Auch hochreaktive Abbauprodukte richten Schaden an
Wie genau Alkohol die Brustkrebsentstehung beeinflusst, wird noch erforscht. Vermutet wird, dass Alkohol unter anderem die Spiegel der zirkulierenden Geschlechtshormone beeinflusst. Für verschiedene Krebsarten gibt es vermutlich unterschiedliche Entstehungsmechanismen durch Alkohol.
Grundsätzlich wird vermutet: Acetaldehyd, aber auch andere Abbauprodukte gehen aufgrund ihrer großen Reaktionsfähigkeit sehr leicht Bindungen mit anderen Molekülen ein, darunter auch mit Bausteinen der Erbsubstanz DNA. Dadurch kann es zu Mutationen, also genetischen Fehlern kommen, die langfristig Krebs auslösen. Möglich sind auch Veränderungen, die das Ablesen der Gene beeinflussen und so die Krebsentstehung fördern können.
Auf Alkohol möglichst verzichten
In Deutschland sind möglicherweise 7 von 100 Brustkrebserkrankungen alkoholbedingt. Schon der regelmäßige Konsum von einem alkoholischen Getränk pro Tag steigert das Risiko, im Laufe des Lebens an Brustkrebs zu erkranken.
Wichtig zu wissen
Wer zusätzlich raucht, hat ein noch größeres Erkrankungsrisiko, denn auch Tabakkonsum erhöht wahrscheinlich das Brustkrebsrisiko und verstärkt die krebserzeugende Wirkung.
Die Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie (AGO) empfiehlt, den Alkoholkonsum, wenn nicht ganz, dann auf unter 10 Gramm reinen Alkohol pro Tag zu begrenzen – das entspricht zum Beispiel einem kleinen Glas Sekt. Außerdem sollte 2 bis 3 Tage pro Woche ganz auf Alkohol verzichtet werden.
Nicht nur bei Brustkrebs: Lebensstilfaktoren haben Präventionspotenzial
Wissenschaftler der IARC schätzen, dass 2020 weltweit 741.000 neue Krebsdiagnosen alkoholbedingt sind – bei 98.000 Fällen handelt es sich um Brustkrebserkrankungen.
Für das Jahr 2020 wird in Deutschland mit circa 510.000 Krebsneuerkrankungen gerechnet, so das Zentrum für Krebsregisterdaten des Robert Koch-Instituts. Diesen Zahlen steht ein großes Präventionspotenzial gegenüber, das noch lange nicht ausgeschöpft ist: Umfangreiche Untersuchungen am Deutschen Krebsforschungszentrum haben ergeben, dass rund 40 Prozent der Krebsneuerkrankungen hierzulande auf beeinflussbare Risikofaktoren zurückzuführen sind.
Dazu gehören neben dem Alkoholkonsum auch Rauchen, Übergewicht, geringe körperliche Aktivität, ungesunde Ernährung, UV-Strahlung, Radon in Innenräumen oder Passivrauchen.
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