Wie häufig ist Leberkrebs in Deutschland?
Das primäre Leberzellkarzinom, so die korrekte Bezeichnung für Leberkrebs, ist eine vergleichsweise seltene Krebsart, allerdings mit steigender Tendenz. Waren es 2013 noch 8.790 Männer und Frauen in Deutschland, die an Leberkrebs erkrankt sind, so wird laut Robert Koch Institut im Jahr 2020 mit über 10.000 Neuerkrankungen gerechnet. Bei Weitem häufiger – und nicht zu verwechseln mit dem primären Leberkrebs – sind Metastasen der Leber, die beispielweise bei Darm-, Brust- und Lungenkarzinomen oder Tumoren des oberen Magen-Darm-Trakts auftreten können.
Wie kann ich mich vor Leberkrebs schützen?
Ein Risikofaktor für Leberkrebs ist die Infektion mit Hepatitis-B- oder C-Viren. Diese Viren werden durch Geschlechtsverkehr, aber auch durch Kontakt mit infiziertem Blut oder Blutprodukten übertragen. Zumindest vor dem Hepatitis-B-Virus kann man sich durch eine Impfung schützen: Diese empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert Koch-Instituts seit 1995 für Säuglinge und Kleinkinder.
Die Häufigkeit einer Hepatitis-B-Infektion ist in dieser Altersgruppe in Industrieländern zwar grundsätzlich gering. Kommt es aber doch zur Erkrankung, so liegt das Risiko für einen chronischen Verlauf bei 90 Prozent – was dann auch ein erhöhtes Leberkrebsrisiko mit sich bringt.
Kinder, die im Säuglingsalter nicht immunisiert wurden, können die Impfung nachholen. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten bis zum 17. Lebensjahr. Die Impfung wird im Allgemeinen gut vertragen und schützt rund 95 Prozent der Geimpften mindestens zehn Jahre lang vor einer Hepatitis-B-Infektion.
Hepatitis-B-Impfung auch im Erwachsenenalter?
Auch Erwachsene mit einem erhöhten Infektionsrisiko können sich kostenlos impfen lassen, beispielsweise Kontaktpersonen von Hepatitis-B-Infizierten, Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen oder Personal in medizinischen Einrichtungen. Auch vor Reisen nach Australien, Südostasien und Zentralafrika, also in Länder mit einem hohen Vorkommen der Hepatitis-B-Infektion, empfiehlt sich eine Impfung. Eine eventuelle Kostenübernahme ist mit der jeweiligen Krankenkasse zu klären.
Was kann ich selbst tun, um mich vor Leberkrebs zu schützen?
Erhöhter Alkoholkonsum, Fettlebererkrankungen, zum Beispiel als Folge der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus), oder Fettleibigkeit (Adipositas) sind weitere Risikofaktoren für Leberkrebs. Es wird angenommen, dass sich in westlichen Ländern bis zu 38 Prozent aller Fälle von Lebekrebs auf erhöhten Alkoholkonsum zurückführen lassen. Vor allem Menschen mit bereits geschädigter Leber sollten daher bestenfalls ganz auf Alkohol verzichten. Durch regelmäßige körperliche Aktivität und eine ausgewogene Ernährung kann Fettleibigkeit, und damit das Risiko für Leberkrebs, reduziert werden. Auch wenn es keine absolute Sicherheit gibt, nicht an Krebs zu erkranken – jeder kann selbst etwas zu seinem Schutz beitragen.
Weitere Informationen
Die Internetseiten des Robert Koch-Instituts informieren umfassend zum Thema Impfen unter www.rki.de/DE/Content/Infekt/Impfen/impfen_node.html.
Im Bericht zum Krebsgeschehen in Deutschland 2016 stellt das Zentrum für Krebsregisterdaten im Robert Koch-Institut Auswertungsergebnisse über Krebserkrankungen zusammen. Er steht als Download zur Verfügung unter www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Publikationen/Krebsgeschehen/Krebsgeschehen_node.html.
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