Die Nationale Dekade gegen Krebs
Bei der Pressekonferenz sagt Anja Karliczek, Bundesministerin für Bildung und Forschung: "Der Kampf gegen den Krebs fängt bei der Prävention an. Um im Kampf gegen Krebs stärker zu werden, haben wir gemeinsam mit vielen Partnern die Nationale Dekade gegen Krebs ausgerufen. In den nächsten zehn Jahren werden wir die Krebsforschung in den Fokus rücken und die Kräfte in Deutschland dazu bündeln. Einer unserer Schwerpunkte gleich zu Beginn der Dekade ist die Krebsprävention, denn das beste Mittel im Kampf gegen Krebs ist, ihn gar nicht entstehen zu lassen. Das neue Nationale Präventionszentrum hat die Chance, eine tragende Säule der Dekade zu werden und dadurch die Menschen besser zu schützen."
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn erklärt dazu: "Der Kampf gegen Krebs ist mit besserer Therapie allein nicht zu gewinnen. Wir brauchen auch bessere Vorsorge. Dabei kann das neue Krebspräventionszentrum helfen. Wir wollen wissen, was wirklich vorbeugen hilft und wie wir Menschen am besten erreichen. Durch Prävention kann mehr als jede dritte Krebserkrankung vermieden werden – und dadurch viel Leid für die Betroffenen und Angehörigen. Das ist Ansporn für uns, mehr Menschen von Vorsorgeuntersuchungen und gesunder Lebensweise zu überzeugen."
Das Thema Krebsprävention für die Menschen greifbar machen
Die Weltgesundheitsorganisation WHO schätzt, dass sich etwa 40 Prozent aller Krebsneuerkrankungen allein durch konsequentes Umsetzen aller evidenzbasierten Maßnahmen der Primärprävention vermeiden ließen. Dazu zählen beispielsweise Nichtrauchen, viel Bewegung, eine ausgewogene Ernährung und ein geringer Alkoholkonsum. Hinzu kommen die Möglichkeiten der Sekundärprävention, also der Krebsfrüherkennung, mit der sich Tumoren in einem noch heilbaren Stadium entdecken lassen. "Auch Forschung zu Themen der Prävention und Früherkennung ist trotz ihrer enormen Relevanz innerhalb der Krebsforschung nach wie vor unterrepräsentiert, das gilt für Deutschland wie auch weltweit", sagt der DKFZ-Vorstandsvorsitzende Professor Dr. Michael Baumann. Um dieses Gebiet nachhaltig zu stärken, haben sich das Deutsche Krebsforschungszentrum und die Deutsche Krebshilfe zu einer strategischen Partnerschaft zusammengeschlossen.
Baumann betont die Bedeutung der Kooperation: "Seit seiner Gründung gehört das gesamte Spektrum von der Grundlagenforschung bis hin zur klinischen Anwendung der Ergebnisse zum Wohle der Patienten zum Auftrag und zur Mission des DKFZ. Das schließt auch die Krebsprävention als einen wesentlichen Teil mit ein. Wenn wir die Zahl der Neuerkrankungen messbar reduzieren wollen, müssen wir auch dafür sorgen, dass die Ergebnisse der Präventionsforschung die breite Bevölkerung erreichen. Um die dafür erforderlichen evidenzbasierten Programme und Informationskampagnen zu entwickeln, ist die Deutsche Krebshilfe für uns der ideale Partner."
"Die Öffentlichkeit für das Thema Krebsprävention zu sensibilisieren und die Menschen zu motivieren, mit einem gesunden Lebensstil ihr persönliches Krebsrisiko zu senken, war immer schon ein zentrales Anliegen der Deutschen Krebshilfe," sagt Gerd Nettekoven, der Vorstandsvorsitzende der Stiftung Deutsche Krebshilfe. "Vor dem Hintergrund der heute wissenschaftlich belegten Maßnahmen zur Krebsvorbeugung werden wir unsere Aufklärungsarbeit weiter verstärken. In der Prävention liegt ein riesiges Potenzial. Auch die Forschung auf diesem Gebiet wird für uns künftig einen hohen Stellenwert haben, um neue Erkenntnisse zu generieren, die die Möglichkeiten der Krebsprävention erweitern. In diesem Sinne haben wir uns für ein Nationales Krebspräventionszentrum stark gemacht."

Unter dem Motto "Prävention ist machbar, Herr Nachbar! Aktiv gegen Krebs" bieten der Krebsinformationsdienst KID des DKFZ und das INFONETZ KREBS der Deutschen Krebshilfe eine gemeinsame Telefonaktion an. Jeder kann unter
0800 – 420 30 40 oder 0800 – 80 70 88 77 anrufen und sich zu den Themen Prävention informieren – im Fokus stehen Ernährung, Bewegung, HPV-Impfung bei Jungen und Krebs-Mythen:
- Aktiv gegen Krebs durch Bewegung
- Aktiv gegen Krebs: Welche Ernährung kann schützen?
- HPV-Impfung schützt vor Krebs
- Krebsrisiko: Fakten statt Mythen
Darüber hinaus bieten die Deutsche Krebshilfe und das DKFZ kostenlos das Präventionsfaltblatt "Prävention ist machbar, Herr Nachbar! Aktiv gegen Krebs" mit 10 Tipps für ein gesundes Leben sowie den Ratgeber "Krebs vorbeugen: Was kann ich tun?" an. Diese und weitere Materialien können bestellt oder heruntergeladen werden unter www.krebshilfe.de oder auf unseren Internetseiten.
Vom kommenden Jahr an sollen weitere Partner in das Programm der Nationalen Krebspräventionswoche eingebunden werden: Angesprochen sind unter anderem Krebszentren und weitere Kliniken, Gesundheitsämter, Krankenkassen und Beschäftigte im Bereich der Betrieblichen Gesundheitsförderung.
Zum Weiterlesen
Diese und weitere Pressemitteilungen des Deutschen Krebsforschungszentrums können Sie auch abrufen unter www.dkfz.de/de/presse/pressemitteilungen/index.php.
Ein Grußwort von Eckart von Hirschhausen zur Krebspräventionswoche sehen finden Sie hier: www.dkfz.de/de/aktuelles/videos/Grusswort_Praeventionswoche_Eckart-v-Hirschhausen.mp4.
Weitere Informationen rund um das Thema Krebsprävention finden Sie unter Risiken vermeiden - Krebs vorbeugen.
Sie haben Fragen zur Krebsprävention? Wir sind für Sie da!
Sie erreichen den Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums und das INFONETZ KREBS der Deutschen Krebshilfe unter
- Krebsinformationsdienst 0800 – 420 30 40 (täglich von 8 bis 20 Uhr) oder
- INFONETZ KREBS 0800 – 80 70 88 77 (Mo bis Fr von 8 bis 17 Uhr)