Ein Tropf im Vordergrund, im Hintergrund ist verschwommen ein Mann zu sehen.

Wie läuft eine Chemotherapie ab?

Häufige Fragen zur Krebsbehandlung mit Zytostatika

Aktualisiert am:

  • Bei einer Chemotherapie kommen Zytostatika zum Einsatz: Diese Medikamente verhindern, dass sich Krebszellen teilen und vermehren.
  • Ob eine Chemo infrage kommt, hängt unter anderem von der Krebsart ab.
  • Wann eine Chemo sinnvoll ist und wie sie abläuft, erfahren Sie in diesem Text.

Chemotherapie: Ja oder nein?

Kommt eine Chemotherapie infrage? Oder wirkt eine andere Behandlung besser? Diese Fragen beantworten Ihnen die behandelnden Ärztinnen und Ärzte. Bei der Vorbereitung auf das Gespräch können wir vom Krebsinformationsdienst Ihnen helfen.

Unter einer Chemotherapie versteht man eine Krebsbehandlung mit bestimmten Medikamenten: Diese Medikamente hemmen das Wachstum, die Teilung und damit auch die Vermehrung der Krebszellen. Der Fachbegriff für diese Arzneimittel lautet Zytostatika, übersetzt etwa "Zell-Hemmer".

Welche Zytostatika man erhält, hängt von der Erkrankung und dem persönlichen Gesundheitszustand ab. Die Ärzte können auch Kombinationen mehrerer Arzneimittel vorschlagen.

Man bekommt die Medikamente meist als Infusion. Einige gibt es auch als Tabletten. Die Wirkstoffe verteilen sich im ganzen Körper. Das bezeichnen Fachleute als "systemische" Therapie.

Seltener kommt eine "regionale" oder "lokale" Chemotherapie infrage: Bei manchen Patientinnen oder Patienten wird eine Körperhöhle mit einer Chemotherapielösung gespült. Andere Betroffene erhalten eine Salbe, mit der oberflächliche Tumoren der Haut behandelt werden.

Ziele der Chemotherapie:

  • den Tumor zu verkleinern und möglichst zum Verschwinden zu bringen
  • Krebszellen, die bereits im Körper "auf Wanderschaft" gegangen sind, sollen ebenfalls abgetötet werden.

Die meisten Chemotherapien wirken im ganzen Körper: Daher sind nicht nur Krebszellen betroffen. Auch gesunde Zellen können geschädigt werden. Die so entstehenden Nebenwirkungen lassen sich nicht immer vermeiden – die Möglichkeiten, die unangenehmen Folgen der Behandlung zu lindern, werden jedoch immer besser.

Zytostatika wirken, anders als die sogenannten zielgerichteten Therapien, relativ unspezifisch gegen alle Zellen. Besonders betroffen sind Zellen, die sich häufig teilen. Das trifft auf Tumorzellen zu, aber auch auf gesunde Zellen, zum Beispiel auf die des Blut- und Immunsystems, auf Haut-, Schleimhaut- und Haarzellen. Eine Chemotherapie führt hier deshalb häufiger zu Nebenwirkungen.

Die Chemotherapie zählt auch heute noch zu den wichtigsten Behandlungsformen bei Krebs. Aber nicht für jede Krebspatientin und jeden Krebspatienten kommt sie infrage. Welche Therapie ist für einen selbst die beste? Das besprechen die behandelnden Ärztinnen und Ärzte mit den Betroffenen. Ob man sich gemeinsam mit ihnen für oder gegen eine Chemotherapie entscheidet, ist von vielen Faktoren abhängig. Hier einige Beispiele:

Krebsart: Aus welchem Gewebe ist der Krebs hervorgegangen? Wie gut sprechen solche Tumoren erfahrungsgemäß auf eine Chemotherapie an?

Krankheitsstadium: Ist der Krebs auf den Ursprungstumor begrenzt oder hat er bereits Metastasen gebildet, also Tochtergeschwülste? Ist dies die erste Chemotherapie, die man bekommt? Oder gab es früher schon Behandlungen? Wie hat man die vertragen? Und: Ist der Krebs unter der Behandlung zurückgegangen oder ist er weitergewachsen?

Behandlungsziel: Aus dem Krankheitsstadium leitet sich bei den meisten Betroffenen auch ab, was sich mit einer "Chemo" erreichen lässt und was nicht. Viele Patientinnen und Patienten erhalten eine Chemotherapie als "adjuvante" Behandlung, also begleitend zu einer anderen Therapie, zum Beispiel einer Operation.

  • Kurativ: Besteht Hoffnung, dass sich der Krebs durch die Therapie vollständig heilen lässt? Dann spricht man von einer kurativen Behandlung.
  • Palliativ: Oder geht es darum, ein Fortschreiten der Erkrankung hinauszuzögern oder belastende Symptome zu lindern? Man spricht dann von einer palliativen Therapie.

Nutzen und Risiken: Welche Risiken bestehen, wenn man sich nicht behandeln lässt? Und im Vergleich dazu: Mit welchen Nebenwirkungen muss man während der Therapie rechnen?

Die möglichen Risiken und den Nutzen einer Behandlung wägen die Ärzte gemeinsam mit den Betroffenen sorgfältig gegeneinander ab. Das Therapieziel wird bei dieser Überlegung miteinbezogen:

Ist eine Heilung wahrscheinlich? Dann sind die meisten Betroffenen eher bereit, Nebenwirkungen in Kauf zu nehmen. Kann die Erkrankung durch die Therapie bestenfalls verlangsamt werden? Ist ihr Ziel eher, Beschwerden durch die Erkrankung zu lindern? Dann stellt sich die Frage, wieweit die Nebenwirkungen besser zu ertragen oder zu behandeln sind als Symptome durch die Erkrankung selbst.

Gesundheitszustand: Wie belastend wäre eine Chemotherapie für den Körper? Spielt es eine Rolle, ob man Krebs im Alter oder als junger Mensch bekommt? Ist man als Patientin oder Patient "fit" genug, um die Behandlung gut zu überstehen? Oder sprechen Vor- und Begleiterkrankungen dagegen? Welche Wechselwirkungen mit bestehenden Medikamenten könnte es geben?

Die Entscheidung für eine Chemotherapie wird auch im Lauf der Behandlung immer wieder überprüft:

  • Treten im Lauf der Therapie belastende Nebenwirkungen auf? Hat sich der Gesundheitszustand verschlechtert?

Dann kann eventuell ein Wechsel der Medikamente notwendig werden, oder man entscheidet sich gegen eine Fortführung.

Chemotherapie: Alleine oder in Kombination mit anderen Therapien?

Nicht alle Krebspatientinnen und Krebspatienten brauchen eine Chemotherapie. Und die, die eine Chemotherapie erhalten, bekommen diese meist ergänzend zu einer anderen Behandlung. Ärzte versprechen sich von der Kombination eine stärkere Wirkung gegen den Krebs. Nur bei wenigen Krebsarten ist eine alleinige Chemotherapie Standard. Dazu gehören einige Leukämien oder Lymphomerkrankungen.

Mit welchen anderen Behandlungen wird eine Chemotherapie häufig kombiniert?

Operation und Chemotherapie: Wann immer möglich, werden die behandelnden Ärztinnen und Ärzte versuchen, einen Tumor durch eine Operation so vollständig, wie es geht, aus dem Körper zu entfernen. Eine Chemotherapie kann unterstützend zum Einsatz kommen, entweder vor oder nach der Operation.

  • Neoadjuvante Chemotherapie: Diese erhält man vor der Operation. Sie soll helfen, den Tumor zu verkleinern und den Eingriff so zu erleichtern oder überhaupt erst möglich zu machen.
  • Adjuvante Chemotherapie: Man erhält sie nach einer Operation. Sie soll helfen, im Körper verbliebene Tumorreste oder verstreute Krebszellen abzutöten.

Strahlentherapie und Chemotherapie: Eine Kombination aus Strahlentherapie und Chemotherapie nennt man Radiochemotherapie. Die Methoden können zeitgleich oder nacheinander angewendet werden. Durch eine Chemotherapie vorgeschädigte Zellen sind anfälliger für die Strahlenwirkung, beide Behandlungsformen ergänzen sich.

Antihormontherapie und Chemotherapie: Bei hormonabhängigen Krebserkrankungen, zum Beispiel bestimmten Formen von Brustkrebs oder Prostatakrebs nutzt man Medikamente, die die Hormonproduktion stoppen oder die Wirkung der Hormone auf die Tumorzellen blockieren. Hilft diese sogenannte Antihormontherapie alleine nicht, oder ist der Schutz vor einem Rückfall nicht hoch genug? Dann kann die Behandlung auch mit einer Chemotherapie kombiniert werden.

Zielgerichtete Therapien und Chemotherapie: Die sogenannten zielgerichteten Therapien richten sich gegen Eigenschaften der Krebszellen, die das Tumorwachstum fördern. Entsprechend können die Medikamente das Krebswachstum aufhalten. Betroffene können zielgerichtete Arzneimittel in Kombination mit einer Chemotherapie bekommen, je nach Situation auch zusammen mit weiteren Therapien.

Immuntherapien und Chemotherapie: Immuntherapien haben das Ziel, die Immunantwort des Körpers auf den Krebs zu verstärken. Letztlich sollen Zellen des Immunsystems die Krebszellen besser erkennen und zerstören. Auch eine Kombination aus Immuntherapien und Chemotherapie ist prinzipiell für manche Betroffene möglich. Die Therapien sollen sich gegenseitig in ihrer Wirkung gegen den Krebs verstärken. Kombinierte Immunchemotherapien werden heute allerdings meist noch experimentell in Studien eingesetzt.

Komplementäre Therapien und Chemotherapie: Nicht wenige Patientinnen und Patienten wünschen sich, selbst etwas gegen die Erkrankung tun zu können. Während man unter Alternativmedizin Therapien versteht, die anstelle einer herkömmlichen Krebsbehandlung gegeben werden, setzen die meisten Betroffenen komplementäre Therapien ergänzend zu einer schulmedizinischen Krebsbehandlung ein – zum Beispiel auch parallel zu einer Chemotherapie.

Doch auch, wenn komplementärmedizinische Methoden oft als "sanft", "pflanzlich" oder "biologisch" beworben werden: Sie sollten nicht ohne Rücksprache mit den Ärztinnen und Ärzten angewendet werden, die für die Chemotherapie verantwortlich sind. Schlimmstenfalls kann die Wirkung der Zytostatika vermindert oder aber verstärkt werden, weil es zu unerwünschten Wechselwirkungen kommt.

Ist eine Chemotherapie heute überhaupt noch zeitgemäß?

Muss eine Chemotherapie heute überhaupt noch sein? Sind die modernen zielgerichteten Medikamente oder die neuen Immuntherapien nicht wirksamer?

Ganz so einfach ist es leider nicht:

  • Die zielgerichteten Therapien beeinflussen zwar auf unterschiedliche Weise das Wachstum der Krebszellen. Aber nicht alle Krebszellen tragen Merkmale, gegen die man bereits gezielt Medikamente entwickeln konnte.
  • Genauso sieht es mit den modernen Immuntherapeutika und Krebsimpfungen aus: Sie wirken längst nicht bei allen Betroffenen und bei allen Krebsarten.

Beide Behandlungsformen haben zudem Nebenwirkungen – zwar andere als die Chemotherapie, aber durchaus ernstzunehmende. Auch reichen, nach bisherigem Wissen, die meisten zielgerichtete Therapien und Immuntherapien alleine in der Regel nicht aus, um Betroffene zu heilen. Zwar wird das Krebswachstum verlangsamt oder sogar aufgehalten, es werden aber nicht unbedingt alle Krebszellen abgetötet.

Jede Chemotherapie durch neuere Verfahren zu ersetzen – das ist bisher nicht möglich.

Heute bei vielen Patienten möglich: Ambulante Chemotherapie

Die meisten Patientinnen und Patienten können eine Chemotherapie heute ambulant machen: Sie müssen sich also nicht extra in ein Krankenhaus einweisen lassen, sondern gehen nach der Behandlung wieder nach Hause. Dies ist möglich, weil schwere Nebenwirkungen, wie zum Beispiel Übelkeit, im Vergleich zu früher besser behandelbar sind.

In vielen Krankenhäusern gibt es eigene Ambulanzen für Chemotherapie. Auch in den Praxen niedergelassener Fachärztinnen und Fachärzte für Krebsmedizin kann man eine Zytostatika-Therapie machen lassen. Voraussetzung ist, dass diese sich in "Medikamentöser Tumortherapie" weitergebildet haben.

Wann ist ein Krankenhausaufenthalt notwendig?

Frau liegt im Krankenhausbett, davor steht eine Ärztin mit Klemmbrett
Für bestimmte Chemotherapien muss man ins Krankenhaus [Symbolbild].
Bild: © KatarzynaBialasiewicz, Thinkstock

Wenn man ein erhöhtes Risiko für Nebenwirkungen und Komplikationen hat, kann es besser sein, sich stationär behandeln zu lassen.

Dies kann aufgrund eigener Vorerkrankungen der Fall sein, beispielsweise bei eingeschränkter Nierenfunktion.

Auch bei einer sehr intensiven Chemotherapie mit bestimmten Medikamenten-Kombinationen müssen Betroffene mit schweren Nebenwirkungen rechnen. Sie sind daher besser im Krankenhaus aufgehoben.

Das gilt ebenso für Patientinnen und Patienten, die während der Therapie besonders infektionsgefährdet sind:
Sie werden ebenfalls stationär behandelt, zum Beispiel in besonders dafür eingerichteten Isolationsbereichen.

Ausbreitungsdiagnostik und Tumoreigenschaften: Für die allgemeine Behandlungsplanung müssen die Ärzte wissen, wie weit sich der Krebs im Körper ausgebreitet hat, und wie seine Wachstumseigenschaften aussehen.

Bevor eine Chemotherapie beginnt, werden die bereits vorliegenden Befunde noch einmal gesichtet: Bildgebende Verfahren, wie eine Computertomographie, Magnetresonanztomographie oder Ultraschalluntersuchungen geben über die Tumorgröße oder das Vorhandensein von Metastasen Aufschluss.

Die biologischen Eigenschaften des Tumors lassen sich anhand von Biopsie-Proben oder dem bei einer Operation entnommenen Gewebe bestimmen. Dazu gehören zum Beispiel diese: Um was für einen Tumor handelt es sich genau? Wie bösartig ist er? Welche weiteren feingeweblichen Merkmale besitzt er, aus denen sich das Ansprechen auf eine Chemotherapie oder andere Therapieformen ableiten lässt?

  • Wo nötig, werden Untersuchungen wiederholt, damit aktuelle Ergebnisse vorliegen.

Bevor man den ersten Chemotherapie-Zyklus beginnt, sind weitere Voruntersuchungen notwendig. Verschiedene Überlegungen spielen dabei eine Rolle:

Körperoberfläche: Wie groß und schwer ist man? Die Chemotherapie-Dosis richtet sich meistens nach der Körperoberfläche. Diese wird mittels einer Formel aus Gewicht und Körpergröße errechnet. Kleine, leichte Menschen bekommen eine niedrigere Dosis, also eine geringere Menge an Zytostatika, als große, schwere Menschen.

Nieren- und Leberfunktion: Zytostatika werden über den Urin oder den Stuhlgang wieder ausgeschieden. Bei Menschen mit einer eingeschränkten Nieren- oder Leberfunktion bleiben die giftigen Stoffe unter Umständen länger im Körper. Das kann eine Dosis-Anpassung notwendig machen: Man erhält eine geringere Wirkstoffmenge. Oder aber, man bekommt ein anderes Medikament, das das jeweilige Organ weniger belastet. Wie gut Niere und Leber funktionieren, lässt sich unter anderem anhand bestimmter Blutwerte abschätzen.

Immunsystem, Sauerstoffversorgung und Blutgerinnung: Eine Chemotherapie schädigt nicht nur Krebszellen. Insbesondere Zellen des Immunsystems und der Blutbildung werden häufig mitgeschädigt. Vor der Gabe der Medikamente und auch im Verlauf der weiteren Behandlung erfolgen daher Blutuntersuchungen.

Die behandelnden Ärztinnen und Ärzte können so abschätzen, ob genug weiße Blutkörperchen für die Abwehr von Krankheitserregern vorhanden sind. Sind zu wenig weiße Blutkörperchen, vor allem sogenannte Granulozyten, vorhanden, steigt nach der Behandlung das Risiko für schwerwiegende Infektionen.

Kontrolliert werden auch die Zahl der roten Blutkörperchen und ihr Gehalt an rotem Blutfarbstoff. Diese Werte geben Auskunft über die Fähigkeit des Körpers, Sauerstoff zu transportieren. Hat man zu wenige rote Blutkörperchen oder zu wenig roten Blutfarbstoff, sogenanntes Hämoglobin, ist man leicht erschöpft und wenig belastbar.

Die Blutplättchen sind für die Blutgerinnung zuständig. Ist ihre Zahl zu gering oder auch deutlich erhöht, ist die Blutgerinnung gestört und es besteht insbesondere die Gefahr einer Blutung.

Standard: Die systemische Chemotherapie

Üblicherweise erhält man bei einer Chemotherapie ein oder mehrere Medikamente. Diese Zytostatika werden bei den meisten Patientinnen und Patienten als Infusion gegeben, die über einen Tropf in eine Vene läuft. Man sagt dazu intravenöse Therapie. Bei einigen Erkrankungen werden Zytostatika als Tabletten eingenommen.

Welche Anwendungsformen gibt es noch?

Ein Tropf im Vordergrund, im Hintergrund ist verschwommen ein Mann zu sehen.
Bei der Standard-Chemotherapie erhält man die Medikamente als Infusion über einen Tropf.
Bild: © Krebsinformationsdienst, DKFZ; Foto: Tobias Schwerdt

Je nach Erkrankung und Krankheitssituation kommen auch andere Chemotherapie-Formen infrage. Sie wirken nicht auf den ganzen Körper, sondern sollen möglichst hoch dosiert nur rund um den Tumor oder bestimmte Metastasen wirken. Solche Therapieverfahren, die nur auf die betroffene Körperregion oder das betroffene Organ zielen, nennt man lokale oder regionale Chemotherapie (RCT). Hier einige Beispiele:

Intraperitoneale Chemotherapie und HIPEC: Bei Patientinnen und Patienten mit einer Peritonealkarzinose befinden sich Metastasen im Bauchfell, dem Peritoneum. So nennt man die Haut, die die Bauchhöhle auskleidet.

Nach der chirurgischen Entfernung des Tumorgewebes erhält man je nach Situation eine Spülung des Bauchraums mit einer Chemotherapie-Lösung. Ärzte sprechen von einer intraperitonealen Chemotherapie. Wird zusätzlich das Gewebe durch eine erhitzte Spüllösung erwärmt, spricht man von einer hyperthermen intraperitonealen Chemoperfusion oder kurz HIPEC.

Intraarterielle Chemotherapie: Bei dieser Therapieform wird das Medikament gezielt in das Blutgefäß eingeleitet, das die Tumorregion mit Blut versorgt. Das Ziel: Der Tumor wird so einer hohen Konzentration des Medikaments ausgesetzt, der übrige Körper soll weniger von den Zytostatika abbekommen.

Hierfür kann ein Katheter notwendig sein, also ein Schlauch, den die Ärzte durch eine Arterie in der Leistengegend bis in die betroffene Region vorschieben.

Oder man muss sich einer kleinen Operation unterziehen: Die Blutgefäße, die das betroffene Organ oder die Körperregion versorgen, werden vorübergehend vom übrigen Blutkreislauf getrennt. So wird das Zytostatikum möglichst lange im Tumorbereich gehalten. Anschließend wird ein Großteil des Chemotherapeutikums nach Möglichkeit wieder aus dem Körper ausgespült.

Die Behandlung kommt nur für sehr wenige Krebspatienten in ganz bestimmten Situationen infrage: Längst nicht bei allen Tumoren sind die Blutgefäße so gut vom restlichen Körper abzutrennen und auch für eine Behandlung zugänglich.

Intrathekale Chemotherapie: Was tun, wenn man einen Hirntumor oder Metastasen im Gehirn oder Metastasen im Rückenmark hat? Viele Zytostatika können das Gehirn nicht erreichen. Die sogenannte Blut-Hirn-Schranke schützt das Gehirn vor den Chemikalien. Hier kann eine intrathekale Chemotherapie mit geeigneten Zytostatika zum Einsatz kommen: Die Medikamente werden in den Rückenmarkskanal gespritzt und gelangen über das Nervenwasser, den Liquor, ins Gehirn.

Lokale Chemotherapie mit einer Salbe: Manche Zytostatika lassen sich auch lokal als Salbe anwenden. Dies ist nur bei einigen äußerlichen Hauttumoren üblich, beim weißen Hautkrebs, sogenannten Basalzellkarzinomen. Bei anderen Krebsformen oder Metastasen auf der Haut wirken Salben nach bisheriger Erfahrung nicht ausreichend.

Lexikon: Was ist ein Therapie-Schema, was ein Behandlungs-Zyklus?

Eine Frau bekommt vom Arzt ihren Befund erklärt.
Vor der Behandlung erklären Ärzte den Therapieplan.
Bild: © Krebsinformationsdienst, DKFZ; Foto: Tobias Schwerdt

Monotherapie: Wenn man während einer Chemotherapie nur einen einzelnen Wirkstoff erhält, sprechen Ärzte von einer Monotherapie.

Kombinationstherapie: Üblicherweise bekommt man jedoch eine Kombination aus mehreren Wirkstoffen. Diese ergänzen sich in ihrer Wirkung gegen die Krebszellen. Eine solche Kombinationstherapie geht allerdings oft mit einem höheren Risiko für stärkere Nebenwirkungen einher.

Therapie-Schema: In Studien wird erforscht, welche Zytostatika-Kombination in welcher Situation am besten gegen den jeweiligen Krebs wirkt. Daraus leiten Ärzte sogenannte Therapie-Schemata ab: Welche Wirkstoffe wirken in welcher Kombination am besten? In welcher Reihenfolge und in welchem zeitlichen Abstand zueinander sollte man sie bekommen, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen?

Der Name des Therapie-Schemas oder Therapie-Regimes setzt sich meist aus den Anfangsbuchstaben der eingesetzten Wirkstoffe zusammen. Einige Beispiele werden im Text Chemotherapie-Medikamente: Wirkstoffe und Nebenwirkungen aufgeführt.

Chemotherapie-Zyklus: Eine Chemotherapie umfasst üblicherweise mehrere Zyklen. Unter einem Zyklus versteht man eine Therapie-Einheit. Die ganze Behandlung erstreckt sich in der Regel über mehrere Monate.

  • Während eines Zyklus erhält man, je nach Therapie-Schema, die Medikamente in einer bestimmten Reihenfolge an einem oder mehreren Tagen.
  • Anschließend sind einige Tage oder auch länger Pause, während derer die gesunden Zellen sich erholen sollen.
  • Es kann auch sein, dass manche Wirkstoffe täglich gegeben werden, andere nur am ersten Tag des Zyklus. Dann folgt die nächste Behandlungsserie.

Behandlungsplan: Der Behandlungsplan wird für jede Patientin und jeden Patienten von den Ärzten individuell erstellt. Er umfasst sämtliche Behandlungen, also nicht nur die Chemotherapie, sondern auch mögliche andere Behandlungen wie eine Operation oder eine Strahlentherapie. Miteinbezogen sind auch andere Medikamente, die man benötigt, etwa gegen Nebenwirkungen, die sogenannte Begleitmedikation.

Das aus den bisher vorliegenden Daten abgeleitete Standard-Therapie-Schema wird dabei möglichst an die persönliche Situation der Betroffenen angepasst: Das heißt, die Auswahl der Medikamente und die Zahl der Zyklen richtet sich unter anderem nach dem Gesundheitszustand, dem Ansprechen des Tumors auf die Therapie und berücksichtigt auch mögliche Nebenwirkungen.

Port oder Venenzugang: Wie kommen die Medikamente ins Blut?

Bei der Standard-Chemotherapie erhält man die Zytostatika sowie Medikamente zur Vorbeugung von Nebenwirkungen als Infusion über einen Venenzugang ins Blut.

Venenverweilkatheter: Benötigt man nur eine einmalige oder zumindest nur wenige Zytostatika-Infusionen? Hierfür reicht eventuell eine sogenannte Venenverweilkanüle: Mittels einer Nadel legt das medizinische Personal einen kleinen Plastikschlauch in eine Vene, meist in der Armbeuge. An ein verschließbares Ventil können die Ärzte dann die Infusion anschließen.

Zentraler Venenkatheter (ZVK): Ein zentraler Venenkatheter führt nicht in eine Vene am Arm, sondern in ein größeres Blutgefäß unter dem Schlüsselbein oder am Hals. Die Ärzte legen den Katheter nach örtlicher Betäubung unter sterilen Bedingungen.
Der Vorteil eines ZVKs ist, dass er nicht so schnell verrutscht und längere Zeit in der Vene verbleiben kann. Da die verwendeten Blutgefäße größer sind als am Arm, ist auch die Gefahr einer Reizung der Blutgefäße durch die Zytostatika geringer.

Portsysteme: Die meisten Krebspatientinnen und Krebspatienten erhalten die Zytostatika in mehreren Therapie-Zyklen, also über einen längeren Zeitraum. Das Problem: Chemotherapie-Medikamente reizen früher oder später die Venen. Vor jeder Infusion erneut "gestochen" zu werden, empfinden die meisten Betroffenen außerdem als belastend.

Daher sind heute sogenannte Portkatheter üblich: Ein Port ist eine kleine Kammer aus Kunststoff oder Metall. Er wird in einer kleinen Operation unter die Haut eingepflanzt und mit einer großen Vene verbunden. Das kann bei den meisten Patienten ambulant passieren. Über eine Spezialnadel können die behandelnden Ärztinnen und Ärzte die Infusion in den Port laufen lassen. Das tut weniger weh, und auch das Risiko von Gefäßreizungen sinkt.

Ablauf einer Behandlungs-Sitzung

Patienten erhalten eine ambulante Chemotherapie.
Patienten können eine Chemotherapie ambulant erhalten.
Bild: © Krebsinformationsdienst, DKFZ; Foto: Tobias Schwerdt

Ambulante Therapie: Für eine Zytostatika-Behandlung gibt es in den Kliniken und Praxen meist einen eigenen Raum. Man sitzt in einem Behandlungsstuhl oder Sessel, während die Medikamente über eine oder mehrere Infusionen in die Vene laufen. Die einzelne Therapiesitzung dauert zwischen einer halben Stunde und mehreren Stunden.

Wenn man möchte, kann man sich während der Therapie beschäftigen, zum Beispiel lesen oder Musik hören. Viele Kliniken und Praxen erlauben es Angehörigen, Patienten zu begleiten. In vielen Einrichtungen werden auch kostenlose Getränke und Snacks bereitgestellt. Ansonsten sind während der Therapie geschulte Pflegekräfte anwesend, an die man sich bei Problemen wenden kann.

Stationäre Therapie: Patientinnen und Patienten, die sehr krank sind, können die Chemotherapie auch während eines Klinikaufenthaltes im Bett erhalten.

Hochdosis-Chemotherapie: Ist eine Hochdosis-Chemotherapie vorgesehen, etwa bei Leukämiepatienten oder Lymphompatienten vor einer Stammzelltransplantation? Dann erhält man die Medikamente während eines Klinikaufenthaltes über mehrere Tage verteilt, in einem eigens dafür vorgesehenen Einzelzimmer: Da nach der Therapie eine hohe Infektionsgefahr für Betroffene besteht, werden sie zu ihrem eigenen Schutz für einige Tage in einem isolierten Zimmer untergebracht, für das besondere Hygienemaßnahmen gelten.

Checkliste: Wie kann ich mich selbst auf die Behandlung vorbereiten?

Zum Weiterlesen

Um die Zeit während und nach einer Chemotherapie gut zu überstehen, sollte man sich schon vor der ersten Therapiesitzung überlegen, wie man sich auf diese Zeit vorbereiten kann. Hier einige Anregungen:

  • Mit den behandelnden Ärztinnen und Ärzten sollten Sie schon vorab über mögliche Nebenwirkungen sprechen und was Sie gegen diese tun können. Achtung: Wie der Körper auf eine Chemotherapie reagiert, kann individuell sehr unterschiedlich sein. Auch können sich die Nebenwirkungen von Zyklus zu Zyklus unterscheiden.
  • Ist Ihre Familienplanung noch nicht abgeschlossen? Eine Chemotherapie kann die Keimzellen schädigen. Wer später Kinder haben möchte, sollte sich mit den behandelnden Ärztinnen und Ärzten beraten, ob und welche Möglichkeiten es gibt, die Fruchtbarkeit zu erhalten.
  • Wichtig: Zahngesundheit checken! Eine Chemotherapie kann die Mundschleimhaut schädigen und schwächt vorübergehend das Immunsystem. Dadurch ist man anfälliger für Infektionen. Erkrankte Zähne oder entzündetes Zahnfleisch sollten Sie daher vor einer Chemotherapie behandeln lassen, wenn die Zeit reicht.
  • Steht die Grippesaison vor der Tür? Fragen Sie Ihre Ärztinnen und Ärzte, ob eine Grippeimpfung für Sie sinnvoll ist. Wie sieht es mit anderen Impfungen aus? Lassen Sie vor Therapiebeginn Ihren Impfstatus überprüfen.
  • Empfehlenswert ist, sich schon vorab um Unterstützung zu kümmern: Wer hilft im Haushalt oder bei der Kinderbetreuung, falls Sie später dafür nicht mehr fit genug sind? Dazu können Sie sich im Krankenhaus bei den Kliniksozialdiensten beraten lassen, auch die Krankenkassen helfen weiter. Mehr Möglichkeiten nennt das Informationsblatt Sozialrechtliche Ansprechpartner (PDF).
  • Mit den Ärzten sollten Sie außerdem rechtzeitig klären, wie Sie zur Behandlung und auch wieder zurückkommen. Die meisten Betroffenen sollten nicht selbst fahren, sondern sich zumindest begleiten lassen. Können das Angehörige oder Freunde nicht übernehmen? Dann besteht die Möglichkeit der Verordnung eines Krankentransports, mehr dazu im Text Mobil als Krebspatient.
  • Die Behandlung kann einige Stunden dauern. Wenn Sie möchten, können Sie sich etwas zu Lesen, Musik oder, falls erlaubt, eine Begleitperson mitnehmen.
  • Auf Hygiene achten: Nach einer Chemotherapie ist man anfälliger für Infektionen. Halten Sie sich von akut kranken Menschen fern und waschen Sie häufiger gründlich die Hände.
  • Auf Alkohol und Zigaretten sollten Sie während der Therapie möglichst verzichten, um den Körper nicht zusätzlich zu belasten.

Muss ich nüchtern zur Behandlung kommen?

In aller Regel nicht. Viele Chemotherapeutika verursachen Übelkeit. Auf nüchternen Magen kann diese Wirkung verstärkt sein. Sofern die Ärzte nichts Anderes vorgeben, sollte man nicht nüchtern zur Therapie gehen, sondern bereits etwas leicht Verträgliches gegessen haben – auch, weil man im Anschluss möglicherweise erst einmal keinen Appetit hat.

Manche Praxen und Kliniken stellen Getränke und eventuell ein Mittagessen zur Verfügung. Ansonsten sollte man sich selbst etwas zu essen und zu trinken mitnehmen. Viele Medikamente werden über den Urin wieder ausgeschieden. Viel zu trinken hilft, die giftigen Stoffe schneller aus dem Körper auszuscheiden, mehr dazu unter "Richtig trinken bei Krebs".

Muss ich meine Medikamente weiter einnehmen? Darf ich Nahrungsergänzungsmittel zu mir nehmen?

Wie alle Medikamente, können auch Zytostatika Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten eingehen. Vor der Therapie sollte man seinen Ärzten daher eine vollständige Liste aller Medikamente vorlegen. Die behandelnden Ärztinnen und Ärzte beraten dazu, welche Medikamente man wie gewohnt weiter einnehmen muss und wo eventuell ein Umstieg auf ein anderes Präparat oder eine Einnahmepause ratsam wäre.

  • Ohne Rücksprache mit den behandelnden Ärzten sollten Sie weder Medikamente eigenmächtig absetzen, noch neue Präparate einnehmen. Das gilt auch für frei verkäufliche Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel. Schlimmstenfalls können Nebenwirkungen verstärkt werden oder die Wirkung der Chemotherapie wird beeinträchtigt.

Darf ich alles essen oder trinken? Was, wenn ich nichts vertrage? Sollte ich Diät halten?

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Essen was schmeckt: Sofern man keine einschränkenden Begleiterkrankungen hat, gilt ganz allgemein: Was schmeckt und vertragen wird, darf man auch essen.
Während der Chemotherapie kann der Appetit allerdings verändert sein. Manche Patientinnen und Patienten klagen über Geschmacksstörungen oder leiden an wunden Stellen im Mund. Auch Übelkeit kann den Appetit mindern. Andererseits können Begleitmedikamente auch Heißhungerattacken auslösen.

Diät halten oder Fasten? Die wissenschaftliche S3-Leitlinie der DGHO Klinische Ernährung in der Onkologie rät von Diätvorschriften für Krebspatienten ab, bei denen eine Mangelernährung drohen könnte: Das Risiko für eine Gewichtsabnahme durch Appetitlosigkeit, Übelkeit oder Erbrechen besteht bei vielen Krebspatienten unter der Therapie.

Bislang gibt es keine eindeutigen Hinweise darauf, ob beispielsweise ein zeitweiliges Fasten die Nebenwirkungen einer Chemotherapie lindern könnte.
Wer Fragen zur Ernährung bei Krebs hat, sollte sich mit den behandelnden Ärztinnen und Ärzten besprechen. In spezialisierten Krebszentren kann man in der Regel auch eine Ernährungsberatung in Anspruch nehmen.

Ist die Chemotherapie gefährlich für Menschen in meiner Umgebung?

Auch wenn man eine hoch dosierte Chemotherapie erhalten hat: Als Patientin oder Patient muss man nicht befürchten, seine Angehörigen oder andere Menschen durch einen normalen sozialen Kontakt zu gefährden. Auch das Umarmen oder Küssen stellt nach aktuellen Erkenntnissen keine Gefahr dar.

Fachleute empfehlen Angehörigen, die mit den Ausscheidungen eines oder einer Erkrankten in Kontakt kommen könnten, auf Hygiene zu achten, vor allem auf sorgfältiges Händewaschen. Während der ersten 48 Stunden nach einer Zytostatika-Gabe ist die Konzentration der Abbauprodukte am höchsten in Blut, Urin, Stuhl, aber auch Erbrochenem oder in der Samenflüssigkeit.

Eventuell verunreinigte Bettwäsche oder Kleidung sollte während dieser Zeit nach Möglichkeit getrennt in der Waschmaschine gewaschen werden.

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Spricht der Tumor auf die Behandlung an, gehen die Ärzte davon aus, dass die Krebszellen "Chemotherapie-sensitiv" sind. Wenn eine Chemotherapie nicht wirkt, spricht man von Chemotherapie-Resistenz. Sie kann bereits zu Beginn der Krebstherapie vorhanden sein.

Weil sich die Erbinformation der Krebszellen bei vielen Tumorarten immer wieder ändert, kann sie sich auch erst im Verlauf der Erkrankung entwickeln. Eine weitere Erklärung: Alle "Chemo-sensitiven" Zellen wurden abgetötet, übrig bleiben die wenigen, die von vornherein nicht reagiert haben. Sie vermehren sich und führen zu einem Rückfall oder zu Metastasen.

Kann man die Chemosensitivität des Tumors vor der Behandlung testen?

Es gibt heute eine Reihe von Möglichkeiten, das Ansprechen eines Tumors vorab abzuschätzen:

  • In erster Linie orientieren sich Fachleute an den Daten aus klinischen Studien. Solche Untersuchungen zur Wirksamkeit eines Zytostatikums sind Pflicht, bevor ein neues Medikament zugelassen wird. Die gesammelten Daten ermöglichen Ärzten, abzuschätzen, welche Therapie in einer vergleichbaren Situation am besten geholfen hat. In medizinischen Leitlinien formulieren Fachleute anhand dieser Erkenntnisse Empfehlungen für die Behandlung.
  • Einige Faktoren lassen sich auch individuell testen, entweder anhand einer Blutuntersuchung oder einer Gewebeprobe. Dabei werden Tumorzellen auf besondere biologische Eigenschaften hin untersucht. Anhand dieser können Ärzte den möglichen Erfolg einer Chemotherapie abschätzen. Sie sprechen deshalb von "Prädiktiven Faktoren". Insgesamt spielen diese Faktoren bei der Planung einer Chemotherapie jedoch eine weit geringere Rolle als zum Beispiel bei der Behandlung mit zielgerichteten Arzneimitteln.
  • Sogenannte Chemosensitivitäts-Tests, bei denen entnommene Krebszellen in einer Zellkultur zur Probe mit Zytostatika behandelt werden, sind dagegen kein Standard. Bislang ist unklar, ob Betroffene tatsächlich davon profitieren würden: Die Bedingungen im Körper sind weitaus komplexer als die im Labor.

Was tun, wenn die Behandlung nicht mehr wirkt?

Schreitet eine Krebserkrankung trotz Chemotherapie weiter fort? Dies muss nicht zwangsläufig eine allgemeine Chemoresistenz bedeuten. Möglicherweise hilft es, das Medikament zu wechseln oder eine andere Kombination auszuprobieren: Andere Zytostatika haben andere Wirkmechanismen, auf die die Krebszellen eventuell besser ansprechen.

Ergänzt werden die Chemotherapeutika, falls möglich, durch sogenannte Zielgerichtete Therapien oder Immuntherapien.

Wozu dient die Nachsorge?

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War die Behandlung erfolgreich? Was ist, wenn nach einiger Zeit doch wieder ein Tumor oder eine Metastase heranwächst?

Regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen helfen, den Erfolg der Chemotherapie längerfristig zu überprüfen. Auch können die behandelnden Ärztinnen und Ärzte so mögliche Langzeitfolgen entdecken und behandeln.

Was wird bei den Nachsorgeuntersuchungen gemacht?

Während der Nachsorgetermine fragen die Ärzte nach aktuellen Beschwerden, man wird körperlich untersucht, eventuell sind auch bildgebende Untersuchungen notwendig, wie Computertomographie, MRT oder Ultraschall. Auch eine Untersuchung des Blutes im Labor kann, je nach Situation, notwendig sein.

Wer macht die Nachsorge-Untersuchungen?

Wie es nach der Behandlung weitergeht, erfährt man in der Regel von den behandelnden Ärztinnen und Ärzten beim Abschlussgespräch. Dabei sollte man auch klären, wer die Nachsorge übernimmt: Kann man dort weiter behandelt werden, wo die Chemotherapie durchgeführt wurde, etwa in einer Klinikambulanz oder einer spezialisierten Facharztpraxis? Oder sollten auch weitere niedergelassene Fachärzte oder der Hausarzt miteinbezogen sein? Das ist besonders dann wichtig zu wissen, wenn man die Chemotherapie nicht wohnortnah gemacht hat, um bei eventuell plötzlich auftretenden Gesundheitsproblemen vor Ort gut versorgt zu sein.

Im Folgenden finden Sie eine Auswahl an hilfreichen Links zum Weiterlesen und Quellen, die für die Erstellung dieses Textes genutzt wurden.

Leitlinienprogramm Onkologie
Eine Zusammenstellung medizinischer Leitlinien unterschiedlicher Fachgesellschaften bietet das Leitlinienprogramm Onkologie der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften (AWMF), der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) und der Deutschen Krebshilfe (DKH) unter www.leitlinienprogramm-onkologie.de sowie auf der Seite der AWMF unter www.awmf.org/leitlinien/. Dort sind jeweils auch die entsprechenden Patientenleitlinien abrufbar.

Unser Linktipp: Patientenleitlinien
Wann wird eine Chemotherapie empfohlen, wann nicht? Das fassen Fachleute heute in sogenannten Leitlinien zur Krebstherapie zusammen. Von einigen dieser Fachleitlinien existieren inzwischen auch Fassungen für Patienten. Sie sind kostenlos abrufbar im Leitlinienprogramm Onkologie, das die AWMF gemeinsam mit der Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen Krebshilfe verantwortet, mehr unter www.leitlinienprogramm-onkologie.de/patientenleitlinien.

Bestellen kann man gedruckte Broschüren und Patientenleitlinien bei der Deutschen Krebshilfe. Nähere Informationen hierzu unter www.krebshilfe.de/informieren/ueber-krebs/infothek/infomaterial-kategorie/patientenleitlinien/.

ÄZQ
Das Ärztliche Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ) bietet Versorgungsleitlinien und Patienteninformationen im Internet unter www.aezq.de.

DGHO
Die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Onkologie (DGHO) geht auf ihren Seiten auf den Stellenwert der Chemotherapie ein. Sie stellt Fachleitlinien, Patientenleitlinien sowie Hintergrundinformationen bereit unter www.dgho.de/publikationen/onkopedia/.

AGSMO
Die Arbeitsgemeinschaft Supportive Maßnahmen in der Onkologie (AGSMO) in der Deutschen Krebsgesellschaft bietet über die Website www.onkosupport.de Patienten und Fachkreisen weiterführende Informationen zu Nebenwirkungen und zur Linderung belastender Symptome unter einer Krebserkrankung oder Krebstherapie. Wie auch die Arbeitsgemeinschaft Onkologische Rehabilitation und Sozialmedizin (AGORS) ist die AGSMO 2018 aus der früheren Arbeitsgemeinschaft Supportive Maßnahmen in der Onkologie, Rehabilitation und Sozialmedizin (ASORS) hervorgegangen.

Zentrum für Qualität in der Pflege
Das Zentrum für Qualität in der Pflege (ZQP) bietet Pflegeleitlinien in einem Online-Portal unter https://pflegeleitlinien.zqp.de.

Pharmazeutische und pharmakologische Fachinformationen
Die meisten Datenbanken zu Arzneimittelinformationen sind in Deutschland nur nach Anmeldung für Fachkreise zugänglich: Es gibt allerdings auch einige frei zugängliche Datenbanken. Einen Überblick finden Sie in unserem Ressourcen-Center für Fachkreise.

Als Quelle für Aussagen zu Medikamenten hat der Krebsinformationsdienst aktuelle Fachinformationen der Hersteller herangezogen (über www.fachinfo.de; für Fachkreise zugänglich). Arzneimittelinformationen gibt es auch in weiteren deutschsprachigen Datenbanken (überwiegend kostenpflichtig, etwa https://www.pharmnet-bund.de/PharmNet/DE/Oeffentlichkeit/Arzneimittel-Informationssystem/_node.html). Aktuelle Hinweise des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte findet man unter www.bfarm.de sowie die Informationen der EU-Arzneimittelbehörde EMA unter https://www.ema.europa.eu/en/homepage. Zum Stellenwert neuer Arzneimittel bietet das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen evidenzbasierte Berichte ("Frühe Nutzenbewertung nach AMNOG bzw. §35a, SGB V), mehr unter https://www.iqwig.de/projekte/projekte-und-ergebnisse/.

DGOP
Die Deutsche Gesellschaft für Onkologische Pharmazie publiziert den "Qualitätsstandard für den pharmazeutisch Onkologischen Service (QuapoS)". Die jeweils aktuelle Fassung kann im Internet bestellt werden unter http://www.dgop.org/quapos.html. Die Bestellung ist allerdings nicht kostenfrei.

Fachartikel

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