Regelmäßig erreichen den Krebsinformationsdienst Anfragen von Menschen, die sich fragen, warum gerade sie an Krebs erkrankt sind. Sie schildern, dass sie immer gesund gelebt haben und fragen sich, ob sie dennoch etwas falsch gemacht haben.
Lebensstilfaktoren können das Krebsrisiko erhöhen, aber auch senken. Das ist Forschern bereits lange bekannt.
Rauchen, Übergewicht, geringe körperliche Aktivität, eine ungesunde Ernährung sowie ein hoher Alkoholkonsum haben einen großen Anteil an den Krebsneuerkrankungen in Deutschland. Das zeigen Berechnungen auf der Basis bevölkerungsbezogener Daten. Demnach sind die schätzungsweise 440.000 Krebsneuerkrankungen im Jahr 2018 unter anderem auf folgende vermeidbare Ursachen zurückzuführen:
- Rauchen: 85.000 Krebsneuerkrankungen
- Ungesunde Ernährung: 34.000 Krebsneuerkrankungen
- Übergewicht: 30.500 Krebsneuerkrankungen
- Bewegungsmangel: 27.000 Krebsneuerkrankungen
- Krankheitserreger: 17.600 Krebsneuerkrankungen
- Hoher Alkoholkonsum: 9.500 Krebsneuerkrankungen
- Umweltgifte: 5.300 Krebsneuerkrankungen
Bei vielen Krebsneuerkrankungen spielen die bekannten Lebensstilfaktoren aber gar keine oder nur eine untergeordnete Rolle.
Nicht alle Krebsrisiken lassen sich vermeiden
Grundsätzlich sind viele Faktoren an der Krebsentstehung beteiligt. Davon lässt sich ein großer Teil nicht oder nur bedingt durch das eigene Verhalten beeinflussen. Daher ist niemand "schuld" an seiner Krebserkrankung. Denn niemand kann sein persönliches Krebsrisiko auf null setzen.
Krebs kann durch zufällige Fehler bei der Zellteilung entstehen. Mit zunehmendem Alter häufen sich solche zufälligen Mutationen an. Daher steigt bei älteren Menschen das Risiko, an Krebs zu erkranken.
Einige Krebsarten, wie zum Beispiel Brustkrebs oder Darmkrebs, können auch durch ererbte Genveränderungen verursacht oder begünstigt werden.
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Fachartikel
Krebs durch Rauchen und hohen Alkoholkonsum , Dtsch Arztebl Int 2018; 115: 571-7
Krebs durch Infektionen und ausgewählte Umweltfaktoren , Dtsch Arztebl Int 2018; 115: 586–93
* Hinweis: Solche Fragen erreichen den Krebsinformationsdienst regelmäßig. Die verwendete Frage ist keine Original-Anfrage, sondern ein redaktionell bearbeitetes Beispiel.
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