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IQWiG sieht Nutzen von HPV-Test

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Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs können mithilfe eines Tests auf Humane Papillomaviren (HPV) früher erkannt und anschließend behandelt werden. Zu diesem Ergebnis kommen jetzt Wissenschaftler des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG). Entsprechende Hinweise liefern nach Angaben des IQWiG die derzeit verfügbaren Studien zu HPV-Tests.

Werden Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs früh erkannt und behandelt, treten Tumoren in der Folge seltener auf. Dabei kann ein HPV-Test allein oder zusätzlich zu einem sogenannten Pap-Test eingesetzt werden. Die IQWiG-Wissenschaftler weisen allerdings auch darauf hin, dass bei beiden Verfahren der Früherkennung die Gefahr unnötiger Behandlungen besteht.

Test auf Humane Papillomaviren: Welche Möglichkeiten gibt es?

Es gibt mehrere Verfahren zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs, fachsprachlich Zervix-Karzinom. Beim sogenannten Pap-Test entnehmen Ärzte mit einem Abstrich Zellen vom Gebärmutterhals. Diese untersuchen sie unter dem Mikroskop auf krankhafte Veränderungen. Aus solchen veränderten Zellen kann sich Gebärmutterhalskrebs entwickeln. Beim HPV-Test wird untersucht, ob Frauen mit Humanen Papillomaviren infiziert sind. Diese Viren sind der Hauptrisikofaktor für das Zervixkarzinom. Ziel beider Tests ist es, Krebsvorstufen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hatte das IQWiG beauftragt, den Nutzen des HPV-Tests in der Früherkennung zu bewerten. Den HPV-Test zahlen gesetzliche Krankenkassen bislang nur in Ausnahmefällen, zum Beispiel bei einem unklaren Pap-Befund.

Hintergrund: Wie gingen die IQWiG-Wissenschaftler vor?

Die Wissenschaftler des IQWiG werteten sechs Studien aus. Diese enthielten die Daten von 235.613 Frauen. Die Frauen wurden mindestens zwei Mal im Abstand von mindestens drei Jahren auf Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs untersucht. Dabei zeigten sich Vorteile für Teilnehmerinnen, die einen HPV-Test erhalten hatten.

Die IQWiG-Experten betrachteten in ihrer Analyse zwei Gruppen von Frauen: Bei einer Gruppe wurde nur auf die Veränderung von Zellen geschaut, zum Beispiel mithilfe des Pap-Tests. Die andere Gruppe wurde ausschließlich oder zusätzlich mit einem HPV-Test untersucht. Bei Frauen, die mit einem HPV-Test untersucht wurden, traten seltener weit fortgeschrittene Krebsvorstufen (CIN3), sogenannte In-situ-Zervixkarzinome und invasive Zervixkarzinome auf. Offenbar konnte hier häufiger frühzeitig behandelt werden.

Überleben und Lebensqualität: Studien bieten keine Daten

Ob der Einsatz eines HPV-Tests in der Früherkennung dazu beiträgt, dass die untersuchten Frauen länger leben - dazu liefert der IQWiG-Bericht keine Aussage. Dies gilt auch für Schäden durch Überdiagnostik: Ob mehr Frauen behandelt wurden als nötig, geht aus den verfügbaren Studienergebnissen nicht hervor.

Die Autoren des IQWiQ-Berichts weisen darauf hin, dass sich aus den Studienergebnissen keine Empfehlungen für eine bestimmte Screeningstrategie im deutschen Gesundheitssystem ableiten lässt. Die Vorgehensweisen in den ausgewerteten Studien waren zu unterschiedlich. Gemeinsamkeiten bestanden lediglich darin, dass das Screening in einem bevölkerungsweit organisierten und qualitätsgesicherten Kontext stattfand und die Untersuchungen in einem Abstand von mindestens drei Jahren erfolgten.

Zum Weiterlesen

Die Kurzfassung zum Abschlussbericht kann unter www.iqwig.de/download/S10-01_Kurzfassung_Abschlussbericht_HPV-Test_im_Primaerscreening_des_Zervixkarzinoms.pdf eingesehen werden.

Hintergründe zum Thema Gebärmutterhalskrebs-Früherkennung bietet der Krebsinformationsdienst in einem eigenen Text.

Weitere Texte zum Thema sind: "Humane Papillomviren als Krebsauslöser: Bei welchen Krebsarten ist HPV beteiligt" sowie "Früherkennungsuntersuchungen: Ein Überblick".

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