Durch Rauchen verursachte Krebserkrankungen sind vermeidbar
Der Raucheranteil ist in Deutschland – vor allem unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen – zwar rückläufig, aber immer noch raucht etwa ein Viertel der Erwachsenen und jedes Jahr sterben rund 121.000 Menschen an den Folgen des Rauchens. Dies sind vermeidbare Todesfälle: "Rauchen ist der bedeutendste einzelne Risikofaktor für Krebserkrankungen" betont Michael Baumann, Vorstandsvorsitzender und Wissenschaftlicher Vorstand des DKFZ. "Ein Ende der Tabakepidemie ist in Deutschland nicht in Sicht – andere Länder hingegen haben sich bereits das Ziel gesetzt, innerhalb der kommenden ein bis zwei Jahrzehnten den Raucheranteil unter fünf Prozent zu senken."
Umsetzung konsequenter Maßnahmen zur Tabakkontrolle gefordert
Das Deutsche Krebsforschungszentrum fordert daher gemeinsam mit dem Aktionsbündnis Nichtrauchen (ABNR) in einem Positionspapier die neue Bundesregierung auf, endlich konsequente Maßnahmen zur Tabakkontrolle umzusetzen. Dazu gehören in erster Linie ein umfassendes Verbot von Werbung, Promotion und Sponsoring für Tabakprodukte, die Verbesserung und bundesweite Vereinheitlichung des Nichtraucherschutzes sowie deutliche, kontinuierliche Erhöhungen der Tabaksteuer. Wesentlich wäre außerdem eine bessere Unterstützung des Rauchstopps durch die Kostenübernahme für wissenschaftlich gesicherte Methoden der Tabakentwöhnung durch die Krankenkassen.
"Um die hohe Anzahl tabakbedingter Todesfälle zu senken, wäre es notwendig, diese Maßnahmen konsequent umzusetzen", sagt Mons. Deutschland hat das WHO-Rahmenübereinkommen zur Eindämmung des Tabakkonsums sowie das WHO-Protokoll zur Unterbindung des unerlaubten Handels mit Tabakerzeugnissen unterzeichnet und ratifiziert. Damit hat es sich verpflichtet, ein Maßnahmenbündel zur Reduzierung des Rauchens umzusetzen. Die neue Regierung sollte diesen Auftrag ernst nehmen und entschlossen handeln.
Zum Weiterlesen
Die oben angeführten sowie weitere wirksame Maßnahmen sind im Positionspapier des ABNR ausführlich beschrieben: www.abnr.de/media/abnr_broschuere_positionspapier_19_legislatur_101017.pdf.
Diese und weitere Pressemitteilungen des Deutschen Krebsforschungszentrums sind abrufbar unter www.dkfz.de/de/presse/pressemitteilungen/index.php.
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- täglich von 8.00 bis 20.00 Uhr unter der kostenlosen Telefonnummer 0800 - 420 30 40, oder
- per E-Mail über krebsinformationsdienst@dkfz.de (beim Klick öffnet sich ein datensicheres Kontaktformular)
Weitere Informationen zum Thema Rauchen bietet der Text "Rauchen und Passivrauchen: Gesundheitsrisiko Zigarette und Co".