Eine Gruppe ukrainischer Flüchtlinge mit Gepäck und Rollkoffern geht eine Straße entlang

Ukrainische Flüchtlinge mit Krebs

Wie wird die onkologische Versorgung sichergestellt?

Aktualisiert am:

  • Welche Möglichkeiten gibt es für ukrainische Krebspatienten, sich in Deutschland onkologisch versorgen zu lassen? Wie ist das Verfahren organisiert?
  • Der Krebsinformationsdienst am Deutschen Krebsforschungszentrum beantwortet Anfragen von krebskranken Flüchtlingen aus der Ukraine sowie deren Angehörigen.
  • In diesem Internettext finden Sie erste notwendige Basisinformationen und Anlaufstellen.

Wie hilft der Krebsinformationsdienst weiter?

Der Krebsinformationsdienst bietet unter dieser URL zeitnah und fortlaufend Informationen zu Ansprechpartnern, die für die Weiterbehandlung oder den Behandlungsbeginn geflüchteter Krebspatientinnen und Krebspatienten aus der Ukraine relevant und wichtig sind. Deshalb lohnt es sich, diese URL regelmäßig aufzurufen, wenn Sie auf der Suche nach entsprechenden Informationen sind.

Der Krebsinformationsdienst beantwortet außerdem krebsbezogene Anfragen krebskranker Flüchtlinge aus der Ukraine sowie deren Angehörigen auf Deutsch, Englisch, Ukrainisch und Russisch unter krebsinformationsdienst@dkfz.de oder über das datensichere Kontaktformular.

Bitte beachten: Wegen der notwendigen Übersetzung der Anfragen kann die Beantwortung fremdsprachlicher Anfragen etwas länger als die üblichen 2 Werktage dauern.

Was der Krebsinformationsdienst nicht leisten kann:

  • Bitte haben Sie Verständnis, dass wir keine individuellen rechtlichen Informationen rund um das Thema Flucht bieten können. Das betrifft beispielsweise Einreisebestimmungen oder Familiennachzug.
  • Der Krebsinformationsdienst behandelt selbst keine Patienten, kann keine Behandlungstermine oder Wohnungen vermitteln oder beim Transport Erkrankter unterstützen.

Offizielle Quellen und Anlaufstellen die Ihnen weiterhelfen können, finden Sie im Text und unter der Überschrift "Zum Weiterlesen für Interessierte und Fachkreise".

Sind ukrainische Flüchtlinge bei der Einreise krank oder werden sie bei ihrem Aufenthalt in Deutschland krank, erhalten sie in Deutschland eine medizinische Versorgung

Für Krebspatientinnen und Krebspatienten bedeutet dies in der Regel, dass die erforderliche onkologische Behandlung fortgesetzt oder auch begonnen wird. Dafür müssen sie in Deutschland ein mehrstufiges Verfahren durchlaufen.

Welche Dokumente brauche ich?

Aktuell ist für ukrainische Geflüchtete kein Visum und auch kein biometrischer (Reise-)Pass erforderlich. Die ukrainische ID-Karte (Model 2015) wird in Deutschland bis zum 23.02.2025 als Passersatz anerkannt. Eine Einreise ist also ohne weitere Dokumente möglich. Verloren gegangene Dokumente müssen bei der ukrainischen Botschaft in Berlin neu beantragt werden.

Für die medizinische Versorgung ist es wichtig (jedoch keine Bedingung), dass alle medizinischen Unterlagen vorliegen. So kann die Behandlung schnell fortgesetzt werden.

Ukrainische Geflüchtete, die neu nach Deutschland einreisen, müssen sich nach ihrer Ankunft in Deutschland registrieren lassen. 

  • Die nächstgelegene Ausländerbehörde für die Registrierung finden Sie über eine Suchfunktion des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge.
  • Mit der Registrierung besteht noch keine Aufenthaltserlaubnis.
  • Geflüchtete Menschen erhalten zunächst einen "Ankunftsnachweis". 
  • Bei der Registrierung wird geklärt, wo geflüchtete Menschen unterkommen.
  • Sobald feststeht, wo die geflüchtete Person wohnen wird, kann sie einen Antrag auf Aufenthaltserlaubnis stellen (mehr dazu finden Sie im nächsten Abschnitt)
  • Bis über den Antrag auf Aufenthaltserlaubnis entschieden wird, erhalten Geflüchtete eine sogenannte "Fiktionsbescheinigung": Damit ist ihr Aufenthalt in Deutschland legal und sie können medizinische Versorgung erhalten. 
  • Der Antrag auf Aufenthaltserlaubnis muss innerhalb von 90 Tagen nach Einreise nach Deutschland gestellt werden. Diese Regelung gilt zunächst für erstmalige Einreisen bis zum 4. März 2025.

Während der ersten Zeit des Aufenthaltes, erhalten geflüchtete Menschen eine medizinische Grundversorgung entsprechend dem Asylbewerberleistungsgesetz. In der Regel erhalten Krebserkrankte damit die erforderliche oder bereits begonnene Behandlung. 

Welche Behandlung von der Basisversorgung umfasst ist, ist von der individuellen Situation abhängig, also beispielsweise Erkrankungsstadium oder bereits erfolgte Behandlungen.

Das Verfahren zur Kostenübernahme für die medizinische Grundversorgung kann sich regional unterscheiden.

  • Teilweise stellt die zuständige Gemeinde oder Stadt "Behandlungsscheine" aus, mit denen die Betroffenen zum Arzt oder in ein Krankenhaus gehen können. 
  • Teilweise erhalten Geflüchtete schon nach kurzer Zeit eine Versichertenkarte einer gesetzlichen Krankenversicherung, die sie in der Praxis oder im Krankenhaus vorzeigen müssen.

Nach Bewilligung der Aufenthaltserlaubnis können aus der Ukraine geflüchtete Menschen arbeiten und Sozialleistungen beantragen. Dafür müssen sie sich selbstständig beim zuständigen JobCenter oder Sozialamt melden. 

Haben Menschen aus der Ukraine eine Aufenthaltserlaubnis und sind erwerbsfähig, aber arbeitslos: Dann erhalten sie Geld vom Jobcenter ("Arbeitslosengeld II") und werden bei der Arbeitssuche unterstützt. Sie werden Pflichtmitglied in der gesetzlichen Krankenversicherung, erhalten eine Versichertenkarte und haben damit Anspruch auf alle Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung.

Haben Menschen aus der Ukraine eine Aufenthaltserlaubnis und können nicht arbeiten, etwa wegen ihres Alters oder weil sie wegen einer Krankheit erwerbsgemindert sind: Dann erhalten sie eine Grundsicherung ("Sozialhilfe"). Sie sind dann zwar nicht in der gesetzlichen Krankenversicherung pflichtversichert, erhalten aber auch von einer gesetzlichen Krankenkasse eine Krankenversichertenkarte. Betroffene können hierüber im Bedarfsfall Gesundheitsleistungen in Anspruch nehmen, die dem Leistungsumfang der gesetzlichen Krankenversicherung entsprechen. Dafür müssen sie in Kliniken und Praxen die Versichertenkarte vorlegen. So können die Kosten direkt mit dem Sozialamt abgerechnet werden.

Geflüchtete, die noch keine Leistungen auf Grundsicherung beantragt haben, erhalten zunächst weiter Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz und nur den Basisschutz in der Krankenversicherung. 

Geflüchtete, die in Deutschland eine Arbeit annehmen, werden in der Regel Mitglied einer gesetzlichen Krankenkasse und erhalten die vollen Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung. Ehegatten und Kinder sind dann in der Regel mitversichert (Familienversicherung). 

Geflüchtete, die über Vermögen oder über hohes Einkommen etwa aus selbständiger Tätigkeit verfügen, können in der Regel keine Leistungen nach dem Asylbewerberleistungsgesetz, vom Job Center oder vom Sozialamt erhalten. Sie müssen auch die Kosten für ihre medizinische Behandlung selbst bezahlen. Der Krebsinformationsdienst kann keine Informationen dazu geben, wann dies der Fall ist und welche Kosten entstehen. Prinzipiell kann für diese Menschen auch eine private Krankenversicherung infrage kommen.

Regionale Unterschiede

Der genaue Ablauf der oben beschriebenen Verfahren kann von Ort zu Ort unterschiedlich sein. Häufig können die Registrierung und der Antrag auf eine Aufenthaltserlaubnis gleichzeitig erfolgen.

Detaillierte Darstellungen der einzelnen Verfahrensabschnitte finden Sie auf der Website des Bundesinnenministeriums auf Deutsch, Ukrainisch, Russisch und Englisch oder auf den Internetseiten der jeweiligen Städte und Gemeinden des Aufenthaltsortes. Geflüchtete Menschen informieren sich am besten vor Ort und nutzen Unterstützungsangebote vor Ort.

Frühzeitig Kontakt mit Klinik oder Arztpraxis aufnehmen: So können Betroffene mit Ärztinnen oder Ärzten rasch besprechen, wie die Krebsbehandlung fortgesetzt oder begonnen werden kann. Dies gilt besonders auch in den Fällen, wenn die Meldung bei der Behörde nicht sofort nach der Ankunft erfolgen oder gleich abschließend bearbeitet werden kann.

Kosten klären: Geflüchtete sollten mit den behandelnden Ärztinnen und Ärzten besprechen, ob und welche Kosten anfallen – gerade dann, wenn sie noch die Grundversorgung nach Asylbewerberleistungsgesetz erhalten. Ärztinnen und Ärzte müssen darüber informieren, ob die Geflüchteten die Behandlungskosten selbst tragen müssen und in welcher Höhe. 

  • Der Krebsinformationsdienst kann keine Einschätzung dazu abgeben, welche Behandlungen im Einzelfall von der Basisversorgung erfasst sind.

Gut zu wissen

Es gibt in vielen Orten Deutschlands auch Unterstützungsangebote, die Geflüchteten zunächst unbürokratisch Zugang zu medizinischer Versorgung ermöglichen.

Medizinischer Notfall: Liegt ein medizinischer Notfall vor, können Betroffene direkt ein Krankenhaus oder eine Praxis aufsuchen oder den Notruf wählen. Die Kostenübernahme wird dann vor Ort geklärt. 

  • Wichtig: Es ist nicht völlig auszuschließen, dass die Geflüchteten selbst die Kosten tragen müssen.
  • Eine Krebserkrankung als solche ist kein Notfall. Ein Notfall liegt in der Regel nur vor, wenn eine akute Lebensgefahr besteht (zum Beispiel akute Atemnot, Schlaganfall, Herzinfarkt oder Unfall).

Geduld gefragt

Nicht immer ist die medizinische Versorgung so schnell sichergestellt, wie erhofft oder wie es notwendig wäre. Insbesondere der Registrierungsprozess kann sich verzögern. Hier gilt es zu beachten:

  • Auch wenn sich die Registrierung unverschuldet verzögert, kann laut dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und dem Bundesinnenministerium (BMI) schon die Bitte um Unterstützung bei der zuständigen Behörde oder gegenüber einem Krankenhaus ausreichen, damit geflüchtete Ukrainer und Ukrainerinnen Anspruch auf medizinische Versorgung nach dem Asylbewerberleistungsgesetz haben. Denn: Diese Bitte gelte als Schutzgesuch.
  • Selbst wenn es mit der Registrierung, der Ausstellung des Ankunftsnachweises oder des Behandlungsscheins nicht vorangeht: Nehmen Sie trotzdem möglichst frühzeitig mit einer Klinik oder einer ärztlichen Praxis Kontakt auf, um zu klären, wie die Krebsbehandlung fortgesetzt oder begonnen werden kann. Hier eignen sich auch die Anlaufstellen, die die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) zusammengestellt hat
  • Wenn Sie aus der Ukraine stammen und Krebs haben, melden Sie sich bei entsprechenden Problemen beim Krebsinformationsdienst. Wir versuchen, Sie zu unterstützen und die richtigen Ansprechpersonen zu finden.
  • Wenn Sie auf Sprachbarrieren stoßen, suchen Sie sich möglichst vor Ort Unterstützung im Umgang mit Behörden oder bei Arztbesuchen.

Wenn Krebserkrankte in die Ukraine zurückkehren wollen: Was Ukrainer in solch einer Situation beachten müssen und wie sich eine Rückkehr in die Ukraine auf ihren Aufenthaltstitel und ihren Schutzstatus auswirkt, kann man auf der Website des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge nachlesen.

Was, wenn geflüchtete Krebspatienten ausschließlich ukrainisch oder russisch können?

Manchmal kann ein Dolmetscher bei einer medizinischen Behandlung notwendig sein. Kosten dafür werden dann übernommen, wenn der Dolmetscherdienst unerlässlich ist, um die Gesundheit zu sichern, auf besondere Bedürfnisse von Kindern einzugehen oder es verwaltungsrechtliche Gründe gibt. In Deutschland sind hierfür die Bundesländer zuständig. 

  • Informieren Sie sich deshalb am besten vor Ort, welche Möglichkeiten zur Übersetzung zur Verfügung stehen.

Psychologische und psychoonkologische Unterstützung

Die Ereignisse im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine können sich für jeden Krebskranken in jeder Phase der Krebserkrankung negativ auf die Psyche auswirken. Obwohl Menschen unterschiedlich auf Krieg und Trauma reagieren, ist davon auszugehen, dass während oder kurz nach der Flucht die psychische Belastung für die Betroffenen sehr hoch ist. Dadurch können sich krebs- oder behandlungsbedingte Beschwerden wie Schmerzen oder schwere Erschöpfung (Fatigue) verstärken. Manche Menschen brauchen deshalb zusätzlich psychologische Unterstützung.

Die Krebs-Selbsthilfe unterstützt

3 große bundesweite Krebs-Selbsthilfegruppen unterstützen ukrainische Krebserkrankte und ihre Angehörigen: Sie bieten Kontakt zu anderen Krebsbetroffenen und zu aus der Ukraine stammenden onkologischen Fachkräften, Ärzten und Pflegenden. Mehr dazu finden Sie in einem Info-Flyer (PDF) in deutscher, ukrainischer und russischer Sprache.

Die Deutsche Krebshilfe (DKH) hat einen Hilfsfond für Angehörige ukrainischer Krebspatienten eingerichtet, die die Betroffenen (Kinder oder Erwachsene) während der Behandlung in Krebszentren in Deutschland begleiten. Aus diesem Hilfsfonds werden bereits entstandene oder entstehende Reise-, Aufenthaltskosten sowie sonstige Kosten von Familienmitgliedern der Patienten in Höhe von bis zu 5.000 Euro/Patient von der Deutschen Krebshilfe übernommen.

Bitte beachten:

  • Der Hilfsfond steht ukrainischen Krebspatienten zur Verfügung, die in Comprehensive Cancer Centers, in von der Deutschen Krebsgesellschaft zertifizierten Krebszentren sowie in Kinderkrebszentren behandelt werden.
  • Der Antrag muss von diesen Kliniken gestellt werden.
  • Weiter Informationen erhalten sie auf der Website der DKH sowie beim INFONETZ KREBS unter 0800 80708877 oder per E-Mail an krebshilfe@infonetz-krebs.de.

Die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) führt auf ihrer Website eine Liste von zertifizierten Onkologischen Zentren und Comprehensive Cancer Centers (CCCs/Spitzenzentren), an die sich  geflüchtete ukrainische Patienten  wenden können, die eine Krebstherapie brauchen. Die dort genannten Zentren unterstützen bei der regionalen Versorgung Betroffener.

  • Die Website ist auf Deutsch, Englisch, Ukrainisch und Russisch.
  • Die gelisteten Einrichtungen bieten alle eine Telefon-Hotline und E-Mail-Adresse mit Ansprechpartnern, die Krebspatienten weiterhelfen.

Das Universitätsklinikum Düsseldorf nimmt ukrainische Patienten auf, die an einer Leukämie- oder Lymphom-Erkrankung leiden und aus der räumlichen Nähe von Düsseldorf kommen oder in dieser Region einen Aufenthalt planen.

  • Die Adresse lautet:
    Universitätsklinikum Düsseldorf
    Moorenstr. 5
    40225 Düsseldorf
    Tel: +49-(0)211-81 19 530
    E-Mail: info@leukaemieliga.de
  • Die Kosten für die Behandlung übernimmt die AOK–Krankenkasse. 
  • Betroffene sollen sich an der Eingangspforte der Uniklinik anmelden. Wenn möglich sollten ein Ausweisdokument und die Kontaktdaten der aktuellen Unterkunft mitgebracht werden.
  • Fragen rund um den Aufenthalt im Universitätsklinikum beantwortet das Büro der Leukämie Lymphom Liga e.V. – auch auf russisch – unter der Telefonnummer +49-(0)211-81 19 530.

Verschiedene Landeskrebsgesellschaften setzen sich für ukrainische Krebserkrankte ein: Die Krebsgesellschaft Rheinland-Pfalz e.V., die Thüringische Krebsgesellschaft e.V. und die Saarländische Krebsgesellschaft e.V. arbeiten im Rahmen der Initiative "Krebskrank und auf der Flucht - wir helfen". Dabei

  • unterstützen sie betroffene Flüchtlinge, indem sie zeitnah und bedarfsgerecht an Fachärzte und Spezialisten weitervermitteln und bei der Kontaktaufnahme helfen.
  • bieten sie eine kostenfreie Beratung in verschiedenen Fremdsprachen an.
  1. Ergänzend bemühen sich die Beratungskräfte um weitere praktische Hilfen wie die Vermittlung von Unterkünften oder Dolmetscher- und Fahrdiensten.

Die Berliner Krebsgesellschaft e.V. bietet geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainern mit Krebs unbürokratische finanzielle Hilfe aus ihrem Härtefonds an. Beantragen können Betroffene das Geld über die bezirklichen Krebsberatungsstellen der Gesundheitsämter, die Sozialdienste der behandelnden Krankenhäuser oder direkt bei der Berliner Krebsgesellschaft e.V.. Voraussetzungen sind:

  • eine ärztliche Bescheinigung über die Krebserkrankung, 
  • eine Kopie des Ausweises und
  • dass sich die Menschen in Berlin aufhalten.

Das ukrainische Gesundheitsministerium koordiniert die medizinischen Evakuierungen von Patienten innerhalb des Landes sowie grenzüberschreitende Transporte (Kurzname der Aktion „medevac“).

Laut der Website des ukrainischen Gesundheitsministeriums stellt das Gesundheitsministerium selbst einen Antrag auf Evakuierung und erhält dann Vorschläge von Krankenhäusern in der Europäischen Union und dem Europäischen Wirtschaftsraum. Anschließend setzen sich die Koordinatoren des Gesundheitsministeriums mit den Koordinatoren der Aufnahmeländer in Verbindung und vereinbaren die Etappen und Routen des sicheren medizinischen Transports.

Nicht allen Patienten steht dieser Evakuierungsweg offen: Wer darunterfällt, ist prinzipiell eine Entscheidung der behandelnden Ärzte. Krebspatienten, die eine hochspezialisierte medizinische Versorgung erfordern, können aber dazu gehören.

Weitere Informationen finden sich auf der Website des ukrainischen Gesundheitsministeriums (englisch und ukrainische).

Maßnahmen der deutschen Politik

Laut dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) haben sich Bund und Länder dazu bereit erklärt, Erkrankte und Verletzte aus der Ukraine zur Behandlung in Deutschland aufzunehmen. 

Bei der Koordination des Krankentransports nach Deutschland arbeiten das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), das Gemeinsame Melde- und Lagezentrum (GMLZ) von Bund und Ländern und das Auswärtige Amt zusammen. 

Nach der Ankunft in Deutschland werden die Patientinnen und Patienten nach einem Kleeblatt-Mechanismus auf Krankenhäuser in Deutschland verteilt. Der Kleeblatt-Mechanismus wurde in der Corona-Pandemie entwickelt und organisiert die Verlegung von Patienten zwischen Bundesländern und einzelnen Regionen in Deutschland.

Wie können Krebspatienten aus der Ukraine oder deren Angehörigen einen Krankentransport organisieren?

Menschen, die Hilfe benötigen, können versuchen, sich über das Krankenhaus an das ukrainische Innenministerium oder die Regierung zu wenden. Dort werde alle Fälle zentral erfasst und Hilfsleistungen organisiert.

Auch das ukrainische Gesundheitsministerium kann wegen des Evakuierungsprogramms "medevac" eine geeignete Anlaufstelle sein.

Gegebenenfalls können auch internationale Hilfsorganisationen, die in der Ukraine unterstützen, einen Transport in die Nachbarstaaten organisieren. Beispiel sind der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), das Deutsche Rote Kreuz (DRK), die Johanniter oder die Malteser. Das Auswärtige Amt bietet eine Liste der Hilfsorganisationen im Koordinierungsausschuss Humanitäre Hilfe an.

Die deutsche gesetzliche Krankenkasse AOK informiert in einer FAQ umfassend zu gesundheitsrelevanten Themen für Flüchtlinge aus der Ukraine. Die Informationen sind auch in ukrainischer Sprache verfügbar. (abgerufen am 01.06.2024).

Die gemeinnützige Organisation MedWatch informiert in deutscher, ukrainischer und russischer Sprache zu Gesundheitsthemen, die für ukrainische Flüchtlinge von Belang sind (aufgerufen am 01.06.2024; Artikel werden fortlaufend aktualisiert):

Das Bundesinnenministerium (BMI) hat das Hilfe-Portal "Germany4Ukraine" für Geflüchtete aus der Ukraine aufgebaut, das ausführlichere Informationen in deutscher, englischer, ukrainischer und russischer Sprache anbietet – unter anderem zumedizinischer Versorgung.

Das Handbook Germany wird unter anderem von der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration der Bundesregierung gefördert: Dieses Handbuch enthält zusammengestellte Informationen auf Deutsch, Ukrainisch und Russisch. Hier findet sich auch unter "Weitere Hilfen" eine FAQ zur medizinischen Versorgung.

Die Europäische Union (EU) hat Informationen für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine in allen EU-Sprachen sowie auf Russisch und Ukrainisch zusammengestellt, darunter

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzgA) bietet in ukrainischer und russischer Sprache verschiedenste Informationsmaterialien zur Corona-Pandemie, anderen Infektionskrankheiten und Impfungen (Einstiegsseite auf Deutsch, angerufen am 01.06.2024).

Fragen zur onkologischer Versorgung geflüchteter Krebspatienten aus der Ukraine? Wir sind für Sie da.

Sie erreichen den Krebsinformationsdienst:

+++ Bitte beachten: Die Beantwortung von Anfragen auf Ukrainisch und Russisch kann länger als die üblichen 2 Werktage dauern. +++

Ukrainische Flüchtlinge mit Krebs: Themenübersicht

Ukrainische Flagge bzw. Fahne (oben blau, unten gelb)

Ukrainian refugees with cancer

Possibilities and organisation of oncological care for Ukrainian cancer patients who have fled to Germany.

Ukrainische Flagge bzw. Fahne (oben blau, unten gelb)

Українські біженці з онкозахворюваннями

Можливості та організація онкологічної допомоги українським онкохворим, які виїхали до Німеччини.

Ukrainische Flagge bzw. Fahne (oben blau, unten gelb)

Украинские беженцы с онкологическими заболеваниями

Возможности и организация онкологической помощи украинским беженцам с онкологическими заболеваниями в Германии.

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