Bye, bye Alkohol – Auswirkungen auf das Krebsrisiko

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Alkohol erhöht das Krebsrisiko. Daher empfehlen Fachleute möglichst komplett darauf zu verzichten. Aber wann und wie stark sinkt das Krebsrisiko dann wieder? Wir ordnen Hinweise aus der Forschung ein.

Es gibt keine Menge Alkohol, die bedenkenlos getrunken werden kann. So lautet die Einschätzung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Denn Alkohol erhöht das Risiko für mindestens 7 Krebsarten und viele andere Erkrankungen.

Das könnte ein Anlass sein, den eigenen Alkoholkonsum zu überdenken. Noch ist aber nicht klar, ob das Krebsrisiko wieder sinkt, wenn man zuvor viele Jahre Alkohol getrunken hat und nun aufhört.

Grafik in der eine Frau abwehrend die Hände in Richtung eines Weinglases und einer Weinflasche hält.
Alkohol ist in unserer Gesellschaft ein akzeptierter Teil des sozialen Miteinanders. Ihn abzulehnen ist nicht immer leicht.
Bild: © Freepik/Aprint22com (redaktionell bearbeitet)

Der Stand der Forschung

Wichtig zu wissen

Wer Alkohol trinkt und raucht, hat ein höheres Risiko an Krebs zu erkranken als Menschen, die "nur“ Tabak oder Alkohol konsumieren.

Die Internationale Krebsforschungsagentur IARC kam in einer Auswertung mehrerer Studien zu folgendem Schluss: Das Risiko für Speiseröhrenkrebs und Krebs im Mundraum sinkt wahrscheinlich durch Verzicht auf Alkohol mit der Zeit wieder. 

Für Kehlkopfkrebs, Brustkrebs bei Frauen und Darmkrebs fanden die Fachleute zumindest erste Hinweise, die einen Zusammenhang zwischen sinkendem Krebsrisiko und Alkoholverzicht nahelegen.

Wie sehr das Krebsrisiko sinkt, ist laut Auswertung abhängig von:

  • Der Dauer des Verzichts: Deutliche Effekte konnten die Forschenden erst nach etwa 15 Jahren oder mehr feststellen.
  • Dem ursprünglichen Alkoholkonsum: Der Effekt ist in der Regel bei Personen deutlicher, die vorher sehr viel Alkohol getrunken haben. Zum Beispiel mehr als 3 alkoholische Getränke pro Tag.

Wichtig: Bis Fachleute eine endgültige Aussage treffen können, ist noch viel Forschungsarbeit nötig. Dafür müssen Forschende über einen langen Zeitraum viele verschiedene Daten sammeln.

Für Menschen, die Alkohol bisher nur in Maßen getrunken haben, sind die Vorteile des kompletten Verzichts noch schwer einschätzbar. Das liegt daran, dass die meisten bisherigen Studien alkoholabhängige Menschen beobachtet haben.

Weniger trinken statt komplett verzichten?

Es gibt nur wenige wissenschaftliche Daten von Menschen, die ihre Alkoholmenge reduziert haben statt komplett auf Alkohol zu verzichten. Ob und wie sehr das Krebsrisiko dadurch sinkt, ist daher noch nicht geklärt. 

Fazit

Wer keinen Alkohol trinkt, lebt gesünder

Alkohol ist nicht nur ein Risikofaktor für Krebs. Er kann auch die Leber oder das Gehirn schädigen und das Risiko für Herz-Kreislauferkrankungen erhöhen.

Studien weisen darauf hin, dass das Krebsrisiko für einige Krebsarten nach Alkoholverzicht mit den Jahren wieder sinkt. Wie schnell und in welchem Maß es zurückgeht, ist aber noch nicht endgültig geklärt. 

Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte möglichst komplett auf Alkohol verzichten. Denn klar ist: Es gibt keine risikofreie Menge Alkohol.

Zum Weiterlesen

Mehr zum Thema Alkohol als Krebsrisikofaktor finden Betroffene auf unseren Internetseiten:

Alkohol steigert das Krebsrisiko

Krebs vorbeugen: Das persönliche Krebsrisiko senken

Broschüre Krebs vorbeugen (PDF)

Hilfreiche Tipps für den Alkoholverzicht bietet das Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit auf der Website Kenn dein Limit.

Quellen und Links 

Gapstur SM, Bouvard V, Nethan ST, Freudenheim JL, Abnet CC, English DR, Rehm J, Balbo S, Buykx P, Crabb D., et al. The IARC Perspective on Alcohol Reduction or Cessation and Cancer Risk. New England Journal of Medicine. 2023 Dec;389(26):2486-2494. doi: 10.1056/NEJMsr2306723.

Deutsches Krebsforschungszentrum: Alkoholatlas Deutschland 2022

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