Welcher Krebs kann erblich sein?
Lexikon
BRCA: Hochrisiko-Gene für erblichen Brust- und Eierstockkrebs. Der Begriff ist abgeleitet aus dem englischen Wort für Brustkrebs: Breast Cancer.
Fachleute schätzen, dass rund 15 von 100 Krebserkrankungen erblich-bedingt entstehen – das heißt, aufgrund erblicher Veranlagung der Betroffenen. Mitte der 1990er Jahre fanden Forschende die ersten Gene, bei denen Veränderungen beispielsweise das Brustkrebsrisiko erhöhen. Sie nannten die Gene BRCA 1 und 2.
Mittlerweile sind zahlreiche, weitere Genvarianten bekannt, die das Risiko für unterschiedliche Krebserkrankungen erhöhen können, darunter Eierstockkrebs, Darmkrebs, Prostatakrebs und noch einige andere. Ebenso haben Fachleute Möglichkeiten entwickelt, um mit vorbeugenden Maßnahmen dem erblichen Krebsrisiko bestmöglich zu begegnen.
Wie hoch ist das Risiko?
Sowohl Mutter als auch Vater können Träger einer vererbbaren Genveränderung sein. Wenn ein Elternteil betroffen ist, liegt die Wahrscheinlichkeit, diese Genmutation weiterzugeben, für jedes einzelne Kind bei 50 Prozent. Das ist unabhängig vom Geschlecht. Das heißt: Statistisch gesehen erbt die Hälfte der Nachkommen das erhöhte Krebsrisiko.
Wichtig: Auch, wenn sich ein erblich erhöhtes Krebsrisiko bestätigt hat, bedeutet das nicht zwangsläufig, an Krebs zu erkranken. Eine individuelle Risikoeinschätzung und vorbeugende Maßnahmen sind möglich. Dafür ist es wichtig, sich mit der eigenen Familiengeschichte vertraut zu machen.
Woche der Informationen rund um das Thema
Das BRCA-Netzwerk e.V. schließt sich mit seiner Aktionswoche zum Thema "Vererbbarer Krebs“ dem US-amerikanischen Netzwerk FORCE an. Ziel der Woche ist es, das Bewusstsein und das Wissen rund um das Thema vererbbare Krebserkrankungen zu steigern.
Die Aktionswoche findet für Deutschland in diesem Jahr zum ersten Mal statt. Die Veranstaltenden planen, in den folgenden Jahren gemeinsam mit anderen Patienten- und Selbsthilfeorganisationen sowie weiteren Versorgenden die Aktionswoche weiterzuentwickeln. So möchten sie möglichst breitgefächert auf vererbbare Krebserkrankungen aufmerksam machen.
Über ein möglicherweise erblich erhöhtes Risiko Bescheid zu wissen, bietet die Chance, Krebs frühzeitig zu erkennen. Es kann helfen, Entscheidungen zu treffen und im besten Fall dem Krebs vorzubeugen.
Themen der Aktionswoche:
- Montag: Was sind überhaupt vererbbare Krebserkrankungen?
- Dienstag: Krebs in der Familie: An wen kann ich mich wenden?
- Mittwoch: Previvor Day: Nicht erkrankt und doch betroffen!
- Donnerstag: Gentest: Welche Tests gibt es und welche Ergebnisse sind möglich?
- Freitag: Prävention: Welche Früherkennung und Vorbeugung kann ich nutzen?
- Samstag: An Krebs erkrankt: Bringt ein Test mich weiter?
- Sonntag: Lebensstil: Wie kann ich mein Risiko beeinflussen?
Unter „Neuigkeiten“ finden Sie auf der Webseite des BCRA-Netzwerkes die Themen der einzelnen Wochentage.
Zum Weiterlesen
Das BRCA-Netzwerk e.V. bietet viele hilfreiche Informationen und Gesprächsangebote für BRCA-Betroffene. Ziel ist es BRCA-Betroffene zu unterstützen, sodass diese informierten Entscheidungen im Hinblick auf ihre eigene Gesundheit treffen können.
Informationen zur Aktionswoche finden sie auf seiner Webseite.
Weitere Informationen rund um das Thema bei uns:
- Erblicher Krebs
- Risikofaktoren von Brust
- Eierstockkrebs
- Informationsblatt "Familiärer Brust- und Eierstockkrebs" (PDF)
- Broschüre: "Weibliche Sexualität und Krebs" (PDF)
- Broschüre: "Erblicher Brust- und Eierstockkrebs: Bin ich betroffen?" (PDF)