Das Projekt VERIKOM: Verantwortliche künstliche Intelligenz (KI) in der Arzt-Patient-Kommunikation
- Ziel des VERIKOM Projektes ist es herauszufiltern, welche digitalen Formate des Arzt-Patient-Gesprächs tatsächlich verantwortungsvoll und zum Wohle der Patientinnen und Patienten eingesetzt werden können.
- Die medizinpsychologische Arbeitsgruppe der Universitätskliniken Heidelberg und Ulm sowie der Universität zu Köln führen das Projekt unter Leitung von Frau Prof. Dr. Ditzen, Herr Prof. Dr. Ehrenthal und Herrn Prof. Dr. Walter durch.
- Die Baden-Württemberg Stiftung fördert das Projekt.
Ihre Vorstellungskraft ist gefragt
Um herauszufinden, welche digitalen Modelle einer Sprechstunde Sie akzeptieren und nutzen würden, wird im Rahmen des VERIKOM-Projektes zunächst eine Umfrage durchgeführt.
Dafür müssen Sie sich 5 verschiedene Möglichkeiten des Austauschs mit Ihrem Arzt oder Ihrer Ärztin vorstellen. Diese Möglichkeiten sind in unterschiedlichem Ausmaß digital: Stufenweise sind mehr Computertechnik und künstliche Intelligenz (KI) eingebunden.
Falls Sie persönlich an einer Erkrankung leiden, erinnern Sie sich wahrscheinlich intensiv an Ihre Arztgespräche. Könnten Sie sich rückblickend vorstellen, solche Gespräche auch per Videokonferenz zu führen? Mit welchem Ausmaß an digitaler Technik würden Sie sich wohlfühlen und könnten Vertrauen fassen? – immer verglichen mit der "normalen" Sprechstunde von Angesicht zu Angesicht.
Verantwortliche Künstliche Intelligenz bis hin zum Avatar-Arzt
Der digitale Anteil wird schließlich so weit erhöht, dass eine künstliche Intelligenz Ihre medizinische Beratung übernehmen würde: Sie sollen Sich vorstellen, sich mit einem sogenannten "Chatbot" auszutauschen. Dieser "Chatbot" ist darauf trainiert, Ihre medizinischen Fragen allein zu beantworten und Empfehlungen zu geben.
Die künstliche Intelligenz wird dabei mit einem menschlichen Gesicht versehen: So würden Sie in dieser Stufe mit einem künstlichen Arzt oder einer künstlichen Ärztin sprechen, einem Avatar. Dieser Avatar kann nicht nur reden, sondern – wiederum durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz – auch Ihre Stimme und Mimik deuten und eigenständig reagieren.
Dieses Szenario liegt aber noch weit in der Zukunft. Fernbehandlungen zum Beispiel per Videosprechstunde sind dagegen schon seit 2018 möglich und Realität.
In welche Richtung sollte besonders geforscht werden?
fragdiepatienten.de möchte, dass Krebspatientinnen und -patienten besser mitreden können und unterstützt das VERIKOM Projekt bei der Verbreitung dieser Umfrage. Bitte helfen Sie mit und sagen den Forschenden, wie Ihr Arztgespräch in der Zukunft aussehen soll. Denn gerade in der Krebsmedizin sind diese Gespräche besonders schwierig und wichtig. Ihre Antworten fließen in Empfehlungen ein, wie digitale Lösungen für die Sprechstunde weiterentwickelt werden sollten. Das erleichtert die Forschung und kommt letztlich auch zukünftigen Krebspatientinnen und -patienten zugute. Hier können Sie teilnehmen. Sie werden dazu zum Umfrage-Tool UNIPARK weitergeleitet. Die Umfrage dauert etwa 30 Minuten.
Zum Weiterlesen
Hier geht es zur Umfrage-Plattform fragdiepatienten.de.
Auch die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) angestoßene Allianz für Patientenbeteiligung in der Krebsforschung in Deutschland hat das Ziel, die Patienten verstärkt in die Krebsforschung einzubinden (abgerufen am 04.07.2022)
Der Verein Vision-Zero – Gemeinsam gegen Krebs fordert ebenfalls, die Perspektive von Patienten stärker in die Forschung einzubinden. Auf dem jährlichen Kongress Ende Juni 2022 wurde über den Fortschritt der Patientenbeteiligung in Deutschland und nächste Ziele berichtet.