Medikamente oder Narkose bei “Platzangst“
Gibt es keine medizinischen Gründe, die dagegen sprechen, können Sie vor der MRT-Untersuchung Beruhigungsmittel erhalten: in Form von Tabletten oder als Spritze. Dafür muss das MRT-Team vorab genau wissen, ob und welche Medikamente Sie regelmäßig einnehmen.
Wenn ein Beruhigungsmittel nicht ausreicht, kann eine MRT-Untersuchung gegebenenfalls auch unter Narkose stattfinden. Dafür muss man in der Regel 4 Stunden vorher auf Essen verzichten. Etwa 30 Minuten nach der MRT-Untersuchung können Sie wieder nach Hause gehen.
Wichtig: Wenn Sie für die MRT-Untersuchung Medikamente zur Beruhigung oder eine Narkose erhalten, sind Sie nicht verkehrstüchtig: nach der Untersuchung können Sie noch sehr müde oder möglicherweise auch etwas orientierungslos sein. Daher sollten Sie danach ohne Begleitperson weder Auto, noch Fahrrad oder mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fahren.
“Offenes MRT“
Es gibt mittlerweile verschiedene MRT-Geräte. Das offene MRT hat keine enge Röhre, wie ein geschlossenes MRT-Gerät, sondern ist je nach System seitlich und/oder vorne geöffnet.
Kein Standard
Nicht jede Klinik oder radiologische Praxis ist in Deutschland mit einem offenen MRT-Gerät ausgestattet.
Wichtig zu wissen: Manche solcher offenen MRT-Geräte haben einen weniger leistungsstarken Magneten als die herkömmlichen Röhren-MRT-Systeme. Ob Betroffene die Untersuchung in einem offenen MRT machen können, hängt davon ab, was untersucht werden soll. Je nachdem, ist die Bildschärfe und Aussagekraft bei einem offenen MRT nicht ausreichend. Das sollten Sie vorab mit Ihrem behandelnden Arzt oder der behandelnden Ärztin besprechen.
Kostenübernahme: Krankenkassen übernehmen nicht in allen Situationen die Kosten für die Untersuchung in einem offenen MRT. Klaustrophobie kann jedoch ein Grund für eine Kostenübernahme sein.
- Sprechen Sie rechtzeitig mit Ihrem Radiologen oder Ihrer Radiologin und Ihrer Krankenkasse über Ihre Platzangst und die Frage der Kostenübernahme.
- Manche Krankenkassen verlangen vorab eine Bescheinigung der Platzangst von dem Arzt oder der Ärztin. Zusammen mit der Überweisung zur MRT-Untersuchung können Betroffene dann einen Antrag auf Kostenübernahme stellen, bevor sie einen Termin für die Untersuchung ausmachen.
Fazit
Auch wenn Sie eine MRT-Untersuchung mit Stress verbinden oder diese Panik in Ihnen auslöst, sollten Sie bedenken, wie wichtig diese Untersuchung bei einem Tumorverdacht oder zur Verlaufskontrolle ist.
Scheuen Sie sich nicht davor, auf Ihre Ängste aufmerksam zu machen. In einer solchen Situation nimmt sich das MRT-Team in der Regel besonders viel Zeit und versucht bestmöglich auf Ihre Ängste einzugehen und mit Ihnen gemeinsam eine Lösung zu finden.
Zum Weiterlesen
Informationen des Krebsinformationsdienstes
Magnetresonanztomographie (MRT) in der Krebsmedizin
Weiterführende Informationen
Die Deutsche Röntgengesellschaft (DRG) hat Tipps gegen Platzangst (PDF) zusammengestellt. Darin finden Sie hilfreiche Hinweise, was Sie selbst gegen die Platzangst tun können und wie Ihre Ärztin oder Ihr Arzt Sie unterstützen kann.
Die Website arztphobie.com klärt darüber auf, wie Angst vor der MRT Röhre entsteht und welche Tipps zur Überwindung helfen können.
*Hinweis: Solche oder ähnliche Fragen erreichen den Krebsinformationsdienst regelmäßig. Die hier verwendete Frage ist keine Original-Anfrage, sondern ein redaktionell bearbeitetes Beispiel.