Ist eine Mammographie mit Implantaten möglich?

Frage des Monats

Erstellt am:

Bitte beachten Sie:
Diese Nachricht ist bereits älter als 180 Tage. Unsere News werden NICHT NACHTRÄGLICH AKTUALISIERT. Sie haben Fragen zu diesem Thema? Unsere Ärztinnen und Ärzte stehen Ihnen gerne zur Verfügung. Sie erreichen uns am Telefon und per E-Mail.

Die Mammographie ist eine wichtige Untersuchung, um Brustkrebs (früh) zu erkennen. Wir erklären, ob auch Frauen, die zur Brustvergrößerung Implantate tragen, eine Mammographie bekommen können.

Ihre Frage an uns

"Ich habe mir vor 14 Jahren die Brust vergrößern lassen. Jetzt habe ich eine Einladung zum Mammographie-Screening bekommen. Kann ich mit den Implantaten überhaupt daran teilnehmen? Ich habe vor allem Angst davor, dass sie durch die Mammographie beschädigt werden, die Brust wird ja eingequetscht."*

Unsere Antwort

Die Mammographie ist auch für Frauen mit Brustimplantaten eine wichtige Untersuchungsmethode – sowohl zur Brustkrebs-Früherkennung als auch zur Diagnostik. Denn Brustimplantate sprechen nicht grundsätzlich gegen eine Mammographie. Sie können also auch mit Ihren Implantaten am Mammographie-Screening zur Brustkrebs-Früherkennung teilnehmen.

Allerdings ist eine besondere Aufnahmetechnik notwendig, die dazu dient, die Strahlenbelastung zu senken und das Brustdrüsengewebe bestmöglich abzubilden.

Wichtig zu wissen:

  • Weisen Sie die radiologische Fachkraft persönlich oder im Fragebogen, den Sie vor der Untersuchung erhalten, auf Ihre Implantate hin.
  • Die Untersuchung selbst kann unangenehm oder auch etwas schmerzhaft sein.
  • Das Implantat kann es Ärztinnen und Ärzten erschweren, die Mammographie-Aufnahmen zu beurteilen. Ist dies der Fall, sind unter Umständen zusätzliche Spezialaufnahmen oder andere Untersuchungen notwendig.

Im Folgenden haben wir Hintergrundinformationen zu unserer Antwort und weitere Tipps für Sie zusammengestellt.

Einfluss der Implantate auf die Untersuchung

Nach einer kosmetischen Brustvergrößerung mit Implantaten ist eine Mammographie grundsätzlich möglich. Die Untersuchung kann aber in der Regel nicht genauso durchgeführt werden wie bei Frauen ohne Brustimplantat – es gibt Untersuchungstechniken, die auf das Implantat Rücksicht nehmen.

Verschiedene Informationen können den Fachleuten bei der Durchführung der Mammographie helfen:

  • Welche Implantate tragen Sie? Die meisten Frauen tragen Silikonimplantate, es gibt jedoch auch Implantate mit Kochsalzlösung oder anderen Füllungen.
  • Wo wurden die Implantate eingesetzt? Implantate können zum Beispiel vor oder hinter dem Brustmuskel sitzen.

Wenn Sie einen Implantat-Pass oder vergleichbare Unterlagen haben, bringen Sie dies mit zur Mammographie. Im Zweifel können Sie auch die Praxis oder die Klinik um Auskünfte bitten, die die Implantate eingesetzt hat.

Gut zu wissen

Auch wenn Sie keine Informationen zu Ihren Brustimplantaten haben, können Sie eine Mammographie bekommen.

Spezielle Untersuchungstechniken: Für die Mammographie mit Brustimplantaten drückt die radiologische Fachkraft das Implantat flach an die Brustwand und spannt zunächst nur das natürliche Brustgewebe zwischen die Aufnahmeplatten. So lässt sich allerdings nicht das Gewebe abbilden, das direkt an das Implantat angrenzt. Daher sind auch normale Aufnahmen notwendig, bei denen das Implantat mit eingespannt wird.

Anzahl der Mammographie-Aufnahmen: Frauen mit Brustimplantaten erhalten daher in der Regel pro Brust 4 statt der üblichen 2 Röntgenaufnahmen. Mehr Röntgenaufnahmen können allerdings auch eine etwas höhere Strahlenbelastung bedeuten.

Wichtig zu wissen: Bei manchen Frauen ist die Mammographie mit Implantaten schmerzhaft – etwa wenn das Gewebe um die Implantate herum stark vernarbt ist oder sich eine feste Gewebekapsel, eine sogenannte Kapselfibrose gebildet hat. Dann kommen unter Umständen alternative Untersuchungsmethoden wie etwa ein Ultraschall oder eine Magnetresonanztomographie (MRT) infrage.

Diese Untersuchungen kommen auch zusätzlich infrage, wenn die Mammographie-Aufnahmen nicht gut genug beurteilbar sind.

Einfluss der Implantate auf die Auswertung

Trotz spezieller Aufnahmetechniken kann es sein, dass die Qualität der Mammographie-Aufnahmen nicht ausreicht. Denn die Implantate überlagern in den Bildern mitunter das Brustdrüsengewebe, weshalb es nicht oder nur schlecht sichtbar ist.

Wichtig: Kosmetische Implantate können die Untersuchung der Brust und damit die Brustkrebs-Früherkennung erschweren. Ob Frauen mit Implantaten daher auch eine ungünstigere Prognose haben, lässt sich allerdings nicht sicher beantworten: Es gibt dazu bisher keine aussagekräftigen Studiendaten.

Gut zu wissen: Auch trotz spezieller Untersuchungstechniken kann es vorkommen, dass das Brustgewebe in Ihren Mammographie-Aufnahmen nicht gut genug abgebildet ist. Dann sind weitere Untersuchungen nötig und Sie bekommen vom Mammographie-Screening-Programm eine Einladung zu einem neuen Termin.

Können die Implantate bei der Mammographie beschädigt werden?

Die Brust wird für die Mammographie zwischen 2 Platten zusammengedrückt. Auch wenn die Implantate es prinzipiell aushalten, zusammengedrückt zu werden, lässt sich nicht vollkommen ausschließen, dass ein Implantat durch zu hohen Druck bei der Mammographie beschädigt wird. Das passiert jedoch äußerst selten.

Gut zu wissen: Wenn Sie moderne Silikon-Implantate tragen, kann in der Regel kein Silikon in das umliegende Gewebe austreten, selbst wenn die Hülle beschädigt wird. Denn sie sind im Inneren nicht mehr dünnflüssig, sondern in ihrer Dichte dem normalen Brustgewebe sehr ähnlich. Falls Sie Implantate mit Kochsalzlösung tragen, wird die Füllung bei einer Beschädigung vollständig durch den Körper abgebaut.

Zum Weiterlesen

Bei Fragen zur Screening-Mammographie können Sie sich auch an Ihre zuständige regionale Anlaufstellen wenden. Die Telefonnummer können Sie dem Einladungsschreiben oder der Postleitzahlensuche im Internet entnehmen.

Mehr zum Ablauf und der Technik einer Mammographie lesen Sie unter Mammographie.

Über das Mammographie-Screening informiert der Text zur Brustkrebs-Früherkennung.

*Hinweis: Solche Fragen erreichen den Krebsinformationsdienst regelmäßig. Die verwendete Frage ist keine Original-Anfrage, sondern ein redaktionell bearbeitetes Beispiel.

Sie haben Fragen zur Mammographie? Wir sind für Sie da.

Sie erreichen die Ärztinnen und Ärzte vom Krebsinformationsdienst:

Fragen Sie uns. Wir sind für Sie da.

Ärztinnen und Ärzte beantworten Ihre Fragen zu Krebs am Telefon oder per E-Mail – kostenfrei.
Unsere Informationen sind verständlich, aktuell, wissenschaftlich fundiert und qualitätsgesichert.

Ärztlicher Telefondienst

Telefonisch erreichen Sie uns unter 0800 420 30 40 täglich von 8 bis 20 Uhr. Ihr Anruf ist innerhalb Deutschlands kostenlos.

Wir rufen Sie gerne zurück

Sie haben uns nicht erreicht? Oder wollen in einem festen Zeitraum mit uns telefonieren? Dann
können Sie mit unseren Ärztinnen und Ärzten einen Rückruf vereinbaren.

  • Pflichtfelder Bitte hinterlegen Sie eine Telefonnummer unter der Sie persönlich gut zu erreichen sind, wählen Sie unter "Uhrzeit" den Zeitraum, in dem Sie zurückgerufen werden möchten und stimmen Sie unseren Datenschutzbestimmungen zu.

Ärztlicher E-Mail-Service

Schriftliche Anfragen senden Sie bitte entweder