Bisher gibt es keine verbindliche Regelung
Das Problem: Bisher gibt es in Deutschland keine allgemein verbindlichen Höchstmengen für Vitamine und Mineralstoffe. Das Bundesinstitut für Risikobewertung hat daher seit 2004 zumindest entsprechende Empfehlungen veröffentlicht. Diese werden regelmäßig anhand neuer Erkenntnisse und Forschungsdaten angepasst.
Dabei achtet das BfR sowohl auf die Risiken einer Mangel- als auch einer Überversorgung:
- Nahrungsergänzungsmittel müssen Menschen, die tatsächlich mangelversorgt sind, einen Nutzen bieten.
- Die Empfehlungen sollen andererseits sicherstellen, dass Jugendlichen und Erwachsenen keine gesundheitlichen Risiken entstehen.
Wie sind die Höchstmengenempfehlungen zu lesen?
Aufgeführt sind Vitamine sowie Mineralstoffe wie zum Beispiel Fluorid, Magnesium oder auch Eisen. Angegeben sind die wissenschaftlich abgeleiteten täglichen Höchstmengen, die man nicht überschreiten sollte, und die Gründe dafür.
Das BfR zeigt aber auch auf, bei welchen Stoffen bisher keine Risiken bekannt sind.
Vitamine, Mineralstoff - und Krebs?
Zusätzlich Tabletten nehmen - ja oder nein?
Essen Sie ausgewogen und abwechslungsreich. Wenn Sie nicht sicher sind, ob Sie trotzdem etwas zusätzlich brauchen, fragen Sie Ihre Ärzte.
Gelten diese Empfehlungen auch für Menschen, die sich Sorgen um ihr Krebsrisiko machen, oder für bereits erkrankte Patienten?
Die aktuelle Fachveröffentlichung des Bundesinstituts für Risikobewertung orientiert sich an Gesunden. Unabhängige Studien zeigen jedoch: Isolierte Nahrungsergänzungsmittel schützen nicht vor Krebs - im Gegenteil, einige Vitamine und andere Stoffe können das Krebsrisiko sogar steigern.
Wer sich nicht sicher ist, ob er sich mit Tabletten, Kapseln und Co. etwas Gutes tut, sollte zunächst auf eine ausgewogene Ernährung achten und sich im Zweifelsfall auch ärztlich beraten lassen.
Auch wer bereits an einer Tumorerkrankung leidet, sollte ohne Rücksprache mit den behandelnden Ärzten keine Nahrungsergänzungsmittel einnehmen und auf angereicherte Säfte oder andere Lebensmittel verzichten. Denn manche der Inhaltsstoffe können zu unerwünschten Wechselwirkungen mit der Krebstherapie führen.
Zum Weiterlesen: Hintergründe zu Nahrungsergänzung und gesunder Ernährung
Das Bundesinstitut für Risikobewertung hat die aktuellen Empfehlungen in einer Publikation zusammengefasst: Weißenborn, A., Bakhiya, N., Demuth, I. et al. J Consum Prot Food Saf (2018). doi.org/10.1007/s00003-017-1140-y
Der Text ist frei zugänglich über eine Pressemitteilung des Instituts, abrufbar unter www.bfr.bund.de/de/presseinformation/2018/01/hoechstmengen_fuer_vitamine_und_mineralstoffe_in_nahrungsergaenzungsmitteln-203269.html. Die Informationen wendet sich allerdings vor allem an Interessierte und Fachleute.
Sie haben Fragen zur gesunden Ernährung? Sie möchten sich über Vitamine, Spurenelemente, Nahrungsergänzungsmittel oder auch "Superfoods" informieren?
Wir sind für Sie da:
- am Telefon unter 0800 - 420 30 40, täglich von 8.00 bis 20.00 Uhr
- per E-Mail über unser datensicheres Formular unter krebsinformationsdienst@dkfz.de.
Zum Weiterlesen auf unseren Internetseiten:
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