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Viele Kosmetikprodukte wie Cremes, Körperöle oder Lippenpflege enthalten traditionell Mineralöle. Einige Bestandteile werden heute jedoch als möglicherweise krebserregend eingestuft. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) geht in einer aktuellen Stellungnahme zwar davon aus: Gesundheitliche Risiken sind unwahrscheinlich. Das Bundesinstitut fordert jedoch eine bessere Kontrolle von Kosmetikprodukten und vor allem: mehr Forschung dazu, ob und wie die Stoffe in den Körper gelangen können und was sie dort bewirken.
Kohlenwasserstoffe als Grundlage vieler Produkte
Die kritischen Mineralöle werden schon sehr lange in der Kosmetikindustrie verwendet. Dies ist einer der Hauptgründe dafür, dass Experten die Gesundheitsgefahr für gering halten. Als Grundlage werden meist natürlich vorkommende Öle verwendet, chemisch ein Gemisch verschiedener Kohlenwasserstoffe. Fachleute unterscheiden gesättigte Kohlenwasserstoffe, abgekürzt MOSH für "mineral oil saturated hydrocarbons", und die aromatischen Kohlenwasserstoffe, kurz MOAH für "mineral oil aromatic hydrocarbons", von denen ein Teil als potentiell krebserregend eingestuft wird.
Die europäische Kosmetikverordnung setzt voraus, dass Hersteller nur Mineralöle einsetzen, die gesundheitlich unbedenklich sind. Das Bundesinstitut für Risikobewertung hat nun Stichproben untersucht und festgestellt, dass ein Teil der Produkte trotzdem die kritischen MOAH enthielt. Eine ähnliche Untersuchung hat die Stiftung Warentest veröffentlicht.
Laut Angaben des BfR fehlen noch weitere Daten, um die Wirkung von MOAH-belasteten Pflegeprodukten auf den menschlichen Körper abschließend beurteilen können. Das Bundesinstitut weist unter anderem auf die Datenlücken zur Mineralölaufnahme über die Haut und bei Lippenstiften auch über den Mund hin. Eine abschließende gesundheitliche Bewertung sei erst nach Vorlage weiterer Daten möglich. Andererseits gebe es trotz der langjährigen und weit verbreiteten Nutzung bisher keine Berichte über Auswirkungen auf die Gesundheit.
Was kann man tun, wenn man auf Mineralöl-haltige Produkte trotzdem lieber verzichten möchte? Ein Blick auf die Inhaltsstoffe hilft weiter. Laut Angaben der Stiftung Warentestverbergen sich Zusätze auf Mineralöl-Basis hinter solchen Begriffen: Cera Microcristallina (Microcristallina Wax), Ceresin, Mineral Oil, Ozokerite, Paraffin, Paraffinum Liquidum oder Petrolatum.
Zum Weiterlesen
Die aktuelle Stellungnahme des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) kann eingesehen werden unter www.bfr.bund.de/cm/343/mineraloele-in-kosmetika-gesundheitliche-risiken-sind-nicht-zu-erwarten.pdf.
Die Stiftung Warentest berichtet in ihrer aktuellen Ausgabe über kritische Stoffe in Cremes, Lippenpflegeprodukten und Vaseline. Die Ergebnisse sind kostenfrei einsehbar unter www.test.de/Mineraloele-in-Kosmetika-Kritische-Stoffe-in-Cremes-Lippenpflegeprodukten-und-Vaseline-4853357-0/.