Raucherinnen sind häufiger betroffen
Neben der Chemotherapie spielen auch Lebensstilfaktoren eine Rolle für die Wiederherstellung der Fruchtbarkeit: "In einer kürzlich erschienenen Studie* haben Kollegen der Universität Kiel bei 51 Brustkrebspatientinnen die Auswirkungen einer Chemotherapie untersucht", sagt Dr. Ute Mons, Leiterin der Stabsstelle Krebsprävention am Deutschen Krebsforschungszentrum. "Im ersten Halbjahr nach Beginn der Chemotherapie setzte die Menstruation bei fast allen Patientinnen zwar aus, war aber nach zwei Jahren bei mehr als einem Drittel der Patientinnen wieder normal. Aber: Die Hälfte der Nichtraucherinnen hatte ihre Regel nach zwei Jahren wieder, während sie bei 92 Prozent der Raucherinnen auch nach zwei Jahren noch ausblieb." Die Ergebnisse lassen darauf schließen, dass Rauchen bei Brustkrebs-Patientinnen zu einer beschleunigten Eierstockalterung und einer vorzeitigen Menopause führt.
Ein Rauchstopp ist daher empfehlenswert. "Die Bereitschaft mit dem Rauchen aufzuhören ist nach einer Krebsdiagnose oft erhöht", sagt Ute Mons. "In dieser Situation sind vor allem die Ärzte gefordert. Sie sollten die Bereitschaft zum Rauchstopp der Patienten unterstützen, zum Beispiel in Form einer Raucherberatung im Rahmen der medizinischen Behandlung." Auch sei es für den Rauchstopp nie zu spät. Denn schon nach Tagen oder Wochen zeigt sich eine positive Wirkung auf die Körperphysiologie.
Weiterführende Informationen
Die vollständige Pressemitteilung des Deutschen Krebsforschungszentrums ist abrufbar unter www.dkfz.de/de/presse/pressemitteilungen/2017/dkfz-pm-17-52-Brustkrebs-und-Familienplanung.php. Weitere Pressemitteilungen des DKFZ finden sich unter www.dkfz.de/de/presse/pressemitteilungen/index.php.
*A. Wenners, J. Grambach, J. Koss, N. Maass, W. Jonat, A. Schmutzler, C. Mundhenke. Reduced ovarian reserve in young early breast cancer patients: preliminary data from a prospective cohort trial. BMC Cancer 2017; 17:632
Weitere Informationen finden Sie in den Texten "Brustkrebs und Alltag: Leben mit der Erkrankung" sowie "Kinderwunsch nach Krebs: Zukunftsplanung für Patienten".
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