Kurz und bündig
Das sind die Fakten zu typischen Irrtümern:
- Ohne Beschwerden kann ich mir die Untersuchung doch sparen.
Stimmt so nicht. Denn die Vorstufen des Darmkrebses, die Polypen, verursachen keine oder kaum Beschwerden. Sie können sich aber im Verlauf der Jahre zu einem bösartigen Tumor weiter entwickeln. Werden sie dagegen während der Darmspiegelung entdeckt, entfernt sie der Arzt, sodass ein Tumor gar nicht erst entstehen kann. - Viele Liter Abführmittel trinken – das ist eklig!
Um ein sicheres Untersuchungsergebnis zu erhalten, ist eine gute Darmreinigung Voraussetzung. Heutzutage sind dafür aber zwei Liter ausreichend. Der zugesetzte Orangen- oder Zitronengeschmack sorgt zudem für eine geschmackliche Verbesserung. - Viel zu riskant!
Das Untersuchungsverfahren gilt als das zuverlässigste, um bösartige Tumoren und ihre Vorstufen zu entdecken. Die Darmspiegelung wird von gut ausgebildeten Experten für Magen-Darm-Erkrankungen (Gastroenterologen) durchgeführt. Zu Komplikationen kommt es nur bei 2 von 1.000 Darmspiegelungen, in erster Linie handelt es sich dabei um Blutungen. - Das bringt doch nichts!
In Deutschland werden seit der Einführung der Darmspiegelung in das gesetzliche Krebsfrüherkennungsprogramm im Jahr 2002 Daten gesammelt und ausgewertet. Demnach wurden durch die Darmspiegelung zur Früherkennung im Zeitraum von 10 Jahren etwa 180.000 Darmkrebs-Erkrankungen verhindert. Außerdem konnten im gleichen Zeitraum etwa 40.000 Darmkrebs-Erkrankungen früher entdeckt werden und die Betroffenen hatten damit eine bessere Heilungschance. - Ist doch nur was für alte Menschen!
Das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, steigt ab einem Alter von 50 Jahren deutlich an. Darmkrebs kann sich aber auch schon in jüngeren Jahren entwickeln. Zum Beispiel, wenn Darmkrebs in der Familie aufgetreten ist. Dann steigt das Risiko für die anderen Familienmitglieder. Verwandte von Darmkrebspatienten sprechen am besten mit dem Arzt, in welchem Alter sie mit der Früherkennung beginnen sollen.
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Diese und weitere Pressemitteilungen des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) können Sie im Pressebereich des DKFZ nachlesen.
Informationen des Krebsinformationsdienstes zum Thema: