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Nachsorge bei Speiseröhrenkrebs: Das ist neu

Bei der Nachsorge von Speiseröhrenkrebs empfehlen Fachleute in der neuen S3-Leitlinie für manche Betroffene eine strukturierte statt symptomorientierte Nachsorge. Wir erklären, was das bedeutet und wen es betrifft.

Arzt spricht mit einem Patienten, der auf einer Liege sitzt.
Beim Nachsorge-Termin stellt die Ärztin oder der Arzt meist viele Fragen, um herauszufinden, wie es den Betroffenen geht und ob Symptome aufgetreten sind. © 2015 ESB Professional, Shutterstock

Bei der Behandlung von Krebs orientieren sich Ärztinnen und Ärzte an sogenannten medizinischen Leitlinien. Diese geben einen Überblick über das verfügbare Wissen zur Diagnose, Behandlung und Nachsorge einer Erkrankung.

Bei der kürzlich aktualisierten S3-Leitline zu Speiseröhrenkrebs haben Fachleute eine neue Empfehlung für die Nachsorge abgegeben: Nicht allein Beschwerden sind dafür ausschlaggebend, ob und welche Nachsorge-Untersuchungen stattfinden, sondern es finden in regelmäßigen Intervallen Untersuchungen statt. Das gilt allerdings nicht für alle Betroffenen.

Für wen kommt eine strukturierte Nachsorge infrage?

Fachleute empfehlen eine strukturierte Nachsorge, wenn:

  • die Ärztinnen und Ärzte dadurch Entscheidungen über eine eventuell nötige weitere Therapie treffen können.
  • Betroffene sich wünschen, besser über ihren aktuellen Gesundheitszustand Bescheid zu wissen.


Wie läuft die strukturierte Nachsorge ab?

Wichtig zu wissen

Wer Beschwerden hat, sollte nicht bis zum nächsten Nachsorgetermin warten, sondern gleich zum Arzt gehen.

Ein Termin zur strukturierten Nachsorge von Speiseröhrenkrebs läuft zunächst ähnlich ab wie bei einer Beschwerde-orientierten Nachsorge. Die Ärztin oder der Arzt stellt allgemeine Fragen zum Gesundheitszustand und führt eine körperliche Untersuchung durch. In diesem Rahmen wird in der Regel auch das Gewicht geprüft und Blut abgenommen.

Unterschied zur symptomorientierten Nachsorge: Bei der strukturierten Nachsorge führen die Ärztinnen und Ärzte bei jedem Nachsorge-Termin eine Spiegelung der Speiseröhre und eine Computertomographie (CT) durch – nicht nur, wenn Betroffene Beschwerden haben.

Es gibt aktuell noch keine Erfahrungswerte, in welchem Abstand und in welchem Umfang die Termine zur strukturierten Nachsorge stattfinden sollten. Fachleute orientieren sich daher an der Vorgehensweise bei Magenkrebs:

  • In den ersten 2 Jahren gehen Betroffene alle 6 Monate zu Nachsorgeuntersuchungen.
  • Für 3 weitere Jahre finden die Nachsorge-Termine jährlich statt.
  • Generell gilt, dass Ärztinnen und Ärzte Häufigkeit und Umfang der Nachsorge individuell an die gesundheitliche Situation der Betroffenen anpassen.




Herausgeber: Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ) │ Autoren/Autorinnen: Internet-Redaktion des Krebsinformationsdienstes. Lesen Sie mehr über die Verantwortlichkeiten in der Redaktion.

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