Unsere Antwort
Es gibt keine wissenschaftlichen Belege für ein Krebsrisiko durch Laser, die bei einer Tattooentfernung eingesetzt werden. Diese Einschätzung teilen mehrere Fachgesellschaften, darunter beispielsweise die Europäische Gesellschaft für Laser und energiebasierte Geräte.
Laut dem Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) ist es zwar möglich, dass bei der Zerstörung mancher Farbpigmente giftige oder krebserregende Stoffe entstehen könnten. Diese Vermutungen beruhen allerdings auf Studien mit Zellen oder Tiermodellen und lassen sich daher nicht 1:1 auf den menschlichen Organismus übertragen. Ob und welche Stoffe bei der Tattooentfernung mit Hilfe eines Lasers entstehen, ist weitgehend unklar und wird noch in Studien untersucht.
Im Folgenden haben wir Hintergrundinformationen zu unserer Antwort für Sie zusammengestellt.
Laser zur Tattooentfernung
Bei der Tattooentfernung werden ganz spezielle Laser eingesetzt: sogenannte gepulste Laser. Diese Laser geben in kurzen zeitlichen Abständen Laserstrahlen in einer bestimmten Wellenlänge ab und spalten damit bestimmte Farbpigmente in der Haut.
Es gibt für unterschiedliche Farbpigmente auch verschiedene Laser. Das sind die gängigsten Geräte:
- Nd:YAG-Laser (Neodym-dotierte Yttrium-Aluminium-Granat-Laser)
- Rubin-Laser
- Alexandrit-Laser
Diese Laser werden schon sehr lange in der Kosmetik oder in der Medizin eingesetzt.
- Ein Beispiel: Ärztinnen und Ärzte nutzen Nd:YAG-Laser beispielsweise bei der Behandlung von Hautkrebs. Es gibt keine Hinweise aus Studien, dass eine solche Laserbehandlung das Krebsrisiko erhöht.
Risiken einer Tattooentfernung
Die Behandlung zur Tattooentfernung kann mit unerwünschten Nebenwirkungen verbunden sein: Dazu zählen etwa Verbrennungen, vorübergehende oder bleibende Hautflecken (Pigmentstörungen), Entzündungen der Haut oder Narben.
Wichtig
Lassen Sie sich vor der Behandlung über die möglichen Risiken aufklären!
Welche Risiken mit einer Tattooentfernung einhergehen, hängt von verschiedenen Faktoren ab:
- Was für ein Laser wird eingesetzt?
- Wie groß ist das Tattoo?
- An welcher Körperstelle ist das Tattoo?
- Wie hoch ist die Pigmentkonzentration in der Tattoofarbe?
- Wie viel Erfahrung hat das Fachpersonal?
Wichtig während der Behandlung: Die Laserstrahlen bei der Tattooentfernung können die Augen schädigen. Das gilt nicht nur für die direkten, sondern auch die reflektierten Strahlen. Aus diesem Grund sollten alle Anwesenden im Raum einen Augenschutz tragen.
Fazit: Für Tattooentfernung nur zu Fachleuten
Fachleute gehen nicht davon aus, dass die Tattooentfernung mit einem Laser das Krebsrisiko erhöht. Dennoch gibt es Risiken, die mit einer solchen Behandlung einhergehen können.
Daher empfehlen Fachleute sowie Fachgesellschaften:
- Lassen Sie sich Tattoos nur von Fachpersonal entfernen. Seit Ende 2020 dürfen nur speziell geschulte Ärztinnen und Ärzte eine solche Behandlung durchführen.
- Gehen Sie nur zu Einrichtungen, die auch medizinisch anerkannte Verfahren nutzen.
Zum Weiterlesen
Quellen und Links (Auswahl)
Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) informiert auf seiner Internetseite speziell zu den Risiken einer Tattooentfernung (aufgerufen am 13.11.2024).
Auch das Bundesamt für Risikobewertung (BfR) hat Informationen zum Thema Tattoos und Tattooentfernung (aufgerufen am 13.11.2024).
Fachartikel
Kluger N, Badawi A, Laubach HJ, Wolkerstorfer A, Cartier H. Laser tattoo removal and risks of cancer: A joint statement of the EADV tattoo and body art task force, European Society for Lasers and Energy-Based Devices (ESLD) and la Société Française des lasers en Dermatologie. J Eur Acad Dermatol Venereol. 2023 Nov;37(11):e1354-e1355. doi: 10.1111/jdv.19332.
*Hinweis: Solche Fragen erreichen den Krebsinformationsdienst regelmäßig. Die verwendete Frage ist keine Original-Anfrage, sondern ein redaktionell bearbeitetes Beispiel.