiko hängt stark davon ab, welcher Strahlendosis man ausgesetzt war. Gegen viele natürliche Strahlenquellen kann und muss man nichts unternehmen: Sie gehören zur Umwelt, in der wir leben.
Es gibt allerdings Ausnahmen: Bespielsweise ist die Belastung mit dem radioaktiven Gas Radon in manchen Regionen Deutschlands höher als in anderen. In diesen Regionen kann es sinnvoll sein, die tatsächliche Belastung in Wohnräumen zu testen. Sie hängt unter anderem von baulichen Voraussetzungen ab. Und man kann durch Sanierungsmaßnahmen oder häufiges intensives Lüften Abhilfe schaffen.
Ein anderes Beispiel ist die Belastung von Wildbret und Pilzen mit radioaktiven Substanzen, die durch den Reaktorunfall in Tschernobyl in die Umwelt gelangt sind. Auch hier unterscheidet sich die Belastung von Region zu Region in Deutschland deutlich, besonders betroffen sind Südbayern und der Bayerische Wald. Das BfS rät: Wer seine persönliche Belastung verringern möchte, sollte in den höher belasteten Gebieten auf den Genuss selbst erlegten Wildes und selbst gesammelter Pilze verzichten.
Hintergrund: Welcher Strahlenbelastung ist man normalerweise ausgesetzt?
Die Strahlenbelastung, der ein Mensch ausgesetzt ist, wird von seinem Wohnort, sowie von Ernährungs- und Lebensgewohnheiten bestimmt. Einen wichtigen Anteil trägt das radioaktive Gas Radon bei, das über die Atemluft in den Körper gelangt. Außerdem nimmt man mit der Nahrung kleinste Mengen radioaktiver Substanzen auf. Eine weitere Komponente ist die kosmische Strahlung, die uns aus dem Weltraum erreicht. Hinzu kommt die Strahlung aus Gesteinen und Böden und den daraus hergestellten Baumaterialien.
Zur persönlichen Strahlenbelastung beitragen können außerdem medizinische Anwendungen, zum Beispiel Röntgenuntersuchungen oder Strahlentherapien.
Zum Weiterlesen
Erläuterungen zum Geoportal des BfS sind abrufbar unter www.bfs.de/DE/themen/ion/umwelt/luft-boden/geoportal/geoportal.html. Der direkte Link zu Geoportal lautet www.imis.bfs.de/geoportal/. Dort können Interessierte Messdaten rund um den Strahlenschutz abrufen.
Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS, www.bfs.de) arbeitet als Bundesbehörde in Deutschland für die Sicherheit und den Schutz des Menschen und der Umwelt vor Schäden durch ionisierende und nichtionisierende Strahlung. Es bietet auf seinen Internetseiten umfangreiche Hintergrundinformationen zu Strahlung und Strahlenschutz.
- Mehr zum Edelgas Radon finden Interessierte unter www.bfs.de/DE/themen/ion/umwelt/radon/radon_node.html. Dort ist unter anderem auch erläutert, was man selbst gegen eine Radongefährdung tun kann.
- Einen Überblick über die Strahlenbelastung von Pilzen und Wildbret bietet das BfS unter www.bfs.de/DE/themen/ion/umwelt/lebensmittel/pilze-wildbret/pilze-wildbret.html.
- Das integrierte Mess- und Informationssystem (IMIS) führt die Daten der verschiedenen Messnetze zur Überwachung der Umwelt zusammen. IMIS dient auch dem Notfallschutz: Sollte es zu plötzlich ansteigenden Werten kommen, die zum Beispiel auf einen Reaktorunfall hinweisen, können Maßnahmen zum Schutz der Bevölkerung ergriffen werden.
Mehr beim Krebsinformationsdienst:
Weitere Hintergrundinformationen zum Krebsrisiko durch natürliche und "menschengemachte" Strahlung bietet der Text "Radioaktivität und Strahlung: Quellen, Risiken, Nutzen".
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