Glas ist nicht gleich Glas
Inwiefern uns die schädlichen UV-Strahlen durch Fensterscheiben erreichen, hängt auch von der Art der Verglasung ab. Verbund-Sicherheitsglas mit eingearbeiteten Folien filtert die schädlichen UVA- und UVB-Strahlen aus dem Sonnenlicht heraus. Eine Gefahr für einen Sonnenbrand oder Schlimmeres besteht daher nicht. Anders sieht es bei sogenanntem Einscheibenglas aus. Hier liegt die Durchlässigkeit für UVA-Strahlen bei etwa 60 Prozent. Das heißt: Wer sich längerfristig der Sonneneinstrahlung durch diese Verglasung aussetzt, riskiert Sonnenbrand, vorzeitige Hautalterung und auch Krebs. Je länger die Exposition anhält, desto größer ist das Risiko.
Können Autoscheiben schützen?
Windschutzscheiben von Autos werden meistens aus Verbund-Sicherheitsglas hergestellt. Hier besteht demnach so gut wie keine Gefahr, dass UV-Licht durchkommt. Seiten-, Rück- und auch Schiebefenster hingegen sind meistens so konstruiert, dass sie UVA-Strahlen passieren lassen. Damit stellen sie ein Risiko für vorzeitige Hautalterung und Hautkrebs dar.
In Ländern mit langen und geraden Straßen, wie beispielsweise den Highways in den USA, ist die Gefahr besonders groß. Aber auch in Deutschland sind Schutzmaßnahmen empfehlenswert, vor allem bei längeren Fahrten und wenn Kinder mitfahren, denn ihre Haut ist sehr empfindlich gegenüber UV-Strahlung.
Geeignete Gegenmaßnahmen
Mögliche Lösungen des Problems: Das Anbringen von Scheibenrollos, Sonnenblenden und UV-Folien. Aber Vorsicht, an den vorderen Seitenscheiben, also im 180-Grad-Sichtbereich des Fahrers, sind diese Schutzvorrichtungen nicht zulässig. Alternativ ist in diesem Bereich auf leichte, aber körperbedeckende Kleidung zu achten.
UV-Strahlung: nicht nur im Auto ein Problem
Das Problem besteht übrigens auch bei Fenstern in Zügen, Bussen und Flugzeugen. Zahlen weisen darauf hin, dass Piloten und Besatzungsmitglieder von Fluggesellschaften häufiger an dem gefährlichen schwarzen Hautkrebs erkranken als Menschen in anderen Berufen. Das könnte mit der um ein vielfaches stärkeren UV-Strahlung in großen Höhen zusammenhängen und damit, dass die Fenster im Flugzeug mehr als die Hälfte der UVA-Strahlung durchlassen.
Jeder hat es auch in der eigenen Hand
Fakt ist: UV-Strahlung ist ein Krebsrisikofaktor. Aber es gibt einfache und für jeden gut umzusetzende Schutzmaßnahmen, die das Risiko massiv senken können:
- starke Sonneneinstrahlung meiden
- Schatten aufsuchen
- Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor verwenden
- bedeckende Kleidung und Sonnenbrille tragen
- Kleinkinder unter 2 Jahren am besten gar nicht in die Sonne
- Bei Kindern jeder Altersstufe: Konsequent auf Sonnenschutz achten.
Zum Weiterlesen
Informationen rund um UV-Strahlung und Schutz vor Hautkrebs sind unter Hautkrebs vorbeugen: Schutz vor UV-Strahlung sowie unter Ultraviolette Strahlung und Krebsrisiko zu finden.
Diese und weitere Pressemitteilungen des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) können Sie im Pressebereich der Internetseite des DKFZ nachlesen.