Hintergrund
Mehr zum Stellenwert von Sport bei und nach Krebs lesen Sie in unserem Text Bewegung und Sport: Tipps für Krebspatienten
Informationen und passende Angebote finden Sie zum Beispiel:
- direkt in Ihrer behandelnden Klinik oder Ihrer Rehaklinik
- bei Ihren behandelnden Ärztinnen und Ärzten
- bei Reha-Sportgruppen in Sportvereinen
- bei Ihrer Krankenversicherung
Rehasport und Funktionstraining nach Krebs
Im Anschluss an eine Krebstherapie können für Sie zunächst 2 verschiedene Angebote infrage kommen:
- Rehabilitationssport: Ziel des Rehasports ist es, dass Sie dabei Fähigkeiten wie Kraft und/oder Ausdauer trainieren.
- Funktionstraining: Ziel des Funktionstrainings ist es, die Funktion und Beweglichkeit von Gelenken oder Muskeln zu erhalten, zu verbessern oder wiederherzustellen.
Sowohl beim Rehasport als auch beim Funktionstraining werden Sie von Fachleuten wie etwa Physiotherapeutinnen und Physiotherapeuten unterstützt und angeleitet. Dies soll gewährleisten, dass Sie durch die Maßnahme später selbstständig Sport treiben können – etwa in einem Sportverein.
Wer trägt die Kosten? Sowohl Ihre Krankenkasse als auch die Rentenversicherung können die Kosten für den Rehasport oder das Funktionstraining übernehmen. Voraussetzung: Ihre Ärztin sollte in der Verordnung begründen, dass die verschriebene Maßnahme medizinisch notwendig ist und angeben, welches Ziel sie hat.
- Wichtig zu wissen: Wird das Funktionstraining oder der Rehasport während der Reha verordnet, so ist in der Regel keine Genehmigung der Rentenversicherung notwendig. Wenn die Krankenkasse die Kosten tragen soll, sollten Sie vor Beginn eines Trainings die Kostenübernahme mit ihr klären.
Langfristig aktiv bleiben: Angebote zur Prävention
Nicht nur zur Behandlung von Krankheitsfolgen oder Nebenwirkungen ist Sport sinnvoll. Auch langfristig können Krebspatientinnen und Krebspatienten von regelmäßiger Bewegung profitieren. Dazu gibt es zahlreiche Angebote im Rahmen der Prävention. Sie dienen dazu, weiteren Krankheiten, zum Beispiel des Herz-Kreislauf-Systems, vorzubeugen.
- Präventionskurse richten sich zwar vor allem an gesunde Menschen, können aber auch nach Krebs in Frage kommen.
Wer trägt die Kosten? Die gesetzlichen Krankenkassen sind dazu verpflichtet, ihre Versicherten bei der Vorbeugung von Erkrankungen zu unterstützen. Viele Krankenkassen übernehmen daher einen großen Anteil der Kosten von Präventionskursen – auch wenn sie sich nicht direkte an Krebsbetroffene richten.
Eigene Angebote der Krankenkassen
Einige Krankenkassen übernehmen nicht nur die Kosten für Präventionskurse, sondern bieten auch eigene Sport- oder Gesundheitskurse an. Manche davon sind für Versicherte sogar kostenlos.
Wichtig zu wissen
Wenn Sie sich selbst ein Sportangebot suchen, ist es empfehlenswert, dieses mit Ihrer behandelnden Ärztin zu besprechen. Das ist gerade bei Kursen wichtig, die sich nicht speziell an Krebspatientinnen und -patienten richten. Ihre Ärztin kann mit Ihnen überprüfen, ob das Sportprogramm für Sie geeignet ist.
Zu den Angeboten der Krankenkassen können zum Beispiel gehören:
- Sport- und Bewegungskurse
- Entspannungskurse
- digitale Angebote – zum Beispiel Online-Kurse oder Apps, die beim individuellen Sportprogramm unterstützen
- Gesundheits-Coachings
Bei Ihrer Krankenkasse können Sie sich informieren, welche Leistungen sie anbietet oder ob es spezielle Angebote für Krebsbetroffene gibt.
Online-Angebote: Pandemiebedingt bieten manche Anbieter Online-Sportkurse an. Auch hier kann die Krankenkasse die Kosten möglicherweise übernehmen – fragen Sie im Zweifel nach. Bei Online-Angeboten sollten Sie jedoch beachten, dass eine direkte Anleitung bei sportlichen Übungen nur in begrenztem Umfang möglich ist.
Fazit
Es gibt verschiedene Angebote für Sport nach einer Krebstherapie, die sich jedoch unterscheiden. Sie sollten daher am besten mit Ihrer behandelnden Ärztin besprechen, welche Angebote für Sie sinnvoll sind. Auch ob Rentenversicherung oder Krankenkasse die Kosten übernehmen, hängt von der Art des Angebots ab. Daher ist es wichtig, dass Sie vor Beginn eines Trainings bei Ihrer Krankenkasse nachfragen, welche Kosten sie erstattet.
Zum Weiterlesen
So finden Sie Sportgruppen (Auswahl):
Eine Übersicht zu möglichen Angeboten speziell für Krebsbetroffene bietet das Netzwerk Onkoaktiv.
Die Initiative "Sport pro Gesundheit" des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) bietet eine Suche für Sportangebote in der Nähe.
Auch über den Deutschen Behindertensportverband (DBS) können Krebsbetroffene Rehasportgruppen finden.
Ebenso bietet der Bundesverband Rehabilitationssport eine Übersicht zu Anbietern von Krebssport.
Das Centrum für Integrierte Onkologie in Köln bildet Therapeuten für die Onkologische Trainings- und Bewegungstherapie (OTT) aus und hat eine deutschlandweite Therapeutensuche.
Informationen des Krebsinformationsdienstes
Bewegung und Sport: Tipps für Krebspatienten
Informationsblatt "Sport und Bewegung bei Krebs: Tipps für Patienten" (PDF)
Weiterführende Informationen
Die Bundesarbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (BAR) hat eine Rahmenvereinbarung über den Rehabilitationssport und das Funktionstraining (PDF, Stand: 26.11.2021, aufgerufen am 07.02.2022) getroffen. Die BAR hat außerdem eine Arbeitshilfe für die Rehabilitation und Teilhabe von Menschen mit Krebserkrankungen herausgegeben (kostenpflichtig; zum Download kostenlos).
*Hinweis: Solche oder ähnliche Fragen erreichen den Krebsinformationsdienst regelmäßig. Die hier verwendete Frage ist keine Original-Anfrage, sondern ein redaktionell bearbeitetes Beispiel.