Die beste Therapie für sich finden
Doch was können Patienten tun, um die für sie beste Therapie zu finden? Als öffentlich finanzierter und unabhängiger Ansprechpartner bietet der Krebsinformationsdienst des DKFZ fundierte Informationen zu Krebs – auf Basis der besten verfügbaren Evidenz. "Alle unsere Informationen sind durch Fachquellen belegt, die ein Team aus Experten des Krebsinformationsdienstes kontinuierlich sorgfältig prüft und im Hinblick auf ihre wissenschaftliche Beweiskraft einordnet", erläutert Weg-Remers.
Ratsuchende, die sich per Telefon oder E-Mail an dieses Angebot des DKFZ wenden, können sicher sein, seriöse, aktuelle und verständliche Antworten auf ihre Fragen zu erhalten. "Generell raten wir, dass Patienten auf eine Behandlung in ausgewiesenen Krebszentren oder onkologischen Praxen vertrauen sollen. Dort wird die Therapie – soweit möglich – entlang medizinischer Leitlinien durchgeführt. Zudem können Patienten an klinischen Studien teilnehmen, mit denen innovative Therapieverfahren seriös geprüft werden", erklärt die Expertin. "Im Einzelfall kann es auch sinnvoll sein, eine zweite ärztliche Meinung einzuholen."
Regeln guter wissenschaftlicher Publikation
Dagmar Sitek, die Leiterin der Zentralbibliothek des DKFZ, sagt: "Wir bekommen zahlreiche Anfragen von Wissenschaftlern, die von unseriösen Verlagen, die häufig aggressive Marketingpraktiken an den Tag legen, zur Publikation ihrer Ergebnisse aufgefordert werden." Sitek bietet daher regelmäßig Workshops an, bei denen sich junge Wissenschaftler mit den Regeln guter wissenschaftlicher Publikation vertraut machen können. Sie appelliert an die Kollegen aus der Forschung: "Fragen Sie im Zweifelsfall lieber bei uns nach. Wir prüfen jeden Einzelfall."
Die Praktiken der unseriösen Predatory Journals schaden der Forschung gleich in mehrfacher Hinsicht: Zum einen werden ungeprüfte Forschungsergebnisse verbreitet, auf die sich wiederum möglicherweise Fachkollegen mit ihrer Arbeit berufen. Einmal veröffentlich, sind solche "Fake News" nur schwer wieder aus der Welt zu schaffen. Auf der anderen Seite kommen Wissenschaftler zu Schaden, die ihre seriösen und wichtigen Ergebnisse im guten Glauben in einem solchen Journal publizieren und damit sich und möglicherweise ihre gesamte Forschung in Verruf bringen.
Zum Weiterlesen
Diese und weitere Pressemitteilungen des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) finden Sie auf der Internetseite des DKFZ unter www.dkfz.de/de/presse/pressemitteilungen/index.php
Wie funktioniert die wissenschaftliche Qualitätssicherung in der Krebsforschung und Krebsmedizin? Der Krebsinformationsdienst beschreibt dies allgemeinverständlich unter "Qualitätssicherung in Krebsforschung und Krebsmedizin".
Die Helmholtz-Gemeinschaft hat im Internet Kriterien zusammengestellt, anhand derer Wissenschaftler Fachzeitschriften auf Seriosität überprüfen können: https://os.helmholtz.de/open-access/open-access-gold/faqs-predatory-publishing/
Sie haben Fragen zu Krebs? Wir sind für Sie da
Kostenlose Informationen zum Thema Krebs bietet der Krebsinformationsdienst (KID)
- täglich von 8.00 bis 20.00 Uhr unter 0800 - 420 30 40
- oder unter der E-Mail-Adresse krebsinformationsdienst@dkfz.de (datensicheres Kontaktformular).