Wie gefährlich ist das Arbeiten an Tankstellen?
Benzol, ein flüssiger organischer Kohlenwasserstoff, kann zu Krebserkrankungen des blutbildenden und lymphatischen Systems führen. Bereits 2004 wurde die Substanz in die Liste der krebserregenden Stoffe mit aufgenommen. Die Hauptquelle für Benzol in der Außenluft sind Benzinprodukte. Motorbenzin darf EU-weit nur noch in geringen Mengen, etwa zu einem Prozent, Benzol enthalten. Für Tankstellen sind bereits seit 1988 sogenannte Gasrückführungssysteme Pflicht, um die Freisetzung von Benzol an den Zapfsäulen zu vermindern.
Einer Untersuchung des Instituts für Arbeitsschutz (IFA) der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) zufolge, liegt die Benzol-Belastung an Tankstellen mittlerweile zwar im Bereich der normalen Atemluft. Benzol kann sich allerdings in Innenräumen anreichern, beispielsweise in den Kassen- und Verkaufsräumen von Tankstellen. Eine Untersuchung des Bayerischen Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit zeigte: Bei zwölf von 40 Messungen an Tankstellen lag die Benzolbelastung in der Innenraumluft der Verkaufsräume über dem Grenzwert von 5 μg/m³. Für werdende Mütter, zum Beispiel, ist das keine gesunde Umgebung.
Daher sind Tankstellenbetreiber dazu verpflichtet, die Benzolbelastung der Atemluft über einen Zeitraum von sieben Tagen professionell messen zu lassen. Nur wenn die Werte nachweislich unter 5 μg/m³ liegen, können schwangere Frauen weiter beschäftigt werden.
Zum Weiterlesen
Diese und weitere Pressemitteilungen des Deutschen Krebsforschungszentrums können Sie auch abrufen unter www.dkfz.de/de/presse/pressemitteilungen/index.php.
Welche Umweltgifte für das Krebsrisiko eine Rolle spielen können, lesen Sie in unserem Text Umweltgifte – Schadstoffe in Lebensmitteln, Haushalt, Arbeit und Umwelt.