2. Sollte/kann die antihormonelle Therapie wegen Knochen- und Gelenkschmerzen reduziert werden?

Knochen- und Gelenkschmerzen sind eine häufige Folgeerscheinung einer antihormonellen Therapie mit einem Aromatasehemmer. Unter dieser Therapie werden die nach den Wechseljahren ohnehin niedrigeren Östrogenspiegel noch weiter gesenkt. Wenn Patientinnen die Nebenwirkungen als zu belastend empfinden, kann ein Wechsel auf ein anderes antihormonelles Medikament hilfreich sein, also z.B. auf einen anderen Aromatasehemmer oder auch auf das Antiöstrogen Tamoxifen. Wird die Dosis deutlich reduziert oder die Therapie sogar abgebrochen, muss man von einem gewissen Wirksamkeitsverlust ausgehen: Das heißt, das Risiko für einen Rückfall steigt.
3. Metastasierte Situation: Was gibt es Neues, wie sieht das Nebenwirkungsprofil aus?
Die neuesten in Deutschland zugelassenen Wirkstoffe sind die sogenannten Cdk4/6-Hemmer Palbociclib und Ribociclib. Sie können bei Patientinnen mit fortgeschrittenem, hormonrezeptorpositivem Brustkrebs in Kombination mit antihormonellen Medikamenten eingesetzt werden. Wichtigste Nebenwirkung: Cdk4/6-Hemmer unterdrücken während der Behandlung die Bildung von weißen Blutkörperchen. Dies kann zu einem erhöhten Risiko für Infektionen führen.
4. Ist eine Bestrahlung nach OP bzw. Entfernung des Tumors nötig/sinnvoll?
Die Bestrahlung senkt insbesondere das örtliche Rückfallrisiko. In der Umgebung des Tumors oder in den örtlichen Lymphknoten können noch Tumorzellnester oder einzelne Tumorzellen vorhanden sein, die durch die Bestrahlung inaktiviert werden. Die Senkung des Risikos für lokale Rückfälle kann langfristig auch die Brustkrebs-Sterblichkeit reduzieren. Der Nutzen einer Strahlentherapie für die betroffene Patientin ist dabei umso größer, je größer das angenommene Rückfallrisiko ist.
5. Sollte eine Antihormontherapie über fünf Jahre hinaus durchgeführt werden?
Nach aktuellen Empfehlungen sollte jede Patientin mit hormonrezeptorpositivem Brustkrebs eine antihormonelle Therapie über 5 Jahre erhalten. Ob einer Patientin eine verlängerte antihormonelle Therapie empfohlen wird, muss im Einzelfall entschieden werden. Dabei spielt unter anderem die Art der bisherigen Behandlung, das individuelle Rückfallrisiko, aber auch die Verträglichkeit der Behandlung und das Sicherheitsbedürfnis der betroffenen Frau eine wichtige Rolle. Vor einer Entscheidung sollten betroffene Patientinnen sich gut informieren und im Gespräch mit dem behandelnden Arzt ihre eigenen Präferenzen benennen.
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Der Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums ist Ihr Ansprechpartner für alle Fragen rund um das Thema Krebs. Ärztinnen und Ärzte beantworten alles, was Patienten, Angehörige und Interessierte wissen möchten – fachlich fundiert und kompetent, telefonisch (0800 – 420 30 40, jeden Tag von 8 bis 20 Uhr, Anruf kostenlos) und per E-Mail an krebsinformationsdienst@dkfz.de (Kontaktformular).